Kunde will Mehrwertsteuer nicht zahlen

Hallo Leute,

Person A. arbeitet als selbstständiger Promoter und ist Umsatzsteuerpflichtig. Es gab noch nie Probleme mit den Rechnungen, jedoch stellt sich ein Kunde (Agentur) quer und behauptet im Nachhinein (nach dem Einsatz), dass er nur Kleinunternehmer einstellt und die Mehrwertsteuer auf der Rechnung von Person A. nicht bezahlt. Der Kunde hat nun den Nettobetrag überwiesen, ohne die MwSt., die Person A. jedoch als Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen müsste.

Ist das legitim? Ich habe so etwas noch nie gehört. Person A. müsste jetzt sozusagen auf den Nettobetrag Umsatzsteuer zahlen und das ist ja quasi so, als hätte sie 19% weniger verdient.

Ich sehe das so, dass Person A. in jedem Fall nur Rechnungen mit MwSt. stellt (bzw. stellen darf?), und die Rechnungen auch so bezahlt werden müssen.

Danke schonmal für die Kommentare!

Servus,

und? Hat denn die Agentur nur Kleinunternehmer unter Vertrag genommen?

Offenbar ja nicht.

Wenn die Rechnung nur teilweise bezahlt wird, muss man sich halt für den Rest einen Mahnbescheid besorgen und dann den Titel vollstrecken lassen.

Alternativ zu diesem regulären Weg der Beitreibung gibt es auch den kleinen Dienstweg: Dass die Agentur nichts mit abziehbarer Vorsteuer anfangen kann, hat ein ziemliches Gschmäckle. Es könnte sein, dass der Herr bereits handzahm wird, wenn man ihm vorschlägt, man könnte ja dem örtlich zuständigen FA von seinem merkwürdigen Gebaren erzählen.

Allerdings beide Optionen nur dann empfehlenswert, wenn man nicht bloß von dieser Agentur, sondern auch von allen Kumpels des Inhabers, die in der gleichen Szene aktiv sind, keinen Job mehr haben möchte.

Schöne Grüße

MM

> und? Hat denn die Agentur nur Kleinunternehmer unter Vertrag genommen?

Ich musste gerade laut lachen :wink:

Danke für die Infos, hat super weitergeholfen!

Hatten wir bei einem freien Dozenten und einer Volkshochschule auch schon einmal. Die VHSsen haben in der Regel mit Mehrwertsteuer nichts am Hut, da kann man für die Argumentation schon mal Verständnis aufbringen (aber natürlich trotzdem volle Bezahlung fordern).

Das erscheint mir nur eine billige Masche zu sein, um Kosten zu sparen. Hast du denn überhaupt irgendwas unterschrieben, das du bestätigst, Kleinunternehmer zu sein und keine Ust. auszuweisen? Wenn doch, dann wäre das ggfs. eine vertragsrechtliche Sache.

Irgendwie ist die Argumentation von deinem Geschäftspartner aber auch völlig kraus. Wenn das eine Agentur ist, wird sie aufgrund der Größe schon selber umsatzsteuerpflichtig sein und dann auch die Mehrwertsteuer aus deiner Rechnung als Vorsteuer abziehen können. Es bringt als gar keinen Vorteil für die Agentur, das zu tun. Scheint mir auch eher Mauschelei im Spiel zu sein, würde dem Finanzamt hier mal einen Tipp geben. Auf solche Drücker kann man als Selbstständiger gut verzichten.