Hallo,
Unser Yorkie-Mischling Benny (5) wurde gestern wegen einem
Kreuzband-Anriss und kaputtem Meniskus operiert.
Ok, unserer hatte an beiden Hinterbeinen einen Kreuzbandriss, Meniskus war jedoch jeweils ok.
Nun hab ich mal ein paar Fragen und hoffe, ich bekomme ein
paar gute Tipps.
Ich versuchs mal.
- Er ist soweit wieder auf dem Damm, steht aber nicht
freiwillig auf (irgendwie klar, tut ja auch sicher weh…),
Wie ist er eingebunden? Unserer hatte jeweils so einen Basketballschläger am Bein, konnte also auch sehr schwer alleine aufstehen, er hat das Bein ja nicht anwinkeln können und daher kam er so gut wie nicht hoch, er musste erst lernen wie er sich mit diesem Knüppel am Bein bewegen kann.
Das hat bei ihm so 2 - 3 Tage gedauert. Bis dahin musste ich ihn aufstellen, wenn es so gar nicht ging.
aber er hat heute morgen zumindest schon ein wenig gefressen
und getrunken.
Gut unserer ist verfressen, der hätte am gleichen Abend können, durfte aber nicht.
Was mir Sorgen macht, ist, dass er bis jetzt
noch nicht gepinkelt hat!
Da unserer ja auch nach der OP nicht wirklich viel getrunken hat wollte bei ihm auch nichts raus.
Ich war schon ein paar mal mit ihm
draussen, aber er steht nur da wie ein Sägebock… Ist das
normal? Ab wann muss ich mir da wirklich echte Sorgen machen?
Wir haben unseren ausgetricks, ich muss aber dazu sagen er ist ein „Drüberpinkler“. Wir haben ihn dort abgestellt wo es besonders gut nach anderen Rüden riecht und siehe da es lief. Wenn er auch am Anfang wie ein Mädchen gepinkelt hat (wir haben aber streng darauf geachtet, dass kein anderer Hund ihn dabei sieht
)
- Er hat sich diese Sache vor ca. einem halben Jahr
zugezogen, als er mir vom Schoss auf die Terrasse gehüpft ist,
um Nachbars Katze zu verfolgen. Ich war schon damals mit ihm
beim TA, da hiess es, dies sei eine rassebedingte PL.
Oh ja unser erster untersuchender TA meinte das käme vom Rücken.
Als es nach Wochen noch hinkte, ging ich zu einem anderen TA, der die
PL bestätigte, die Bänder seien auf jeden Fall ok.
Kommt mir irgendwie bekannt vor, wir hatten auch 2 Fehldiagnosen. Das Übel war, dass er dann auch noch unnötige Medikamente bekommen hat.
Geröntgt wurde nicht. Letzte Woche nun hatte ich die Nase voll, der
Kleine war einfach nicht fit, immer wieder hinkte er, ich ab
zum 3. TA.
Unserer ging noch von einem Gehweg runter und danach nur noch auf 3 Beinen, also ab Sonntags zum Nottierarzt, Gott sein Dank dann endlich die Speziallistin in Sachen Kreuzband.
Und dieser sagte mir nach kurzem Abtasten, es sei
zu 99 Prozent ein Kreuzbandriss und so war es dann auch.
Ja unsere hatte es auch voll drauf die Schublade auszulösen. Wir haben sie damals gefragt warum dies nicht ein anderer Tierarzt hätte bemerken müssen. Sie nannte 2 Gründe: Es können nicht alle Tierärzte gleich gut (sie hält allerdings Vorträge vor Studenten zu diesem Thema, ist also voll drin)
Der zweite Grund: Unser Hund hatte sehr starke Muskeln und um dem Schmerz der diese Schublade auslöst zu umgehen hat er es geschafft sein Bein so stark anzuspannen, dass diese Untersuchung nicht möglich war. Erst nach Monaten der Fehlbelastung seines kranken Beines waren die Muskeln zurückgebildet und daher ging es mit der Untersuchung. Alternativ dazu hätte die Untersuchung vielleicht unter einer leichten Sedation schon früher geklappt.
Daraufhin habe ich im Internet nachgelesen und siehe da, die
Symptome passten zu 100 Prozent. Bin ich da tatsächlich an
gleich zwei „Nieten“ geraten?
Schwer zu sagen unsere damals behandelnde Tierärztin hat ihre Kollegen wegen o.g. Gründe in den Schutz genommen. Sie meinte aber auch, da das Kreuzband wohl bis zu dem Gehwegtritt nur angerissen war, kann es auch sein der Hund hätte sich die Schublade nicht auslösen lassen. Ob sie ihre Kollegen nur in Schutz nahm, weiss ich nicht, jedoch weiss ich das die erste behandelnde TA und die die operiert hat sich so gar nicht leiden können.
Oder ist das tatsächlich nur
schwer feststellbar? Ich hab ehrlich gesagt nicht übel Lust,
die beiden auf „Schmerzensgeld“ für meinen Hund zu
verklagen… Oder zumindest die bisherigen Behandlungskosten
(vor der OP) zurückzufordern. Geht sowas?
Ich befürchte das wird schwierig, jeder Tierarzt wird sich drauf rausreden, dass bei ihm die Verletzungen noch nicht so schwer waren, dass er sie hätte ohne Weiteres feststellen können … Auch Tierärzte sind Götter in weiss (zumindest haben die meisten bei mir diesen Eindruck hinterlassen).
- Der ganze Spaß hat mich fast 1000 Euro gekostet - bis
jetzt. Nachsorge kostet ja auch nochmal. Ist das ein reeller
Preis, oder bin ich nun an einen Wucherer geraten?
Wir haben inklusive Narkose, Voruntersuchung und allem, also auch die Nachsorge die der TA macht (Beweglichkeitstest, Fäden ziehen usw.) rund 600 Euro pro Bein gezahlt. Weiteres wurde bei unserem bei beiden Beinen (unser Hund hat auch unter 10 Kilo) nicht nötig. Keine Bewegungstherapie oder so. Unsere Tierärztin hat uns gesagt wie wir ihn die ersten Wochen nach der OP selber wieder fitter machen. Und nach 3 Wochen lief er wieder wie ein junger Gott, nur die Narbe war noch eine Zeitlang zu sehen, da er da halt nackig war.
Bei ihm wurde übrigens bei beiden Beinen ein sogenanntes Cleaning up und eine Kapselraffung gemacht.
Viele Grüße Ute