Hallo,
angesichts deiner Fragestellung überrascht es mich, wie
überrascht du zu sein scheinst.
Du schreibst:
„Deutschland wird im Zusammenhang mit WK 2 immer der Überfall
auf Polen vorgehalten. OK bzw. nicht OK …“
Man sollte diesen Satz so verstehen: Das man Deutschland den Überfall vorhält ist „Ok“, d.h. richtig; dass er stattfand war dagegen „nicht OK“.
Wer heute noch daran zweifelt, daß das faschistische Regime
in Deutschland den 2. Weltkrieg begonnen hat, sollte m.E.
durchaus mit Gegenwind rechnen. Da ist kein Raum für ein „OK
bzw. nicht OK …“, es sei denn …
…was denn? Ich glaube, Du willst mit Vorsatz missverstehen, provozieren und einen Streit vom Zaun brechen. Halte Dich daher besser ans Religionsbrett!
Du schreibst:
"Durften völkerechtlich sanktioniert die Aliierten ungefragt
in diesen Ländern bombardieren und einmaschieren etc.?
Eine tschische Familie im Ostrauer Gebiet (das von den Aliierten wegen der dortigen kriegswichtigen Hüttenwerke regelmäßig bombardiert wurde) hat uns über die damalige Zeit erzählt: Der Deutsche Einmarsch und die Besatzung waren schlimm, bloß dann kamen die Amis und haben uns bombardiert und was uns die Deutschen gelassen haben kaputt gemacht (Haus zerstört). Dabei haben wir denen gar nichts getan!
Ich bin mir sicher, im Völkerrecht gibt es dafür eine Rechtfertigung, aber welche? Irgendwie bekomme ich von den Experten auf diese Frage keine Antwort.
Eigentlich machten sie sich auch ungebeten über die genannten
Gebiete her, da eine rechtmäßige Regierung, die um Hilfe
bitten konnte, ja nicht existierte."
„Dank“ des deutschen Überfalls gab es ja keine „rechtmäßige“
Regierung mehr, wobei dies - genau betrachtet ja auch nicht
stimmt - denn es gab ja durchaus Beistandsabkommen und
Exilregierungen. Auf welche Länder beziehst du dich denn?
Tatsächlich sassen in England „Exilregierungen“ der meisten besetzten Staaten, bloß handeltes es sich dabei in dr Regel um „starke Männer“ von eigenen Gnaden (de Gaulle, Benesch) oder erfolgreiche Widerstandskämpfer (Tito, nachdem die königl. jug. Regierung im Exil fallengelassen wurde) - bloß, irgendwie legitimiert waren sie nicht - sie handelten halt im Namen ihrer Völker.
Die Allierten befanden sich im Krieg mit dem Deutschen Reich.
Die vom faschistischen Regime eroberten Länder wurden von
diesem ja schnell dem Deutschen Reich zugeschlagen. Siehe auch
hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Reich_1933_bi…
.C3.9Fdeutsches_Reich
Wenn dem so ist, dass die besetzten Länder als Teil des Deutschen Reichs angesehen wurden und somit als Combatanden auf Deutscher Seite, dann wäre der Einmarsch in die besetzten Gebiete wohl völkerrechtlich gerechtfertigt.Wenn dem so gewesen wäre!
Du schreibst:
„… es sich dabei also auch um einen verkappten Überfall
handelte im Schatten des Großen Krieges. Wie sich hinterher
herausstellte war ja dann die „Befreiung“ nur ein
Besatzerwechsel.“
Was ist mit den sowjetisch besetzten (befreiten) Ländern - Tschechien, Ungarn, Polen usw.? Da haben wir doch den Fall „Befreiung nur ein Besatzerwechsel“. In Österreich wurden von den Besatzern Industrieanlagen demontiert - macht ein Befreier so etwas? Die betroffenen Länder ahnten, was auf sie zukommt, sie hofften bloß, dass der Einfluß der USA und GB die Eroberungslust der Sowjets eindämmt. Marschal Tito hat es erst gar nicht zur Befreiung kommen lassen und die Sowjets und Engländer ausgetrickst. Andere Staaten hatten keine siegreiche Partisanenarmee und konnten daher nicht auf gleicher Höhe mit den Aliierten verhandeln und mußten sich gefallen lassen wie sie behandelt wurden.
Die massiven Zerstörungen in manchen Ländern kurz vor Kriegsende sind deswegen unverständlich, manche Historiker sprechen deshalb von einer Schwächung möglicher Konkurrenten im Hinblick auf die Ankurbelung der Wirtschaft nach dem Krieg, z.B. die Zerstörung der Skodawerke am 25. April 1945. Ich überlasse es den Lästerern und Provozieren in diesem Bord über diesen Text herzufallen…, aber nachdenklich machen die Vorkommnisse allemal.
Na ja … s.o.
Ja, ja!
MFG
Wolfgang D.