Hallo!
Irgendwann wird der Soli auslaufen, nehm ich mal an.
Wie wäre es, wenn man zu diesem Zeitpunkt eine Änderung vornehmen würde: Einführung einer Kultursteuer, ähnlich wie z. B. in Italien (dort 8 Promille vom zu versteuernden Einkommen) unter Wegfall der Kirchensteuer.
Man müsste dabei bestimmen können, wofür das Geld verwendet werden soll: Universitäten oder Schulen oder Theater oder Museen oder Denkmalschutz oder … oder auch Kirche.
Dass dafür Konkordate geändert werden müssten, wäre in Kauf zu nehmen. (Vielleicht wären die Religionsgemeinschaften sogar froh darüber, weil dann niemand mehr wegen der Kirchensteuer flüchten würde.)
Wie sehen das Eingeweihtere?
Gruß!
Hannes
Ps.: Eine Diskussion über eine solche Kultursteuer hatten wir hier schon mal, wird im Archiv zu finden sein.
Hallo,
Irgendwann wird der Soli auslaufen, nehm ich mal an.
hast Du da nähere Informationen? Der Solidaritätszuschlag existiert nun mit einer kleinen Unterbrechnung rd. 18 Jahre (obwohl er eigentlich nur für ein Jahr hätte erhoben werden dürfen). Ich sehe da irgendwie kein absehbares Ende und erst recht nicht in der aktuellen Haushaltslage. Alles was neu kommt, wird zusätzlich kommen.
Wie wäre es, wenn man zu diesem Zeitpunkt eine Änderung
vornehmen würde: Einführung einer Kultursteuer, ähnlich wie z.
B. in Italien (dort 8 Promille vom zu versteuernden Einkommen)
unter Wegfall der Kirchensteuer.
Man müsste dabei bestimmen können, wofür das Geld verwendet
werden soll: Universitäten oder Schulen oder Theater oder
Museen oder Denkmalschutz oder … oder auch Kirche.
Steuern werden in Deutschland nicht zweckbestimmt erhoben. Alles wandert in den großen Topf und was dann am Ende dahin findet, wo es eigentlich hinsollte, steht heute wie in Zukunft in den Sternen.
Gruß
Christian
Hallo!
Irgendwann wird der Soli auslaufen, nehm ich mal an.
Wie wäre es, wenn man zu diesem Zeitpunkt eine Änderung
vornehmen würde: Einführung einer Kultursteuer, ähnlich wie z.
B. in Italien (dort 8 Promille vom zu versteuernden Einkommen)
unter Wegfall der Kirchensteuer.
Hallo,
das ist nicht die Situation in Italien. Schaue mal auf folgende Seiten:
http://www.concordatwatch.eu/showtopic.php?org_id=87…
Der Repubblica-Artikel „The Church has a secret tax fund: this is where a billion Euros disappear to“ erklärt Theorie und Realität der italienischen „otto per mille“. Die Kirchensteuer wird quasi unverändert weiter eingezogen. Mir wurde dies von verschiedenen (italienischen) Seiten so bestätigt.
MfG,
Dirk
Hi, das wäre schön wenn der Soli weg fiel aber warum dann statt dessen eine andere/neue Steuer?
Wir werden steuermässig vom Staat derart abgezogen, dass es wirklich keiner neuen Steuer mehr bedarf.
Wenn natürlich weiterhin Banken u. Autoindustrie/Abwrackprämie weiterhin unsere Steuergelder zu geschoben werden, wird es bis zu einer neuen Märchensteuererhebung nicht mehr lange dauern.
MfG ramses90.
neue Steuern braucht das Land
Hallo,
Wir werden steuermässig vom Staat derart abgezogen, dass es
wirklich keiner neuen Steuer mehr bedarf.
Wenn natürlich weiterhin Banken u. Autoindustrie/Abwrackprämie
weiterhin unsere Steuergelder zu geschoben werden, wird es bis
zu einer neuen Märchensteuererhebung nicht mehr lange dauern.
der Staat lebt seit Jahrzehnten über seine (unsere!) Verhältnisse und versucht, den Eindruck durch kurze Phasen der Sparsamkeit (=weniger neue Schulden) und die großspurige Ankündigung eines ausgeglichenen Haushaltes für das Jahr 2 nach der nächsten Bundestagswahl zu vertuschen.
Wenn das Jahr dann näherrückt und man die Trümmer wider Erwarten nicht einer Regierung überlassen konnte, kommt auf einmal etwas unvorhergesehenes: Steuerreform, Wiedervereinigung, Oder-Flut und Finanzkrise bieten den willkommenen Anlaß, sich mal wieder so richtig den Bauch vollzuschlagen. In so einer Phase ist der Ruf nach Sparsamkeit und Besonnenheit schnell dem Vaterlandsverrat gleichgesetzt (klappt in den USA zugegebenermaßen besser als bei uns) und vom Tisch gefegt.
Steuersenkungen sind immer nur ein Schein oder von kurzer Dauer gewesen. Entweder wurde an anderer Stelle wieder zugegriffen (gegenfinanziert) oder aber das Rad vom politischen Gegner wieder zurückgedreht. Die angebliche Supersenkung des Spitzensteuersatzes von 56% auf angebliche 42% (tatsächlich 44,3%) ist schon wieder so gut wie hinfällig. Im Moment sind wir bei 47,5% und eine weitere flächendeckende Anhebung ist schon absehbar. Der Spitzensteuersatz von 42% (also ohne „Reichenzuschlag“) gilt übrigens heute schon ab 52.552 Euro - der Spitzensteuersatz von 56% galt seinerzeit ab 130.000 D-Mark (66.500 Euro).
Ich will es gar nicht en detail ausrechnen, aber die Effekte aus reduziertem Nominalsteuersatz, Lohn- und Preisentwicklung sowie Senkung des Geltungsniveaus dürften sich weitgehend ausgeglichen haben.
Der grandiosen Abschaffung der Börsenumsatz- (letztes Aufkommen 850 Mio. D-Mark), Wechsel- (300 Mio. D-Mark), Leuchtmittel- (200 Mio. D-Mark), Tee- (60 Mio. D-Mark), Zucker- (180 Mio. D-Mark) und Salzsteuer (50 Mio. D-Mark) in den frühen 90er Jahren steht die Anhebung des Umsatzsteuersatzes von 14 auf nunmehr 19% gegenüber. Immerhin eine Erhöhung von 35% bei einem Aufkommen von derzeit rd. 200 Mrd. Euro.
Mal ganz abgesehen von den Erhöhungen der Mineralölsteuer, der Tabaksteuer und Versicherungssteuer sowie der vor zehn Jahren eingeführten Stromsteuer und den nicht zu vernachlässigenden und immer weiter steigenden Sozialabgaben.
Will sagen: bei allem Gesülze von Entlastung greift sich der Staat immer größere Teile der Einkommen der Bürger und das bei gleichzeitig eben nicht rückläufiger Neu- oder gar Gesamtverschuldung. Daß derzeit ohne Sinn und Verstand neue Schulden gemacht werden, um eine unaufhaltsame Entwicklung aufzuhalten, ist in dem Zusammenhang nicht hilfreich. Das Geld für die Bedienung der Schulden muß schließlich auch irgendwo herkommen (nicht zuletzt auch das Geld für die Leistungen an die wachsende Zahl der Arbeitslosen) und dann stellt sich nur noch die Frage, wie belastbar die arbeitende Bevölkerung noch ist.
Die derzeitige Geldausgabeorgie leitet mit einiger Sicherheit das vermutlich eindrucksvolle Fanal ein. Oder um mit Herrn Würth zu sprechen: „Das System braucht Steuererhöhungen und Inflation.“
http://www.stimme.de/hohenlohe/wirtschaft/Wuerth-Kue…
Gruß
Christian
werden können, denn dafür Christian, hätteste gleich mehrere verdient!
Von mir auf jeden Fall einen.
Mit Dank u. Grüßen ramses90.
werden können, denn dafür Christian, hätteste gleich mehrere
verdient!
Von mir auf jeden Fall einen.
Ja, war richtig gut.
Bemerkenswert wäre aber auch noch die Ausgabenseite. Man sollte sie bei aller Begeisterung nicht einfach übersehen, nur weil einem gerade kein Beispiel für die selbst genutzten Wohltaten einfallen mag.
Gruß
Der Franke
Bemerkenswert wäre aber auch noch die Ausgabenseite. Man sollte sie bei aller Begeisterung nicht einfach übersehen, nur weil einem gerade kein Beispiel für die selbst genutzten Wohltaten einfallen mag.
Hi, was meinst Du denn damit? Kann Dir irgendwie nicht folgen.
Ich habe jedenfalls, in meinem nicht kurzen Leben, noch nie Wohltaten irgendwelcher Art vom Staat erhalten u. meine Eltern erst recht nicht!
Aber vielleicht missverstehe ich Dich ja.
MfG ramses90.
Hi auch,
Ich habe jedenfalls, in meinem nicht kurzen Leben, noch nie
Wohltaten irgendwelcher Art vom Staat erhalten u. meine Eltern
erst recht nicht!
Aber vielleicht missverstehe ich Dich ja.
Ich vermute mal.
Schulausbildung? Straßen? Polizei? Krankenhaus? Kindergeld?
Ich weiß jetzt nicht, was für euch so zutreffend ist, aber es gibt zahlreiche grundsätzliche Dinge, für die der Staat Geld ausgibt.
Gruß
Der Franke
mit dem Rücken zur Wand
Bemerkenswert wäre aber auch noch die Ausgabenseite. Man
sollte sie bei aller Begeisterung nicht einfach übersehen, nur
weil einem gerade kein Beispiel für die selbst genutzten
Wohltaten einfallen mag.
Das ist doch gerade ein Teil des Problems. Die eigentliche Umverteilung findet nicht von oben nach unten oder von unten nach oben statt, sondern aus der rechten in die linke Tasche des Bürgers.
Die Belastung durch Steuern und Abgaben ist mittlerweile so hoch, daß eine Vielzahl der Haushalte auf die Zuwendungen des Staates angewiesen ist, die mit den eingenommenen Steuern und Abgaben finanziert werden. Ob nun Kilometerpauschale, Kinder- oder Wohngeld: all das wird aus dem Geld bezahlt, das den sozialversicherungpflichtigen Bürgern vorher wieder abgenommen wurde.
Im Prinzip wäre das noch egal, wenn damit nicht Politik betrieben würde. Durch die geschilderte Situation kann man angekündigte Kürzungen des politischen Gegners anprangern und die eigenen geplanten Wohltaten wunderbar als Wahlkampfinstrument mißbrauchen. Diejenigen, die zu einer Nettobetrachtung in der Lage sind, dürften in der Minderheit sein.
Durch diese Gesamtkonstellation ist eine ernsthafte Konsolidierung der Haushalte nicht mehr möglich und der Staat wird durch die festgeschriebenen Ausgaben und letztlich damit auch verbundenen Zinszahlungen immer handlungsunfähiger, wozu die aktuelle Entwicklung natürlich auch beiträgt.
Gruß
Christian
Das ist doch gerade ein Teil des Problems. Die eigentliche
Umverteilung findet nicht von oben nach unten oder von unten
nach oben statt, sondern aus der rechten in die linke Tasche
des Bürgers.
Das ist schon richtig. Das Kreuz der Haushaltspolitik ist aber nicht die Einnahmen-, sondern die Ausgabenseite. Für die von mir zu Ramses genannten Beispiele ist die Verteilungsart unerheblich und finanzierbar. Problematisch ist, dass der Staat darüber hinaus mit nicht vorhandenen Mitteln Garantien in Milliardenhöhe abgibt. Die „Begünstigten“ wie Banken und Finanzgesellschaften werden ihre Geschäfte auf Luftnummern weiterhin durchführen, der Staat bürgt schließlich.
Einem Bericht dieser Tage in den Nachrichten (ich weiß nicht mehr welche Sendung es war) zufolge wurde die Realwirtschaft aktuell mit direkter finanzieller Hilfe i.H. von 80 Mrd. EUR unterstützt. Die Banken/Finanzgruppen ebenfalls mit einem Betrag in dieser Höhe, aber zzgl. Garantien i.H. von 400 Mrd.
Und Bund und Ländern errechnen momentan die gravierenden Einnahmeverluste aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Die Einnahmenseite war halbwegs gesichert, die durch Finanzkreise (nicht -krise) verursachten Probleme bringen diese nun auch in Gefahr.
Kein Wunder, dass
Die Belastung durch Steuern und Abgaben mittlerweile so
hoch ist.
Durch diese Gesamtkonstellation ist eine ernsthafte
Konsolidierung der Haushalte nicht mehr möglich und der Staat
wird durch die festgeschriebenen Ausgaben
wenn sie es nur wären
und letztlich damit
auch verbundenen Zinszahlungen immer handlungsunfähiger, wozu
die aktuelle Entwicklung natürlich auch beiträgt.
Die aktuelle Situation wird beitragen, mit Sicherheit in ungeahntem Ausmaß. Und von wem verursacht?
Gruß
Der Franke
Hallo
Der Solidaritätszuschlag
existiert nun mit einer kleinen Unterbrechnung rd. 18 Jahre
(obwohl er eigentlich nur für ein Jahr hätte erhoben werden
dürfen). Ich sehe da irgendwie kein absehbares Ende und erst
recht nicht in der aktuellen Haushaltslage. Alles was neu
kommt, wird zusätzlich kommen.
In diesem Zusammenhang verweise ich gern auf die Sektsteuer
http://de.wikipedia.org/wiki/Sektsteuer
Gruss
Ratz
Einem Bericht dieser Tage in den Nachrichten (ich weiß nicht
mehr welche Sendung es war) zufolge wurde die Realwirtschaft
aktuell mit direkter finanzieller Hilfe i.H. von 80 Mrd. EUR
unterstützt. Die Banken/Finanzgruppen ebenfalls mit einem
Betrag in dieser Höhe, aber zzgl. Garantien i.H. von 400 Mrd.
Die Garantien beeinflussen nur die Einnahmenseite und zwar positiv – zumindest bis zum ersten Ausfall und den wird man solange verhindern, wie man kann, so unsinnig das auch ist - weil die Institute eine Garantieprovision zahlen müssen.
Außerdem stimmt die Zahl nicht. Bis Anfang April wurden Hilfen von 212 Mrd. beantragt, davon wurden 152 Mrd. bewilligt und die wiederum setzen sich zusammen aus 133 Mrd. Garantien und 19 Mrd. Eigenkapital.
Die Einnahmenseite war halbwegs gesichert, die durch
Finanzkreise (nicht -krise) verursachten Probleme bringen
diese nun auch in Gefahr.
Daß die Einnahmenseite sicher ist, ist irrelevant, solange man die Ausgaben nicht in den Griff bekommt/bekommen will.
Durch diese Gesamtkonstellation ist eine ernsthafte
Konsolidierung der Haushalte nicht mehr möglich und der Staat
wird durch die festgeschriebenen Ausgabenwenn sie es nur wären
und letztlich damit
auch verbundenen Zinszahlungen immer handlungsunfähiger, wozu
die aktuelle Entwicklung natürlich auch beiträgt.Die aktuelle Situation wird beitragen, mit Sicherheit in
ungeahntem Ausmaß. Und von wem verursacht?
Von Zentralbanken und Staaten, die sich immer dann in die Marktwirtschaft einmischten, wenn sie - auf den ersten Blick – unangenehme Konsequenzen gehabt hätten. Man hat vermeintlich wichtige Branchen und Unternehmen gestützt und damit den Eindruck erwckt, der Staat würde immer eingreifen. Das hat die Bereitschaft zu riskanten Geschäften gesteigert.
Hinzu kommt, daß zuviel zu billiges Geld in den Markt gedrückt wurde, was dazu führte, daß man nicht risikoadäquat verzinste Geschäfte betrieben hat. Und als letztes waren es die wahnwitzigen Renditeanforderungen, die einfach mal so in die Landschaft gesetz wurden.
Das dumme ist: 25% oder 30% Eigenkapitalrendite erreicht man nur durch entsprechend risikoreiche Geschäfte und niedrige Eigenkapitalausstattungen. Mir war immer schon so, als wäre das für ein Kreditinstitut ein irgendwie ungeschickter Ansatz, aber gut, ich bin ja auch nicht Vorstand sondern Risikoonkel.
Andererseits hätte man vor vier Jahren vielleicht mal auf mich hören sollen:
/t/ackermaenner-braucht-das-land/2904889
Gruß
Christian