Kurzsichtigkeit und Geburt

Liebe/-r wer-weiss-was Experte/-in,

meine Frau ist in der 33. Woche schwanger und deutlich kurzsichtig. Wir haben jetzt gehört, dass, zumindest früher, Babies, deren Mütter stark kurzsichtig waren, mit der „Saugglocke“ geholt worden sind. Der Grund war, dass damit die Frau nicht so stark pressen muss und eventuelle Schäden an der Netzhaut vermieden werden können. Mittlerweile sei dies anders und die Saugglocke würde nur noch manchmal eingesetzt.

Ist an dieser Sache etwas dran? Sollten wir die Saugglocke für die Geburt fordern oder hat diese wesentliche, andere Nachteile?

Vielen Dank für Ihre Antwort,

Gerd Junker

ERstmal einen herzlichen Glückwunsch zur bevorstehenden Familienvergrösserung!!!
Ich habe durch eigene Erfahrung gelernt, dass Komplikationen, mit denen man sich während der Schwangereschaft ausgiebig auseinandersetzt, häufig auch eintreten… bzw. Frau so lange in sich hineinhorcht, bis sie Anzeichen wahrzunehmen glaubt.
Schwangerschaft und Geburt sind die natürlichsten Vorgänge der Welt, ohne diese wäre niemand von uns hier!
Zwar trägt die heutige Medizin reichlich zur Panikmache der werdenden Eltern bei, aber in wirklichen Problemfällen steht sie dann auch mit Apparaten und Geräten bereit…

Eine natürliche Geburt ist nunmal „Natur“
Über die Saugglocke solltet ihr mit der Hebamme oder der Gynäkologin Eures Vertrauens reden! … die Antwort würde mich interessieren, allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass sie Euch schon vor der Geburt dazu raten wird.

Weiterhin eine komplikationsfreie Schwangerschaft!!!
Ayla, die ihre Zwillinge „natürlich“ entbunden hat!

Hallo Gerd,

wir sind sogar beide kurzsichtig. Dies hat uns aber nicht gehindert, zwei Kinder „normal“ zu bekommen. Von dieser Saugglocken-Geschichte hab ich noch nie was gehört!

Sprecht mit Eurem Frauenarzt darüber.

Aus welcher Quelle habt ihr diese Information? Ist die Quelle seriös?

Viele Grüße

Jörg Zabel

Hallo Gerd,

hier ist ein Artikel aus der Med. Tribune, der euch etwas entspannen lässt:

Medical Tribune10.12.99
Kaiserschnitt für das Auge?

Kurzsichtigkeit ist noch lange kein Grund, einer Schwangeren
zum Kaiserschnitt zu raten. Denn entgegen vielfacher
Vermutungen droht ihrer Netzhaut durch die Presswehen
keinerlei Schaden. Um dies zu beweisen erhoben Augenärzte
der Berliner Charité bei 30 Schwangeren mit einer Myopie
von mindestens -3 dpt vor und nach der Entbindung einen
kompletten ophthalmologischen Status. Die gefürchteten
Löcher, Blutungen oder Retinaablösungen blieben jedoch
auch nach der Presserei aus.
http://www.dog.org/1999/abstract99/422.html

Alles Gute für die werdende Familie!

Renate

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Gerd,

eine Saugglockengeburt ist kein Spass, hab ich mir sagen lassen, oder ein ziemlicher Gewaltakt, bei dem das fantastische Geburtserlebnis ein ziemlicher Schock werden kann. Nie im Leben würde ich das „prophylaktisch“ machen!
Ich bin ebenfalls stark kurzsichtig, und war jeweils einige Monate nach der Geburt meiner beiden Kinder beim Augenarzt: Ergebnis: keinerlei Ablösung der Netzhaut.
Die Netzhaut löst sich übrigens bei manchen Menschen auch ganz ohne Geburt ab (wird dann gelasert). Daher würde ich euch raten: Geht VOR der Geburt zum Augenarzt und lasst den Augenhintergrund deiner Frau ansehen. Wenn er sagt, alles total ok, würde ich keinen Grund zur Beunruhigung sehen und keinesfalls daraus ein Stressthema rund um die Geburt machen.
Wenn aber bereits eine Ablösung da ist, sollte deine Frau mit dem Augenarzt darüber reden.
Alles Gute!
Andrea

Sorry, Fehler reingebracht

eine Saugglockengeburt ist kein Spass, SONDERN ein ziemlicher Gewaltakt

sollte es natürlich heißen