Kunststoff elektrisch leitend beschichten

Hallo,

welche Möglichkeiten gibt es, gewölbte Kunststoffoberflächen partiell elektrisch leitend zu machen?

Danke und Gruß!
Udo

Moin Udo,

welche Möglichkeiten gibt es, gewölbte Kunststoffoberflächen
partiell elektrisch leitend zu machen?

mit einer Maske metallisieren?

Gandalf

Hi,

welche Möglichkeiten gibt es, gewölbte Kunststoffoberflächen
partiell elektrisch leitend zu machen?

definiere partiell und elektrisch leitend :wink:

Während der Fertigung der Teile oder nachher?
Bei der Fertigung könnte man teilweise „elektrostatisch dissipativen“ Kunststoff einarbeiten. Hier ist der „am Stück“
http://www.krieg-online.de/_Krieg_aktuell/cgi-bin/de…

Wenn die Leitfähigkeit höher sein soll kann man IMHO auch Leitsilber auf Kunststoff auftragen:
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/5250…

Was hast du genau vor?

VG
J~

welche Möglichkeiten gibt es, gewölbte Kunststoffoberflächen
partiell elektrisch leitend zu machen?

Galvanisch metallisieren (siehe Leiterplatten) oder Vakuumbedampfen (siehe Stossstangen) - hängt stark vom Typ ab. Partiell heisst halt abdecken.

Gruss Reinhard

Hallo Udo,

ich sehe zwei Möglichkeiten:

  1. Stromlos Nickel, ggf. durch Maske (z.B. Tesafilm, wenn es nicht so auf die Genauigkeit ankommt) und ggf. anschließend galvanisch verstärken. Das Fraunhofer-Institut Schicht- und Oberflächentechnik in Braunschweig hat hier sehr viel Erfahrung und kann Dir sagen, welche Kunststoffe auf diese Weise metallisierbar sind.

  2. Eine PVD-Beschichtung, auch hier ggf. wieder durch eine Maske. Aber das ist teuer, geht nicht mit jedem Kunststoff und man sollte auch nicht zu dicke Schichten abscheiden, weil die Haftung auf Kunststoffen häufig recht bescheiden ist und die Schichteigenspannungen dickere Schichten wieder runterziehen können. Ggf. Lohnbeschichter, z.B. Sulzer Metaplas in Bergisch-Gladbach anfragen oder wieder das Fraunhofer-IST (wenn Dein Problem betrieblich ist und Du Geld hast :wink:

Grüße, Thomas

definiere partiell und elektrisch leitend :wink:

Partiell: wenigen Quadratzentimeter in bestimmten Formen, allerdings mit unkritischen geometrischen Toleranzen
Elektrisch leitend: die Fläche soll die Funktion einer Kondensatorfplatte erfüllen

Während der Fertigung der Teile oder nachher?
Bei der Fertigung könnte man teilweise "elektrostatisch

Kann während oder nach der Fertigung des Kunststoffteiles geschehen, wobei die Fertigung des Endproduktes erst beendet ist, wenn die metallische Schicht aufgebracht ist und eine Verbindung zu einer Leiterplatte hergestellt wurde. Da es sich um ein Massenprodukt handelt, ist eine prozesssichere, kostengünstige Lösung anzustreben.

Was hast du genau vor?

Mehr als oben geschrieben kann ich nicht sagen außer, das das nächste Problem die dauerhafte und robuste Verbindung der Schicht mit einer Leiterplatte ist. Aber ein Schritt nach dem anderen…

Werde auf jeden Fall das Fraunhofer Institut kontaktieren und die anderen guten Hinweise von Euren Antworten verfolgen.

Die Idee mit dem leitfähigen Kunststoff hört sich auch sehr gut an. Das könnte man gut und kostengünstig in einem 2K Spritzwerkzeug realisieren.

Hallo Udo,

Kann während oder nach der Fertigung des Kunststoffteiles
geschehen, wobei die Fertigung des Endproduktes erst beendet
ist, wenn die metallische Schicht aufgebracht ist und eine
Verbindung zu einer Leiterplatte hergestellt wurde. Da es sich
um ein Massenprodukt handelt, ist eine prozesssichere,
kostengünstige Lösung anzustreben.

zu dem oben geschriebenen fällt mir noch folgendes ein: es gibt leitfähige Lacke (soweit ich weiß, sind die mit Graphit oder Leitruß versetzt), die man ebenfalls zur Erhöhung der Oberflächenleitfähigkeit einsetzen könnte. Ich kenne zwar die Leistungsfähigkeit dieser Lacke nicht, weiß aber, dass sie z.B. für die Beschichtung metallischer Bipolarplatten in Brennstoffzellen eingesetzt werden. So schlecht kann sie also nicht sein. Leider kann ich Dir keinen Hersteller nennen, aber mit dem Stichwort kannst Du ja mal googlen. Partielles Lackieren sollte eigentlich prozesssicher und billig sein.

Je nach verwendetem Kunststoff kann die Haftfestigkeit der leitfähigen Deckschicht ein Problem sein. Was die Lacke betrifft, würde ich mal den Hersteller fragen. Gegebenenfalls muss man den zu lackierenden Kunststoff vor dem Lackieren aktivieren, z.B. im Plasma (wie man das mit den in Wagenfarbe lackierten Stoßfängern macht, weil sich der verwendete Kunststoff sonst nicht prozesssicher lackieren lässt).

Was die Galvanik betrifft: es werden mittlerweile eine Reihe von Kunststoffen metallisiert, um ihnen antistatische Fähigkeiten oder einfach nur einen Metalllook zu verleihen. Da müsste also bei Lohnbehandlern (Galvanik) eine Menge Erfahrung vorhanden sein.

Sollten die abwinken, weil sie bei Deinem Kunststoff Probleme sehen, dann wäre in der Tat eine Nachfrage beim Fraunhofer-IST in Braunschweig hilfreich, die sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet haben. Auch was die Lacke angeht, wird sich unter den 60 Fraunhofer-Instituten, die es gibt, eines finden lassen, das im Falle von Problemen helfen kann:

http://www.fraunhofer.de/institute-einrichtungen/ind…

Grüße, Thomas