Kurs der Mir

Hallo

Während der Berichterstattung über den Absturz der Mir wurde im Kontrollzentrum eine große Weltkarte mit dem Weg der Mir über der Erdoberfläche gezeigt. Dabei ist mir, wie bei anderen Berichten über Weltumrundungen, die eine solche Karte zeigten, aufgefallen, dass die zurückgelegte Strecke einen sinusförmigen Weg um den Äquator darstellt. Ich schätze die Frequenz als 10 - 15 pro Erdumrundung.
Wie kommt es dazu? Oder ist es nur ein Projetionsproblem; ich meine damit: Der Flugkörper bewegt sich auf einer Geraden und durch Bewegungen der Erde unter dem Flugkörper entsteht eine solche Sinuskrve.

Bin gespannt auf eine Antwort

Gertfried

Das liegt daran das die Mir in keiner geostationären Bahn um die Erde geflogen ist und somit eine „Verschiebung“ der Eigengeschwindigkeit zur Erdrotation entsteht. Die Projektion der Umlaufbahn erfolgt zweidimensional und damit entsteht eine „Sinuskurve“.

Das liegt daran das die Mir in keiner geostationären Bahn um
die Erde geflogen ist und somit eine „Verschiebung“ der
Eigengeschwindigkeit zur Erdrotation entsteht. Die Projektion
der Umlaufbahn erfolgt zweidimensional und damit entsteht eine
„Sinuskurve“.

Das verstehe ich nicht!
Wenn ich mich richtig erinnere, war die Sinuskurve um den Äquator herum. Es gibt aber keine nennenswerte Umdrehung um die Nord-Süd-Achse unseres Planeten. Welche Verschiebung meinst du?

Sehr interessiert
Gertfried

Die Normale der Ellipse (eine Gerade im rechten Winkel zur Fläche) der Mir um die Erde ist nicht identisch mit der Erdachse (Rotationsachse).

Die Mir bewegt sich mit einer definierten Geschwindigkeit über Grund.

Dadurch kann die Mir im Verlauf einer bestimmten Zeit alle Punkte der Erde im rechten Winkel „sehen“ - d.h. sie wandert über die Erdoberfläche, welcher durch ein „Korridor“ der Wendepunkte der „Sinuskurve“ definiert ist.

Einfacher - die Geschwindigkeit der Mir ist nicht identisch mit der Geschwindigkeit der Erdumdrehung. Die rechtwinkligen Achsen der Drehflächen sind nicht identisch - dadurch eine „sinusförmige“ Bahn. Die „Sinuskurve“ ändert sich in ihrer Lage über der Erdoberfläche mit jeder Erdumrundung.

Kann es besser nicht erklären.

Christian

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Kann es besser nicht erklären.

Hallo Christian

vielleicht so: die elliptische Bahn, auf der sich ein Körper im Orbit (z.B. die MIR) bewegt kreuzt den Äquator in einem bestimmten Winkel, d.h. die durch die Bahnellipse bzw. den Aequator eingeschlossenen Flächen liegen in unterschiedlichen, sich schneidenden Ebenen. Ein Brennpunkt der Bahnellipse fällt mit dem Erdmittelpunkt zusammen.
Die Projektion der Ellipsenbahn auf die Erdoberfläche ergibt dann eine Sinuskurve, deren Periode von der von der Bahngeschwindigkeit abhängigen Bahnhöhe bestimmt wird, während die „Flankensteilheit“ dem Schnittwinkel der beiden Ebenen entspricht.
Gruß Eckard.

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so kann man es auch formulieren.

Ich danke euch!