Kunststoffteile schmieren

Hallo
Ich habe ein Stativ für eine Filmkamera. Nicht sonderlich teuer aber für meine Zwecke reicht es.
Das einzige wirklich störende ist allerdings, das beim drehen des Kopfes das Plastik wohl nicht ganz gängig ist, bzw. einfach zu trocken ist. Beim drehen kommt es daher immer zu kleinen Rucklern und leichtem „Knacken“ (eben so, als würde man zwei konische Zylinder ineinanderstecken und drehen).
Nun würde mich interessieren, ob man Kunststoff auch dauerhaft schmieren kann und welches Schmiermittel dafür wohl am besten geeignet ist, oder ob es sogar ein spezielle Öl dafür gibt.
Vielleicht hat ja jemand eine Lösung für dieses Problem.
Danke im voraus
Gruß
Andreas

Hallo,

evtl. ein ungewöhnlicher Tipp, aber Du hast ja gefragt.
Für Angelruten (Teleskop- und Steckruten) gibt es in
jedem Angelladen Rutenwachs, eine honigzähe gelbe Paste
welche hauchdünn auf die Gleitstellen aufgetragen werden soll.
Hält ungefähr ein Jahr, dann wiederholen.
Alternativ tut es auch ein Kerzenstummel, hält auch ein Jahr.

Gruß
SuTiKa

Sorgt das denn dafür, das zwei ineinandersteckende Teile Reibungsfrei aneinandergleiten können ? Oder ist es eher dafür da, das es „klebt“ ?
Wie gesagt, bei mir muß sich das Teil ja drehen können.
Ein Kumpel von mir geht ab und zu mal Angeln. Vielleicht hat der so etwas.
Gruß
Andreas

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Andreas

Ich habe ein Stativ für eine Filmkamera. Nicht sonderlich
teuer aber für meine Zwecke reicht es.
Das einzige wirklich störende ist allerdings, das beim drehen
des Kopfes das Plastik wohl nicht ganz gängig ist, bzw.
einfach zu trocken ist. Beim drehen kommt es daher immer zu
kleinen Rucklern und leichtem „Knacken“ (eben so, als würde
man zwei konische Zylinder ineinanderstecken und drehen).

Zunächst scheint es sich hier um eine schlechte Passung zu handeln. Man kann Kunststoffteile schmieren, aber wenn die Flächendrücke jetzt schon zu hoch sind, wird die Schmierung auch nicht lange halten. Bei den geringen Spalten kannst Du alles vergessen, was dickflüssiger als Wasser ist.
Hier sollte eigentlich Silikonöl helfen können; aber eben wegen der engen Passungen nur kurze Zeit.
Gruß
Rochus

Hallo,

versuchs mal mit einfacher Vaseline.
Mineralöle sind nicht zu empfehlen, weil diese evtl. den
Kunststoff angreifen (aufweichen).
Gruß Uwi

Nun würde mich interessieren, ob man Kunststoff auch dauerhaft
schmieren kann und welches Schmiermittel dafür wohl am besten
geeignet ist, oder ob es sogar ein spezielle Öl dafür gibt.
Vielleicht hat ja jemand eine Lösung für dieses Problem.

Hallo Uwi,

versuchs mal mit einfacher Vaseline.
Mineralöle sind nicht zu empfehlen, weil diese evtl. den
Kunststoff angreifen (aufweichen).

jetzt erklär mir bitte den Unterschied zwischen Vaseline und Mineralöl.

Gandalf

Zunächst scheint es sich hier um eine schlechte Passung zu
handeln. Man kann Kunststoffteile schmieren, aber wenn die
Flächendrücke jetzt schon zu hoch sind, wird die Schmierung
auch nicht lange halten. Bei den geringen Spalten kannst Du
alles vergessen, was dickflüssiger als Wasser ist.
Hier sollte eigentlich Silikonöl helfen können; aber eben
wegen der engen Passungen nur kurze Zeit.
Gruß
Rochus

Hallo Rochus.
Ich habe das Problem „übertrieben“ dargestellt, weil es mir schwer zu erklären schien.
Wenn das Stativ „in Bewegung“ ist, dann ist alles wunderbar. Nur bei sehr geringen Bewegungen, oder beim langsamen starten von Bewegungen (also leichten Kameraschwenks) gibt es diese kleinen „Ruckler“. Eben wirklich Minimal, aber wer Ahnung von Filmen hat, weiß das sich solch klitzekleinen Ruckler auf einem 1,60m hohen Stativ schon recht Bildstörend auswirken können.
Das Silikonöl werde ich mal ausprobieren.
Danke
Gruß
Andreas

Hallo Andreas,

es ist ein „extremer“ Hartwachs, minimal aufgetragen
gibt es kein quitschen, klemmen, bocken oder wie auch
immer. Die Teile haben nach Behandlung ein anderes
„Steckgefühl“, alles passt straff saugend ineinander
und geht genauso leicht wieder auseinander.
Drehen ist problemlos möglich, Angelruten werden auch
drehend zusammengesteckt und wieder demontiert.
Wie gesagt, ein Kerzenstummel erzeugt eine ähnlich Ober-
fläche.
Gruß
SuTiKa

Sorgt das denn dafür, das zwei ineinandersteckende Teile
Reibungsfrei aneinandergleiten können ? Oder ist es eher dafür
da, das es „klebt“ ?
Wie gesagt, bei mir muß sich das Teil ja drehen können.
Ein Kumpel von mir geht ab und zu mal Angeln. Vielleicht hat
der so etwas.
Gruß
Andreas

Hallo,

versuchs mal mit einfacher Vaseline.
Mineralöle sind nicht zu empfehlen, weil diese evtl. den
Kunststoff angreifen (aufweichen).

jetzt erklär mir bitte den Unterschied zwischen Vaseline und
Mineralöl.

Naja, da hast du als Chemiker wieder einen „Knochen“ gefunden :wink:

Aber gut, Vaseline ist allg. chem. Neutal gegenüber Kunststoffen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vaseline

Dagegen ist belibiges Mineralöl, welches als Schmiermittel in
z.B. Motoren/Getrieben oder anderweitig zum Eindsatz kommt
keinesfalls immer neutral. Einfache Gummisorten werden in Öl
teilweise regelrecht aufgelöst.

Ich hoffe, du kannst mir meine volkstümliche Erläuterung abnehmen?

Wenn nicht, dann schreibe, wie’s richtig ist.
Gruß Uwi

1 Like

Hallo Andreas,

ich würde Dir ein Silikonfett (z.B. von Fa. Wacker, OKS oder auch Loctite)empfehlen. Das Silikonfett ist kunststoffgeeignet und reduziert dauerhafter als Silikonöl den stick-slip effekt (das Losbrechmoment oder auch Ruckgleiten) an deinem Stativ.

Gruß
Frank

Hallo Uwi,

Dagegen ist belibiges Mineralöl, welches als Schmiermittel in
z.B. Motoren/Getrieben oder anderweitig zum Eindsatz kommt
keinesfalls immer neutral. Einfache Gummisorten werden in Öl
teilweise regelrecht aufgelöst.

Motoröl ist kein einfacher Stoff, sondern eine komplizierteMischun.
Da stecken eine Menge Additive drin, wie Viskositätsregler (nur so lassen sich Mehrbereichöleüberhaupt realisieren), Oxidationsinhibitoren und einigers mehr.
Nicht das Öl greift den Kunststoff an, sondern diese Additive.

Gandalf