Küchenmesser Tin Beschichten?

Hallo,

Is mir nur mal so durch den Kopf gegangen. Nicht das mir das über den Stahl ziehen lästig wäre.

Aber wenn ein sehr scharfes Küchemesser Tin DLC oder ähnlich beschichtet wäre. Würde sich dadurch die Standzeit erheblich erhöhen?

Gruss Florian

Nein owt
x

Hallo Rochus,
gib wenigstes einen Grund für dein Nein an.

Ein scharfes Messer kann man TIN beschichten. Nur wird dadurch die Schneidkante verrundet und die Schärfe geht verloren.

mfg hankoc

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Hallo,

Aber wenn ein sehr scharfes Küchemesser Tin DLC oder ähnlich
beschichtet wäre. Würde sich dadurch die Standzeit erheblich
erhöhen?

Ein Messermacher aus Österreich stellt Tin -beschichtete Messer her.
Diese sind anscheinend nur von einer Seite geschärft diese Messer sollen extrem kratzfest und schnitthaltig sein.

Grüße
Markus

Hallo
Genau das ist der Punkt.
Erst mal ist nicht gesichert, dass das Messer wirklich scharf ist.
Zweitens wird bei Beschichtung alles umhüllt, auch die Schneide, die dann ihre Schärfe verliert.
Dann wird bei Benutzung allein durch Druck der kümmerliche Rest von Schneide mit Beschichtung weggedrückt, das macht das Messer noch stumpfer.
Schneidwerkzeuge mit Schnittwinkeln unter 25° sollen zur Schnittverbesserung oder Standfestigkeit nicht beschichtet werden.

Gruß
Rochus

Ok.

Das heist das die eigentliche Schneide sich in einem kleineren (Nanometer?) Bereich befindet, und die Beschichtung in nem grösseren Bereich (Micrometer?).

Ich hätte damitgerechnet, das wenn das ginge, das dann schon z.B. Rasierklingen oder so beschichtet zu kaufen wären.

Gruss und Dank.

Hallo,

Rasierklingen / Messer gibt es auch schon Teflonbeschichtet.
Dieses allerdings nicht ( und nicht sinnvoll ) direkt an der Schneide.

Schärfe je nach Anforderung und Schneidenwinkel hängen eng miteinander zusammen.

Ein Kochmesser mit einem Anschliff von 45 Grad wäre zwar robust, aber den Anforderungen entsprechend nicht wirklich scharf.
Bei herkömmlichen Stahlklingen war es in der Küche einerseits die Standfestigkeit des Stahls ( Härte ) in Mischung aus Zähigkeit und Flexiblität.

Und ein " einfaches " Stahlesser lebt davon, ihm einen relativ stabilen Grat an der Schneide in flachem Winkel aufschleifen zu können.

Ein Wetzeisen zwischendurch und ein guter Abziehstein in Wasser
zur kompletten Grundschärfung.

Seh´es nicht negativ, sber auch aus diesem Grund schaffe ich mir kein Keramikmesser an. Nicht wegen möglicher Bruchgefahr, sondern her in Hinsicht auf einfache Nachschärfbarkeit.
Somit ist Deine Anfrage auch bezügöich möglicher Beschichtung bereits sinnvoll durch meine Vorredner erklärt.

Neben dem Materialauftrag bedeutet Schärfen auch Materialabtrag. Und exakt die Schneide ( Schneidkante ) unterliegt dem maximalen Verschleiss.

Wo wäre dann der Sinn einer Beschichtung, wenn ein Werkzeug doch vom Nutzer eher als dauerhafte Hilfe ( nachschärfbar ) angesehen wird.

mfg

ennlo

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Aber wenn ein sehr scharfes Küchemesser Tin DLC oder ähnlich
beschichtet wäre. Würde sich dadurch die Standzeit erheblich
erhöhen?

Hallo Florian,

dazu ein klares Jein. In der Theorie schon, in der Praxis wäre eher das Gegenteil der Fall: beschichtete Schneidplatten zur industriellen Metallbearbeitung können monatelang scharf bleiben, wenn Schneidengeometrie, Schneidwinkel, Schnittgeschwindigkeit und Spanstärke absolut präzise so eingehalten werden wie durch Experimente als optimal bestimmt. Das geht nur mit sehr hochwertigen Bearbeitungsmaschinen, weicht z.B. der Schneidwinkel nur geringfügig ab, so wird das sauteure Werkzeug in Sekunden zerstört. Ebenso wenn es mal runterfällt.

Eine Diamantschneide am Küchenmesser hätte also eine tolle Wirkung, wäre aber wahrscheinlich kaputt bevor du mit der ersten Möhre fertig bist, dafür reicht ein leicht verkantetes Auftreffen auf dem Schneidbrett.

Gruss Reinhard

Hallo Alle zusammen,
Markus hat etwas geschrieben, was bei reiflicher Überlegung wirklich funktionieren könnte, ich meine die Tatsache, das Messer nur von einer Seite nachzuschleifen.
Für den Durchschnittsnutzer dürfte es dennoch ein Problem bedeuten, nur von einer Seite exakt nachzuschärfen.
Fazit: für den Normal-Bürger ist der Vorteil der Beschichtung also nicht nutzbar.
Gruß, Edi

Hajo, ich weis, ich arbeite in nem Zerspanungsbetrieb. War ja nur so ein gedanke, da es ja auf der einen seite Keramik Messer gibt und das bei vielen Leuten ein super Kaufargument ist, wunderte ich mich warum es das noch nicht mit Beschichteten Messern gibt. Obs was bringt is ja den Meisten eh egal. Oder wieviele Leute kennt ihr die richtig Scharfe Messer in der Küche haben? Da mein Vater Metzger is weis ich wie men ein Messer scharfhält mit nem Stahl.

Gruss und danke für die Antworten.

Hallo Edi,

Du deutest damit besiimmt das Prinzip der Nagerzähne an.

Selbstschärfend, weil nur einseitig ( innen ) extrem hart.
Aber ich sehe das Scherenprinzip nicht gerade an einem Messer.

Ganz grob überspitzt könnte man ein Kochmesser ja in extermer Vergrößerung der Schneide als Brotmesser mit Wellenschliff wiedererkennen.

Im Mikrodesign erziehlt man eine vergleichbare Schneidengeometrie durch richtiges Nachschleifen. Allerdings kann ein gut aufgerichteter Grat auf der Schneide eines Kochmessers bei entsprechend gutem Stahl wenige Mikrometer breit, aber dennoch gezackt sein.

Dann geht das Messer in ziehendem Schnitt durch Gemüse und Fleisch wie ein heißer Lötkolben durch Butter.

mfg

ennlo