Künast-Äußerung und Urteil

Hallo,

Während eine grüne Abgeordnete über häusliche Gewalt spricht, stellt ein CDU-Abgeordneter die Zwischenfrage, wie die Rednerin zu einem Beschluss der Grünen in Nordrhein-Westfalen stehe, die Strafandrohung wegen sexueller Handlungen an Kindern solle aufgehoben werden. Doch statt der Rednerin ruft, laut Protokoll, Renate Künast dazwischen: „Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist!“

Liebich versah den Artikel mit dem Kommentar „Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist, ist Sex mit Kindern doch ganz ok“. Das Gericht sieht das als zulässig.

Ich finde die Äußerung bzw. die damit ausgedrückte Rechtsauffassung viel skandalöser als die Äußerungen in den sozialen Medien, ohne diese gut zu heißen.
Stellt sich Frau Künast mit solch einer Vergangenheit zu recht als Opfer dar? Als einigermaßen gebildeter Mensch müsste Künast bereits 1986 genug Grips gehabt haben, dass Sex mit Kindern nie geht; ob mit oder ohne Gewalt.
Die Äußerungen in den sozialen Medien waren daher in der Formulierung sicherlich zu drastisch, jedoch in der Aussage und in der Kernkritik völlig gerechtfertigt.

Gruß
rakete

Was du schlimm, schlimmer, am schlimmsten findest, bleibt ja dir überlassen.
Nicht dir überlassen bleibt dagegen die rechtsstaatlichen Grundeinsicht, dass Menschen selbst dann „Opfer“ sein können, wenn sie irgendwo anders (angeblich) „Täter“ sind.

Btw sehe ich übrigens kaum was Lächerlicheres als ausgerechnet diese heutigen grünen Spießbürgerinnen und Supermoralapostel auf der alten Pädophilie-Schiene ihrer Gründerjahre anzugreifen.
Zumal bei Künast, die mit ihrem Zwischenruf lediglich das Falschzitat des vorher zwischenrufenden Abgeordneten korrigiert hat, und m.W. niemals durch besonders Sympathie für diese Pädophilie-Schiene der frühen Grünen aufgefallen wäre.

Gruß
F.

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Das hatte ich hinreichend zum Ausdruck gebracht:

Schlauer wäre es gewesen, wenn Künast wenigstens ihren Mund ganz gehalten hätte. So bringt sie zum Ausdruck, dass sie „lediglich“ semantische Korrekturen für nötig hält. Am Inhalt störte sich diese Frau weniger.
Es ist auch nicht lächerlich, sondern völlig richtig, wenn man heutigen Parlamentarier ggf. in jungen Jahren erfolgte Neonazikontakte vorhält und sie somit mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Alten Parlamentariern MUSSTE man damals vorhalten, dass sie z.B. bei Hitlers Ermächtigungsgesetz nicht die Stimme erhoben hatten.
Künasts Haltung WAR „scheiße“. Das könnte sie mal klar sagen, damit ihre heutige „Opferrolle“ im richtigen Kontext erscheint.
Die Unerfahrenheit, Unbedarftheit von Kinder auszunutzen, in dem man seine Machtposition, seine Reife oder psyschiche Überlegenheit „gewaltlos“ einsetzt, geht NICHT in Ordnung. Dazu hätte Künast ihren verkniffenen Mund durchaus auch damals schon öffnen dürfen.

Gruß
rakete

… und dem, ich glaube, CDU-Abgeordneten damals das den Grünen in den Mund gelegte Falsch-Zitat durchgehen lassen?

Also darum gehts dir?
Bei allem Respekt, diese vergleichsweise(!) läppische Pädophilie-Debatte der Grünen in die Nähe von Nazi- und Neonazitum zu rücken, ist schon ein krasses Stück.

Und was ist daran noch unklar?
Künast: Das war damals so falsch wie heute. Wir haben uns zu spät abgegrenzt, das bedauere ich.

(Link unten, weil ich meinen Text nicht immer von diesen Boxen missgestalten lassen will)

Kritisiert und schmäht die Grünen doch für das, was sie heute sind, da gibts mehr als genug, und nicht für das, was wie vor eineinhalb Generationen mal (halbwegs) waren, heute aber nicht einmal ansatzweise mehr sind.
Dass man sie damit einfach nur möglichst dumm anpatzen will, ist so durchsichtig wie oberpeinlich für die Anpatzer.

Gruß
F.

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