Labor - FI Allstrom und Notaus

Hallo,

ich wurde beauftragt in unserem Unternehmen ein neues Labor einzurichten.

Der Elektrikermeister, den wir mit den Infrastrukturellen Maßnahmen im Elektrobereich beauftragen wollen hat etwas gesagt, dass seit September 2009 eine neue Regelung in Kraft ist, die besagt, dass Laborräume mit einem FI-Schutzschalter „Allstrom“ ausgerüstet werden müssen, dieser würde ca. 600 € Kosten.

Auf welcher Regelung (VDI?) beruht diese Aussage, ist die Aussage korrekt? Leider habe ich nicht mehr Informationen.

Zum zweiten besteht er darauf, dass an jedem Raumzugang Notausschalter angebracht werden müssen. Wir verwenden jedoch keinerlei brennbare Gase.

Benötigen wir Notausschalter unter diesen Umständen, bzw. muss wirklich an jedem Raumeingang einer angebracht werden? Müssen die Notausschalter auch für Elektizität ausgelegt sein oder reichen Notausschalter für Gase?

Vielen Dank für eure Hilfe.

Grüße,
Dominik

Mahlzeit.

Auszug aus
http://download.hager.com/Hager.de/files_download/Ha…

>>> Zur Sicherstellung eines normgerechten Personen- und Brandschutzes ist deshalb der Einsatz von „allstromsensitiven“ FI-Schutzschaltern erforderlich, der breitbandig Fehlerströme aller Frequenzen, die in der Anlage auftreten können, erfasst und falls erforderlich – im Störungsfall – eine Freischaltung bewirkt. In den zugehörenden Bestimmungen VDE 0160, E VDE 0100 Teil 530, VDE 0100, Teil 7xx, wie auch in den Richtlinien des VdS 3501 und den Sicherheitsregeln des BGI 608 wird der Einsatz dieser Fehlerstrom-Schutzschalter vom Typ B gefordert und teilweise vorgeschrieben.

Moin,

ich wurde beauftragt in unserem Unternehmen ein neues Labor
einzurichten.

welcher Art?

Auf welcher Regelung (VDI?) beruht diese Aussage,

Wohl eher VDE-Normen

ist die
Aussage korrekt? Leider habe ich nicht mehr Informationen.

In unseren Laborneubauten sind Notausschalter seit über 20 Jahren üblich, keine Ahnung ob vorgeschrieben.

Zum zweiten besteht er darauf, dass an jedem Raumzugang
Notausschalter angebracht werden müssen. Wir verwenden jedoch
keinerlei brennbare Gase.

Auch hier bei uns wieder.
An jeder Tür ein elektrischer! Notaus.
Das ist m.W. unabhängig vom Benutz irgendwelcher Chemikalien, sonder hat Gründe in der Elektrik.

Benötigen wir Notausschalter unter diesen Umständen, bzw. muss
wirklich an jedem Raumeingang einer angebracht werden? Müssen
die Notausschalter auch für Elektizität ausgelegt sein oder
reichen Notausschalter für Gase?

Notaus für (Brenn)gase gibt es zentral einmal im Gebäude, bzw. im externen Flaschenlager.

Normen hab ich jetzt keine parat, aber so ist es nach meiner Erinnerung in jedem Labor, das ich kenne.

Gandalf

Hallo Dominik,

Benötigen wir Notausschalter unter diesen Umständen, bzw. muss
wirklich an jedem Raumeingang einer angebracht werden? Müssen
die Notausschalter auch für Elektizität ausgelegt sein oder
reichen Notausschalter für Gase?

In einem Labor, egal ob Chemie, Elektro oder sonst eines, gelten etwas andere Vorschriften, als im Restlichen Betrieb. Umgekehrt haben aber nur Fachleute und besonders unterwiesene Personen zum Labor Zutritt.

Das Wesen eines Labors ist es, dass hier experimentelle Versuche ausgeführt werden, zwangsweise mit Aufbauten (Prototypen) welche (noch) nicht CE-Konform sind. In einem Labor können auch Verschleisstest durchgeführt werden.

Somit besteht auch bei elektrischen Geräten die Gefahr, dass Z.B. ein Gerät überhitzt und in Brand gerät. Auch ohne die Beteiligung von feuergefährlichen Chemikalien kann es schwierig sein dieses Gerät vom Netz zu trennen. Der Fehler kann auch von einem Wachmann entdeckt werden, der den Aufbau gar nicht kennt.

Also bleibt nur eine zentrale Notabschaltung als Lösung, welche auch jeder bedienen kann. Diese sollte dann jegliche Energiezufuhr abschalten, also auch brennbare Gase. Des weiteren sind aber auch unbrennbare Gase, z.B. bei einem geplatzten Schlauch, lebensgefährlich weil sie den Sauerstoff verdrängen.

Abgesehen davon, ist schon eine geplatzte 100bar Pressluftleitung alles andere als lustig…

MfG Peter(TOO)

Hallo,

erst mal vielen Dank für die Antworten, Ihr habt mir sehr geholfen.

@Gandalf: Es handelt sich um ein chemisches Analysenlabor mit Probenvorbreitung und GC-MS, HPLC-MS.

Grüße,
Dominik

Der Elektrikermeister, den wir mit den Infrastrukturellen
Maßnahmen im Elektrobereich beauftragen wollen hat etwas
gesagt, dass seit September 2009 eine neue Regelung in Kraft
ist, die besagt, dass Laborräume mit einem FI-Schutzschalter
„Allstrom“ ausgerüstet werden müssen, dieser würde ca. 600 €
Kosten.

Ich kenne diese VDE oder BGV Regelung nicht. Aber wer verkaufen will, soll für die Notwendigkeit Belege vorbringen!Also her damit, Herr Meister!

Auf welcher Regelung (VDI?) beruht diese Aussage, ist die
Aussage korrekt? Leider habe ich nicht mehr Informationen.

Allstromsensitive RCD sind immer da einzusetzen, wo mit glatten Fehlerströmen zu rechnen ist. Das ist also immer dann der Fall, wo mit hohen Gleichspannungen gearbeitet wird, hier seien insbesondere Frequenzumrichter genannt.

Zum zweiten besteht er darauf, dass an jedem Raumzugang
Notausschalter angebracht werden müssen. Wir verwenden jedoch
keinerlei brennbare Gase.

Ich kenne das von den Laboren im Berufsbildungszentrum so, dass sogar an jedem Arbeitstisch ein NA vorhanden ist.

Benötigen wir Notausschalter unter diesen Umständen, bzw. muss
wirklich an jedem Raumeingang einer angebracht werden? Müssen
die Notausschalter auch für Elektizität ausgelegt sein oder
reichen Notausschalter für Gase?

Ich kenne die Vorschriften nicht, aber wiederhole gerne den Hinweis:

Wenn ein Meister sagt, dass ihr das haben müsst, dann wird er das doch sicherlich auch belegen können.
Ein allstromsens. RCD 40A / 0,03A liegt tatsächlich über 400€ EK netto.

400€ EK netto

Was hat das in der Öffentlichkeit zu suchen??