Kubuntu 8.10: ISO-8859-15 statt UTF-8

Moin,

nachdem ich jetzt lange genug vergeblich probiert habe, den KDE4.1 von UTF-8 auf ISO-8859-15 umzustellen (dpkg-xyz brachte alles nix), frage ich jetzt einfach mal anders:

Wie bekomme ich es hin, dass mit die diversen Dateibrowser Ordner- und Dateinamen, die ISO-8859-15-Umlaute enthalten, richtig darstellen? Das Problem ist nämlich, dass sich solche Objekte nicht öffnen lassen. Und bevor der Vorschlag kommt: Umbenennen geht nicht, da die Daten auch in verschiedenen Windows-Umgebungen genutzt werden. Und ob UFT-8 „sowieso viel besser“ ist als ISO-8859-15, interessiert mich auch nicht … :wink: Ich will einfach nur vernünftig auf USB-Sticks, Wechselplatten und so weiter zugreifen können, die auch noch was anderes kennen als UTF-8.

Achso, wenn wir schon dabei sind: Kann man Kate irgendwie abgewöhnen, Dateien mit ISO-8859-15-Inhalt nur schreibgeschützt zu öffnen, weil ein Abspeichern angeblich zu Datenverlusten führen kann? Langsam geht mir diese dauernde Bevormundung auf die Ketten.

Danke und viele Grüße,
Kristian

Hallo Kristian,

Wie bekomme ich es hin, dass mit die diversen Dateibrowser
Ordner- und Dateinamen, die ISO-8859-15-Umlaute enthalten,
richtig darstellen?

Hast Du deine /etc/fstab von Hand verändert? Oder anders gefragt, wie sieht deine /etc/fstab aus?
Solche Effekte treten normalerweise nur auf, wenn dort falsche Einstellungen stehen. Sonst sorgt das System dafür, daß die Dateien, die z.B. bei dir in ISO-8859-15 vorliegen, automatisch umgewandelt werden.
Mit anderen Worten, was Du für locale bei dir hast, ob UTF-8 oder ISO-8859-15, hat mit der Darstellung beim mounten nichts zu tun, das sind zwei Paaar verschiedene Schuhe.

Achso, wenn wir schon dabei sind: Kann man Kate irgendwie
abgewöhnen, Dateien mit ISO-8859-15-Inhalt nur
schreibgeschützt zu öffnen, weil ein Abspeichern angeblich zu
Datenverlusten führen kann?

Ja, wenn die obigen fstab-Einstellungen in Ordnung sind, bzw. automatisch generiert werden, hast Du dieses Problem nicht, also s.o.
Ansonsten gibt es bei kate unter Settings -> Configure Kate -> Editor Component -> Open/Save -> Tab „General“ die Möglichkeit, das Encoding einzustellen.

Wahrscheinlich wirst Du mit dieser Auskunft nicht so recht zufrieden sein und trotzdem alles umstellen wollen. Für den Fall empfehle ich dir die Lektüre dieser Seite:
http://wiki.ubuntuusers.de/Spracheinstellungen
besonders den Punkt „Änderung der Kodierung“.
Aber nimm den Hinweis auf das Umschalten auf die Konsole (nicht Terminal!) ernst, also entweder gar nicht erst grafisch anmelden, oder mit Ctrl+Alt+F1 (kann auch F2 bis F6 sein, egal) auf die Konsole wechseln.

Viele Grüße
Marvin

Hast Du deine /etc/fstab von Hand verändert? Oder anders gefragt, wie sieht deine /etc/fstab aus?

Die habe ich zwar kürzlich geändert, um den „Last Accessed“-Timestamp abzuschalten, aber das sonstige Verhalten hatte sich dadurch nicht verändert. Aber da gucke ich nochmal rein, um zu gucken, wo da die passenden Stellschrauben sind (nur gucken, nicht anfassen).

Solche Effekte treten normalerweise nur auf, wenn dort falsche
Einstellungen stehen. Sonst sorgt das System dafür, daß die
Dateien, die z.B. bei dir in ISO-8859-15 vorliegen,
automatisch umgewandelt werden.

Ehm … automatisch umgewandelt? Also wenn das passieren sollte, schmeiße ich Linux wieder runter :wink: Das wäre ja noch schlimmer als die Meckerei von Kate. Nein, also wenn ich eine Datei lade, will ich natürlich ihren originalen Inhalt sehen und vor allem auch zurückspeichern, sonst versaue ich mir ja alle Daten. Für sowas gibt es bei Bedarf die Kodierungsumschaltung, die ja z.B. im Firefox und anderen Browsern wunderbar funktioniert.

Mit anderen Worten, was Du für locale bei dir hast, ob UTF-8
oder ISO-8859-15, hat mit der Darstellung beim mounten nichts
zu tun, das sind zwei Paaar verschiedene Schuhe.

Hm, hätte ich jetzt auch nicht versucht, zusammen anzuziehen :wink:

Ja, wenn die obigen fstab-Einstellungen in Ordnung sind, bzw.
automatisch generiert werden, hast Du dieses Problem nicht,

War auch schon mit originaler fstab so :wink:

Ansonsten gibt es bei kate unter Settings -> Configure Kate
-> Editor Component -> Open/Save -> Tab „General“ die
Möglichkeit, das Encoding einzustellen.

Wenn ich das mache, meckert es nur beim jeweils anderen Typ, glaube ich.

http://wiki.ubuntuusers.de/Spracheinstellungen
besonders den Punkt „Änderung der Kodierung“.

Das ist immerhin eine Seite, die ich beim Googlen nicht gefunden hatte. Ich hatte bestimmt 10 durch. Nun mal gucken, ob das, was hier steht, den entscheidenden Unterschied beinhaltet :wink:

Danke und viel Gruß,
Kristian

PS: Ich wüsste nicht, warum ein simples Umschalten per Alt-Fx/F7 ausreichen sollte, um „auf der Konsole“ zu sein im Sinne solcher Anpassungen. Denn der KDE läuft ja im Hintergrund trotzdem weiter. Also wenn schon Konsole, dann heißt das für mich „drop down to console“, sonst kann ich auch ein Terminal nehmen, oder?

Hallo Kristian,

(nur gucken, nicht anfassen).

Genau, weil die fstab inzwischen relativ uninteressant ist für solche Aufgaben. Meine besteht z.B. nur aus drei Zeilen:

aufs / aufs rw 0 0
tmpfs /tmp tmpfs nosuid,nodev 0 0
/dev/sda7 swap swap defaults 0 0
/dev/sdb13 swap swap defaults 0 0

und trotzdem kann ich z.B. meine Windowspartiotion einbinden, ohne da was zu verändern:

ubuntu@ubuntu:~$ mount
...
/dev/sdb14 on /media/DENEB type vfat (rw,nosuid,nodev,uhelper=hal,shortname=mixed,uid=999,utf8,umask=077,flush)

Dateien, die z.B. bei dir in ISO-8859-15 vorliegen,
automatisch umgewandelt werden.

Ehm … automatisch umgewandelt? Also wenn das passieren
sollte, schmeiße ich Linux wieder runter :wink:

Legst Du immer jedes Wort auf die Goldwaage? Das Umwandeln betrifft natürlich nur die Anzeige, nicht den Inhalt deiner Datei, der bleibt unverändert. So wird z.B. diese sinnvolle ISO-8859-15-Datei von Windows

ls /media/DENEB/TMP/ü\*.txt
/media/DENEB/TMP/üble\_Ärger\_Datei.txt

hier der Beweis, daß es sich tatsächlich um eine ISO-8859-Datei handelt:

ubuntu@ubuntu:~$ file /media/DENEB/TMP/üble\_Ärger\_Datei.txt 
/media/DENEB/TMP/üble\_Ärger\_Datei.txt: ISO-8859 text, with no line terminators

sowohl mit ihrem Namen, als auch mit dem Inhalt

Das ist eine ähnliche Datei mit vielen Ös und Ähs, außerdem haben wir noch üble Ü-Buchstaben drin. Ob das wöhl glücken wird?

im Editor ordentlich angezeigt, liesse sich dort verarbeiten und ordentlich abspeichern, so daß ihr auch für Windows kein Byte gekrümmt wird. Und das, obwohl mein ganzes System unter UTF-8 läuft.

ubuntu@ubuntu:~$ locale
LANG=de\_DE.UTF-8
LC\_CTYPE="de\_DE.UTF-8"
LC\_NUMERIC="de\_DE.UTF-8"
LC\_TIME="de\_DE.UTF-8"
LC\_COLLATE="de\_DE.UTF-8"
LC\_MONETARY="de\_DE.UTF-8"
LC\_MESSAGES="de\_DE.UTF-8"
LC\_PAPER="de\_DE.UTF-8"
LC\_NAME="de\_DE.UTF-8"
LC\_ADDRESS="de\_DE.UTF-8"
LC\_TELEPHONE="de\_DE.UTF-8"
LC\_MEASUREMENT="de\_DE.UTF-8"
LC\_IDENTIFICATION="de\_DE.UTF-8"
LC\_ALL=

Und da habe ich keinen Pfennig zubezahlt, heißt, nichts umgestellt, gedreht, geschraubt, was auch immer…

Mit anderen Worten, was Du für locale bei dir hast, ob UTF-8
oder ISO-8859-15, hat mit der Darstellung beim mounten nichts
zu tun, das sind zwei Paaar verschiedene Schuhe.

Hm, hätte ich jetzt auch nicht versucht, zusammen anzuziehen
:wink:

Sah aber so aus, weil es dir nach der Umstellung deines Systems von UTF-8 auf ISO-XY gelüstet :wink:

Ansonsten gibt es bei kate unter Settings -> Configure Kate
-> Editor Component -> Open/Save -> Tab „General“ die
Möglichkeit, das Encoding einzustellen.

Wenn ich das mache, meckert es nur beim jeweils anderen Typ,
glaube ich.

Ja normalerweise schon. Wobei es dort auch die Einstellung „automatisch“ gibt, die habe ich aber nicht extra ausprobiert, weil, wie gesagt, das Ganze auch so funktioniert.

PS: Ich wüsste nicht, warum ein simples Umschalten per
Alt-Fx/F7 ausreichen sollte, um „auf der Konsole“ zu sein im
Sinne solcher Anpassungen. Denn der KDE läuft ja im
Hintergrund trotzdem weiter. Also wenn schon Konsole, dann
heißt das für mich „drop down to console“, sonst kann ich auch
ein Terminal nehmen, oder?

Klar, am saubersten ist es, gleich ins passende Runlevel zu wechseln. Aber erstens läuft ohne Anmeldung beim gdm/wdm/xdm oder was immer Du hast noch kein KDE im Hintergrund (außer Du hast es so eingestellt, das er bei dir gleich anspringt), wie solltest Du sonst beim Anmeldemanager auswählen können, welchen Fenstermanager Du haben möchtest und zweitens sitzt Du zumindest auf einem anderen Ast, nicht auf dem, den Du gerade ansägst :wink:

Viele Grüße
Marvin

Also in der fstab ist nüscht. Nur das DVD-Laufwerk wird mit UFT-8 gemountet, bei der Platte ist nichts spezifiziert.

Ich habe jetzt erstmal die .bashrc um den Export der LANG-Variable ergänzt (LANG=de_DE@euro), und das führt immerhin dazu, dass „locale“ in der Shell sämtliche LC_-Variablen auch mit de_DE@euro aufführt. Allerdings bleibt das Problem mit den Dateinamen bestehen. „Regul�reAusdr�cke_SuchenErsetzen.txt“ ist so ein Beispiel (keine Ahung, wie das jetzt in anderen Browsern ankommt, bei mir erscheint ein weißes Fragezeichen auf schwarzem Karozeichen :diamonds: statt der Umlaute).

Hat das möglicherweise gar nichts mit der UTF-8Kodierung zu tun? Ich meine, bei Windows waren die Umlaute ja auch schon anders als bei DOS, wobei DOS gleich war mit Unix und Apple, soweit ich mich erinnere. Das hatte aber nichts mit UTF-8 zu tun, sondern spielte sich innerhalb der ANSI-Kodierungen ab.

Ich werde mal noch ein bisschen googlen …

Legst Du immer jedes Wort auf die Goldwaage?

Lieber auf die Goldwaage als auf die Schrottwaage :wink:

Das Umwandeln betrifft natürlich nur die Anzeige, nicht den
Inhalt deiner Datei, der bleibt unverändert.

Dann ist ja gut. Ging aber aus der Aussage nicht eindeutig hervor :wink: Beim FTP-Programm ist damit nämlich eine echte Konvertierung gemeint (ASCII-Modus).

Und da habe ich keinen Pfennig zubezahlt, heißt, nichts
umgestellt, gedreht, geschraubt, was auch immer…

Vielleiche habe ich 'ne Wasserader unter’m Haus und sollte mal einen Feng-Shui-Berater kommen lassen, damit mein PC sich wieder wohlfühlt. Wieso ist bei mir immer alles anders als bei anderen? :wink:

Sah aber so aus, weil es dir nach der Umstellung deines
Systems von UTF-8 auf ISO-XY gelüstet :wink:

Wenn man es anders nicht hinbekommt, geht man halt immer einen Schritt weiter.

Ja normalerweise schon. Wobei es dort auch die Einstellung
„automatisch“ gibt, die habe ich aber nicht extra ausprobiert,
weil, wie gesagt, das Ganze auch so funktioniert.

Kate meckert so oder so. Ich habe jetzt auch mal mit Westlich, UTF-8, automatisch, nicht automatisch rumgespielt. Der sagt immer, dass er UTF-8 haben will und zeigt mit die Fragezeichen an, egal, was ich einstelle. Aber wenn Kate schon zu doof ist, sich trotz Einstellung die zuletzt geöffneten Dateien zu merken, wundert mich da nichts mehr. Ein einziges Mal hatte ich das hinbekommen, dann aber nie wieder. Das scheint sich bei jedem Start eine neue Konfigurationsdatei zu suchen …

Wie auch immer - öffne ich die Windows-Text-Datei (mit umlautlosem Namen) im Firefox, stellt er sie richtig dar, und wenn ich dort manuell auf UTF-8 umschalte beim Character-Encoding, dann sieht es so aus wie in Kate. Also ist es wirklich ISO-8859, was auch „file“ bestätigt.

Teil-Erklärung
Ergänzung:

Ich habe einen Grund gefunden, auch wenn das unbefriedigend ist: Gestern und heute hatte ich nur mit der internen Platte gearbeitet. Auf der ist das Linux installiert, aber da liegen auch zwei Datenpartitionen, die von Linux und Windows aus genutzt werden. Bei diesen Partitionen habe ich die besagten Schwierigkeiten. Ich habe eben aber mal einen USB-Stick reingesteckt, und siehe da: Es wird alles umlautig angezeigt.

Also doch mal wieder ein Spezialfall. Die Frage ändert sich also wie folgt: Wie bekomme ich das mit den Umlauten auf der internen Festplatte hin?

Hallo Kristian,

Gestern und heute hatte ich nur mit der internen Platte
gearbeitet. Auf der ist das Linux installiert, aber da liegen
auch zwei Datenpartitionen, die von Linux und Windows aus
genutzt werden.

Ob intern oder extern ist egal. Interessant wäre höchstens, was für ein Dateisystem auf den Partitionen ist.
Öffne mal der Reihe nach jeweils ein Verzeichniss auf den einzelnen Datenpartitionen und poste jeweils die Ausgabe von

mount

Kannst auch alle gleichzeitig einhängen und dann mount ausgeben, aber dann müsstest Du markieren, was jeweils welche Partition ist.
Und vielleicht doch mal die fstab posten, steht ja nicht soviel drin.

Viele Grüße
Marvin

nachdem ich jetzt lange genug vergeblich probiert habe, den
KDE4.1 von UTF-8 auf ISO-8859-15 umzustellen (dpkg-xyz brachte
alles nix), frage ich jetzt einfach mal anders:

Du willst auch gar nicht dein KDE umstellen… du willst bloß deine Partition anders mounten und dem NTFS-Treiber erklären, dass du die Dateinamen gerne im UTF8-Locale hättest.

**mount -t ntfs-3g /dev/sda1 /media/ntfs -o locale=de\_DE.utf8**

Das was du bei locale= angibst, kann von Distribution zu Distribution etwas variieren.

Langsam geht mir diese dauernde
Bevormundung auf die Ketten.

Welche Bevormundung? Nimm nen anderen Editor und gut ist.
Wenn hier irgendwer jemanden bevormundet, dann ist das Microsoft. Die beschränken dich z.B. auch auf NTFS und da meckerst du offensichtlich nicht…