Wo ist die Liebe und die Geborgenheit?
Hallo Björn,
Ich verstehe und weiß aus eigener Erfahrung, dass man möglichst alles richtig machen will, und das ist keineswegs lächerlich. Aber du brauchst dich doch bloss selber fragen, wer am besten weiß, was gut für dein Kind ist. Ist es das „Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales“, das nicht mal als Person existiert, dein Kind noch nie gesehen hat und sich auch nicht für dein Kind interessiert.
Oder sind es Mama und Papa, die ihr Baby wie einen Augapfel hüten, jede Regung beobachten, und die, wenn sie ihrem Gefühl folgen würden (und es kräftemäßig schaffen würden, was unmöglich ist, wenn es nur ein bis zwei Betreuungspersonen sind), das Baby am liebsten Tag und Nacht so nah wie möglich bei sich hätten? Denen die Natur, die Hormone, und auch ganz einfach die Liebe ihre Handlungen eingibt?
Was meinst du, ganz ehrlich?
Ich hab mir die Broschuere angesehen, und bei dem Anblick, wie der ideale Schlafplatz des Babys aussehen soll, kamen mir beinahe die Tränen, so typisch und schrecklich finde ich das. Ein Neugeborenes, das, um sich geborgen zu fühlen, Wärme, menschliche Nähe und körperliche Begrenzung braucht, liegt also idealerweise in der Mitte eines hölzernen Kinderbetts, nichts am Kopf oder an den Händen, was auch nur annähernd das Gefühl von Geborgenheit gibt.
Möchtest DU so schlafen???
Ehrlich, ich hab nicht gewusst, dass es inzwischen SO schlimm ist mit den „Ratgebern“!!!
Dazu fällt mir noch ein, dass ich sogar vor 20 Jahren schon in der Schule gelernt habe, dass in einem Versuch mutterlose Äffchen, denen man eine Drahtpuppe mit Milchflasche und eine kuschlige Fellpuppe ohne Milchflasche gab, nur zum Trinken zur Drahtpuppe gingen und sich die ganze restliche Zeit an die Fellpuppe klammerten.
All diese tollen Ratgeber geben nur rein technische Ratschläge. Von Liebe und dem Bedürfnis danach verstehen die Macher dieser Blättchen offenbar nichts. Eltern aber (meistens) sehr wohl.
Folge ein bisschen mehr deinem Gefühl, besonders dann, wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind dann glücklicher wäre.
Alles Gute,
Julia