Hallo Oroweyn: Vorab: Ich bin kein Genetiker.
Meine Antwort beruht auf Büchern über Humangenetik. Die Mendel’schen Vererbungs-Regeln basieren auf Gesetzmässigkeiten die man(n) im Normalfall anwenden kann. Bei der Trisomie 21 treten aber vor allem Sonderfälle auf. Bei der Neumutation sind ca. 95% der Fälle die Folge eines Teilungsfehlers (Nondisjunction), der zu 90% im mütterlichen Genom (ca. 2/3 Meiose I, 1/3 Meiose II), zu 5% im väterlichen Genom und zu 5% postzygotisch stattfindet. Frauen mit Trisomie 21 können fertil sein und das Extrachromosom an ihre Kinder (Wahrscheinlichkeit unter 50%) vererben. Bei Männern wurde eine Vaterschaft vereinzelt nachgewiesen, ist aber extrem selten. Bei vererbter Trisomie 21 (von Fortpflanzung ist abzuraten!) sind bekannt a) bei unbalancierter Translokation t(14q21q), Wiederholungsrisiko: theoretisch 25%, empirisch wenn Vater Carrier ist: 1-2%, wenn Mutter Carrier ist: 10-15%. b) bei unbalancierter Translokation t(21q21q), Wiederholungs-risiko: theoretisch 50%, empirisch ca. 50%; die übrigen Nachkommen werden eine Monosomie 21 haben. c) partielle Trisomie 21 (unbalancierte Strukturaberration durch Crossing over in der Inversionsschleife); Wiederholungsrisiko, theoretisch 25%, empirisch:?. Du siehst vorwiegend Sonderfälle. Für Träger einer Trisomie 21 mit all den Abweichungen vom normalen Phänotyp ist gerade der höhere Sozialquotient ein Plus für sie selber. Gruss. Paul