Hallo,
tatsächlich gibt es aus meiner Sicht hier keine Alternativen. Der Gesetzgeber hat eine Rückkehr von der Privaten Krankenversicherung (PKV) in die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) so gut wie ausgeschlossen oder zumindest sehr erschwert. Zwar entsteht durch die Aufnahme einer versicherungspflichtigen Beschäftigung wieder eine Mitgliedschaft in der GKV, jedoch endet die Mitgliedschaft wieder, sobald die Beschäftigung endet. Eine Weiterversicherung in der GKV ist nur möglich, wenn bestimmte Vorversicherungszeiten erfüllt sind. Das ist bei deinem Mann hier nicht der Fall. Nach meinen Informationen muss er dafür mindestens ein Jahr durchgängig Mitglied der GKV gewesen sein. Die geringfügige Beschäftigung spielt, wie der Name schon sein, hier keine Rolle bei der Beurteilung, da sie keine versicherungsrechtlichen Auswirkungen hat. Da sich dein Mann in den Jahren der PKV der Solidargemeinschaft der GKV entzogen hat, soll sie nun auch nicht für ihn geradestehen. Das System der GKV lebt davon, dass der junge Gesunde erst mal draufzahlt, aber dann im Alter von der Versichertengemeinschaft „aufgefangen“ wird. Es wäre auch unfair den anderen Mitgliedern gegenüber, wenn dann jemand aufgenommen wird, der sich in den „guten“ Jahren der Gemeinschaft entzogen hat und später dann von der Solidargemeinschaft profitieren möchte.
Ich habe schon viele Gespräche mit GKV-Versicherten geführt, die ihre Mitgliedschaften zugunsten einer „preiswerten“ Privatversicherung gekündigt haben, weil sie eine selbständige Tätigkeit aufnehmen. Leider sind die meisten nicht davon abzubringen. Auch wenn ich die Situation, die Du schilderst, als mögliches Szenario zu bedenken gebe, lockt immer der vermeindlich günstige Einstiegstarif in die PKV. Das sich das im Alter ändern wird, will niemand wirklich hören. Es ist anzunehmen, dass Dein Mann auch mal gesetzlich versichert war und irgendwann ein solches Beratungsgespräch ausgeschlagen hat oder die negativen Seiten nicht hören wollte. So hat auch er der GKV bewusst den Rücken gekehrt.
Nun kann ich nur empfehlen, mit der damaligen PKV Kontakt aufzunehmen und darum zu bitten, den damals bestandenen Vertrag mit den vorhandenen Altersrückstellung wiederaufleben zu lassen. Die Chancen sind gering, weil es sich nun mal nicht um eine gesetzliche Krankenkasse sondern um eine gewinnorientiertes Versicherungsunternehmen handelt, aber der Versuch ist es wert. Ansonsten wird eine neue Privatversicherung sicher nicht preiswert sein.
Viel Erfolg.
Gruß
Karsten