Ackermänner braucht das Land

Hallo,
tja , da hat man als Mitarbeiter der Deutschen Bank immer schön für Josef Ackermann geackert, nun wird man zum Dank gefeuert , damit der Aktienkurs stimmt.
Die Situation ist nunmehr gespalten, einerseits den strahlenden Aktionär anderseits den frustrierten und gefeuerten Mitarbeiter, für den jetzt nur Hartz IV bleibt.
Habe daher die richtige Konsequenz gezogen und eines meiner Konten bei Deutschen Bank gekündigt und das Kapital abgezogen (auch wenn´s nicht so viel ist) Wären wir in Deutschland nicht ein Volk von Abnickern und Weicheiern, so würde der Deutschen Bank eine Flut von Kontostornierungen ins Haus stehen , in Frankreich liefe das anders. Die Aufstände in Frankreich, nachdem in Frankreich der 2. Pfingsttag gestrichen wurde, sprechen eine deutliche Spache. Sofern die Bosse und Bonzen in Deutschland dieses hier auch erreichen sollten, so wäre wohl kaum eine Reaktion zu erwarten, denn das ist ja für den Aufschwung , der dann weiter Fahrt gewinnt.
Hätten wir noch mehr Ackermänner, so würde die deutsche Unternehmenskultur der börsennotierten Firmen lediglich aus Briefkästen in Deutschland bestehen, da der Mitarbeiter zwischenzeitlich zur Befriedigung der unerschöpflichen Gier der Vorstände und Aktionäre gefeuert wurde.
Ich wünsche Herrn Ackermannn - falls er unter der last der Anfeindungen doch noch den Rücktritt erklärt - einen angenehmen Ruhestand; die zweistellige Abfindung in Millionenhöhe dürfte dabei hilfreich sein.
Wahrscheinlich steh ich hier alleine auf weiter Flur, da doch die meisten Aktionärsfreundlich gestimmt sind.
In diesem Sinne

So gesehen ist jeder Fonds, jede Aktienposition und jede LV ein sägen am eigenen Stuhl.

Vielleicht steigt TCI ja bei der DBK ein.
Früher konnte man sicher sein,
das wenn man für seinen Arbeitgeber Erträge generiert,
das auch zukünftig machen darf.

Die Zeiten sind wohl vorbei.

Thilo

… zu kurzsichtig
Hi,

klar ist die Situation frustrierend aber ist Deine Meinung nicht etwas kurzsichtig?
Ackermann will durch die Einsparungen die Eigenkapitalrendite steigern und zu anderen europ. Banken aufschliessen. Tut er das nicht bekommt die Bank mittelfristig Probleme bei der Kapitalbeschaffung/Refinanzierung. Dadurch würde die DB zum Sparen gezwungen oder wird aufgrund geringen Börsenwerts zum Übernahmekandidaten. Beides läuft wieder auf Entlassungen raus und es würden wahrscheinlich mehr Leute entlassen als jetzt.

gruss
Steffen

Ackermanns Renditewahn
Hi,

klar ist die Situation frustrierend aber ist Deine Meinung
nicht etwas kurzsichtig?

ich bin ja nun wahrlich ein Fan einer hinreichenden Eigenkapitalrendite bei Unternehmen, aber die 25% die Ackermann fordert, sind absolut übertrieben um nicht hirnrissig zu schreiben. Im übrigen hat er die Sache nicht ganz zu Ende gedacht, denn das ganze ließe sich wunderbar gegen ihn verwenden.

Um es kurz darzustellen: Die notwendige Verzinsung von Eigenkapital ergibt sich aus der Rendite risikoloser Anlagen zzgl. Risikoaufschlag. Je nach Bonität des Unternehmens kommt man da normalerweis auf Aufschläge von 5-15%. Die Rendite risikoloser Anlagen liegt derzeit bei 3-4%, so daß man auf eine Zielkapitalverzinsung von 8-max. 20% kommt.

Wohl gemerkt: Je höher das Risiko, desto höher die Renditeerwartung der Kapitalgeber. Und nun soll mir mal Herr Ackermann erklären, warum seine Kapitalgeber die höchste Rendite im deutschen Bankgewerbe erwarten sollten. Höchstes Risiko aller deutschen Kreditinstitute?

Zum Vergleich: Venture Capital-Gesellschaften, also Unternehmen, die in Unternehmen der höchsten Risikoklasse investieren und dabei von einer Pleitequote von 10-20% ausgehen, erwarten eine Kapitalverzinsung von 25-30%. Hat die Deutsche Bank eine ähnliche Erwartung was den Ausfall ihrer Investments angeht?

Weiß also Ackermann mehr als wir oder hat er einfach nur nicht mehr alle Tassen im Schrank?

Tut er
das nicht bekommt die Bank mittelfristig Probleme bei der
Kapitalbeschaffung/Refinanzierung.

Das ist maßlos übertrieben. Selbst Banken, die in den vergangenen Jahren erhebliche Verluste verbuchen mußten, hatten keine Probleme bei der Refinanzierung. Keine Ratingagentur der Welt erwartet für ein hinreichend gutes Rating eine Kapitalverzinsung von 25%.

Gruß,
Christian

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hallo christain,

welche rendite haben denn die anderen internationalen banken, die SG, UBS, ABN Amro, citigroup?

strubbel
E:open_mouth:)

Hallo,

welche rendite haben denn die anderen internationalen banken,
die SG,

18,9 (IST 2004)

UBS,

25,5 (IST 1. Q. 2005 hochgerechnet)

ABN Amro,

30 (IST 2004)

citigroup?

17 (IST 2004)

Wohl gemerkt: Das sind IST-Zahlen. Ich habe nichts dagegen, wenn eine Bank klotzig verdient und dabei über ihren Anforderungen liegt (die ich in den vier Fällen auch nicht kenne). Ich habe nur ein Problem damit, wenn man eine unsinnige Vorgabe in den Raum stellt.

Im übrigen sind die Geschäftsmodelle der fünf diskutierten Banken teilweise nur schlecht vergleichbar. Um noch ein paar Banken in den Raum zu stellen: Die Commerzbank will eine EK-Verzinsung von 15% erreichen, die ING 18% (wobei die rd. 50% des Geschäfts mit ihrem Versicherungsbereich macht).

Gruß,
Christian

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Hallo,
allerwlts hört man nur Rendite, Rendite und nochmals Rendite, vergessen wir aber nicht , dass hier menschen hinter stehen.
Man erhält den Eindruck der mensch ist nur lästiger Kostenfaktor , der nur die Gewinne der Unternehmen schmälert und schnellstens gefeuert werden muß. Blühende landschaften in Billiglohnländern, Trostlosigkeit in Deutschland. Aber für diese Unternehmen stimmt ja das Umfeld in Deutschland nicht, was wohl heißt seitens der Börsennotierten Unternehmen werden chinesische Löhne erwartet , dann stimmt das Umfeld.
Es bleibt zu hoffen, dass Raubritter des Kapitalismus wie Herrn Ackermann und dergleichen, welche über die Leichen ihrer Mitarbeiter immer höheren Renditen nachjagen früher oder später an ihrer Gier ersticken.
Wenigstens dürfte Rot/Grün in Düsseldorf aus Herrn Ackermanns Fehltritte Nutzen ziehen und den sicher geglaubten Sieg Herrn Rüttgers zur Zitterpartie werden lassen.
Machen die Unternehmen so weiter wie bisher, wird es deutsche Unternehmen nur noch in der Form von Postfächern in Deutschland geben, nachdem auch der letzte Job in Billiglohnländer verlegt wurde.

Greetings

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Steffen,

Ackermann will durch die Einsparungen die Eigenkapitalrendite
steigern und zu anderen europ. Banken aufschliessen.

interessant! Als Ackermaennchen den Job angetreten hat, sagte er, die DB ist ein Uebernahmekandidat, weil Hoehe der Einlagen (heisst das glaube ich) zu niedrig ist und woller er aendern. Die Einlagen sind heute noch genau die gleichen wie damals, also sucht er sich jetzt ein neues Steckenpferd. Ausserdem verstehe ich nicht, warum bei einer EKRendite von 25% die DB kein Uebernahmekandidat sein soll.

Wenn ich nach D zurueckkomme, werde ich wohl mein Konto bei der DB auch kuendigen. Nicht wegen den entalssungen, sondern weil ich keine Lust habe, 30 km zu fahren bis ich eine Filiale finde in der noch jemand (ausser dem Geldautomat) arbeitet und mir Fragen beantworten kann. Alle anderen Filialen wurden naemlich inzwischen geschlossen. Klasse Service.

Nochwas: Ich hatte bei der DB auch schon mal ein Beratungsgespraech ueber Geldanlagen fuer ca. 25000 Teuro. Die Beratung dauerte ca. 30 Sekunden. Zitat: Nehmen sie diesen Fond, den bieten wir an, der ist gut. Ende der Beratung.

Mach nur weiter so, Ackermann.

Ralph

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Hi,

Nochwas: Ich hatte bei der DB auch schon mal ein
Beratungsgespraech ueber Geldanlagen fuer ca. 25000 Teuro. Die
Beratung dauerte ca. 30 Sekunden. Zitat: Nehmen sie diesen
Fond, den bieten wir an, der ist gut. Ende der Beratung.

jetzt muß ich mal wieder auf der anderen Seite tätig werden: Die Kunden fliegen heute von Bank zu Bank wie die Bienchen von Blüte zu Blüte. Der Anlaß können 0,3% p.a. Unterschied bei der Verzinsung des Guthabens sein oder eine auf drei Monate erlassene Depotgebühr aufgrund einer Werbeaktion.

Im Gegenzug erwartet der Kunde aber Filialen umme Ecke und hervorragende und natürlich individuelle Beratung, die natürlich auch nichts kosten darf. Dummerweise funktioniert das nicht. Ausbildung der Mitarbeiter, Unterhaltung der Flächenpräsenz usw. kosten ein Schweinegeld. Mit Dienstleistung für lau verdient man aber nichts und da der Kunde für Bargeldanlagen, Konsumkredite und Hausfinanzierungen zur nächsten Internetbank tigert, bleiben am Ende nur die Kosten. Werden die jedoch zusammengestrichen, beschwert sich der Kunde, wo denn wohl die Dienstleistung bleibt, die er nicht bezahlen will. Absurd!

Weiteres zum Thema „was nix kost taugt auch nix“ derzeit im Brett Anregungen, Lob und Kritik.

Gruß,
Christian

exc,

jetzt muß ich mal wieder auf der anderen Seite tätig werden:
Die Kunden fliegen heute von Bank zu Bank wie die Bienchen von
Blüte zu Blüte. Der Anlaß können 0,3% p.a. Unterschied bei der
Verzinsung des Guthabens sein oder eine auf drei Monate
erlassene Depotgebühr aufgrund einer Werbeaktion.

Da zaehle ich micn nicht zu.

Im Gegenzug erwartet der Kunde aber Filialen umme Ecke und
hervorragende und natürlich individuelle Beratung, die
natürlich auch nichts kosten darf.

Nein, aber wenn im gesamten Stuttgarter Norden nur noch eine Filiale existiert, dann ist das halt einfach zu wenig. Und wenn ich mir einen Termin fuer eine Anlageberatung geben lasse, dann will ich auch beraten werden. Diesen einen Fonds haetten sie mir auch per mail schicken koennen, das spart Zeit und Geld. Und fuer diese Art Beratung bezahle ich definitv keinen Heller.
Dummerweise funktioniert

das nicht. Ausbildung der Mitarbeiter, Unterhaltung der
Flächenpräsenz usw. kosten ein Schweinegeld. Mit
Dienstleistung für lau verdient man aber nichts und da der
Kunde für Bargeldanlagen, Konsumkredite und Hausfinanzierungen
zur nächsten Internetbank tigert, bleiben am Ende nur die
Kosten. Werden die jedoch zusammengestrichen, beschwert sich
der Kunde, wo denn wohl die Dienstleistung bleibt, die er
nicht bezahlen will. Absurd!

Jupp, sehe ich auch so. Das Wort Kundenservice ist in D einfach vollkommen unbekannt.

Ralph

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Um Herrn Ackermann gerecht zu werden , bleibt festzuhalten, dass er nur EINE Gallionsfigur innerhalb eines menschenverachtenden kapitalistischen Systems sind, welche ihre Mitarbeiter mit dicken Bäuchen zur Diät auffordern.
Zumindest für Aktionäre scheint die Sonne, denn je mehr Mitarbeiter gefeuert werden, desto höher steigt die Aktie.
Früher oder später wird wohl jeder Spekulant, jeder Vertreter der kapitalistischen Raubritterschaft feststellen, dass Autos keine Autos kaufen
In diesem Sinne