Hallo!
Ich habe da eine generelle Frage. Kann man eine Predigt die man nicht gut findet oder die für einen einfach eine Zumutung sind kritisieren?
Und wenn ja wie sagt man dem Priester das dann so, das man ihn nicht verletzt?
Schließlich kommt es ja vor, dass die Kommunikationsebene beim Priester bei einer Beichte oder Aussprache stimmt aber man plötzlich beim Gottesdienst selbst sich unwohl fühlt.
Gruss
Petra
PS: Bitte nur ehrlich gemeinte Antwort. Bin auch über persönliche Erfahrungen zu diesem Thema sehr dankbar.
Hi Petra
Und wenn ja wie sagt man dem Priester das dann so, das man ihn
nicht verletzt?
Offen und ehrlich im richtigen Rahmen.
Wenn Du mit dem Priester eine Aussprache hast, dann sprich ihn darauf an, daß Dir seine Predigten Unbehagen bereiten und warum das so ist.
PS: Bitte nur ehrlich gemeinte Antwort. Bin auch über
persönliche Erfahrungen zu diesem Thema sehr dankbar.
Meine Erfahrungen sind da unterschiedlich.
Ich kannte einen Priester, der es durchaus positiv fand, wenn er ein Feedback zu seinen Predigten bekam. Auch wenn das Feedback negativ ausgefallen ist.
Ein anderer - sicherlich aus dem vorvorigen Jahrhundert übriggebliebener - Priester war so von seinen Worten überzeugt, daß er die kleinste Kritik als Beleidigung aufgefaßt hat.
Ich weiß ja nicht, wie gut Du den Priester einschätzen kannst, aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.
Gruß
Edith
Hi,
ich bin Theologiestudent und kenne beide Seiten, vielleicht hilft dir mein Kommentar etwas weiter (auch wenn ich nicht katholisch bin).
Aber zu aller erst: jeder, der von der Kanzel herab Dinge sagt, die in Seelsorge/beichtgesprächen oder unter vier Augen gesagt wurden (ohne Erlaubnis), der gehört von der Kanzel geschubst! Sorry, für die drastischen Worte, aber die Kanzel darf niemals zur Rechtfertigung der Lehre werden - zumal jeder eine andere Meinung hat. Die Predigt ist die Auslegung von Gottes Wort - und nichts anderes. Sie soll niemals als Keule benutzt werden (was leider manchmal passiert).
Die Predigt und das was auf der Kanzel gesagt wird, ist immer subjektiv - und der Prediger sagt manchmal etwas - zu meinem Leidwesen - und der Gläubige versteht etwas anderes. Das kommt vor (leider viel zu oft *g*).
Mir hat es immer geholfen, wenn man mich auf die Dinge hingewiesen hat, die nicht koscher waren - oder so rüberkamen. Im Gespräch konnte ich einiges Erklären oder beim nächsten mal ändern - je nachdem.
Ich kann es nicht leiden, wenn jemand was zu meckern hat - und es den anderen Mitteilt, nur nicht mir selbst. Also Hochachtung vor dir, die du den Mut dazu hast. Davon braucht es mehr in den Gemeinden.
Sag ihm bitte deine kritischen Anmerkungen nicht direkt nach der Predigt - man hat den Kopf so voll (Niedergeschlagen, weil nicht alles so lief wie man sich das dachte, … Begeistert, … )
Sondern am nächsten Tag oder dem Übernächsten. Sag, was dir aufgefallen ist und was dir komisch vorkam, was dich ins Fragen gebracht hat … mit was du nicht mitgehen konntest. Sei nett und Deutlich. (Vielleicht fängst Du mit was nettem an und kommst mit dem nächsten Punkt erst zum kritischen - Taktik *g*).
Lass dich nicht mit unklaren Antworten abspeisen. Wenn man misst baut, muss man dazu stehen - gerade als Geistlicher.
Hab Mut - wenn er Dich nicht ernst nimmt, belächelt, etc dann hat er ein großes Problem und sollte Dringend mehr Zeit mit Jesus verbringen.
Und noch etwas: Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden - du würdest falsch glauben, etc - oder Kritik wäre verboten …
Solche Kommentare gehören verboten.
Sei nett, mach vorher einen Termin aus - und übelege was du kritisch anmerken willst - vielleicht hast du ja auch Verbesserungsvorschläge?
Nur Mut - wir sind auch nur Menschen - und aus Fehlern lernen wir!
Be blessed
Chris
Hallo!
Danke für deine Rückantwort. Der Priester den ich meine nimmt das Beichtgeheimnis sehr ernst. Möglicherweise hab ich das beim Thema selbst schlecht formuliert.
Ich gehe öfter zur Aussprache und da erleb ich ihn halt anders. Deshalb meine Unsicherheit.
Nachdem es bei uns so üblich ist Vergelt´s Gott nach der Predigt zu sagen, war ich auch der Meinung seine Gemeinde wäre mit der Predigt mehr als einverstanden nur ich konnte die Predigt so gut wie nicht ertragen, das gebe ich offen zu.
Ich bin ein Mensch der normalerweise Kritik jemanden richtig auf den Kopf zusagt. Nur bei Menschen die mir wichtig sind tue ich mir mit Kritik immer schwer. Egal ob Mann oder Frau. Das ist mein Schwachpunkt und da ich ihn an und für sich als „Beichtvater“ nicht verärgern oder verlieren will, weil ich die Kritik so dumm geäußert habe, dass ich mich schämen würde in schwerer Zeit zu ihm zu gehen, habe ich um Rat im Forum gesucht.
Das mit der Zeit vergehen lassen hab ich mittlerweile auch so gemacht, da ich der Meinung war, dass ich noch zu emotional bin und nicht den nötigen Abstand dazu habe. Danke trotzdem für diesen Ratschlag. Ich hab die Predigt tatsächlich als Keule Gottes gesehen.
Gruss
Petra
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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt
Hallo Edith!
Danke für deine Antwort. Ich hoffe ich schätze ihn richtig ein. Als ehemaliger Kundenberater hab ich Leute auch schon mal falsch eingeschätzt und das passiert mir leider jetzt auch hin und wieder soviel kann ich mich mit Menschen gar nicht beschäftigen.
Auf jeden Fall sollte ich eine Gesprächsbasis zu ihm finden. Klingt jetzt komisch aber es belastet mich doch auch im Glaubensleben ein wenig und so auch.
Gruss
Petra
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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt
Hi,
ich denke auch, dass du ihn ruhig kritisieren kannst. Es kommt halt auch ganz darauf an, was du kritisieren möchtest. Die Predigt ist ein Glaubenszeugnis und somit erzählt quasi der Prediger davon, wie er Glauben und Christ sein erfährt. Da ist es halt schwer eine wirkliche Kritk anzubringen, denn eine Predigt ist ja stets sehr subjektiv.
MfG
Chris
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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt