Hallo Michael,
Ein schönes Beispiel dafür, was passiert, wenn
gut ausgebildete Barbaren über eine „normale“
(Wehrpflichtigen-)Armee herfallen.
Nun, die Britische Armee als „gut ausgebildete Barbaren“
zu bezeichnen ist schon ein bissle derb, gelle…
Nein, ist es ganz und gar nicht. Die eigentliche
„Schlacht“ ging ja nur über 2-3 Tage, und dort haben
die britischen Fallschirmjäger unter härtesten und
widrigsten Bedingungen und unter Verlusten den Sieg
erfochten.
Sie haben auch nicht gefackelt, wenn der Feind
gezwinkert hat, siehe S.David (DGFDM):
(28.Mai/2.Tag, 2.Para Bat.)
...
Um das Patt zu überwinden, marschierte Kompanie B um
das Rollfeld herum und rückte von Südwesten auf
Goose Green vor, während die Kompanien B und D
gemeinsam das Schulhaus im Norden der Siedlung
angriffen.
Nach einem kurzen Feuergefecht wurde eine weiße
Flagge geschwenkt. Leutnant Jim Barry von Kompanie D
ging auf das Haus zu, um die Kapitulation anzunehmen.
Da wurde er von einem Feuerstoß getötet.
**Voller Zorn** beschossen die Fallschirmjäger
das Schulhaus mit Raketen, Panzerabwehrwaffen und
Maschinengewehren, bis es in Flammen stand.
**Es gab keine Überlebenden.**
hehe, das erinnert mich an
die geschätzte 2.SSTK …
Der Grund für den Sieg der Briten im Falkland-Krieg hatte,
neben den unbestreitbar besser ausgebildeten und motivierte
Kämpfern, noch zwei weitere Gründe:
- Nachschub, Instandhaltung und Logistik: Das Britische
Nachschubsystem, der Kontakt zur Heimat, und die Bergung der
Verwundeten im Gefecht war dem argentinischen System weit
überlegen. Ohne Muni kämpft es sich schlecht, ohne Mampf kein
Kampf und die Sicherheit, im Falle eines Falles nicht einfach
zum verrecken liegengelassen zu werden erhöht die Kampfmoral
ganz enorm.
Trifft nicht zu. Die britischen Paras hatten schon nach
einem Tag wenig oder keine Munition, kamen schwer voran
und die Argenntinier waren an Feuerkraft enorm überlegen.
Die Instandsetzungssoldaten ermöglichten eine sensationelle
Einsatzbereitschaft insbesondere der Marine und der
trägergestützten Harrier.
Ein paar Harrier, die nur nachts oder im Morgengrauen flogen?
Ohne funktionsfähige Waffen kann keiner Kämpfen,
und die Leistung der Instandsetzungssoldaten
brachte den Briten die essentielle Luftüberlegenheit
im Kampfgebiet.
Wo hast Du das her?
- Militärische Führung: Der Britischen Kommandanten gelang es,
zusammen mit den Soldaten eine verschworene kampfgemeinschaft
zu bilden.
Na ja, wie es bei Paras und anderen Eliteeinheiten ist,
*sind* diese bereits eine eingeschworene Gemeinschaft.
Das bewahrt die Kommandeure aber nicht davor, einige
dumme Fehler zu begehen, wie z.B. die Briten vor
‚Coronation Point‘ oder dem ‚Darwin-Hügel‘.
Auf Argentinischer Seite fühlten sich die Truppen
alleine gelassen. Dies führte zu einem spektakulären
Truppenversagen, weil die Argentinier zum Schluss nicht mehr
kämpfen wollten, sondern schlicht keinen Sinn darin sahen,
diese Inseln am Ende der Welt zu verteidigen.
So pauschal ist das sicher fragwürdig. Natürlich gab es
Argentinier, die wegliefen oder sich ergaben, aber was
erwartest Du von einer Wehrpflichtigen-Truppe ohne jede
Erfahrung. Aber es gab eben auch massiven und gezielten
militärischen Widerstand.
Der Grund für den Sieg auf der Insel ist letztlich
ein „Bluff“ und die Kapitulation von Generalleutnant
Pedroza am 29. Mai. Das hätte ganz anders enden können!
In S. David’s „Die größten Fehlschläge der Militärgeschichte“
(ISBN: 3453861272 Buch anschauen) ist das so beschrieben:
...
Doch die wichtigsten Stellungen des Feindes um Goose Green hielten
immer noch stand, während die erschöpften Fallschirmjäger unter
Munitionsmangel litten und zahlenmäßig stark dezimiert waren.
Um ihnen Schutz und Ruhe zu gönnen, befahl ihnen Keeble, sich
hinter die Hügelkette am Rand der Siedlung zurückzuziehen.
Dann funkte er dem Brigadekommandeur Thompson und forderte
Verstärkung und mehr Feuerkraft an. Thompson versprach, ihm eine
Kompanie Marineinfanteristen, drei weitere 105-Millimeter-Geschütze,
die sechs bisher ungenutzten schweren Mörser des Bataillons und eine
Unmenge Munition zu schicken. Außerdem wurden zwei Hubschrauber
entsandt, um im Schutz der Dunkelheit die Verwundeten abzuholen.
Nachdem sich Keeble bei Thompson vergewissert hatte, dass er die
Siedlung, wenn nötig, zerstören konnte, forderte er den Feind zur
Kapitulation auf. Wenn er sich weigerte, wollte er die Siedlung
ab 9 Uhr mit seiner ganzen beträchtlichen Feuerkraft unter
verheerenden Beschuss nehmen.
Beim ersten Tageslicht schickte Keeble zwei Gefangene mit einem
auf Spanisch geschriebenen Brief in die argentinischen Stellungen.
Er informierte Generalleutnant Wilson Dosio Pedroza, den Kommandanten
der argentinischen Garnison, darüber, dass er eingeschlossen war, und
forderte ihn zur Freilassung der zivilen Gefangenen und zur Übergabe
auf. Andernfalls drohe die sichere Niederlage.
Die Gefangenen kehrten mit der Antwort zurück, dass Pedroza einem
Treffen zustimme. Es fand in einer kleinen Hütte am Rand des
Flugplatzes statt. Teilnehmer waren Keeble, der von drei Offizieren
und einem Unteroffizier sowie zwei Kriegsberichterstattern als
zivilen Zeugen begleitet wurde, und Pedroza in Begleitung eines
argentinischen Marineoffiziers und des Heereskommandeurs von
Goose Green, Oberstleutnant Italo Pioggi. Pedroza war bereit, die
Zivilisten freizulassen, forderte jedoch eine ehrenhafte Kapitulation
und wollte sich vor der Übergabe mit seinen Vorgesetzten beraten.
Keeble war einverstanden.
Und das wichtigste Resumé Davids:
**...
Ohne den Respekt einflößenden Kampfgeist** des
2. Fallschirmjägerbataillons hätte das Unternehmen
katastrophal enden können - mit einer militärischen
Niederlage, die sich auf die Moral im Mutterland
verheerend ausgewirkt und Rufe nach einem Verhandlungs-
frieden verstärkt hätte.
Grüße
CMБ