Kurantrag Burn-Out von der DRV abgelehnt

Hallo zusammen,

ich bin seit 2 Monaten wegen „Burnout“ krank geschrieben. Einen durch meinen Arzt und mich gestellten Kurantrag an den Deutschen Rentenversicherungsbund wurde abgelehnt:

Die eingerichten medizinischen Unterlagen zeigen folgende gesundheitliche Beeinträchtigungen auf:

-Burn Out Syndrom

  • psychosomatischer Beschwerdekomplex
    rezidivierende Tonsillitis

Diese erfordern keine Kur sondern

  • eine regelmäßige nervenärztliche Mitbehandlung / Richtlinienpsychotherapie.

Hat jemand mit so einer Ablehnung wegen Burn-Out erfahren? Ich habe noch zwei Wochen Zeit einen Wiederspruch einzulegen. Hat jemand ein paar Tipps. Ich kann seit 8 Wochen nicht arbeiten und das dauert wohl noch länger.

Hallo,

in Deinem Fall kann man nicht von Kur sprechen. Du wirst eine ReHa bekommen können. Das der Erstantrag abgelehnt wird ist fast schon der Normalfall. Reiche einen Widerspruch ein. Dann möchte der Kostenträger den Reha Antrag durch die behandelnden Ärzte genauer begründet haben. Nach Prüfung der Begründung ist die Chance für eine Kostenübernahme größer.

Gruß
Oliver

Hi
was willst du denn in so einer Kur/Reha erreichen?
Mach dir erst einmal eine ganz klare Zielvorstellung.
So ein Burn out fliegt einen nicht an wie ein Tiefflieger von links. Ebenso wenig „Heilung“. Das hat eine ganze Menge mit einem selbst zu tun. Daher muss man an sich selbst arbeiten, sein Leben mal überdenken. Was ist dir dein Leben und dein Wohlergehen Wert? Darf es sogar etwas kosten?
Die psychosomatischen Kliniken sind voll von uneinsichtigen Personen. Die Erfolgsquote ist daher gering.
Wenn du wirklich an dir arbeiten willst und dir das Leben auch was wert ist, such dir eine guten humanistischen Therapeuten und bezahle ihn!
Auf Krankenschein kriegst du 25 Stunden. Psychoanalyse ist nach der Metastudie von Grawe wirkungslos. Verhaltenstherapie kommt nur bei spezifischen Störungen in Frage, mag bei dir aber schon mal ein Einstieg sein. Die Kasse deckt nur die Grundversorgung ab, gerade dass es reicht die Leute wieder an die Arbeit zu kriegen.
Wenn du dein Lebenskonzept aber überdenken und dich ändern willst, brauchst du eine verbesserte Kommunikation, andere Einstellungen etc. Dann wirst du wieder mehr Freude am Tun haben – beruflich und privat. Da kommen nur die humanistischen Therapien wie Gesprächstherapie, Gestalt, Focusing, Logotherapie und andere infrage. Entwicklung der Persönlichkeit zahlt nicht die Kasse, das ist nun mal Privatinteresse.
Leider sind manche Leute sowas von stur. Da geben sie tausende Euros aus für Urlaub, aber die psychosoziale Gesundheit hat gefälligst die Kasse zu zahlen, sonst bleiben sie lieber unglücklich.

Hallo Didiba,
Deine Antwort wird dem Fragesteller nicht viel nützen. Der Burn-Out wurde bestimmt durch den Fragesteller nicht vorsätzlich herbeigeführt. Leider sind die Arbeitsumstände in den vergangenen Jahren immer schlimmer geworden. Nicht jeder hat die Kraft und - mit Verlaub - auch das nötige Kleingeld, um sich aus krankmachenden Tätigkeitsverhältnissen zu lösen. Und jeder ist auch anders: Was den einen erst spät oder gar nicht umhaut, wirkt beim anderen verheerend. Und Ämter haben für psychosoziale Entscheidungen bei der Aufgabe eines Arbeitsplatzes so gut wie keinerlei Verständnis. Und solange die Ämter für kriminelle Jugendliche sozialtherapeutische Erlebnisreisen mit statistisch kaum belegbaren Ergebnissen finanzieren, bin ich der Ansicht, dass ein Beitragszahler der gesetzlichen Krankenkasse durchaus auch Ansprüche haben darf.

MfG LM

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