Kronen, Brücke, Implantat - welches Material?

BM KM KM KM
BV KV KV KV
X Ww Ww Ww
12 11 21 22

„Muss“ (bin Angstpatientin :wink:) mir meine 4 oberen Schneidezähne machen lassen und habe folgende Situation:
12 ist Wurzelbehandelt (also dunkel) und es ist eine Wurzelspitzenresektion gemacht worden, ich glaube vor 2 Jahren. Wenn ich mit dem Finger Druck auf die Narbe ausübe ist es unangenehm. Auf 2 Röntgenbildern August 09 und Januar 10 sieht man einen schwarzen Fleck an der „Wurzel“. Zahnarzt sagt ist eine Entzündung drin (auch nicht besser geworden sei 08/09) und er sieht Paradontalspalte (heißt das so?) dadurch würden immer wieder Keine hoch kriechen und es könnte nicht richtig heilen. Die Krankenkasse würde somit die Kosten für eine Krone nicht übernehmen da der Zahn ein Risiko darstellt.

11 und 21 sind Wurzelbehandelt und dunkel verfärbt.

22 hat eine große Füllung die sehr unansehnlich ist.

Mein Zahnarzt hat mir folgende Optionen erklärt:

11, 21, und 22 werden überkront. Ich bezahle die Krone für 12 privat. Der Zahn bleibt drin. Wenn der Zahn Probleme machen sollte wird aufgeschnitten und die Wurzel noch ein Stück gekappt werden. Wie sinnvoll ist das? Müsste ich dann auch die nachfolgenden Behandlungen an dem Zahn selber zahlen? Was ist schlimmstenfalls zu befürchten?

11, 21, und 22 werden überkront. 12 wird gezogen. Nach Abheilung dann Blockkronen mit einer Endbrücke. Aber dann fehlt mir ein Zahn und der Knochen bildet sich zurück. Sieht man die Lücke dann nicht wenn sich das Zahnfleisch zurückbildet? Hält das überhaupt wenn ich abbeiße?

11, 21, und 22 werden überkront. 12 wird gezogen. Langzeitprovisorium eingesetzt. Nach Abheilung der Wunde ein Implantat gesetzt. Nach weiterer Abheilung das Implantat (Zahn) gesetzt. Zahnarzt sagt implantate sind im Schneidezahnbereich ästhetisch schwierig weil man die genaue Lage des Zahnes nicht 100% vorhersehen könnte (weiß es nicht mehr 100%). Er würde mir abraten.

Zahnarzt sagt weiterhin das er mir Halbmetall-/Keramikkronen empfiehlt, da er in letzter Zeit Probleme mit Vollkeramikkronen hätte (Abplatzer, Haltbarkeit, Stabilität). Wegen der Ästhetik sagt er dass es stark von dem Zahntechniker abhängig ist und „sein“ Labor sehr gut in Halbmetallkronen ist. Er würde mir aber auch Vollkeramik oder Zirkonkronen einsetzen wenn ich es wolle. Was wäre wenn die Vollkeramikkrone abblättert, kann man das dann ausbessern und muss ich das dann selber bezahlen?

Jetzt bin ich völlig verunsichert. Weiß nicht ob ich mir den Zahn ziehen lassen soll oder lieber doch erst mal drin lassen. Vollkeramik (zu dem ich tendiere) oder doch lieber auf meinen Zahnarzt hören?

Kann mir irgendjemand helfen und mir vielleicht Erfahrungen mitteilen?

Vielen Dank!

angie

Hallo Angie,

da hast Du aber einen besonders vertrauenswürdigen Zahnarzt. Es ist keineswegs die Regel, dass ein Zahnarzt sich so viel Mühe mit der Beratung über verschiedene Behandlungsoptionen gibt.

Mein Zahnarzt hat mir folgende Optionen erklärt:

11, 21, und 22 werden überkront. Ich bezahle die Krone für 12 privat. Der Zahn bleibt drin. Wenn der Zahn Probleme machen sollte wird aufgeschnitten und die Wurzel noch ein Stück gekappt werden. Wie sinnvoll ist das? Müsste ich dann auch die nachfolgenden Behandlungen an dem Zahn selber zahlen? Was ist schlimmstenfalls zu befürchten?

Diese Option ist nicht besonders sinnvoll. Wenn nach einer bereits erfolgten Wurzelspitzenresektion keine deutliche Heilung eintritt wird der Zahn mittelfristig entfernt werden müssen. Wenn er dann entfernt worden ist (nachdem Du die Krone auf diesem Zahn komplett selber bezahlt hast) muss entweder eine neue Brücke von Zahn 11 auf Zahn 13 hergestellt werden oder aber ein Implantat im Bereich 12 gesetzt werden. In jedem Fall waren Überkronung und Ausgaben völlig sinnlos.

11, 21, und 22 werden überkront. 12 wird gezogen. Nach Abheilung dann Blockkronen mit einer Endbrücke. Aber dann fehlt mir ein Zahn und der Knochen bildet sich zurück.
Sieht man die Lücke dann nicht wenn sich das Zahnfleisch zurückbildet?

Wenn es vernünftig gemacht ist nein.

Hält das überhaupt wenn ich abbeiße?

Ja

11, 21, und 22 werden überkront. 12 wird gezogen. Langzeitprovisorium eingesetzt. Nach Abheilung der Wunde ein Implantat gesetzt. Nach weiterer Abheilung das Implantat (Zahn) gesetzt. Zahnarzt sagt implantate sind im Schneidezahnbereich ästhetisch schwierig weil man die genaue Lage des Zahnes nicht 100% vorhersehen könnte (weiß es nicht mehr 100%). Er würde mir abraten.

Würde ich auch. Es ist zwar nicht unmöglich, aber sehr schwierig in diesem Bereich eine kosmetisch anspruchsvolle Lösung mittels Implantat zu finden.

Zahnarzt sagt weiterhin das er mir Halbmetall-/Keramikkronen empfiehlt, da er in letzter Zeit Probleme mit Vollkeramikkronen hätte (Abplatzer, Haltbarkeit, Stabilität). Wegen der Ästhetik sagt er dass es stark von dem Zahntechniker abhängig ist und „sein“ Labor sehr gut in Halbmetallkronen ist. Er würde mir aber auch Vollkeramik oder Zirkonkronen einsetzen wenn ich es wolle.

Unter der Voraussetzung, dass 12 gezogen wird, würde ich auch zu sogenannten VMK-Kronen (Du nennst sie Halbmetall-/Keramikkronen) raten. Man kann zwar auch eine Brücke aus Zirkonoxid machen, wegen der größeren erforderlichen Materialstärke wirkt diese aber im Regelfall klobiger als eine VMK-Brücke.
Eine Vollkeramikbrücke ohne Metall- oder Zirkonoxidgerüst ist nicht stabil genug.

Was wäre wenn die Vollkeramikkrone abblättert, kann man das dann ausbessern

Nein

und muss ich das dann selber bezahlen?

Du musst immer mindestens den gesetzlich vorgesehenen Eigenanteil bezahlen.

Jetzt bin ich völlig verunsichert. Weiß nicht ob ich mir den Zahn ziehen lassen soll oder lieber doch erst mal drin lassen.

Ich würde mir den Zahn ziehen lassen.

Vollkeramik (zu dem ich tendiere) oder doch lieber auf meinen Zahnarzt hören?

letzteres

Gruß
Gero

Hallo! Ich würde mich an Deiner Stelle noch einmal von einem Zahnarzt beraten lassen, der endodontisch behandelt. Eine Wurzelspizenresektion kann eigentlich heute in 8 von 10 Fällen vermieden werden, wenn die Wurzelkanäle endodontisch versorgt werden. Wie mein Vorredner schon schrieb, ist der Frontzahnbereich implantattechnisch anspruchsvoll. Aber wenn Du einen Kieferchirurgen findest, der die Positionierung computergesteuert (Schablone) und das Setzen des Implantats minimalinvasiv durchführt, ist es garantiert „gerade“.

Material: Wenn Dein Behandler mit Vollkeramik (Zirkondioxid) schlechte Erfahrungen gemacht hat, sollte er ein Labor finden, was mit dem Material beser umgehen kann. lach. „Shipping“ tritt nur dann auf, wenn a) die Verblendkeramik zu dick ist, oder b) das Material „gestresst“ wurde, z.B. beim Schleifen. Wichtig ist, dass die Präparation vom Zahnarzt speziell für Vollkeramik erfolgt.

Im Gegensatz zu meinem Vorredner würde ich Frontzahnberich AUF JEDEN FALL tranzluzentes, vollverblendetes Zikondioxid nehmen: Bei Metallkeramik hast Du nach spätenstens 1 Jahr häßliche Metallränder am Zahnfleisch, da bei jedem Menschen das Zahnfleisch zurückgeht. Es ist auch nicht richtig, dass Volkeramik dicker ist als eine normale VMK-Krone: das war früher mal so. Und zum Preis: Eine Zirkonkrone aus Deutschland darf als KOMPLETTPREIS laborseitig nicht mehr als 180,- Euro kosten (Also mit allen Modellen usw.) Wer mehr bezahlt, ist selbst schuld. Frage mal Deinen Doc, was er für eine Metallkrone nimmt - Du wirst erstaunt sein, dass Vollkeramik - als das Beste was es derzeitig gibt - im Verhältnis preiswert ist. Schau z.B. mal hier: > gelöscht wegen Eigenwerbung> schick eine PM wenn Du meinst, aber hier im Forum bitte nicht. Vielen Dank >… Gruß Tomas

unerwünschte Werbung
Hallo Thomas,

Und zum Preis: Eine Zirkonkrone aus Deutschland
darf als KOMPLETTPREIS laborseitig nicht mehr als 180,- Euro
kosten (Also mit allen Modellen usw.) Wer mehr bezahlt, ist
selbst schuld. Frage mal Deinen Doc, was er für eine
Metallkrone nimmt - Du wirst erstaunt sein, dass Vollkeramik -
als das Beste was es derzeitig gibt - im Verhältnis preiswert
ist. Schau z.B. mal hier: www.dentoptics.de Gruß Tomas

ziemlich peinlich Deine Eigenwerbung verbunden mit plakativen Werbeaussagen ohne Informationsgehalt. So etwas wird hier bei w-w-w zum Glück nicht gerne gesehen.

Gruß
Gero

Hallo Gero! Ja, sehe ich ein. Wurde auch vom Moderator gleich gekillt. lach. Aber man kommt sich vor wie ein Rufer in der Wüste. Teilweise unverschämte Abzocke (teilweise 300 Euro pro Krone), teilweise einfach manufakturverhaftete Produktionsweisen und deshalb teuer. Und alle klagen, dass Zahnersatz so teuer ist! Und dann wird als Ausweg von Krankenkassen Zahnersatz aus China angeboten! Das ist dann das Aus für Arbeitsplätze hier! Kein Mensch kauft sich einen Fernseher, ohne die Preise zu vergleichen, aber bei der Medizin trauen sich die einen nicht zu fragen (obwohl sie die Rechnung bezahlen müssen) und die anderen sind sich zu fein, (wohl wissend, warum) über Geld zu reden…

Gruß

Tomas

Hallo,

da wäre ich mir nicht so sicher das die Patienten sich nicht trauen oder sich zu fein sind Preise zu vergleichen, es gibt genug die das machen.

Und nur weil es einen Preisunterschied heißt es noch lange nicht das der Patient den Arzt wechselt nur damit es vom Labor günstiger ist.

Eine Frage wieviele Jahre an Erfahrung gibt es schon mit dem was sie anbieten. Wie hoch ist die Rate der Wiederholung einer Arbeit weil sie nicht gepasst hat? Wie hoch ist die Warscheinlichkeit das es einfach bei Gebrauch zerplatzt ist, im Vergleich zur herkömlichen Mehtode?

Gruß

Hi,
wie ist eigendlich der aktuelle Erfahrungsstand gegenüber dem Vorwurf,
auf Zirkonkäppchen würde die Keramik nur durch Schrumpfungshaftung halten…?
Fragt Flachländer

Hallo Lucia! Mit „zu fein“ meinte ich nicht Patienten, die nicht fragen, sondern Anbieter, die den Standardsatz bringen: „Oh! Da jede Arbeit individuell ist, kan man nicht pauschal sagen, was eine Krone kostet.“ Aber lassen wir das. Zu Ihren konkreten Fragen: Zirkondioxid findet schon mehr als 25 Jahre Anwendung in der Chirurgie. (z.B. Hüftgelenke.) In der Zahntechnik wird ebenfalls schon seit Anfang der 80er Jahre damit gearbeitet. Aber erst seit ungefähr 5 Jahren gestattet es die moderne CAD/CAM Technologie, dass auch so preiswert zu bearbeiten, dass es nicht nur für sehr wohlhabende Patienten erschwinglich ist. Die Bruchgefahr ist so hoch/gering wie bei herkömmlichen metallhaltigen Zahnersatz. Wo es sich nicht einsetzen läßt, sind sogenannte „Freiendbrücken“ mit mehr als einem frei schwebenden Zahn: Dass bedeutet, dass aufgrund der Situation im Mund ds Patienten der Zahnersatz nicht auf zwei Brückenpfeilern befestigt ist, sondern wie ein Sprungbrett über zwei oder mehreren Zahnlücken schwebt. Metall hat hier den Vorteil, zu schwingen. Also wenn man draufbeißt (in der Regel gibt es diese Situationen im Seitenzahnbereich), gibt die Zahnprothese nach. Keramik kann nicht nachgeben.

Aber ansonsten: Metall wird - bis auf Ausnahmen wie die oben genannte, oder z.B. bei Teleskoparbeiten - immer mehr an Bedeutung verlieren. Es gibt keinen Grund, noch Metall bei normalen Kronen oder Brücken einzusetzen: Es ist teurer, es kann Allergien auslösen, es sieht unschöner aus, es ist nicht transluzent…

Und was den Zahnarztwechsel betrifft: Laborkosten sind für Zahnärzte durchlaufende Posten. Sie als Patient können entscheiden, von welchem Labor Sie Ihren Zahnersatz bekommen. Ein deutsches Labor gibt Ihnen auch mit Sicherheit 2, 3 oder sogar 5 Jahre Gewährleistung. Wenn Ihr Zahnarzt nicht „Ihr“ Labor nutzen möchte, ist es Ihre Entscheidung, was Sie tun. Sie sind Patient UND Kunde. Der Zahnarzt ist Arzt UND Dienstleister. (auch wenn viele es noch nicht wahrhaben oder hören wollen). Gruß Tomas

Hallo Flachländer! Zirkonkäppchen (also für alle nicht Zahntechniker: das Gerüst, auf dem die sogenannte Verblendkeramik aufgebracht wird) werden gefräst und dann gebrannt. Da sie vorher entsprechend größer gefräst wurden, „schrumpfen“ sie im Ofen auf ihre ihnen zugedachte Größe. Sowohl das Fräsen als auch der Schrumpffaktor sind zuvor vom Coumputer berechnet worden, sodaß ein absolut perfektes Maß herauskommt. Die dann manuell aufgebrachte Verblendkeramik wird dann (wie übrigens auch bei einer Metallkrone) ebenfalls aufgebrannt. Der dabei ablaufende physikalische Prozeß verbindet beide Keramiken unlösbar miteinander. Warum soll das „…ein Vorwurf sein“?! Gruß Thomas