Kunst des 20. Jh und Krieg

Hallo Ihr Lieben,

was fällt euch denn allen zu Kunst des 20.Jh und Krieg ein? Suche und
brauche Anregungen, Hinweise und Textvorschläge…
Das kann alles umfassen wie spanischer Bürgerkrieg und Picassos
Guernica, die DadaistInnen und Expressionisten, Grosz und Dix,
Heartfield etc nach dem 1. Weltkrieg.
Welche Auswirkungen hatte der Krieg (als Augenzeuge, oder als nicht
unmittelbar Betroffene/r) auf das Kunstschaffen?
Kennt Ihr Bücher, Aufsätze, die sich dazu dezitiert äußern?
Welchen Einfluß hatte Vietnam auf KünstlerInnen weltweit, welche
Arbeiten sind prägnant und aussagekräftig? Gibt es theoretische,
philosophische Reflektionen zum Krieg und Kunst im 20. Jh?

Vielen Dank im voraus für Eure Hilfe.
Liebe Grüße Renate

Franz Marc und Max Ernst …
… fallen mir als Erste ein!

Grüsse
Rolf

Hallo Du Liebe,

War Requiem von Benjamin Britten
http://de.wikipedia.org/wiki/War_Requiem

Gandalf

Henryk Mikolaj Gorecki
Ha Gandalf!

Du bringst mich auf die «Sinfonie der Klagelieder»
(Nr. 3 op. 36)–
u.a. mit einem Text aus dem KZ.

Rolf

Hallo Renate,

zu Deiner Frage fällt einem Kunsthistoriker so viel ein,
dass es den Rahmen dieses Forums locker sprengt.
Darüberhinaus würde man schon gern in Erfahrung bringen,
wozu die Hinweise dienen sollen:
Schulaufgabe? Diplomarbeit? Dissertation? Publikation?
Entsprechend unterschiedlich fallen wohl die Antworten aus.
Ziemlich allumfassend, Dein Wissenwollen.

Wie auch immer … nur zwei kleine Hinweise:

> Hans Hildebrandt: Krieg und Kunst, Piper München 1916 (2.Auflage 1920), 340 S. mit 36 Abb
Habs vor kurzem (teuer) an ein Museum verkauft.
[WK1 und Moderne Kunst] Über Bibliotheken nachfragen.

> Wolf Vostell, u.a. mit seinen Graphiken zu Vietnam

mfg:stuck_out_tongue:eter

was fällt euch denn allen zu Kunst des 20.Jh und Krieg ein?
Suche und brauche Anregungen, Hinweise und Textvorschläge…

Hi Renate,

auf keinen Fall vergessen: A. Paul Weber.

Nicht nur mit diesem Bild:

http://www.denktag.de/denktag2002/denktag2001/projek…

Und Alfred Kubin:

http://www.artcontent.de/kunstforum/abonnement/archi…

Adlergruß

Hallo Renate,

doch, vergisses.

Der Wirrkopf A.P.Weber, ausgewiesener Antisemit und Hetzer,
der dem missverständlichen „Widerstand“ des Nationalbolschewisten Niekisch zulieferte,
und der sehr gerne Tucholsky, Mühsam, Hesse usw als Wertloses karikierte -
dieser Gebrauchsgrafiker ist für mich nur ein Fall unter vielen für die große Galerie
„Dumme Deutsche“.

Solltest Du den Aspekt " Sich arrangieren mit der Macht" darstellen wollen,
ist er natürlich dafür geeignet. Andere sind schmollend emigriert,
nur weil sie keinen Regierungs-Auftrag im 3.Reich erhielten, z.B. Architekt v.d.Rohe.
Weber hingegen war glücklich, einen NS-Auftrag ausführen zu dürfen …

Eine hübsche Buchrezension zum „Fall Weber“ gibts unter:
http://www.buecher.de/verteiler.asp?site=artikel_faz…

Von konservativen Kreisen wird er natürlich geschätzt - „Hervoragender Handwerker“.

mfg:stuck_out_tongue:eter

auf keinen Fall vergessen: A. Paul Weber.
Nicht nur mit diesem Bild:
http://www.denktag.de/denktag2002/denktag2001/projek…

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Hi pitbull,

doch, vergisses.

Dann möchte ich mich doch mal selbst zitieren:

„Es gab vor einiger Zeit im Magazin der Süddt. Zeitung (?) mal unter der Rubrik „Gewissensfragen“ eine Antwort, der ich nach einigem Zögern (auch bei mir bleibt da ein G’schmäckle, so isses ja nicht) nur voll zustimmen konnte. Da fragte jemand an, der erfahren hatte, das ein von ihm hoch geschätzter und verehrter Musiker sich in einem Interview in einer Weise rassistisch geäußert hatte, dass er sich fragt, ob er mit gutem Gewissen noch seine Musik weiter genießen kann. Sie wurde in etwa wie folgt beantwortet: Es gibt den Moment, wo sich das Werk von seinem Meister löst, es zu einem eigenständigen Kunstwerk wird, das sein eigenes und nicht mehr das Wesen des Künstlers in sich trägt. Und das ist genau der Punkt.“

aus:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/www/service.fpl?..

Gehe eigentlich nach wie vor davon aus, dass wissenschaftliche Arbeit alle Aspekte einer Fragestellung berücksichtigen, ob sie einem nun in’s eigene (Moral-)Konzept passen oder nicht. Oder irre ich?

Adlergruß

Hallo Anja Adler,

dazu:

Gehe eigentlich nach wie vor davon aus, dass wissenschaftliche
Arbeit alle Aspekte einer Fragestellung berücksichtigen, ob
sie einem nun in’s eigene (Moral-)Konzept passen oder nicht.

möchte ich Folgendes erwidern:

Zunächst offenbart die Hilfesuchende nicht,
worum es sich bei ihrem Projekt handelt;
von Wissenschaft ist erstmal nicht die Rede.

Eine wissenschaftliche Beschäftigung mit einem Bildenden Künstler oder einem übergreifenden Thema klammert keine zeitgeschichtlichen und individuellen Implikationen aus, das wäre grotesk unwissenschaftlich.

Ob im Bereich Musik Allem und Jedem die Absolution erteilt wird - böser Mensch, aber gute Musik -, kann ich nicht beurteilen.

Weber jedenfalls hat seine Lithographien instrumentalisiert, nationalistisch, völkisch, antisemitisch - mit und ohne Auftrag der NS-Propaganda. Was ich lediglich dazu sage, ist: Das Thema Weber ist zu komplex, um es locker in eine Wasauchimmer-Arbeit einbauen zu können.

mfg:stuck_out_tongue:eter

einverstanden - owT