Kurze lateinische Übersetzungsfrage

Hallo, ich würde gerne wissen, wie diese beiden kurzen Sätze auf Latein heißen:

  • Nie genug
  • Niemals am Ziel

Ich könnte zwar einfach die Worte übersetzen, will aber sicher gehen, dass es richtig gebildet wird

Hallo, ich würde gerne wissen, wie diese beiden kurzen Sätze
auf Latein heißen:

  • Nie genug

Numquam satis.
Das ist übrigens eine Formulierung, die Bernhard von Clairvaux imn Bezug auf Maria gebraucht hat: De Maria numqiam satis - Über Maria kann man nicht genug sagen/schreiben.

  • Niemals am Ziel

Pervenire bedeutet „ans Ziel gelangen“; ich würde also formulieren: Numquam perventus, -a, -um.
Das hängt vom Geschlevcht dessen ab, der nicht ans Ziel gekommen ist.

Gruß - Rolf

super, danke schonmal!

„De Maria numqiam satis“ - heißt es hier numqiam mit „i“ wegen der weiblichen Person? Oder Tippfehler? :smile:

Wie würde dann der 2. Satz bei einer männlichen Formulierung heißen?

Pardon, das ist natürlich ein Tipp- und Flüchtigkeitsfehler.
Es heißt selbstverständlich „numquam“.

Hallo,

Wie würde dann der 2. Satz bei einer männlichen Formulierung
heißen?

Das wäre dann:
Numquam perventus.

Das heißt tatsächlich wortwörtlich „Niemals angekommen.“, wobei der (nie) Angekommene männlich ist.

Grüße,

  • André

Vielen Dank zusammen!

Hallo!

Wie würde dann der 2. Satz bei einer männlichen Formulierung
heißen?

Das wäre dann:
Numquam perventus.

Das heißt tatsächlich wortwörtlich „Niemals angekommen.“,
wobei der (nie) Angekommene männlich ist.

Das ist doch kein Latein! Perventus ist das Partizip Perfekt Passiv. Kann denn jemand, egal ob Mann oder Frau, angekommen worden sein?

Freundliche Grüße!
H.

1 Like

Hallo!

Wie würde dann der 2. Satz bei einer männlichen Formulierung
heißen?

Das wäre dann:
Numquam perventus.

Das heißt tatsächlich wortwörtlich „Niemals angekommen.“,
wobei der (nie) Angekommene männlich ist.

Das ist doch kein Latein! Perventus ist das Partizip Perfekt
Passiv. Kann denn jemand, egal ob Mann oder Frau, angekommen
worden
sein?

Okay, mein Fehler. Ich habe das einfach unreflektiert von Rolf übernommen. Aber da „ankommen“ ja ein intransitives Verb ist, sollte es die Form „perventus“ dann dieser Logik zufolge gar nicht geben? Die Form wird doch trotzdem meines Wissens in Perfekt- oder Plusquamperfektformen verwendet.

Irgendwie bin ich jetzt verwirrt. Ich war der Meinung, dass das doch so korrekt sein müsse. Muss man eventuell eine Kopula (est, sum) hinzufügen oder wie müsste der Satz dann lauten?

Gruß,

  • André

Hallo!

Numquam perventus.

Das heißt tatsächlich wortwörtlich „Niemals angekommen.“,
wobei der (nie) Angekommene männlich ist.

Das ist doch kein Latein! Perventus ist das Partizip Perfekt
Passiv. Kann denn jemand, egal ob Mann oder Frau, angekommen
worden
sein?

Okay, mein Fehler. Ich habe das einfach unreflektiert von Rolf
übernommen. Aber da „ankommen“ ja ein intransitives Verb ist,
sollte es die Form „perventus“ dann dieser Logik zufolge gar
nicht geben? Die Form wird doch trotzdem meines Wissens in
Perfekt- oder Plusquamperfektformen verwendet.

Irgendwie bin ich jetzt verwirrt. Ich war der Meinung, dass
das doch so korrekt sein müsse. Muss man eventuell eine Kopula
(est, sum) hinzufügen oder wie müsste der Satz dann lauten?

Man muss sich als erstes klarmachen, dass das Partizip Perfekt Passiv, wie schon der Name besagt, nicht einfach ein Perfekt der Vergangenheit ist, sondern streng passivische Bedeutung hat. Nur von den Deponentien - die haben passive Formen, aber aktive Bedeutung - hat auch dieses Partizip aktive Bedeutung.
Das Passiv der Verben der Ortsveränderung ist im Lateinischen nicht selten, aber immer unpersönlich: itur es wird gegangen (d. h. man geht), eundum est man muss gehen, adventum est man kam an.
Berühmte Stelle bei Cäsar (Bellum Gallicum 6,11) zur Einleitung seines ethnographischen Exkurses: „Quoniam ad hunc locum perventum est, non alienum esse videtur de Galliae Germaniaeque moribus […] proponere“ („Weil ich zu diesem Punkt gekommen bin [wörtlich: Weil … gekommen worden ist], erschent es mir nicht als abwegig, über die Zustände in Gallien und Germanien zu referieren“).

Es gibt allerdings einige Partizipien Perfekt Passiv mit aktiver Bedeutung; es sind allerdings solche, die zu Adjektiven geworden sind (z. B. coniuratus Verschörer, circumspectus umsichtig, pransus nach dem Frühsdtück [wörtlich: gefrühstückt!] u. a.) Aber man kann nicht in Analogie dazu selber so verfahren, d. h. ohne sprachlichen Beleg.

Nochmals zu den Partizipen im Deutschen:
„Dort angekommen/abgereist begann er …“ ist richtig. Aber „Dies erledigt/abgesandt arbeitete er weiter“ halte ich für eklatant falsch. M. E. ist das Partizip eines transitiven Partizips nur in Bezug auf das Subjekt möglich: Dermaßen gestraft begann das Kind zu weinen.

Frag ruhig nochmals, wenn ich nicht ganz das von dir Gemeinte getroffen habe.
Freudliche Grüße!
H.

Hallo Hannes,

wie würdest du dann am ehesten die Formulierung „Niemals ankommen“, „Nie am Ziel (ankommen)“ formulieren? Es soll eigentlich gar nicht „Nie anGEkommen“ heißen, sondern sich auf einen noch aktiven Zustand beziehen - man kommt nie an.

Grüße,
Michael