kWh Bedarf Nachtspeicheranlage/Gaszentralheizung

Hi,
ich betreibe in meinem Einfamilienhaus immer noch eine Nachtstromspeicher-Anlage. Der Gesamt-Jahresverbrauch an Strom beträgt zwischen 16000 und 18000 kWh, also dürfte der auf die Raumheizung entfallende Anteil bei etwa 12000 bis 14000 kWh Strom liegen.

Meine Frage ist nun: Kann ich diesen Bedarf 1:1 z.B. auf den zu erwartenden Gasverbrauch bei Umstellung auf Gaszentralheizung übernehmen?

Zur Situation:
Doppelhaushälfte BJ 1955, 2 1/2 Geschosse, Dachdämmung 22cm Mineralwolle, Innendämmung 5cm Mineralwolle, moderne Holzrahmenfenster, 2-Personen-Haushalt,
7 Nachtstromspeicher mit einer Gesamtleistung von 25 kW Alter 5-15 Jahre.

Grüße, Manfred

Hallo !

Meines Erachtens nach ja,jedenfalls grob überschlagen. Mehr Verbrauch bei Gas könnte ich mir nicht so recht erklären.

Entweder ist das Haus sehr klein von der Grundfläche,es wird sehr gespart beim Heizen oder die Dach- und nachträgliche Innendämmung haben so viel gebracht.
Denn umgerechnet auf Öl wäre das ein Jahresverbrauch von 1200 bis 1400 l , was mir wenig vorkommt.
Warmwasser ist ja nicht mit drin,da müsste man noch eine Zuschlag bei der Gasheizung vorsehen,wenn das geplant wäre.

Also 25 kW Leistung brauchte die Gasheizung NICHT mehr.

Lass Dir doch einen qualifizierten Energieausweis des Hauses erstellen. Der Energieberater ermittelt aus den tatsächlichen Hausdaten den Wärmebedarf.

MfG
duck313

Meine Frage ist nun: Kann ich diesen Bedarf 1:1 z.B. auf den
zu erwartenden Gasverbrauch bei Umstellung auf
Gaszentralheizung übernehmen?

Nein,

denn gerade ältere Nachtspeicher sind recht schlecht isoliert und verfügen selten über eine funktionsfähige witterungsgeführte Laderegelung.

Somit erfolgt fast immer eine Überladung, teils sogar gravierend.

So beheizte Räume sind dann schon warm, obwohl die Gebläse gar nicht laufen.

Man verliert somit die Kontrolle darüber, wann der Raum warm sein soll und wann er abgesenkt sein soll.

Man findet dann ständig vor sich hin strahlende Heizungen, die auch ungenutzte Räume (etwa Wohnzimmer tagsüber bei Berufstätigen) auf weit über 20°C beheizen.
Zudem wird aus falschem Geiz dann auch noch die Tag-Nachladung deaktiviert - im Gegenzug lädt man dann nachts 3kWh in die Heizung, verliert 2kWh ungenutz tagsüber, nur um es am Abend mit der verbliebenen 1kWh noch warm vor dem Fernseher zu haben.

Ich vermute, dass gerade bei älteren Nachtspeichern weniger Heizenergie nach Umrüstung auf Gas benötigt werden wird, würde da aber auch keine Wunder etlichen zig Prozent erwarten.

Die Gasheizung hat natürlich auch Nachteile:
Aus 1kWh Gas bekommst du halt nicht 1kWh Wärmeenergie in den Raum, du hast auch Leitungsverluste und den Wirkungsgrad des Kessels.

Meine - leider nicht durch Zahlen belegbare - Vermutung:
Der Gasverbrauch wird in der selben Größenordnung liegen, nur halt etwas niedriger als der Stromverbrauch.

Hallo xstrom,

zur weiteren Information:

Die Nachtspeicheranlage hat einen Außenfühler und Restwärmefühler an den Einzelgeräten. Die Geräte sind einzeln rückwärtsgesteuert (laden also jeweils erst am Ende der Ladezeit). Auch nach Ladeende sind die Geräte an der Oberfläche nur handwarm, ohne Gebläse wirds im Raum nicht wärmer als 17°C, solange man die Laderegelung in der zentralen Steuerung nicht endlos hochdreht.
Ich bin mit der bestehenden Anlage ja nicht mal unzufrieden, was den Komfort und den Verbrauch angeht. Nur die Stromkosten laufen langsam aus dem Ruder. Deshalb mein Vergleichsversuch mit Gas.

Grüße, Manfred

Die Nachtspeicheranlage hat einen Außenfühler und
Restwärmefühler an den Einzelgeräten. Die Geräte sind einzeln
rückwärtsgesteuert (laden also jeweils erst am Ende der
Ladezeit).

Sehr schön, eine vernünftig gebaute Anlage…

Auch nach Ladeende sind die Geräte an der
Oberfläche nur handwarm, ohne Gebläse wirds im Raum nicht
wärmer als 17°C, solange man die Laderegelung in der zentralen
Steuerung nicht endlos hochdreht.

…die auch noch richtig eingestellt ist.

Das sehe ich wirklich selten - ich habe schon erfolglos Überzeugungsarbeit bei Kunden geleistet, die unbedingt darauf bestanden, dass der Betrieb mit Lüfter und geringer Ladung MEHR Energie benötigen würde als volle-Pulle-aufladen und unmöglicher Temperaturregelung - morgens 25°C, abends 20°C.

Ich bin mit der bestehenden Anlage ja nicht mal unzufrieden,
was den Komfort und den Verbrauch angeht. Nur die Stromkosten
laufen langsam aus dem Ruder. Deshalb mein Vergleichsversuch
mit Gas.

Dann erwarte mal tatsächlich irgendwas bei 1:1.

(Ob das jetzt 0,9:1 oder 1,1:1 wird, ist letztlich wohl egal - wenn man den Gaspreis mit dem Strompreis vergleicht!)