HAllo,
das ist eine der zweideutigsten Formulierungen, die es gibt - wer auf diese Aufgabenstellung kommt, sollte mal beio sich Inventur machen und nachschauen, ob sein Gehirn noch komplett ist.
Denn der krieg als olches ist ja erst einmal zerstörerisch. Er zerstört materielle Werte und Menschen - und ich weiß nicht, ob man Letzteres gegen irgend einen positiven Effekt aufrechnen kann.
Zum Thema an sich fallen mir zwei Ansätze ein - und beide sind sehr zweischneidig.
Da ist erstens einmal die Tatsache, daß die Entwicklung der Rücstungstechnik und Militärtechnik allgemein (da fließen ja ungehauere Mittel rein) immer mal auch ein paar Produkte und Erkenntnisse liefert, die auch im zivilen Leben von Nutzen sind. Beispiele wären die Entwicklung der Düsenflugzeuge und der Raketentechik. Beides wurde ja zuerst in Deutschöland aus rein militärischem Interesse entwickelt und im 2. Weltkrieg eingesetzt. Auch die Nutzuing des Atoms war ja zuerst einemilitärische Nutzung - als Bombe. Nur wird hier die ganze Brutalität dieser These deutlich - war der Wissensgewinn wirklich das Leben von ein paar Hinderttausend Menschen wert?
Und eine andere Frage ergibt sich hier: Wäre es nicht effektiver, sich gleich auf friedliche Forschung zu beschränken? Diese Frage stellt sich zwar praktisch so nicht, weil immer die Herren Generäle zuerst das Geld kriegen, um neues Spielzeug für sich erfinden zu lassen - aber gestellt werden müßte diese Frage in diesem Zusammenhang schon.
Der zweite Ansatz ist noch schlimmer:
In der Vernichtung steckt auch immer die Chance für einen Neubeginn. Meist ist ja nach einem krieg auch der gesellschaftliche Überbau ziemlich deformiert, zudem sind die Wirtschaftsberhältnisse extrem gestört. Zudem ermöglichen und erzwngen die Menschenverluste und der damit verbundene Bevölkerungsrückgang neue Formen der Arbeitsverteilung und auch der Reichtumsumverteilung. (Ist die Hälfte aller Bauern tot, muß notwendig deren Land irgendwie umnverteilt werden.)
Nach der Leninschen Revolutionstheorie (und auch tatsächlich) spielt auch die Verelendung der Massen im Krieg eine Rolle - Revolutionen finden oft nach Kriegen statt.
Aus der Not heraus werden also nach einem krieg oft neue Wege beschritten und neue Strukturen aufgebaut.
Aber auch hier steht natürlich die Frage, ob es das denn nun wert war unterm Strich.
Das Ganbze ist halte ein generelles Problem. Krieg heißt Tod, Krankheit, Verelendung und Leiden. Dieses Thema unter einem rein positiven Gesichtspunkt zu betrachten mag eines Gelehrten im Elefenbeinturm würdig sein. Aber das in der heutigen Zeit zu tun und unter dieser Thematik zu diskutieren, das vermag wohl echt nur ein krankes Gehirn.
Gernot Geyer