Hallo!
Bei Nachforschungen über die Stiftung einer Kapelle im 19. Jh. fand ich Folgendes:
- Zu der Einrichtung der Kapelle gehörte auch ein Kreuzweg mit 14 Stationen.
- Der Kreuzweg wurde eigens geweiht; über die Weihe ist eine Urkunde vorhanden, ausgestellt von dem Priester, der den Kreuzweg geweiht hat: ein Franziskanerpater, der eigens zu diesem Zweck herbeigeholt worden war.
- In dem (lat.) Text ist die Rede von einer besonderen Vollmacht, die diesem Orden übertragen war.
Meine Fragen:
Ist das so zu verstehen, dass die Franziskaner eine Art Monopol hatten (haben?) für die Weihe solcher Kreuzwege?
Überall oder nur regional?
Wie kam es historisch dazu?
Wenn es sich um eine allgemein geltende Vorschrift handelte: Wo kann man dieses Dokument nachlesen?
Dank&Gruß!
Hannes
Hallo Hannes,
soweit ich weiß, war die Weihe der Kreuzwege ein Privileg der Franzikaner.
Dies war darin begründet, dass der Papst dem Orden 1342 den offiziellen Auftrag erteilte die Interessen der Kirche in Palästina zu vertreten. Es wurde die „Kustodie des Heiligen Landes“ gegründet und den Franziskanen wurde die ‚Bewachung‘ der heiligen Stätten in Palästina anvertraut, zu denen auch die Via Dolorosa, der Kreuzweg Christi gehörte.
Ich bin mir nicht sicher inwieweit sich Details dazu in der entsprechenden Bulle von Klemens dem VI. finden, da müsstest du noch mal googlen.
Ich hoffe das hilft schon mal weiter,
Nicole
Hi, Nicole!
Es wurde die „Kustodie des Heiligen
Landes“ gegründet und den Franziskanen wurde die ‚Bewachung‘
der heiligen Stätten in Palästina anvertraut,
Das war mir bekannt, aber ich kam nicht auf den Zusammenhang mit dem Weihemonopol. Das ist dann wohl eine Art Sponsoring; denn die Rechnung für die fromme Handlung (einschließlich der Reisespesen) liegt ebenfalls in dem Archiv.
Details dazu in der
entsprechenden Bulle von Klemens dem VI.
Ich werde mich auf die Suche machen.
Ich hoffe das hilft schon mal weiter,
Das ist ein sehr plausible Erklärung und ein wirklich guter Tipp. Vielen Dank!
Hannes
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