Kurzer Nachtrag zur Gasherd-Sicherheit

Ich hatte neulich mal deswegen gefragt. Falls es die Experten interessiert hier nun das Endergebnis.

Mir wurde von mehreren Stellen gesagt:

  1. Wenn die Zündung nicht geht, soll ich ein Streichholz nehmen.
  2. Wenn die Flamme ausgeht, muß ich selbst drauf achten, das Gas abzudrehen.
  3. Kleine Kinder muß ich beaufsichtigen.
  4. Eine Vorschrift, daß Gas bei Erlöschen der Flamme ausgehen muß, gibt es nicht.
  5. Ein solches Sicherheitsventil wäre übermäßig kompliziert.
  6. Wenn es aber sowas gäbe, dann sei es nur bei hochpreisigen europäischen Fabrikaten denkbar.

Ich hatte neulich mal deswegen gefragt. Falls es die Experten
interessiert hier nun das Endergebnis.

Mir wurde von mehreren Stellen gesagt:

Hallo
Ich will die Stellen gar nicht wissen, aber einiges stimmt da nicht

  1. Wenn die Zündung nicht geht, soll ich ein Streichholz
    nehmen.

Es gibt auch Gasherde, die keine Zündung haben, dort muss man extern zünden

  1. Wenn die Flamme ausgeht, muß ich selbst drauf achten, das
    Gas abzudrehen.

Das gibt es in den europäischen Staaten, aber seit rund 40 Jahren nicht mehr in Deutschland.

  1. Kleine Kinder muß ich beaufsichtigen.

Kleine Kinder sollte man in der Küche immer unter Aufsicht haben, auch bei einem E- Herd oder gar keinem Herd

  1. Eine Vorschrift, daß Gas bei Erlöschen der Flamme ausgehen
    muß, gibt es nicht.

Die alte DVGW -Vorschrift schreibt dies seit mind. 40 Jahren vor.

  1. Ein solches Sicherheitsventil wäre übermäßig kompliziert.

Es gibt hierfür pfiffige Ingenieure, die das speziell entwickelt haben und zur Massenproduktion haben reifen lassen.

  1. Wenn es aber sowas gäbe, dann sei es nur bei hochpreisigen
    europäischen Fabrikaten denkbar.

Sicherlich kostet das mehr, da es aber Vorschrift ist, macht man sich keine Gedanken mehr drum.

Wenn man den Gasherd anschalten will, muss man immer noch einen Moment warten, bis die Flamme den Ionisationstrom fliessen lässt. Drehst du vorher weg, geht die Flamme kurzfristig aus. Dies ist so seit anno tobac bei allen gasbetriebenen Geräten, ob Durchlauferhitzer im Bad, Gasheizung oder Herd. Passiert dies nicht, ist dein Gerät in Deutschland nicht zugelassen.
Viele Grüsse
Christian

Hallo,

  1. Wenn die Flamme ausgeht, muß ich selbst drauf achten, das
    Gas abzudrehen.

Zitat:
„Seit 1963 sind Zündsicherungen für Gasherde vorgeschrieben. Bei diesen vollgesicherten Herden kann kein unverbranntes Gas mehr ausströmen.“

entnommen:
http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/slexikon/gas…

Gruß, Niels

Hallo erstmal,

  1. Wenn die Zündung nicht geht, soll ich ein Streichholz
    nehmen.

Überhaupt kein Problem, ein altes Einwegfeuerzeug (ohne Gas) reicht auch. Es gibt auch spezielle Anzünder mit Feuerstein oder Piezozündung zu kaufen. Moderne Herde haben eine eingebaute zentrale Zündung.

  1. Wenn die Flamme ausgeht, muß ich selbst drauf achten, das
    Gas abzudrehen.

Nein! Wenn die Flamme vorher einige Zeit in Betrieb war, dauert es zwar etwas bis das Ventil wieder sperrt, dies ist aber unproblematisch.

  1. Kleine Kinder muß ich beaufsichtigen.

Würde ich in einer Küche ohnehin. Da gibt es schließlich auch jede Menge sonstiger Gefahrenquellen.

  1. Eine Vorschrift, daß Gas bei Erlöschen der Flamme ausgehen
    muß, gibt es nicht.

Der entsprechende Hinweis kam ja schon. Wie ich oben zur Ergänzung geschrieben habe, sperrt das Ventil aber nicht im selben Moment, sondern bei Erkalten des Fühlers. Dies braucht dann ggf. schon mal etwas länger. Das ist aber ganz normal und auch OK.

  1. Ein solches Sicherheitsventil wäre übermäßig kompliziert.

Eines das sofort abschalten würde ggf. tatsächlich. Dies ist aber auch nicht nötig.

  1. Wenn es aber sowas gäbe, dann sei es nur bei hochpreisigen
    europäischen Fabrikaten denkbar.

Ohne das übliche Ventil dürfen Geräte hier nicht verkauft werden. Die noch nachströmende Gasmenge ist minimal und bedeutet keinerlei Risiko.

Gruß vom Wiz

Hallo!

Mir wurde von mehreren Stellen gesagt:

  1. Wenn die Zündung nicht geht, soll ich ein Streichholz
    nehmen.

Kein Problem, dann nimmt man einen Piezozünder oder denkt so langsam an den Austausch des vermütlich 40 Jahre alten Gas-Fossils. Alle anderen Punkte sind Schauermärchen.

Aus mir unbekannten Gründen hegen viele Leute Vorbehalte gegen Gasherde. Die Vorbehalte sind unbegründet, solange sich keine Laienfinger an der Gasversorgung und angeschlossenen Geräten zu schaffen machen.

Wer regelmäßig kocht, kommt bei eine Familie alljährlich auf 500 bis 1.000 Betriebsstunden für den Küchenherd. Eine einzige Platte/Feuerstelle reicht gerade für Spiegeleier. Sobald es darüber hinaus geht, sind 2 bis 3 Platten/Feuerstellen in Betrieb. Bei 1 kW pro Kochstelle, 2 Stück seien in Betrieb und 1.000 Betriebsstunden, kommt man auf 2.000 kWh p. a… Aus Erdgas kostet die kWh 7 Cent und aus Strom 20 Cent. Damit kostet die Kocherei mit einem Gasherd 140 € jährlich und mit einem E-Herd 400 €.

Bei einer Lebensdauer von 15 Jahren vergeudet man mit einem E-Herd 3.900 € höhere Betriebskosten gegenüber einem Gasherd. Du kannst Dir den edelsten Gasherd in Gastronomiequalität hinstellen und wirst im Vergleich zum E-Herd immer noch viel Geld sparen. Außerdem hat man bei einem Gasherd die volle Leistung sofort am Topf- oder Pfannenboden. Keine Kochplatte muß erst durchwärmen und Probleme mit thermischem Kontakt gibts auch nicht. Der runzeligste Topfboden ist gerade gut genug.

Wir haben in D ein weitgehend flächendeckendes Gasnetz. Es ist teuer und erfordert ganze Kraftwerke, die überflüssigerweise in Betrieb gehalten werden müssen, wenn Millionen Verbraucher trotz vorhandenem Gasanschluß elektrischen Strom verheizen. 1 Million Verbraucher, die jeweils 1 kW einschalten, erfordern ein 1.000 MW-Kraftwerk. Wir haben 35 Millionen Haushalte. Selbst wenn man die Leute abzieht, die sich von Konserven, McDrive und Pizzadiensten ernähren, arbeiten etliche Kraftwerke nur für die Kocherei auf E-Herden. Für jede im E-Herd verbrauchte kWh gegen im Kraftwerk 2 kWh als Abwärme in die Atmosphäre.

Für die Mini-Singleküche, die auf 1 m Breite 2 mickrige und nur selten benutzte Kochplatten, Spüle und Kühlschrank beinhaltet, geht die elektrische Kochmöglichkeit in Ordnung. Für eine richtige Küche, aus der eine ganze Familie beköstigt wird, ist ein E-Herd unzeitgemäßer, teurer Spielkram nicht sinnvoll.

Gruß
Wolfgang

Hi Wolfgang,
wie sie der Vergleich Gas Kochfeld zu Induktionskochfeld aus?

mfg

Axelks

Hallo!

wie sie der Vergleich Gas Kochfeld zu Induktionskochfeld aus?

Ein Induktionsherd ist im Vergleich zum gewöhnlichen E-Herd mit warm werdenden Kochfeldern komfortabler, aber das ändert nichts an den grundsätzlichen Verhältnissen. Es ist eben sinnvoller, Gas direkt unter dem Kochtopf zu verbrennen, statt Gas (oder einen anderen Energieträger) zu verbrennen, damit Wasserdampf zu erzeugen, der eine Turbine treibt, die wiederum einen Generator treibt. Wenn es nur um Heizen/Kochen geht, ist der Umweg über Strom mit seinem miserablem Wirkungsgrad von rund 30% vermeidbare Verschwendung.

Gruß
Wolfgang

Danke, ich werde aufpassen!
Die deutschen Vorschriften gelten hier nicht, ich wohne in Australien. Ich muß dann halt aufmerksam sein, was anderes bleibt mir nicht übrig. Der Herd ist auch nicht alt, sondern höchstens ein paar Jahre. Der Gasregler funktioniert wie ein Wasserhahn, auf oder zu, ohne irgendwelche sonstigen Einrichtungen oder Ventile. Meine Bedenken dazu stießen auf Unverständnis.
Wahrscheinlich grinsen sie über den Deutschen, der sich Sorgen um so ein bißchen Gas macht. Andererseits grinse ich hier, wenn die Leute samstags beim Rasenmähen Gehörschutz und Visier aufziehen. So hat wahrscheinlich jeder sein Lieblingsrisiko …