Kriegsversehrte 2. Weltkrieg

Salut zusammen aus der Schweiz

Als Geschichtsinteressiertem allgemein und nicht nur
von der Schweiz…Hätte ich die Frage:

Wie ging man im Dritten Reich mit Kriegsinvalden um
die von der Front heimkamen, bekamen die eine Rente
und konnten in einer Wohnung wohnen?

Eìne Antwort würde mich freuen und ich bedanke mich
schon im voraus.

Es Grüessli aus der Schwiz Armin

Hallo,

vielleicht hilft folgende Seite weiter:

http://de.wikisource.org/wiki/Gesetz,_betreffend_die…

LG Bollfried

Hallo,

überspitz gesagt…

Arm ab hieß Arm dran…

im 1.000-jährigen Reich konnte man während des Krieges
(speziell ab 1942) auf keine Fachkraft
so ohne weiteres verzichten…

Wer nicht mehr Frontverwendungsfähig war,wurde im Reich als Ausbilder,Verwaltungsbeamter oder beim Volkssturm eingesetzt.
(oder man hatte Vitamin-B…)

Die einzig wirklichen Ausschlußkriterien waren:

-Blindheit
-Taubheit

Hallo,

meinem Vater wurde durch einen Granatensplitter das Ellbogengelenk zertrümmert. Er konnte deswegen nicht mehr in seiner Fernmelde-Einheit Kabel verlegen, aber Motorradfahren konnte er noch (wahrscheinlich nicht sonderlich geschickt). Also hat man ihn nach seinem Aufenthalt im Lazarett als Kradmelder eingesetzt.

Pit

vielleicht hilft folgende Seite weiter:

http://de.wikisource.org/wiki/Gesetz,_betreffend_die…

Hm, Kaiser Wilhelm ist für die angefragte Zeit - 2. keltkrieg - etwas zu früh.

Aber es ist bekannt, dass die Nazis planten, sich nach dem Endsieg der Kriegskrüppel als „überflüssige Esser“ zu entledigen. Zumindest bei Soldaten, die mit psychischen Krankheiten heimkamen, ist sowas wohl auch vereinzelt passiert.

Es gibt schlicht keine Sauerei, zu der die Bande nicht fähig war.

Gruß
smalbop

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Hallo smalbop,

Aber es ist bekannt, dass die Nazis planten, sich nach dem Endsieg der Kriegskrüppel als „überflüssige Esser“ zu entledigen. Zumindest bei Soldaten, die mit psychischen Krankheiten heimkamen, ist sowas wohl auch vereinzelt passiert.

hast Du hierfür Quellen?
Obwohl ich mich regelmässig mit dieser Zeit beschäftige, ist mir dies neu. Immerhin wurden während des Krieges kriegsversehrte Gefangene der Westalliierten sogar gegen deutsche Kriegsversehrte über die Schweiz ausgetauscht.

In Anbetracht dessen, dass Frontkämpfer zu sein eine der höchsten Ehren im Dritten Reich war, kann ich mir schwer vorstellen, wie die NS-Führung die Vernichtung Kriegsversehrter im Rahmen ihrer Ideologie begründen wollte.
Allerdings schließe ich auch nicht aus das Du recht hast.

Ein schönes Wochenende!

Charlie80

1 Like

Hallo Charlie

Aber es ist bekannt, dass die Nazis planten, sich nach dem Endsieg der Kriegskrüppel als „überflüssige Esser“ zu entledigen. Zumindest bei Soldaten, die mit psychischen Krankheiten heimkamen, ist sowas wohl auch vereinzelt passiert.

hast Du hierfür Quellen?

Auf die Schnelle: http://www.floerken.de/texte/defekt.htm
„Überlebt hat den Euthanasie-Wahn offenbar die Polin Stanislawa, die am 10. Januar 1944 nach Troisdorf verschleppt worden war. Zunächst wohnte sie im Ostarbeiter-Lager der Dynamit Nobel in Oberlar. Im April 1944 wurde sie in das Lager, Frankfurter Strasse 75, verlegt, dem ehemaligen Saal der Gaststätte „Klein“. Wie 115 andere Ostarbeiter musste sie bei einer Oberlarer Firma arbeiten, eine Firma, die auch heute noch in Troisdorf tätig ist. Gegen Kriegsende ermordete man in „Heilanstalten" — im Zuge der „wilden Euthanasie" — neben Zuchthausinsassen, „Asozialen", „Arbeitsscheuen", „Kriegszitterern", Zigeunern, auch „die in absehbarer Zeit nicht mehr einsatzfähigen Ostarbeiter". Allein in Hadamar spritzte man zwischen 1944 und 1945 465 von ihnen zu Tode. Am 19. Dezember 1944 notiert der damalige Troisdorfer Bürgermeister Ernst Schünemann in der „Aufenthaltsanzeige" von Stanislawa: „Ist in die Heil-und Pflegeanstalt Galkhausen". Am 1. Mai 1945 gelang es der Polin, ihren Henkern im weissen Kittel zu entkommen."

Obwohl ich mich regelmässig mit dieser Zeit beschäftige, ist
mir dies neu. Immerhin wurden während des Krieges
kriegsversehrte Gefangene der Westalliierten sogar gegen
deutsche Kriegsversehrte über die Schweiz ausgetauscht.

Schon, weil man die kriegsversehrten westalliierten Gefangenen ja im gegensatz zu den eigenen weder unbemerkt umbringen konnte, und weil sie nach einem Krieg auch nicht weiter dem Deutschen Reich „zur Last gefallen“ wären.

In Anbetracht dessen, dass Frontkämpfer zu sein eine der
höchsten Ehren im Dritten Reich war, kann ich mir schwer
vorstellen, wie die NS-Führung die Vernichtung
Kriegsversehrter im Rahmen ihrer Ideologie begründen wollte.
Allerdings schließe ich auch nicht aus das Du recht hast.

Kriegsversehrte waren nicht so sehr im Zentrum der Propaganda, es sei denn, sie waren weiter einsatzfähig. Und die Frontkämpfer kamen auch nur dann aufs Titelblatt, wenn sie noch einsatzfähig waren.

Ein schönes Wochenende!

Ebenfalls

Gruß
smalbop

"Überlebt hat den Euthanasie-Wahn offenbar die Polin
Stanislawa, die am 10. Januar 1944 nach Troisdorf verschleppt
worden war. Zunächst wohnte sie im Ostarbeiter-Lager der
Dynamit Nobel in Oberlar.

Ostarbeiter waren, auch wenn sie durch Kriegseinwirkungen verletzt wurden, keine Kriegsversehrten. Mit Kriegsversehrten sind in der Regel verwundete Soldaten gemeint: http://de.wiktionary.org/wiki/Kriegsversehrter

Kriegsversehrte waren nicht so sehr im Zentrum der Propaganda,

Das entspricht nicht den Tatsachen:

Die Verwundeten des Ersten Weltkriegs waren demnach ein wichtiger Teil der NS-Propaganda. Das Versäumnis der Weimarer Republik, die Kriegsversehrten trotz überdurchschnittlich üppiger Fürsorgepolitik angemessen in Ehren zu halten, wurde immer wieder von der Propaganda des „Dritten Reiches“ betont. Das Versprechen, den Opfern des Ersten Weltkriegs ihre „Ehre“ zurückzugeben, habe zum entscheidenden Attraktivitätsbonus des Nationalsozialismus beigetragen. (http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberic…)

Meine Großtante, die als Krankenschwester in den Bodelschwingschen Anstalten arbeitete, pflegte noch bis weit in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts schwerstbehinderte und eindeutig nicht arbeitsfähige Kriegsversehrte des 1. Weltkriegs.

"Überlebt hat den Euthanasie-Wahn offenbar die Polin
Stanislawa, die am 10. Januar 1944 nach Troisdorf verschleppt
worden war. Zunächst wohnte sie im Ostarbeiter-Lager der
Dynamit Nobel in Oberlar.

Ostarbeiter waren, auch wenn sie durch Kriegseinwirkungen
verletzt wurden, keine Kriegsversehrten. Mit Kriegsversehrten
sind in der Regel verwundete Soldaten gemeint:
http://de.wiktionary.org/wiki/Kriegsversehrter

Um die geht es hier auch nur - und darum, dass sie (ebenso wie andere Behinderte) Euthanasieopfer waren. Darum habe ich die entscheidende Textpassage auch fett formatiert.
Es wäre hilfreich, du würdest den Faden von Anfang an lesen, oder zumindest die Titel, dann wüsstest du, auf welches Thema sich die Wortmeldungen beziehen und was ihr wesentlicher Inhalt ist.

Kriegsversehrte waren nicht so sehr im Zentrum der Propaganda,

Das entspricht nicht den Tatsachen:
Die Verwundeten des Ersten Weltkriegs waren demnach ein
wichtiger Teil der NS-Propaganda.

Es ist von den Kriegsversehrten des 2. Weltkriegs die Rede.
Die waren keineswegs so „beliebt“ wie die des ersten Weltkriegs - die Bevölkerung hätte auf die Idee kommen können, sie dem Regime anzulasten.

Meine Großtante, die als Krankenschwester in den
Bodelschwingschen Anstalten arbeitete, pflegte noch bis weit
in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts
schwerstbehinderte und eindeutig nicht arbeitsfähige
Kriegsversehrte des 1. Weltkriegs.

Auf unserem Kleinstadtfriedhof stehen zwölf Eiserne Kreuze in einer Reihe auf den Gräbern der Opfer der letzten Gefechte im April 1945. Eines davon trägt den Namen eines ukrainischen Ostarbeiters.

Es gab schlicht keine einheitliche Linie, wie man wen behandelte, ob Ostarbeiter oder Kriegskrüppel. So wie das ganze NS-Regime zwölf Jahre lang ein wildes, ungeklärtes Durcheinander von Zuständigkeiten, Hausmächten und Hierarchien war. Funtionieren konnte das auch fast nur in Deutschland, weil es hier eine Verwaltung gab, die im Guten wie im Schlechten „funktionierte“.

s.

Auch Kriegszitterer waren keine Kriegsversehrten. Sie waren durch Kriegstraumata psychisch erkrankt, während Kriegsversehrte körperlich beeinträchtigt waren.

Das mit dem Belegen solltest du vielleicht noch etwas üben.

Auch Kriegszitterer waren keine Kriegsversehrten. Sie waren
durch Kriegstraumata psychisch erkrankt, während
Kriegsversehrte körperlich beeinträchtigt waren.

Das mit dem Belegen solltest du vielleicht noch etwas üben.

Muhaha, das ausgerechnet von dir! Wikipedia als Beleg - du hast schon Nerven. Aber bitte sehr: „Als Kriegsversehrte werden Kriegsopfer bezeichnet, deren Verwundungen dauerhafte physische oder psychische Schädigungen hinterließen.“ Aus Wikipedia, Artikel über „Kriegsversehrte“.

Man könnte - wäre man nicht du - stattdessen natürlich auf die Idee kommen, im Bundesversorgungsgesetz nachzulesen. Einer vielleicht etwas beweiskräftigeren Quelle als Wikipedia, wenn es um Begriffsklärungen ginge. Geht es hier aber gar nicht. Es geht in diesem Faden vielmehr um die Frage, wie das Dritte Reich mit Soldaten umging, die einen Wehrdienstschaden erlitten hatten. Und ich habe dargelegt, dass es hier einen Unterschied machte, ob derjenige körperliche oder geistige Schäden davongetragen hatte.

Ich lasse es für diesmal hier gut sein, da von dir auch bei diesem Thema ohnehin nichts mehr kommen wird außer dem üblichen Gekläffe und dem Zünden von Nebelkerzen zur Ablenkung von der Irrelevanz deiner Einlassungen.

Du bist wirklich drollig!

Wikipedia als Beleg

Nur weil beide mit ‚Wik-‘ beginnen, sind Wiktionary und Wikipedia keineswegs identisch. Da du aber zu billiger Wiki-Medien-Kritik neigst (Du weißt, dass auch du bei Wikipedia mitarbeiten und Fehler korrigieren könntest? Natürlich nur, wenn du Belege für deine Behauptungen hast…), will ich noch zu einem einem anderen Online-Wörterbuch greifen:

Versehrung
Bedeutung: Körperverletzung
Synonyme: Abschürfung, Verletzung, Bruch, Fraktur, Kratzer, Läsion, Quetschung, Riß, Schnitt, Schramme, Stich, Trauma, Verbrennung, Verrenkung, Versehrung, Biss

(http://synonyme.woxikon.de/synonyme/versehrung.php)

Und ich habe dargelegt, dass es hier einen
Unterschied machte, ob derjenige körperliche oder geistige
Schäden davongetragen hatte.

Das hast du nicht.

Du hast zunächst von Kriegskrüppeln gesprochen und dann von Ostarbeitern und Kriegszitterern. Wobei Letztere sowieso ein Phänomen des I. Weltkriegs waren und nicht des II.

Aber belassen wir es dabei - ich kenne ja die Qualität deiner Beiträge inzwischen zur Genüge.