Labrador und vier Jahre altes Kind?

Guten Abend,
wir (Familie, 41/36/10/4) wollen uns, auch aufgrund des sehnlichen Wunsches meiner Frau und (natürlich!) der Kinder einen Familienhund anschaffen.

Sowohl meine Frau als auch ich sind in unserer Kindheit mit großen Hunden in der Familie aufgewachsen, gleichwohl waren wir zu dem Zeitpunkt schon älter bzw. wurden bei meiner Frau die Tiere im Zwinger gehalten.

Unsere Wahl tendiert zu einem gutmütigen kurzhaarigen Hund, wir haben an einen Labrador gedacht.

Allerdings bin ich bez. des Alters meiner Töchter etwas skeptisch, ob ein Labrador für eine Vierjährige nicht doch etwas zu groß geraten ist (der Hund soll im Haus gehalten werden).

Außerdem habe ich nach einer überstandenen Borreliose Angst, dass mir das Tierchen Zecken (mit allen möglichen unangenehmen Folgen) ins Haus schleppt, weswegen wir auch eher zu einem kurzhaarigen Hund (um die Viecher besser zu entdecken…) tendieren.

Falls jemand Erfahrungen mit Labradoren als Familienhund bzw. allgemein Hunde und Zecken hat, wäre ich für eine kurze Rückantwort, gerne auch als PM, sehr dankbar.

Vielen Dank!

ame

Hallo ame,

ich habe in meinem Bekanntenkreis gesehen, daß Labradore sehr liebevolle Hunde sind, die auch mit Kindern gut umgehen können, allerdings dann lieber einen Labradorwelpen nehmen, damit Kind und Hund gemeinsam aufwachsen können.

Ich hatte selbst mal einen Beagle, auch sehr kinderliebe Hunde, allerdings sehr jagdtriebig, das heißt, sie büchsen aus, wenn sich eine Gelegenheit bietet (offene Gartentüre). Ein Beagle hat auch kurze Haare, er hatte mäßig viele Zecken mit nach Hause gebracht.

Einen Schäferhund hatte ich auch schon, den würde ich jetzt bei kleinen Kindern aber eher nicht nehmen. Mein damaliger Schäferhund hatte sehr viele Zecken und auch eine Hirnhautentzündung von einem Zeckenbiß davongetragen.

Nun habe ich einen Doggenwelpen, Doggen sind auch kinderlieb und haben kurze Haare, allerdings werden sie sehr groß.

Ach so, noch ein Hinweis. Bitte laße Dein Kind mit dem Hund nicht alleine in einem Zimmer oder in der Wohnung und Du solltest darauf achten, daß der Hund Dein Kind nicht umschmeißt oder es eben stolpert und dann vor dem Hund hinfällt (Beuteschema).

Sollten noch Fragen bestehen, einfach fragen :smile:.
Mit freundlichen Grüßen

Susanne

Ich würde Dir raten, mit der Hundeanschaffung zu warten, bis das jüngste Kind im Grundschulalter ist, gerade, wenn Du einen großen Hund nimmst. Ab 6-7 Jahren sind Kinder doch etwas verständiger und können besser mit einem Welpen umgehen.

Gruß Inge

Hallo,

das Alter deiner Kinder ist okay. Auch eine Vierjährige ist alt genug, um zu verstehen, was man ihr an Verhaltensregeln in Bezug auf den Hund gibt. Und um mit einem Hund allein nach draußen zu gehen, sollten Kinder mindestens 14 Jahre alt sein. Ganz unabhängig von der Größe eines Hundes übrigens, da man immer damit rechnen muss, dass ein fremder Hund den eigenen angreift, womit Kinder hoffnungslos überfordert sind.

Ein Labrador ist keine schlechte Wahl, allerdings würde ich dazu raten, einen Hund aus einer guten (sprich: VDH-) Zucht zu wählen, auch wenn euch das etwas mehr kosten mag. Labradore sind Modehunde und werden als solche in Massen produziert. Dabei ist das, was dabei raus kommt, häufig leider nur optisch einem Labrador ähnlich, nicht aber vom Wesen, weil auf derartige Dinge nicht geachtet wird. Gerade bei Kindern sollte man da vorsichtig sein.

Dass die Rasse allein keinen kinderfreundlichen Hund macht, wisst ihr sicher. Die meisten Kinderhasser-Hunde, die ich kenne, stammen aus Familien mit Kindern. Heißt: Der Hund wird das, was die Menschen aus ihm machen. Seine Anlagen bieten lediglich die Basis, auf der man in der Erziehung aufbauen kann.

Wenn ihr einen Welpen kauft, müsst ihr in den ersten Wochen den Hund vor den Kindern schützen. Besonders wenn der Hund neu ist, sind Kinder in ihrer Zuwendungsenergie kaum zu bremsen. Dabei übersehen sie, dass ein Welpe viele Stunden Schlaf am Tag (und auch sonst seine Ruhe) braucht und überfordern ihn - ohne das zu merken - rettungslos. Das Ergebnis ist ein hibbeliger, überdrehter, leicht reizbarer Hund, der durchaus auch zu Abwehrreaktionen wie Knurren oder Kneifen neigt. Das solltet ihr vermeiden.

Was ihr einplanen müsst, ist Zeit für die Erziehung. Diese muss zu einem Stück ohne die Kinder stattfinden. Der Welpe braucht eine erwachsene Person, an der er sich orientieren kann.

Was die Zecken betrifft: Gegen die hilft ganz hervorragend Chemie. Mit Spot-Ons wie Fletic, Exspot oder Advantix wird der Hund erst gar nicht von diesen befallen. Für die Kinder sind die Mittel nicht problematisch, der Hund soll nur während der ersten 12 Stunden nach dem Auftropfen nicht an der Auftropfstelle angefasst werden. Eine Nacht ist also ausreichend. Danach ist das Mittel nicht mehr im Fell, sondern in der Haut und geht auch beim Streicheln nicht ab.

Und: Zecken scheinen Hunde zu bevorzugen. Das mag an der höheren Körpertemperatur liegen oder daran, dass sie sich im Fell gut festhalten können, bis sie eine Stelle gefunden haben, die ihnen zum Saugen taugt. Solange Hund nicht mit Mensch im Bett liegt, ist die Gefahr einer Zeckenwanderung minimal. Das Risiko, dass eure Kinder Läuse aus der Schule oder KiTa mit nach Hause bringen, halte ich für deutlich höher :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Hi,

ich finde es super, dass du dir umfassende Gedanken zu dem Thema machst! Wenn das mal jeder machen würde!

Ich denke grundsätzlich, dass das ganz wunderbar klappen kann mit nem 4-jährigen Dötzchen und einem Labrador. Wie die anderen schon geschrieben haben, sollten kleine Kinder nach Möglichkeit nie mit dem Hund alleine sein.
Ich selbst bin mit Hunden aufgewachsen, wenn auch mit ner Nummer kleiner. Ich möchte diese Zeit nicht missen. Mit Hunden groß zu werden ist eine wunderbare Sache. Man wächst auch mit dem Hund mit und lernt auch Verantwortung zu übernehmen. Erst mit kleinen Aufgaben, später auch mit großen. Ebenso lernen Kinder Grenzen zu akzeptieren.
Wegen der Zecken würde ich mir jetzt keinen riesen Kopf machen. Klar kann ein Hund mal eine Zecke reinschleppen. Aber ich kann mich aus über 25 Jahren Hund im Haus an keine Situation erinnern wo ich eine Zecke außerhalb der Hundehaut gesehen hab… naja, doch, aber dann waren die schon entfernt.
Mein Tipp wäre noch: Sucht euch einen guten (VDH-)Züchter und besucht diesen. Sprecht mit dem über eure Bedenken, nehmt die Kinder mit. Die Züchter dieser Tiere können sicherlich am besten einschätzen wie sich der Labrador mit euren Kindern vertägt. Und die Züchter die ich kenne, sind immer sehr hilfsbereit und heilfroh, wenn sie jemanden aufklären können und so wissen, dass der Hund in gute Hände kommt.

Viele Grüße,
Tina

Ich finde es toll mit dem Hund und denke es gibt bei dieser Rasse keine Probleme. Wegen der Zecken da gibt es beim Tierarzt gute Mittel die man alle 4-6 Wochen ins Genick tröpfelt und der Hund bekommt keine Zecken. Aber bitte die Mittel beim Tierarzt holen auf Baumärkten oder Tiershops ist alles pippifax und hilft nicht.