Kriterien für Ausbildung zum Polizisten

Hallo,

mein Sohn macht in diesem Jahr sein Abitur und nun kommt die zeit sich zu überlegen was nach der Schule gemacht wird. Er hat sich überlegt sich bei der Polizei zu bewerben, doch braucht man laut eines Freundes meines Sohnes mindestens eine drei in Deutsch. Auf der Homepage der Bundespolizei findet sich nichts der gleichen. Ist da was dran? oder schätzt der freund nur?

gruß

jamara

Nachdem Polizei Ländersache ist sollte man sich über die Bedingungen im jeweiligen Bundesland informieren.

mein Sohn macht in diesem Jahr sein Abitur und nun kommt die
zeit sich zu überlegen was nach der Schule gemacht wird.

Na ja, eigentlich ist diese Zeit seit ca. einem Jahr vorbei, genauso, wie die Bewerbungsfristen für die diesjähringen Einstellungstermine bei den Polizeien von Bund und Ländern.

Er hat sich überlegt sich bei der Polizei zu bewerben, doch
braucht man laut eines Freundes meines Sohnes mindestens eine
drei in Deutsch. Auf der Homepage der Bundespolizei findet
sich nichts der gleichen. Ist da was dran? oder schätzt der
freund nur?

Nein, das „schätzt“ er nicht nur. Selbst bei einer drei ist eine Bewerbujng wohl nur bedingt ratsam. Bei allen Landes- und Bundespolizeien ist ein Diktat Teil des Bewerbertests und wer hier patzt fährt gleich wieder nach hause.
Ganz abgesehen davon macht der Schreibkram an guten Tagen vielleicht nur 50% der Arbeit aus, da sollte man dann auch der deutschen Sprache mächtig sein.

Gruß Andreas

vielen dank für die bisherigen infos.

ist es nicht etwas naiv zu behaupten, mit einer drei hätte man schlechte chancen?

drei bedeutet „befriedigend“ selbst die vier mit „ausreichend“ weißt auf ein ausreichendes wissen hin.
wenn es bei der polizei nur um ein diktat geht und das dann als auswahlkriterium angesehen wird, dann sollte es doch möglich sein sich mit allen noten bewerben zu können, oder?

mit der rechtschreibung hat mein sohn keine probleme, in der oberstufe eines allgemein bildenden gymnasiums wird ab der neunten/zehnten klasse überhaupt kein diktat mehr geschrieben. es werden nur texte von kafka, kleist und anderen autoren analysiert und interpretiert. hier geht es nicht mehr um rechtschreibung, sondern um textverständnis von jahrzehntealten texten. es ist also einfältig zu behaupten der deutschen sprache nicht mächtig zu sein, wenn man nur eine drei hat.
schließlich können auch schüler mit deutschen elternteilen vieren oder gar fünfen in deutsch bekommen - können sie dann kein deutsch? Sind sie dann der deutschen sprache nicht mächtig?

gruß

jamara

ist es nicht etwas naiv zu behaupten, mit einer drei hätte
man schlechte chancen?

Nein, naiv wäre es das gegenteil zu behaupten.

drei bedeutet „befriedigend“ selbst die vier mit
„ausreichend“ weißt auf ein ausreichendes wissen hin.

Ja, die Frage ist halt nur für was. Man kann sich auch alles schönreden.

wenn es bei der polizei nur um ein diktat geht und das dann
als auswahlkriterium angesehen wird, dann sollte es doch
möglich sein sich mit allen noten bewerben zu können, oder?

Klar, bewerben kann man sich natürlich, aber da wird es wohl nicht mal zum Diktat kommen, weil man nämlich erst mal zum Bewerbertest eingeladen werden muss und sich noch dazu auch noch gegen mitbewerber durchsetzen muss.

mit der rechtschreibung hat mein sohn keine probleme, in der
oberstufe eines allgemein bildenden gymnasiums wird ab der
neunten/zehnten klasse überhaupt kein diktat mehr geschrieben.

Stimmt, denn der Schwerpunkt verlagert sich darauf selbst etwas zu Papier zu bringen und kreative Leistungen zu erbringen - kreativ was den Inhalt angeht, nicht die Syntax.

es ist also einfältig zu behaupten der deutschen sprache nicht :mächtig zu sein, wenn man nur eine drei hat.

Tja, wenn ich mir so den ein oder anderen Bewerber anschaue, der eine drei in Deutsch hat und kaum seinen eigenen Namen fehlerfrei schreiben kann relativiert sich so eine wohlwollende Aussage, wie deine schnell.
Ein Polizist muss körperlich fit sein und er muss geistig und sprachlich fit sein. Eine 3 ist nunmal keine top Note, daran wird sich auch erst etwas ändern, wenn wir in unserem unbegrenzten Gutmenschentum die 1 und die 2 streichen, damit sich dreier-, vierer-, fünfer und sechser-Schüler nicht mehr so unter Druck gesetzt fühlen.

Soll er sich doch bewerben, da hindert ihn keider dran. Aber vielleicht sollte er sich schon mal nach einem Plan B umsehen, der eher seinen Noten (und damit seinen amtlich attestierten Fähigkeiten) entspricht.

schließlich können auch schüler mit deutschen elternteilen
vieren oder gar fünfen in deutsch bekommen - können sie dann
kein deutsch? Sind sie dann der deutschen sprache nicht
mächtig?

:wink: Ich kenne einen sehr großen Anteil der deutschen Bevölkerung, der der deutschen Sprache gar nicht oder nur in Teilen mächtig ist.
Da das mehr und mehr in allen Gesellschaftskreisen akzeptiert wird ist das dann wohl auch ok (ok, in Bayern ist das ja sogar Bewahrung der eigenen „nationalen“ Indentität :wink: ).

Und was für Eltern ein Kind hat ist da leider auch nicht immer ein Indikator, denn ab einem bestimmten Moment übernimmt man einfach Ideome und Seltsamkeiten aus seinem Umfeld und das wird bei Jugendlichen (im Normalfall ja) immer weniger durch die Eltern geprägt.

Gruß Andreas

1 Like