Kriegserklärung

Hallo Wissende,

Deutschland wird im Zusammenhang mit WK 2 immer der Überfall auf Polen vorgehalten. OK bzw. nicht OK - hätte es aber eine ordentliche Kriegserklärung gegeben, wäre der nachfolgende kriegerische Akt kein Überfall gewesen?

Anders gefragt: Wie wird völkerrechtlich vor der Geschichte „einwand- frei“ ein Krieg erklärt?

Wenn nun ein besetztes Land - nehmen wir z.B. den von Deutschland besetzten Balkan oder Tschechien - von den Alliierten befreit wurde, wie war damals die kriegsrechtliche Situation? Durften völkerechtlich sanktioniert die Aliierten ungefragt in diesen Ländern bombardieren und einmaschieren etc.? Eigentlich machten sie sich auch ungebeten über die genannten Gebiete her, da eine rechtmäßige Regierung, die um Hilfe bitten konnte, ja nicht existierte… es sich dabei also auch um einen verkappten Überfall handelte im Schatten des Großen Krieges. Wie sich hinterher herausstellte war ja dann die „Befreiung“ nur ein Besatzerwechsel.

Ich weiß, was schert einen Sieger das Völkerrecht und ein Besiegter wird nicht mit dem Anwalt kommen. Ich bin trotzdem gespannt auf Eure Antworten. Vielen Dank!

Wolfgang D.

abgelehnt
Hi und sorry

aber da höre ich schon wieder die berühmte Nachtigall trapsen.
Irgendwann muss einfach mal Schluss sein mit dieser uralten braun verquirlten Propagandascheisse - denn genau dort führt es hin.

Ne

Lass Dir bitte einen anderen Beitrag einfallen

seit wachsam
(…)

Hallo,

Deutschland wird im Zusammenhang mit WK 2 immer der Überfall
auf Polen vorgehalten. OK bzw. nicht OK - hätte es aber eine
ordentliche Kriegserklärung gegeben, wäre der nachfolgende
kriegerische Akt kein Überfall gewesen?

Toll,
Deutschland hat bereits einige Tage vor Beginn der Kampfhandlungen gegen Polen mit einem kriegerischen Akt am Jablonkapass vorgelegt.

Anders gefragt: Wie wird völkerrechtlich vor der Geschichte
„einwand- frei“ ein Krieg erklärt?

So wie es vor WK II im Normalfall geschah.

Wenn nun ein besetztes Land - nehmen wir z.B. den von
Deutschland besetzten Balkan oder Tschechien - von den
Alliierten befreit wurde, wie war damals die kriegsrechtliche
Situation? Durften völkerechtlich sanktioniert die Aliierten
ungefragt in diesen Ländern bombardieren und einmaschieren
etc.? Eigentlich machten sie sich auch ungebeten über die
genannten Gebiete her, da eine rechtmäßige Regierung, die um
Hilfe bitten konnte, ja nicht existierte… es sich dabei also
auch um einen verkappten Überfall handelte im Schatten des
Großen Krieges. Wie sich hinterher herausstellte war ja dann
die „Befreiung“ nur ein Besatzerwechsel.

Blödsinn. Du solltest dich einmal ungetrübt von einer etwas getrübten Brille sich objektiv damit beschäftigen.

Ich weiß, was schert einen Sieger das Völkerrecht und ein
Besiegter wird nicht mit dem Anwalt kommen. Ich bin trotzdem
gespannt auf Eure Antworten. Vielen Dank!

Hitler hat auch so etwas in dieser Richtung von sich gegeben, erinnere mich an seine Aussagen zu Benelux.
Welchem Land hat Deutschland vor Beginn der Kampfhandlungen den Krieg erklärt? Ich glaube die Länder kann man sich an den Fingern abzählen, aber Polen, Luxemburg, Belgien, Niederlande, Dänemark, Norwegen etc. wurden ohne Kriegserklärung angegriffen.
Gruss
Rainer

Hi und sorry

aber da höre ich schon wieder die berühmte Nachtigall
trapsen.

Irgendwann muss einfach mal Schluss sein mit dieser uralten
braun verquirlten Propagandascheisse - denn genau dort führt
es hin.

Na ja, nicht Wissen und den anderen dafür in eine bestimmte Ecke drängen. Wo habe ich hier „verquirlte Propagandascheisse“ gepostet"? Unsachlicher geht’s wohl nicht mehr.

Wolfgang D.

Hallo,

Deutschland wird im Zusammenhang mit WK 2 immer der Überfall
auf Polen vorgehalten. OK bzw. nicht OK - hätte es aber eine
ordentliche Kriegserklärung gegeben, wäre der nachfolgende
kriegerische Akt kein Überfall gewesen?

Toll,

Deutschland hat bereits einige Tage vor Beginn der
Kampfhandlungen gegen Polen mit einem kriegerischen Akt am
Jablonkapass vorgelegt.

War das also ein Überfall auf Raten?

Anders gefragt: Wie wird völkerrechtlich vor der Geschichte
„einwand- frei“ ein Krieg erklärt?

So wie es vor WK II im Normalfall geschah.

Und wie war das?

Wenn nun ein besetztes Land - nehmen wir z.B. den von
Deutschland besetzten Balkan oder Tschechien - von den
Alliierten befreit wurde, wie war damals die kriegsrechtliche
Situation? Durften völkerechtlich sanktioniert die Aliierten
ungefragt in diesen Ländern bombardieren und einmaschieren
etc.? Eigentlich machten sie sich auch ungebeten über die
genannten Gebiete her, da eine rechtmäßige Regierung, die um
Hilfe bitten konnte, ja nicht existierte… es sich dabei also
auch um einen verkappten Überfall handelte im Schatten des
Großen Krieges. Wie sich hinterher herausstellte war ja dann
die „Befreiung“ nur ein Besatzerwechsel.

Blödsinn.

Seit Sokrates weiß man: es gibt keine dumme Fragen, aber dumme Antworten!

Du solltest dich einmal ungetrübt von einer etwas
getrübten Brille sich objektiv damit beschäftigen.

Und welche meiner Aussagen ist objektiv falsch und getrübt?

Ich weiß, was schert einen Sieger das Völkerrecht und ein
Besiegter wird nicht mit dem Anwalt kommen. Ich bin trotzdem
gespannt auf Eure Antworten. Vielen Dank!

Hitler hat auch so etwas in dieser Richtung von sich gegeben,
erinnere mich an seine Aussagen zu Benelux.

Aha - interessant!

Welchem Land hat Deutschland vor Beginn der Kampfhandlungen
den Krieg erklärt? Ich glaube die Länder kann man sich an den
Fingern abzählen, aber Polen, Luxemburg, Belgien, Niederlande,
Dänemark, Norwegen etc. wurden ohne Kriegserklärung
angegriffen.

Auch das war nicht gefragt. Aber gestatte mir den Hinweis: Polen erwähnte ich bereits. Und wenn ich jetzt wieder in die braune Ecke gestellt werde, möchte ich dennoch Deine Liste ergänzen: die Sowjetunion wurde auch ohne vorherige Kriegserklärung angegriffen.

Nachdem man diese Tatsachen an den Fingern einer Hand abzählen kann tust Du so, als wäre das gar nicht so oft und daher auch nicht so schlimm gewesen.

Wolfgang D.

wer lesen kann
ist klar im Vorteil

Ich schrieb nicht, dass Du braunes Zeugs geschrieben hast.
Ich schrieb von meiner Befürchtung, wo solche Diskussionen hinführen.

Deutschland hat bereits einige Tage vor Beginn der
Kampfhandlungen gegen Polen mit einem kriegerischen Akt am
Jablonkapass vorgelegt.

War das also ein Überfall auf Raten?

Ne, Hitler hatte sich nur spontan entschieden den Angriff zu verschieben, als eine Kommandoeinheit schon unterwegs war und nicht mehr erreicht werden konnte.

Gruß Andreas

OK, bloß das Schlimme ist, dass man sich deswegen bald nicht mehr getraut Sachverhalte zu hinterfragen, bloß weil die Auseinandersetzung entgleisen und in eine bestimmte Richtung laufen könnte. Wenn jeder Diskussionsteilnehmer sich um Sachlichkeit bemüht, kann das nicht passieren. Wenn jemand dagegen meint Lästern oder Polemisieren zu müssen, dann kann man diese Entgleisung doch nicht dem Fragesteller in die Schuhe schieben.

Wolfgang D.

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Hallo!

Anders gefragt: Wie wird völkerrechtlich vor der Geschichte
„einwand- frei“ ein Krieg erklärt?

In dem man auf dem üblichen diplomatischen Weg (Botschafter) dem Kontrahenten mitteilt, dass man sich mit Angabe des Grundes ab sofort oder ab einem bestimmten Zeitpunkt (z. B. Ablehnung eines Ultimatums, Angriff auf einen Bündnispartner) als mit ihm im Kriegszustand befindlich betrachtet.
Die Formulierungen in der Zeit des Absolutismus waren dabei sehr höflich, die Herrschaften waren ja kreuz und quer durch Europa miteinander verwandt.
Weil schon bei den Römern die Kriegserklärung zwingend erforderlich war, nehme ich an, dass schon seitdem dieser schöne Brauch üblich war.
Den Römern ging es um das bellum iustum: Erst nach dem Scheitern der Diplomatie und dann unter Einhaltung bestimmter Formeln und religiöser Riten („Recht“ war bei den Römern immer mit einer Rechtshandlung, zumindest einer symbolischen, verbunden) konnte der Krieg als ein gerechtfertigter (iustum*) erklärt werden.
* Die Übersetzung „gerechter Krieg“ ist ebenso banal wie missverständlich.
Schönen Gruß!
H.

Hallo,

angesichts deiner Fragestellung überrascht es mich, wie überrascht du zu sein scheinst.

Du schreibst:

„Deutschland wird im Zusammenhang mit WK 2 immer der Überfall auf Polen vorgehalten. OK bzw. nicht OK …“

Wer heute noch daran zweifelt, daß das faschistische Regime in Deutschland den 2. Weltkrieg begonnen hat, sollte m.E. durchaus mit Gegenwind rechnen. Da ist kein Raum für ein „OK bzw. nicht OK …“, es sei denn …

Du schreibst:

„Durften völkerechtlich sanktioniert die Aliierten ungefragt in diesen Ländern bombardieren und einmaschieren etc.? Eigentlich machten sie sich auch ungebeten über die genannten Gebiete her, da eine rechtmäßige Regierung, die um Hilfe bitten konnte, ja nicht existierte.“

„Dank“ des deutschen Überfalls gab es ja keine „rechtmäßige“ Regierung mehr, wobei dies - genau betrachtet ja auch nicht stimmt - denn es gab ja durchaus Beistandsabkommen und Exilregierungen. Auf welche Länder beziehst du dich denn?

Die Allierten befanden sich im Krieg mit dem Deutschen Reich. Die vom faschistischen Regime eroberten Länder wurden von diesem ja schnell dem Deutschen Reich zugeschlagen. Siehe auch hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Reich_1933_bi…

Du schreibst:

„… es sich dabei also auch um einen verkappten Überfall handelte im Schatten des Großen Krieges. Wie sich hinterher herausstellte war ja dann die „Befreiung“ nur ein Besatzerwechsel.“

Na ja … s.o.

mfg

tf

Hallo,

Wenn nun ein besetztes Land - nehmen wir z.B. den von
Deutschland besetzten Balkan oder Tschechien - von den
Alliierten befreit wurde, wie war damals die kriegsrechtliche
Situation? Durften völkerechtlich sanktioniert die Aliierten
ungefragt in diesen Ländern bombardieren und einmaschieren
etc.? Eigentlich machten sie sich auch ungebeten über die
genannten Gebiete her, da eine rechtmäßige Regierung, die um
Hilfe bitten konnte, ja nicht existierte… es sich dabei also
auch um einen verkappten Überfall handelte im Schatten des
Großen Krieges. Wie sich hinterher herausstellte war ja dann
die „Befreiung“ nur ein Besatzerwechsel.

das ist eine ziemlich einfache Sichtweise. Die Tschechei wurde vom Grossdeutschen Reich einfach besetzt, die Slowakei nach diversen Abtretungen, ein „unabhängiger“ Staat. Das einzige Land, das durch Volksabstimmung dem deutschen Reich beitrat, die Hintergründe sehen etwas anders aus, war Österreich. Obwohl die Abstimmung war in mindestens einem Ort ein Witz: Um zehn Uhr morgens meldete der Vorsitzende des örtlichen Wahlkommitees an die übergeordnete Behörde: Dorf steht zu 100 Prozent zum Führer. Zu dem Zeitpunkt waren noch mindestens die Hälfte der Dorfbevölkerung auf dem Weg zur Kirche im Nachbarortund hatte noch nicht gewählt.

Ich weiß, was schert einen Sieger das Völkerrecht und ein
Besiegter wird nicht mit dem Anwalt kommen.

Hitler kümmerte sich in Polen und anderswo absolut nicht um das Völkerrecht. Das ging so weit, dass polnischen Kriegsgefangenen dieser Status aberkannt wurde, da es ja keine Regierung mehr in Warschau gab.
Gruss
Rainer

Vorschlag zur Versachlichung
Hallo Wolfgang, halle Diskutanten,

da es sich m.E. um eine semantische Frage handelt, würde ich schon sagen, dass die Angriffe auf Polen und Frankreich 1939 und 1940 keine Überfälle waren. Polens Heer war seit März 1939 teilmobilisiert, also auf einen deutschen Angriff vorbereitet, Frankreich befand sich bereits im Kriegszustand (wie auch Griechenland 1941).

Bei den Beneluxstaaten und Jugoslawien sind mir die Verteidigungsvorbereitungen nicht präsent, ich vermute aber, dass gerade Holland auf eine Respektierung seiner Neutralität wie 1914 hoffte. Experten dazu vor!

Ein Überfall war sicher die Besetzung Dänemarks und Norwegens, und der Einmarsch in die Sowjetunion.

Ich wiederhole: das ist eine semantische Frage und verändert die Schuld nicht. Ein Überfall ist eine militärische Kategorie, weniger eine moralische.

Gruß,
Andreas

Hallo,

Nachdem man diese Tatsachen an den Fingern einer Hand
abzählen kann tust Du so, als wäre das gar nicht so oft und
daher auch nicht so schlimm gewesen.

Hast du das missverstanden? Es wurde doch gesagt, dass die Länder die erst nach einer Kriegserklärung angegriffen wurde an einer Hand abzuzählen seien. Anscheinend hast du das genau verkehrt herum gelesen.

Gruß
Werner

Hallo!

da es sich m.E. um eine semantische Frage handelt, würde ich
schon sagen, dass die Angriffe auf Polen und Frankreich 1939
und 1940 keine Überfälle waren. Polens Heer war seit März 1939
teilmobilisiert, also auf einen deutschen Angriff vorbereitet, …

Ein Bankraub ist nach Deiner Nomenklatur kein Bank_überfall_, wenn es dem Bankangestellten gelang, vor dem Bankraub einen Notruf abzusetzen. Erfolgt der Notruf erst wenn die Bankräuber die Bank betreten haben, dann ist es ein Überfall. Ich verstehe diese Einteilung nicht.

Ein Überfall war sicher die Besetzung Dänemarks und
Norwegens, und der Einmarsch in die Sowjetunion.

Gerade wenn man Deine Maßstäbe anlegt, ist es fraglich, ob der Angriff auf die UdSSR tatsächlich ein „Überfall“ war.

Ich wiederhole: das ist eine semantische Frage und verändert
die Schuld nicht. Ein Überfall ist eine militärische
Kategorie, weniger eine moralische.

Gefragt war aber weder nach den militärischen noch nach den moralischen Aspekten eines Kriegsbeginns, sondern nach den völkerrechtlichen.

Michael

Hallo

Und wenn ich jetzt wieder in die
braune Ecke gestellt werde, möchte ich dennoch Deine Liste
ergänzen: die Sowjetunion wurde auch ohne vorherige
Kriegserklärung angegriffen.

Ja, durch Finnland und weitere Staaten am 22. Juni 1941. Allerdings hatte die Sowjetunion kurz zuvor zuvor ja selbst gegenüber Finnland Rumänien, Polen, Estland, Lettland und Litauen demonstriert, dass sie eine Kriegserklärung vor dem Einsatz militärischer Gewalt für völkerrechtlich durchaus entbehrlich hielt.

smalbop

Hallo Michael,

Ich
verstehe diese Einteilung nicht.

Die Problematik der ganzen Diskussion besteht darin, dass das Wort Überfall u.a. eine militärische und eine strafrechtliche Komponente hat:

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberfall

Gerade wenn man Deine Maßstäbe anlegt, ist es fraglich, ob
der Angriff auf die UdSSR tatsächlich ein „Überfall“ war.

Wieso? Das musst DU jetzt mal begründen. Mit der Sowjetunion bestand ein freundschaftlicher Vertrag, und es gab keine unmittelbaren oder kurzfristigen militärischen Vorbereitungen der SU für einen Krieg. Dann ist nach „meinem Maßstab“ ein Angriff zugleich ein Überfall.

Gefragt war aber weder nach den militärischen noch nach den
moralischen Aspekten eines Kriegsbeginns, sondern nach den
völkerrechtlichen.

Ich gab eine Antwort auf Wolfgangs Frage „hätte es aber eine ordentliche Kriegserklärung gegeben, wäre der nachfolgende kriegerische Akt kein Überfall gewesen?“

Gruß,
Andreas

Hallo,

angesichts deiner Fragestellung überrascht es mich, wie
überrascht du zu sein scheinst.

Du schreibst:

„Deutschland wird im Zusammenhang mit WK 2 immer der Überfall
auf Polen vorgehalten. OK bzw. nicht OK …“

Man sollte diesen Satz so verstehen: Das man Deutschland den Überfall vorhält ist „Ok“, d.h. richtig; dass er stattfand war dagegen „nicht OK“.

Wer heute noch daran zweifelt, daß das faschistische Regime
in Deutschland den 2. Weltkrieg begonnen hat, sollte m.E.
durchaus mit Gegenwind rechnen. Da ist kein Raum für ein „OK
bzw. nicht OK …“, es sei denn …

…was denn? Ich glaube, Du willst mit Vorsatz missverstehen, provozieren und einen Streit vom Zaun brechen. Halte Dich daher besser ans Religionsbrett!

Du schreibst:

"Durften völkerechtlich sanktioniert die Aliierten ungefragt
in diesen Ländern bombardieren und einmaschieren etc.?

Eine tschische Familie im Ostrauer Gebiet (das von den Aliierten wegen der dortigen kriegswichtigen Hüttenwerke regelmäßig bombardiert wurde) hat uns über die damalige Zeit erzählt: Der Deutsche Einmarsch und die Besatzung waren schlimm, bloß dann kamen die Amis und haben uns bombardiert und was uns die Deutschen gelassen haben kaputt gemacht (Haus zerstört). Dabei haben wir denen gar nichts getan!
Ich bin mir sicher, im Völkerrecht gibt es dafür eine Rechtfertigung, aber welche? Irgendwie bekomme ich von den Experten auf diese Frage keine Antwort.

Eigentlich machten sie sich auch ungebeten über die genannten
Gebiete her, da eine rechtmäßige Regierung, die um Hilfe
bitten konnte, ja nicht existierte."

„Dank“ des deutschen Überfalls gab es ja keine „rechtmäßige“
Regierung mehr, wobei dies - genau betrachtet ja auch nicht
stimmt - denn es gab ja durchaus Beistandsabkommen und
Exilregierungen. Auf welche Länder beziehst du dich denn?

Tatsächlich sassen in England „Exilregierungen“ der meisten besetzten Staaten, bloß handeltes es sich dabei in dr Regel um „starke Männer“ von eigenen Gnaden (de Gaulle, Benesch) oder erfolgreiche Widerstandskämpfer (Tito, nachdem die königl. jug. Regierung im Exil fallengelassen wurde) - bloß, irgendwie legitimiert waren sie nicht - sie handelten halt im Namen ihrer Völker.

Die Allierten befanden sich im Krieg mit dem Deutschen Reich.
Die vom faschistischen Regime eroberten Länder wurden von
diesem ja schnell dem Deutschen Reich zugeschlagen. Siehe auch
hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Reich_1933_bi…
.C3.9Fdeutsches_Reich

Wenn dem so ist, dass die besetzten Länder als Teil des Deutschen Reichs angesehen wurden und somit als Combatanden auf Deutscher Seite, dann wäre der Einmarsch in die besetzten Gebiete wohl völkerrechtlich gerechtfertigt.Wenn dem so gewesen wäre!

Du schreibst:

„… es sich dabei also auch um einen verkappten Überfall
handelte im Schatten des Großen Krieges. Wie sich hinterher
herausstellte war ja dann die „Befreiung“ nur ein
Besatzerwechsel.“

Was ist mit den sowjetisch besetzten (befreiten) Ländern - Tschechien, Ungarn, Polen usw.? Da haben wir doch den Fall „Befreiung nur ein Besatzerwechsel“. In Österreich wurden von den Besatzern Industrieanlagen demontiert - macht ein Befreier so etwas? Die betroffenen Länder ahnten, was auf sie zukommt, sie hofften bloß, dass der Einfluß der USA und GB die Eroberungslust der Sowjets eindämmt. Marschal Tito hat es erst gar nicht zur Befreiung kommen lassen und die Sowjets und Engländer ausgetrickst. Andere Staaten hatten keine siegreiche Partisanenarmee und konnten daher nicht auf gleicher Höhe mit den Aliierten verhandeln und mußten sich gefallen lassen wie sie behandelt wurden.

Die massiven Zerstörungen in manchen Ländern kurz vor Kriegsende sind deswegen unverständlich, manche Historiker sprechen deshalb von einer Schwächung möglicher Konkurrenten im Hinblick auf die Ankurbelung der Wirtschaft nach dem Krieg, z.B. die Zerstörung der Skodawerke am 25. April 1945. Ich überlasse es den Lästerern und Provozieren in diesem Bord über diesen Text herzufallen…, aber nachdenklich machen die Vorkommnisse allemal.

Na ja … s.o.

Ja, ja!

MFG
Wolfgang D.

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Ein Bankraub ist nach Deiner Nomenklatur kein Bank_überfall_,
wenn es dem Bankangestellten gelang, vor dem Bankraub einen
Notruf abzusetzen. Erfolgt der Notruf erst wenn die Bankräuber
die Bank betreten haben, dann ist es ein Überfall. Ich
verstehe diese Einteilung nicht.

Im rechtlichen Sinne heißt es nicht Banküberfall, sondern Bankraub.
Ein Überfall im sprachlichen Sinne wäre ein überraschender Angriff, mit der Absicht, Schaden zuzufügen, also wenn die Übeltäter nur in die Bank gingen, das Mobiliar demolierten, das Personal verprügelten, oder die Wände vollsprühten, ohne Geld mitzunehmen.
Sobald es um die Mitnahme von Geld usw. geht, ist es ein Eigentumsdelikt, und wenn dies mit erheblicher Gewalt, also z.B. bewaffnet geschieht, dann ist es ein Raub. Dafür müssen Anwesende bedroht werden.
Wenn die Leute einfach unbewaffnet in die Bank gehen, es liegt Geld offen rum, sie nehmen es mit, ohne dass es jemand merkt oder es wen kümmert, und auch niemand mit Gewalt bedroht wird, dann ist es nur Diebstahl.
Wenn sie einen Tunnel graben, und nachts in den Tresor gehen, und den ausräumen, ist es ein besonders schwerer Fall des Diebstahls.
Einen Tatbestand Überfall gibt es im deutschen Strafrecht einfach nicht.

Ein Überfall war sicher die Besetzung Dänemarks und
Norwegens, und der Einmarsch in die Sowjetunion.

Überfall ist eine Modalität eines kriegerischen Aktes, d.h. zunächst einmal eine bewaffnete Territoriumsverletzung eines souveränen Staates, aber keine völkerrechtliche Kategorie.

Gerade wenn man Deine Maßstäbe anlegt, ist es fraglich, ob
der Angriff auf die UdSSR tatsächlich ein „Überfall“ war.

Nein, dass ist nicht fraglich. Es war ein Angriffskrieg. Insofern, als in der UdSSR keine Generalmobilmachung bestand, dafür aber ein völkerrechtlicher Vertrag, war es im sprachlichen Sinne ein Überfall, auch wenn der Angriffskrieg an sich schon Jahre im Voraus absehbar war. In der gegebenen Form war es ein Überfall, auch weil er ja nicht von einer Bedingung abhing, die der UdSSR gestellt wurde, ein völkerrechtlicher Anspruch o.ä., durch deren Befriedigung die SU einem Einmarsch hätte aus dem Weg gehen können.
Es war kein Territoriumsstreit, oder unfreundlicher Akt der SU, der den Krieg begründete, sondern eine Eroberungs-, Versklavungs- und Vernichtungsabsicht.
Eine friedliche Lösung war ja gar nicht in Aussicht gestellt, schon weil es ja keinen Konflikt im völkerrechtlichen Sinne gab.

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Hallo,

Servus

Hitler kümmerte sich in Polen und anderswo absolut nicht um
das Völkerrecht. Das ging so weit, dass polnischen
Kriegsgefangenen dieser Status aberkannt wurde, da es ja keine
Regierung mehr in Warschau gab.

Entschuldige, aber das musst du mir bitte belegen. Es gab zwar Bestrebungen seitens der SS den polnischen Kriegsgefangenen den Status abzuerkennen, aber meines Wissens wurde das von der Wehrmacht bis zum Schluss abgelehnt.
Im Gegenteil: die Westmächte waren es, die der Wehrmacht den Kriegsgefangeneenstatus aberkannten, indem sie sie als „Disarmed Enemy Forces“ eines nicht mehr existenten Staates bezeichnet wurden.

Gruss

Rainer

Mfg
Penegrin

hallo

das mit dem überfall ist schon so eine sache.mal ganz davon abgesehen,dass hitler einen an der waffel hatte salopp gesagt ,so sind doch einige passagen im zusammenhang mit überfall und kriegsbeginn manchmal recht zweifelhaft.beispiele:
1.als die udssr finnland überfiel,wo waren da die amis und engländer?
2.warum hat der polnische stabschef offen erklärt,er werde bald in berlin über den kuhdamm reiten und eine siegesparade abhalten,nachdem england und frankreich beistand zusprachen.der sogenannte bronmberger ,blutsonntag" war keine hitlersche propaganda.als russland von osten polen mit einsackte waren keine engländer da ,die denen den krieg erklärt haben.
3.es bestand ein sogenannter freundschaftspackt mit den russen,aber es war eine frage der zeit,wann zwischen deutschland und der udssr ein krieg ausbrechen würde.mit 2 diktatoren dieser größenordnung,wäre es niemals gut gegangen in europa.dieser meinung war übrigens stalin auch sofort. was die mobilmachung der russen kurz vor barbarossa angeht ist zu sagen,dass im westtteil der udssr eine unmenge an panzern und flugzeugen standen,warum? der umstrittene stukaoberst rudel sagte einmal,er könne sich nicht vorstellen ,warum so viele fahrzeuge und flugzeuge im westen russland stehen würden,ohne die idee eines angriffes.
unter historikern ist die sache auch umstritten.
4.viele, aus meiner sicht umstrittene entscheidungen des 2. weltkrieges kann man nachlesen in dem buch ,die waren Ursprünge des 2. Weltkrieges" von.A.J.P.Taylor. auch ein autor,aber viele schlussfolgerungen sind aus meiner sich sehr logisch.zb. der satz von churchill ,ich kämpfe nicht gegen die nazis,sondern gegen das deutsche volk" dem ist nichts hinzuzufügen.