Kriterien für 'Subventionen'

Hallo,

ich stelle die Frage mal hier, statt im Rechtsbrett.

auf welcher Gesetzesgrundlage bekommen eigentlich immer die Konzerne unsere Steuergelder.

Ist es nicht so, dass es auch massenhaft Kleinunternehmer oder Mittelstandsbetriebe gibt, die mit kleinen Geldspritzen Arbeitsplätze retten könnten. Ein solcher Arbeitsplatz wäre sicher wesentlich billiger zu retten, und Kleinvieh macht auch Mist.

Die haben aber keine Chance, obwohl doch im Prinzip jeder gerettete Arbeitsplatz dem Staat und Steuerzahler Geld spart.
Wie lässt sich eine solche Ungleichbehandlung eigentlich rechtfertigen?

Warum bekommen immer die großen das Geld in den A**** geblasen und die Kleinen gehen leer aus?

TM

Hi,

auf welcher Gesetzesgrundlage bekommen eigentlich immer die
Konzerne unsere Steuergelder.

Welcher Konzern bekommt Steuergelder?

WoDi

Hallo,

Welcher Konzern bekommt Steuergelder?

Das ist wohl etwa zu allgemein gefragt. Welcher Konzern bekommt denn keine Steuergelder? Das ist fast ausgeschlossen und wenn es um irgendwelche zukunftsweisenden Forschungen geht.

Hi,

Welcher Konzern bekommt Steuergelder?

wenn du keinen Bock hast auf meine Frage ohne konkrete Namensnennungen einzugehen, lass es einfach bleiben.

Welche Firmen Subventionen erhalten und erhalten haben ist im Netz nicht schwer zu finden.

Danke TM

Hi,

Welcher Konzern bekommt Steuergelder?

Das ist wohl etwa zu allgemein gefragt. Welcher Konzern
bekommt denn keine Steuergelder? Das ist fast ausgeschlossen
und wenn es um irgendwelche zukunftsweisenden Forschungen
geht.

Klar. Nach der Fragestellung ging es aber wohl eher um was Aktuelles.
Und da hätte ich gern den konkreten Fall genannt bekommen.

WoDi

Hi,

wenn du keinen Bock hast auf meine Frage ohne konkrete
Namensnennungen einzugehen, lass es einfach bleiben.

Du willst Antworten und wirst pampig?

Welche Firmen Subventionen erhalten und erhalten haben ist im
Netz nicht schwer zu finden.

Warum sollte ich suchen, wenn du nicht bereit bist, einen konkreten Fall zu nennen?
Du müsstest wissen, dass aus vielerlei Gründen subventioniert wird.

WoDi

Hi,

Du willst Antworten und wirst pampig?

du hast recht entschuldigung, da habe ich überreagiert. Ich habe deine Gegenfrage wohl falsch aufgefasst.

Mein Interesse liegt eher allgemeiner Natur. Sicherlich auch angeregt durch die momentane wirtschaftliche Situation, wo alle möglichen Großunternehmen nach Geld schreien und auf extrem hohem Niveau jammern, wobei sie sich ihre situation zum Teil selbst eingebrockt haben. (Z. B. Jahrelang Forschungssubventionen erhalten und dann heulen, sie hinken in der Technik hinterher, wie glaube ich Daimler, um nun ein Beispiel zu nennen)

Du müsstest wissen, dass aus vielerlei Gründen subventioniert
wird.

Hier interessiert mich, warum Minifirmen keine, oder kaum Subventionen bekommen. Liegt es an den Verbindungen, an der Lobby, weil das nicht publikumswirksam wäre…

Danke TM

Hallo,

auf welcher Gesetzesgrundlage

Umsatzsteuergesetz, Körperschaftssteuergesetz, Einkommensteuergesetz usw.

bekommen eigentlich immer die
Konzerne unsere Steuergelder.

So ist das ganz gewiß nicht. Mal abgesehen davon, daß die Darstellung in der Öffentlichkeit bzw. am Stammtisch bzgl. Umfang von Subventionen an Großunternehmen (Konzerne können mangels Rechtspersönlichkeit nicht Empfänger von Subventionen oder sonst irgendetwas sein) falsch ist (so gibt’s hier einige Spezialisten, die seit Jahren behaupten, Siemens bekäme Subventionen und zahle keine Steuern, obwohl beides falsch ist), sind die meisten Förderprogramme auf kleine und mittlere Unternehmen ausgerichtet und werden von diesen auch in Anspruch genommen.

Worauf Du jetzt anspielst, sind die derzeig zu hörenden Rufe nach staatlicher Unterstützung im Krisenfall. Dazu sei gesagt, daß es bisher kaum erfolgreiche staatliche Rettungsaktionen gegeben hat. Weiterhin bekommt die Öffentlichkeit gar nicht mit, wenn der Staat kleineren Unternehmen hilft. Das kommt häufiger vor als man denkt, wobei die Hilfe nicht vom Staat sondern von der Sparkasse kommt und nicht Hilfe heißt, sondern Kredit.

Aber auch darüber hinaus helfen Städte, Gemeinden und Bundesländer sehr häufig Unternehmen bei der Rettung oder Erweiterung. Das passiert aber nur selten medienwirksam.

Nicht zuletzt gibts da aber noch eine politische Komponente. Größeren Unternehmen wird aus dem gleichen Grunde mal geholfen, wie den Opfern eines Hochwassers: es ist halt öffentlichkeitswirksam.

Aber wie gesagt: das sind Ausnahmefälle. An Mobilcom, Holzmann und AEG kann ich mich spontan erinnern. Die Zahl der Mittelständler und Kleinunternehmen, denen von staatlichen Stellen geholfen wurde, geht im Zweifel in die tausende.

Warum bekommen immer die großen das Geld in den A**** geblasen
und die Kleinen gehen leer aus?

Wie gesagt: das ist nicht so.

Gruß
Christian

Hallo exc,

ich möchte vorausschicken, dass ich bereits einige deiner Beiträge mitgelsen habe und du auf mich einen sehr kompetenten Eindruck machst.

Ich muss gestehen, dass ich mich vor dem Schreiben meines Artikels hätte informieren können und sollen. Auch habe ich von Wirtschafts- und Finanzpolitik nicht die große Ahnung, sonst müste ich hier ja nicht fragen.

War halt eine spontane Aktion. Jetzt bin ich aber froh, mich zumindest grob informiert zu haben, da es anscheinend auch andere Informationsquellen gibt, als deine.

auf welcher Gesetzesgrundlage

Umsatzsteuergesetz, Körperschaftssteuergesetz,
Einkommensteuergesetz usw.

http://www.hfv-speyer.de/hill/Lehrangebot/Winterseme…
Die Rechtsgrundlagen des nationalen Subventionsrechts sind nicht in einem
Subventionsgesetz geregelt. Rechtsgrundlagen finden sich vielmehr in Sondergesetzen60, die sich ausschließlich oder unter anderem mit Wirtschaftsförderung befassen.61
Filmförderungsgesetz, Privatschulgesetz der Länder, Landwirtschaftsgesetz, Gesetz
zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur; Investitionszulagengesetz.
Besonderes Wirtschaftsverwaltungsrecht,

bekommen eigentlich immer die
Konzerne unsere Steuergelder.

(Konzerne können
mangels Rechtspersönlichkeit nicht Empfänger von Subventionen
oder sonst irgendetwas sein)

Das habe ich auch so gelesen!
Nur frage ich mich, wieso dann trotzdem Konzerne Subventionen erhalten. Es können ja nicht alle Zeitungen lügen. (Es gibt ja auch Medien die zumindest einigermaßen seriös gelten, zumindest seriöser als die B***.) Es wird konkret der Begriff Konzern in Verbindung mit Subventionen benutzt. Mir geht es ja nicht um die Festlegung auf den Begriff Konzern, sondern um Großfirmen mit großem Namen.
Um nur einige, wenn auch veraltete Beispiele zu nennen:
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,…
https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/…
http://www.welt.de/wirtschaft/article1416439/Bundesr…
http://www.capital.de/politik/100009363.html
http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,277211,00…

falsch ist (so gibt’s hier einige
Spezialisten, die seit Jahren behaupten, Siemens bekäme
Subventionen und zahle keine Steuern, obwohl beides falsch
ist),

Dass Siemens gar keine Steuern bezahlt, kann ich mir nicht vorstellen. Dass Siemens aber noch keinerlei Subventionen erhalten hat allerdings auch nicht. Aber du hast für deine Aussage ja bestimmt eine „zuverlässige“ Quelle.

Worauf Du jetzt anspielst, sind die derzeig zu hörenden Rufe
nach staatlicher Unterstützung im Krisenfall. Dazu sei gesagt,
daß es bisher kaum erfolgreiche staatliche Rettungsaktionen
gegeben hat. Weiterhin bekommt die Öffentlichkeit gar nicht
mit, wenn der Staat kleineren Unternehmen hilft. Das kommt
häufiger vor als man denkt, wobei die Hilfe nicht vom Staat
sondern von der Sparkasse kommt und nicht Hilfe heißt, sondern
Kredit.

Nunja du bist Banker und kennst dich da aus, aber die wirklich kleinen haben doch auch bei den Sparkassen kaum eine Chance auf einen Kredit, wenn sie kurz vor dem Ruin stehen, oder in der falschen Branche tätig sind.
Stichwort Rating und Basel II. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Aber auch darüber hinaus helfen Städte, Gemeinden und
Bundesländer sehr häufig Unternehmen bei der Rettung oder
Erweiterung. Das passiert aber nur selten medienwirksam.

Das kann ich mir gut vorstellen. Wen interessiert schon Fa. Blubberblubb in Hintertupfingen.

Nicht zuletzt gibts da aber noch eine politische Komponente.
Größeren Unternehmen wird aus dem gleichen Grunde mal
geholfen, wie den Opfern eines Hochwassers: es ist halt
öffentlichkeitswirksam.

Darum geht es mir aber nicht, und ich denke dass man das nicht vergleichen kann. Das eine ist höhere Gewalt und das andere ist Unternehmerrisiko, das zwar nicht zu 100% steuerbar ist, aber jeder Kleinunternehmer eben auch alleine tragen muss!! Genau das ist der Punkt. Je größer, um so schlampiger kann man arbeiten, man hat ja seine Schäfchen im Trockenen, notfalls fliegen halt ein paar AN, oder der Staat springt ein.

Was meine Person betrifft, und viele Steuerzahler sicher auch, so gehen derartige Meldungen aber manchmal nach hinten los. Es wird meist nicht gerne gesehen, wenn den Großen geholfen wird und es den Kleinen aus der Tasche gezogen wird.
Da wird dann nicht gefragt, ob die armen armen Banken wirklich unschuldig sind, und dass es wichtig für die Wirtschaft ist.
Da interessiert es die Leute nicht, dass Daimler 2006 3,3 Mrd. Gewinn (davon 7,06 Mio. Steuern =ca. 17,7%) machte, der sich seit 2004 stetig steigerte und rumheult, wie wenig das doch ist. Gleichzeitig hört man, dass nun Wettbewerbsnachteile zu befürchten sind, weil man in der Technik hinterherhinkt, wöfür ja aber auch Gelder kassiert wurden.

Da darf man es dem kleinen „dummen“ Bürger nicht übel nehmen, wenn ihm die Galle hochkommt.

Aber wie gesagt: das sind Ausnahmefälle. An Mobilcom, Holzmann
und AEG kann ich mich spontan erinnern. Die Zahl der
Mittelständler und Kleinunternehmen, denen von staatlichen
Stellen geholfen wurde, geht im Zweifel in die tausende.

Ich hatte da beim recherchieren auch eine Quelle gefunden, allerdings erschien mir die nicht sehr seiös. Dort jedenfalls machten die Großfirmen den Großteil aus. Mithalten konnten da nur Universitäten, bzw. Forschungsgelder.

Warum bekommen immer die großen das Geld in den A**** geblasen
und die Kleinen gehen leer aus?

Wie gesagt: das ist nicht so.

Leider hast du mich rein faktisch gesehen nicht wirklich davon überzeugen können. Ohne Recherche hätte ich dir rein von den Worten her wohl eher geglaubt. Aber Zahlen, oder Quellen wären da schon überzeugender.

Dennoch vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich hoffe du nimmst meine Einwände nicht persönlich. Ist ja nicht böse gemeint. Ich bin halt eine eher skeptische Person.

Grüße TM

Hi,

du hast recht entschuldigung, da habe ich überreagiert.

Alles klar. Passiert mir auch schon mal.

Ich
habe deine Gegenfrage wohl falsch aufgefasst.

Vermutlich ja.

Hier interessiert mich, warum Minifirmen keine, oder kaum
Subventionen bekommen. Liegt es an den Verbindungen, an der
Lobby, weil das nicht publikumswirksam wäre…

Christian (exc) hat das ja schon alles erklärt und viel besser, als ich es gekonnt hätte.

WoDi

Hi,

du hast recht entschuldigung, da habe ich überreagiert.

Alles klar. Passiert mir auch schon mal.

schön, dass du die Entschuldigung angeneommen hast *freu*

Christian (exc) hat das ja schon alles erklärt und viel
besser, als ich es gekonnt hätte.

Er hat schon viel Ahnung. Aber so ein anspruchsvolles, undankbares Weib wie ich hat natürlich selbst da was zu „meckern“ :wink:

TM

Hallo,

Landwirtschaftsgesetz, Gesetz
zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur;
Investitionszulagengesetz.
Besonderes Wirtschaftsverwaltungsrecht,

die Aufzählung war ohne Anspruch auf Vollständigkeit, wobei viele Gesetze wiederum die Änderung von Steuergesetzen beeinhalten.

(Konzerne können
mangels Rechtspersönlichkeit nicht Empfänger von Subventionen
oder sonst irgendetwas sein)

Das habe ich auch so gelesen!
Nur frage ich mich, wieso dann trotzdem Konzerne Subventionen
erhalten.

Unternehmen, die Teil eines Konzerns sind, erhalten Subventionen. Genauso wenig, wie eine Familie einen Vertrag abschließen kann (es sind immer nur die einzelnen Mitglieder dieser Familie), kann ein Konzern Subventionen erhalten.

Nunja du bist Banker und kennst dich da aus, aber die wirklich
kleinen haben doch auch bei den Sparkassen kaum eine Chance
auf einen Kredit, wenn sie kurz vor dem Ruin stehen, oder in
der falschen Branche tätig sind.

Die Sparkassen vergeben viele Kredite in regionalem Interesse. Darunter sind auch immer wieder gerne Unternehmen, die nicht kreditwürdig aber für den jeweiligen Ort als Arbeitgeber von großer Bedeutung sind.

Stichwort Rating und Basel II. Oder habe ich da was falsch
verstanden?

FAQ:101

aber jeder Kleinunternehmer eben auch alleine tragen muss!!
Genau das ist der Punkt. Je größer, um so schlampiger kann man
arbeiten, man hat ja seine Schäfchen im Trockenen, notfalls
fliegen halt ein paar AN, oder der Staat springt ein.

Wie gesagt: die Zahl der großen Unternehmen, die aufgefangen werden, ist überschaubar. Bei den kleinen sind es hingegen deutlich mehr, nur erfährt man nichts davon.

Da wird dann nicht gefragt, ob die armen armen Banken wirklich
unschuldig sind, und dass es wichtig für die Wirtschaft ist.
Da interessiert es die Leute nicht, dass Daimler 2006 3,3 Mrd.
Gewinn (davon 7,06 Mio. Steuern =ca. 17,7%) machte,

Der Konzernüberschuß bei Daimler betrug 3,7 Mrd. und darin enthalten waren 1,3 Mrd. Steuern. D.h. bei 5,1 Mrd. vor Steuern sind das ziemlich genau 25% Steuerquote.

Gruß
Christian

Hallo exc,

Unternehmen, die Teil eines Konzerns sind, erhalten
Subventionen. Genauso wenig, wie eine Familie einen Vertrag
abschließen kann (es sind immer nur die einzelnen Mitglieder
dieser Familie), kann ein Konzern Subventionen erhalten.

ok, thx!

FAQ:101

Wow, jede Menge Info, auch hier Danke!

Wie gesagt: die Zahl der großen Unternehmen, die aufgefangen
werden, ist überschaubar. Bei den kleinen sind es hingegen
deutlich mehr, nur erfährt man nichts davon.

Dies würde ich zwar gerne zahlenmäßig nachprüfen können, aber wenn es so ist, dann wäre es für mich beruhigend.

Da wird dann nicht gefragt, ob die armen armen Banken wirklich
unschuldig sind, und dass es wichtig für die Wirtschaft ist.
Da interessiert es die Leute nicht, dass Daimler 2006 3,3 Mrd.
Gewinn (davon 7,06 Mio. Steuern =ca. 17,7%) machte,

Der Konzernüberschuß bei Daimler betrug 3,7 Mrd. und darin
enthalten waren 1,3 Mrd. Steuern. D.h. bei 5,1 Mrd. vor
Steuern sind das ziemlich genau 25% Steuerquote.

Dann hatte ich eine andere Quelle als du, und/oder mich verrechnet. Ich sprach ja auch von den Zahlen in 2006, die ich von hier hatte:
http://gb2006.daimlerchrysler.com/cgi-bin/daimler/sh…
Ergebnis vor Ertragsteuern 3.993
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (706)
706/3.993%=17,7%

Auf der gleichen Seite sieht es aktuell so aus:
http://gb2007.daimler.com/cgi-bin/show.ssp?companyNa…

Gruß TM

Guten morgen,

http://gb2006.daimlerchrysler.com/cgi-bin/daimler/sh…

das sind die Zahlen gem. US-GAAP. Meine stammen aus dem Konzernabschluß nach IFRS.

Auf der gleichen Seite sieht es aktuell so aus:
http://gb2007.daimler.com/cgi-bin/show.ssp?companyNa…

Und da gleichen die Vorjahreszahlen doch ganz heftig denen, die ich erwähnte :wink:

Worum gings jetzt eigentlich?

Gruß
Christian