Hallo, akire123
das ist ein Gedicht von Peter Fox Songtext: Schwarz zu Blau. Wie die dritte Strophe eindeutig klarmacht, handelt es sich bei der „besungenen“ Großstadt um Berlin.
Einzelversanalyse in Stichworten:
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müde Gestalten im Neonlicht
Die Menschen sind müde und übernächtigt. Eine Kommunikation findet deshalb nicht mehr statt, auch nicht an der Bushaltestelle.
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Erste wichtige Kernstelle: „jeder bleibt für sich“.
Kommunikationsverlust und Vereinzelung des Menschen gehören offensichtlich in der Großstadt zusammen.
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„Frust kommt auf, denn der Bus kommt nicht …“
Die Ursache des Frusts ist nicht ganz klar. Ist man gefrustet darüber, dass man noch länger an der Bushaltestelle die menschliche Nähe ertragen muss, schweigend und nicht in die anonyme Öffentlichkeit des Buses flüchten kann? Oder ist man gefrustet, weil man mal wieder zu spät zur Arbeit kommt und man sich über die Unzuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel ärgert? Oder kommt der Bus an diesem Tag gar nicht mehr (Streik?) und man macht sich auf den Weg und ist gefrustet über die Unmengen an „Scheiße“ unterwegs?
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Dann der Kernvers: „Jeder hat’n Hund, aber keinen zum Reden“.
Die Einsamkeit in der Großstadt führt zur Vereinzelung und Anonymität. Der großstädtische Kommunikationsverlust wird schmerzhaft erfahren und man sucht sich einen Ersatz, einen Hund (dieser hört dem Einsamen immer gerne lange und aufmerksam zu).
So gesehen: Die Ursache der übermäßigen Scheißproduktion ist die menschliche Einsamkeit.
- „Ich atme ständig … ich fühle mich ungesund …“
Die verschmutzte Großstadtluft verursacht permanente Krankheit oder zumindest ein Unwohlsein; das „Unreine, Verschmutzte“ lässt die Sehnsucht wachsen nach der Erfahrung des Gegenteils.
Also, akire123. Da ist nichts Rätselhaftes oder Mystisches. Es geht vielmehr um den „Schrecken des Alltags“: Scheiße.
Gruß
CS