Hallo,
das Alter deiner Kinder ist okay. Auch eine Vierjährige ist alt genug, um zu verstehen, was man ihr an Verhaltensregeln in Bezug auf den Hund gibt. Und um mit einem Hund allein nach draußen zu gehen, sollten Kinder mindestens 14 Jahre alt sein. Ganz unabhängig von der Größe eines Hundes übrigens, da man immer damit rechnen muss, dass ein fremder Hund den eigenen angreift, womit Kinder hoffnungslos überfordert sind.
Ein Labrador ist keine schlechte Wahl, allerdings würde ich dazu raten, einen Hund aus einer guten (sprich: VDH-) Zucht zu wählen, auch wenn euch das etwas mehr kosten mag. Labradore sind Modehunde und werden als solche in Massen produziert. Dabei ist das, was dabei raus kommt, häufig leider nur optisch einem Labrador ähnlich, nicht aber vom Wesen, weil auf derartige Dinge nicht geachtet wird. Gerade bei Kindern sollte man da vorsichtig sein.
Dass die Rasse allein keinen kinderfreundlichen Hund macht, wisst ihr sicher. Die meisten Kinderhasser-Hunde, die ich kenne, stammen aus Familien mit Kindern. Heißt: Der Hund wird das, was die Menschen aus ihm machen. Seine Anlagen bieten lediglich die Basis, auf der man in der Erziehung aufbauen kann.
Wenn ihr einen Welpen kauft, müsst ihr in den ersten Wochen den Hund vor den Kindern schützen. Besonders wenn der Hund neu ist, sind Kinder in ihrer Zuwendungsenergie kaum zu bremsen. Dabei übersehen sie, dass ein Welpe viele Stunden Schlaf am Tag (und auch sonst seine Ruhe) braucht und überfordern ihn - ohne das zu merken - rettungslos. Das Ergebnis ist ein hibbeliger, überdrehter, leicht reizbarer Hund, der durchaus auch zu Abwehrreaktionen wie Knurren oder Kneifen neigt. Das solltet ihr vermeiden.
Was ihr einplanen müsst, ist Zeit für die Erziehung. Diese muss zu einem Stück ohne die Kinder stattfinden. Der Welpe braucht eine erwachsene Person, an der er sich orientieren kann.
Was die Zecken betrifft: Gegen die hilft ganz hervorragend Chemie. Mit Spot-Ons wie Fletic, Exspot oder Advantix wird der Hund erst gar nicht von diesen befallen. Für die Kinder sind die Mittel nicht problematisch, der Hund soll nur während der ersten 12 Stunden nach dem Auftropfen nicht an der Auftropfstelle angefasst werden. Eine Nacht ist also ausreichend. Danach ist das Mittel nicht mehr im Fell, sondern in der Haut und geht auch beim Streicheln nicht ab.
Und: Zecken scheinen Hunde zu bevorzugen. Das mag an der höheren Körpertemperatur liegen oder daran, dass sie sich im Fell gut festhalten können, bis sie eine Stelle gefunden haben, die ihnen zum Saugen taugt. Solange Hund nicht mit Mensch im Bett liegt, ist die Gefahr einer Zeckenwanderung minimal. Das Risiko, dass eure Kinder Läuse aus der Schule oder KiTa mit nach Hause bringen, halte ich für deutlich höher
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Schöne Grüße,
Jule