mein dad wurde in ein künstliches koma gelegt weil er sich in einem krankenhaus eine lungenentzündung eingefangen hat.er hat leider nur einen funktionierenden lungenflügel.welche folgen kann das haben???
danke
mein dad wurde in ein künstliches koma gelegt weil er sich in einem krankenhaus eine lungenentzündung eingefangen hat.er hat leider nur einen funktionierenden lungenflügel.welche folgen kann das haben???
danke
Das sollte Dir der Arzt erklären!
Das ist abhängig von dem Gesamtzustand und andern Daten, die hier keiner hat.
Gruss
Moin,
das alles ist zu komplex um es erschöpfend beantworten zu können.
Ganz einfach und oberflächlich gesagt: indem man deinen Vater in Narkose schickt schaltet man gewisse Funktionen seines Körpers aus (z. B. das Bewusstsein etc.). Man wird ihn beispielsweise künstlich beatmen. Es ist dann einfacher die Atemfrequenz und die Luftmenge pro Atemzug zu regulieren, kann der Atemluft Sauerstoff beimischen oder kann ggf. eine Art „Überdruckbeatmung“ durchführen, was die Aufnahme von Sauerstoff im Organismus verbessert. Welche Maßnahmen bei deinem Vater konkret gemacht werden und warum kann hier niemand beantworten, das musst du den behandelnden Arzt fragen.
Obendrein wird die bewusste Wahrnehmung im künstlichen Koma abgeschaltet. Dein Vater ist in einer Art Heilschlaf. Der Organismus kann so ruhiger, unaufgeregter und ohne Schmerzempfindung (weil damit meistens auch eine entsprechende Analgesie einher geht) regenerieren.
Es nimmt deinem Vater also bewussten Schmerz, Atemnot oder andere unangenehme Empfindungen, die ihn belasten und den Körper zusätzlich Kraft kosten würden.
Falls du zu deinem Vater gehst: erschrecke nicht über das Ambiente. Es sieht erstmal befremdlich aus, wenn man es aber versteht ist es halb so schlimm. Um deinen Vater, der sich ja selber nicht artikulieren kann, jederzeit gut versorgen zu können wird er auf einer Intensivstation liegen. Nur dort ist sichergestellt, dass die Beatmung und alles andere permanent unter Kontrolle ist, was in einem normalen Krankenzimmer so nicht gewährleistet wäre.
Neben dem Beatmungsschlauch gibt es meistens eine automatisierte, regelmäßige Blutdruckmessung, an seine Brust geklebte EKG-Kabel zur Herzüberwachung und die Narkose wird wahrscheinlich über Medikamente geführt, die per Infusion zugeführt werden.
Dabei gibt es nicht ein Narkosemittel, das alle Belange abdeckt, sondern man bastelt einen individuellen Cocktail für jeden Patienten zusammen: Schlafmittel, Schmerzmittel, Sachen für den Kreislauf oder gegen die Lungenentzündung etc., das wird alles einzeln und in passgenauer Dosierung für deinen Dad zusammengemischt. Insofern wirst du nicht einen Infusionsschlauch sehen, sondern eine Verkabelung diverser Schläuche. Diese enden meistens auch nicht in einer tropfenden Infusion (das wäre sehr ungenau in der Dosierung) sondern sog. Spritzenpumpen. Diese führen deinem Vater haargenau die gewünschte Dosierung zu.
Wahrscheinlich wird man ihm obendrein einen Blasenkatheter legen weil er ja nicht normale auf die Toilette gehen kann.
Wahrscheinlich liegt er auch in einem Spezialbett. Es ist so konzipiert, dass jemand, der darauf länger unbeweglich liegt, keine Druckstellen bekommen soll und somit auch eine längere Liegezeit gut und problemlos verkraftet.
Ich schreibe das nur damit du nicht über das Bild erschrickst. Es sieht weit schlimmer aus als es tatsächlich ist. Viele Menschen sind schockiert wenn sie die vielen Kabel sehen, de facto ist das aber nichts, was deinen Vater quält. Im Gegenteil, nur so kann man seinen Zustand perfekt überwachen, alle Medikamente perfekt auf ihn abgestimmt zuführen, ihm somit bestmögliche Versorgung angedeihen lassen. Er bekommt davon nicht viel mit und „schläft“, was seinem Körper Ruhe verschafft und die beste Methode ist, damit er sich „wieder fangen“ kann.
Konkretes zu deinem Vater musst du im Krankenhaus fragen, das kann dir hier niemand erklären weil niemand Genaues über ihn weiß.
Gruß,
MecFleih
schade… (off topic)
…daß man hier nur einen einzigen Stern vergeben kann. Sonst hätte ich für diese kompetente, einfühlsame Antwort liebend gerne mehrere gegeben.
Kompliment, MecFleih.
Gruß
„Raven“
Aber da es noch mehr…
… Leute gibt, die das ganz genau so sehen, wird es nicht bei einem bleiben.
Das fand ich klasse.
Schönen Tag noch,
Susanne
Bitte das ohne Bezug auf „deinen Vater“ umschreiben und in die FAQ aufnehmen!
Bitte das ohne Bezug auf „deinen Vater“ umschreiben und in die
FAQ aufnehmen!
Der Artikel wurde freundlicherweise von MecFleih neu formuliert und ergänzt. Er ist nun als FAQ:3339 unter dem Titel bzw. der Frage „Was erwartet mich als Besucher eines Patienten auf der Intensivstation?“ zu finden. Vielen Dank! Toller Beitrag.
LG
Huttatta