Hallo
Warum
auf eine geringer dotierte Stelle im nahen Umkreis bewerben,
wenn 50 Kilometer entfernt die Taube auf dem Dach gurrt?
Natürlich ist diese Aussage nicht pauschal auf alle anwendbar,
aber schon auf die Mehrzahl.
kann ich nicht beurteilen, da fehlen mir die Zahlen.
Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass sehr viele Arbeitslose (die Mehrzahl?) Alleinerziehende, Leute über 40 mit Familie … sind. Da helfen schlechtdotierte Jobs in der Nähe zwar eigentlich nichts, aber besser als der Zeit- und vor allem kostenfressende Arbeitsweg. Das frisst oft einiges vom höheren Verdienst wieder weg.
Und das ist doch auch ein Produkt der Politik. Agenda 2010 sieht ja geradezu die Bezuschussung und Forcierung von Niedriglohnjobs vor.
Leider (aus
AG-Sicht) bewerben sich inzwischen eine unzählige Schar ganz
klar unqualifizierter Bewerber auf alles, was nicht niet- und
nagelfest ist.
Sag ich ja. Aber auch weil sie gezwungen sind um Sanktionen zu vermeiden. Der regionale Arbeitsmarkt ist i.d.R. übersäht von Zeitarbeitsfirmen (ZAF). Hat jmd. seine Bewerbungsunterlagen bereits bei 20 ZAFn, wo soll er sich noch bewerben?
Es bleiben meist nur Stellen, für die nur wenige qualifiziert sind. Die AA zahlt die Bewerbungskosten und Reisekosten, hauptsache es wurde sich (sinnlos) beworben. Die AA subventioniert also das „Fordern“, die Alo fügen sich und machen das sinnlose spiel gezwungermaßen mit, für sinnvolles Fördern bleibt dann kein Geld. Lieber schickt man die Leute in sinnlose Pflichtprogramme um zu Fordern 
Frei nach dem Motto: von den 10 Kriterien im
Anforderungsprofil beherrsche ich zwar nur 3, aber ich kann
mir schnell Dinge aneignen… Da ist nicht verwunderlich, daß
AG die Bewerbungsunterlagen direkt recyclen.
Was sollen sie auch machen. Beide Seiten. Die eine Seite wird unter Druck gesetzt (AlG = Schande = Faulheit) Die andere Seite spart wo sie kann.
Trotzdem ist das
Vorgehen nicht in Ordnung. Denn der Arbeitgeber hat einen
Bedarf. Das muß man einfach mal so sehen. Es wird immer so
getan, als sei der Bewerber der „Bedürftige“ in diesem Spiel,
aber es ist - außer bei Initiativbewerbungen - genau
andersherum. Der AG geht an den Stellenmarkt heran und bittet
um gute Bewerber.
Momentan haben wir halt den sog. Arbeitgebermarkt. Ist auch legitim, sich die Besten herauszusuchen!
Aber du sprichst mir aus der Seele. Vielen AG sollte man wieder bewusst machen, dass ohne die Leute, die die Arbeit verrichten, sie selbst auch nicht so weit gekommen wären.
Der Stellensuchende reagiert nur und bietet
die „Ware Arbeitnehmer“ an. Der AG will aber alle Kosten, die
mit der Bewerbungssuche zusammenhängen, anderen anlasten.
Wenn er die Möglichkeit hat…Das ist aber ein altes Thema:
http://www.bpb.de/publikationen/WOFQHP,0,0,Ethik_Ges…
http://www.bpb.de/publikationen/C25W0J,3,0,Faule_Arb…
http://www.bpb.de/publikationen/UMCZZO,0,0,Arbeitsma…
ich muss aufhören, da gibt zu vieles 
Der
Habitus, wie er derzeit praktiziert wird, ist absoluter
Quatsch und alles ist aus den Fugen geraten. Aber leider ist
es so, wie es immer ist. Schuld daran sind alle:
Arbeitsagenturen durch verfehlte EGZ-Politik und
katastrophales Matching, Arbeitgeber durch EGZ-Zockerei,
idiotische Einstellungsverfahren, Habgier und Arroganz und
Bewerber durch mangelnde Flexibilität, Selbstüberschätzung und
mangelndes Einstellen auf einen dynamischen Arbeitsmarkt.
Eigentlich kann sich keiner darüber beschweren, daß alles so
verkorkst ist.
Ich könnte jetzt ein ganzes Buch schreiben, aber ich zügel
mich mal ganz stark 
Wie Recht du hast. Ich könnte mich da auch stundenlang darüber auslassen, aber wir sind ja hier im Rechtsbrett. Und ein gesellschaftspolitisches Brett gibt es hier nicht.
ms