Hallo,
Mich irritiert natürlich, dass bei
Suse/Mandriva/Knopix/Kanotix alles einfacher war/ist.
Dann installier Dir halt Suse/Mandriva/Knopix/Kanotix.
Nach meinem letzten Crash mit Suse 10.0 habe ich zur Zeit kein
Linux mehr drauf. Es wird aber bestimmt wieder eines geben.
Kann mir noch jemand etwas zu den Paketinstallationen sagen ?
apt get install ist ja gut, aber was, wenn die Pakete im
RPM-Format vorliegen ?
Debian und darauf basierende Distributionen (unter anderem das von
Dir oben lobend erwähnte Knoppix) nehmen nicht das Redhat Paketformat
(rpm), sondern das Debian Paketformat (deb). Das hat einige Vorteile
bei der Erkennung von Abhängigkeiten und dafür ist es schließlich da.
Welche Distri benutzt rpm-Pakete?
Redhat/Fedora, Suse und noch ein paar andere.
Ich will hier keine
Glaubensfrage stellen, aber besten wäre natürlich, wenn
Programme über rpm und agt get… installiert werden könnten.
Nein. Das ganze Prinzip der Open-Source-Software beruht auf dem
Konzept des frei austauschbaren Quellcodes. Es geht gerade
nicht um Binärkompatibilität. Daher ist es auch überhaupt
nicht schlimm, wenn es mehrere Paketformate gibt. Im übrigen ist es
auch nicht so, dass alle RPM oder DEB Pakete auf allen Plattformen,
die diese Formate verwenden, austauschbar wären. D.h. ein Fedora-RPM
ist in der Regel nicht unter Suse installierbar und umgekehrt.
Oder einfacher ausgrdrückt: mit welcher Distribution kann ich
am unkompliziertesten Software installieren ?
Es ist gerade unter den Debian-basierten Distributionen ausgesprochen
einfach, da man sich auf die Auflösung der Abhängigkeiten besser
verlassen kann. Das wird immer dann besonders wichtig, wenn ein
großer Versionssprung ansteht.
Generell läuft die Verteilung von Software unter Linux anders als
unter Windows. Daher kommen wohl die Probleme, die etliche
Windows-Anwender mit Linux haben. Unter Windows ist es so, dass man
eine Weile im Internet herumsurft und wenn man eine schicke Spyware
findet, die einem gefällt, dann doppelklickt man sie und es startet
irgend eine Installationsroutine. Dann startet man Windows neu, und
schwupps ist die Software installiert.
Unter Linux läuft das ganz anders. Wenn man da im Internet herumsurft
und einem eine Software gefällt, dann bekommt man auf der Seite
selbst meist nur den Quellcode. Man muss ihn sich auf dem eigenen
Rechner erst kompilieren, wozu wiederum bestimmte Bibliotheken
erforderliche sind, etc.
Es ist aber in der Regel gar nicht notwendig, sich damit
auseinanderzusetzen, denn alle Distributionen kommen mit einem
ausgefeilten Paketmanagement daher. Man bindet entsprechende
Programmsammlungen online ein und kann sich dann aus einer extrem
umfangreichen Liste (bei Kubuntu >20000 Softwarepakete!) die fertig
für die eigene Plattform übersetzten Pakete per Knopfdruck
installieren. Genauso einfach sind diese Programme übrigens im
Zweifelfalle auch wieder spurlos zu entfernen, was unter Windows z.B.
in der Regel gar nicht geht, ohne das System neu aufzusetzen oder
esoterische „Registry Cleaner“ einzusetzen.
Gibt es
Software, die nicht auf jeder Distri läuft, z. B.
Textverarbeitung oder Grafik ?
Ja und nein. Fertige Binärpakete im rpm oder deb Format laufen in der
Regel nur unter einer einzigen Distribution. Der Quellcode hingegen
ist universell.
Gruß
Fritze