Kultursteuer?

Einem Bericht dieser Tage in den Nachrichten (ich weiß nicht
mehr welche Sendung es war) zufolge wurde die Realwirtschaft
aktuell mit direkter finanzieller Hilfe i.H. von 80 Mrd. EUR
unterstützt. Die Banken/Finanzgruppen ebenfalls mit einem
Betrag in dieser Höhe, aber zzgl. Garantien i.H. von 400 Mrd.

Die Garantien beeinflussen nur die Einnahmenseite und zwar positiv – zumindest bis zum ersten Ausfall und den wird man solange verhindern, wie man kann, so unsinnig das auch ist - weil die Institute eine Garantieprovision zahlen müssen.

Außerdem stimmt die Zahl nicht. Bis Anfang April wurden Hilfen von 212 Mrd. beantragt, davon wurden 152 Mrd. bewilligt und die wiederum setzen sich zusammen aus 133 Mrd. Garantien und 19 Mrd. Eigenkapital.

Die Einnahmenseite war halbwegs gesichert, die durch
Finanzkreise (nicht -krise) verursachten Probleme bringen
diese nun auch in Gefahr.

Daß die Einnahmenseite sicher ist, ist irrelevant, solange man die Ausgaben nicht in den Griff bekommt/bekommen will.

Durch diese Gesamtkonstellation ist eine ernsthafte
Konsolidierung der Haushalte nicht mehr möglich und der Staat
wird durch die festgeschriebenen Ausgaben

wenn sie es nur wären

und letztlich damit
auch verbundenen Zinszahlungen immer handlungsunfähiger, wozu
die aktuelle Entwicklung natürlich auch beiträgt.

Die aktuelle Situation wird beitragen, mit Sicherheit in
ungeahntem Ausmaß. Und von wem verursacht?

Von Zentralbanken und Staaten, die sich immer dann in die Marktwirtschaft einmischten, wenn sie - auf den ersten Blick – unangenehme Konsequenzen gehabt hätten. Man hat vermeintlich wichtige Branchen und Unternehmen gestützt und damit den Eindruck erwckt, der Staat würde immer eingreifen. Das hat die Bereitschaft zu riskanten Geschäften gesteigert.

Hinzu kommt, daß zuviel zu billiges Geld in den Markt gedrückt wurde, was dazu führte, daß man nicht risikoadäquat verzinste Geschäfte betrieben hat. Und als letztes waren es die wahnwitzigen Renditeanforderungen, die einfach mal so in die Landschaft gesetz wurden.

Das dumme ist: 25% oder 30% Eigenkapitalrendite erreicht man nur durch entsprechend risikoreiche Geschäfte und niedrige Eigenkapitalausstattungen. Mir war immer schon so, als wäre das für ein Kreditinstitut ein irgendwie ungeschickter Ansatz, aber gut, ich bin ja auch nicht Vorstand sondern Risikoonkel.

Andererseits hätte man vor vier Jahren vielleicht mal auf mich hören sollen:
/t/ackermaenner-braucht-das-land/2904889

Gruß
Christian