Lackierte Stoßstange angefahren

Moin,

mußte ja mal kommen. Nach dem Dienst beim einparken eine lackierte Stoßstange eines ziemlich neuen Polo „geknutscht“. etwa 2€-groß Lack weg, drunter kuckt das Plastik raus. Besitzer weit & breit nicht zu sehen, also flugs die Polizei gerufen und mich selbst angezeigt (dafür auch noch kostenpflichtig verwarnt worden, lach).
Die Besitzerin zieht es jetzt vor, in die Fachwerkstatt zu gehen, meinetwegen, aber die wollen die ganze Stoßstange abmchen und KOMPLETT NEU LACKIEREN: 600€ soll das denn kosten!!! Ja geht das denn nicht günstiger?

fragt sich

Chris

abmchen und KOMPLETT NEU LACKIEREN: 600€ soll das denn
kosten!!! Ja geht das denn nicht günstiger?

fragt sich

Zahlt das nich die Versicherung?

frage ich mich.

Hallo Chris,

in einem Parkhaus hat mir jemand am A4 die vordere Stoßstange verkratzt, meine Fachwerkstatt wollte auch 600 Euro für die Reparatur. Der Verursacher, der sich wie Du auch gemeldet hat, wollte die Versicherung nicht einschalten und hat eine Lackierei gefunden die den Schaden fachmännisch um 400 Euro behoben hat.

gehen, meinetwegen, aber die wollen
die ganze Stoßstange
abmchen und KOMPLETT NEU LACKIEREN:
600€ soll das denn kosten!!!
Ja geht das denn nicht günstiger?

Das scheint die Pozedur zu sein, am Wagen, ohne Demontage scheint das nicht ordentlich zu werden. Bei mir sind auch Parksensoren in der Stoßstange.

Grüße Rudolf

Hi,

in einem anderen Internetforum hast Du einen Leidensgenossen, der ist auch jemandem draufgefahren, kleiner Kratzer in der Stoßstange - 1400 EUR. So gesehen stehst Du noch relativ gut da mit der Forderung von 600 EUR.

Das Problem an solchen Geschichten ist immer: Die Stoßstange ist heute meistens mit relativ flexiblem Kunststoff ummantelt, der, bei einem eher harmlosen Ditscher, wieder in seine Form springt. Der feste Schaumstoff darunter, der viel Stoßenergie absorbiert, bleibt aber wahrscheinlich verformt.
Wenn man nun mit diesem Auto irgendwann man blöderweise selber gegen ein Hindernis kommt schützt die Stoßstange nicht mehr so, wie das im Originalzustand der Fall wäre weil die Verformungsfähigkeit des Kunststoffs nicht mehr gegeben ist.

Insofern würde ich, wenn mein Auto dementsprechend beschädigt würde, auch pingelig darauf achten daß so ein erstmal harmlos wirkender Schaden genau untersucht und korrekt behoben wird. Weil, wenn ich später mal irgendwo anditsche, bin ich später der Dumme…

Außerdem können sich auch bei so harmlos aussehenden Beschädigungen tatsächlich Probleme mit dem Rahmen ergeben. Alles schon passiert, und nicht mal selten.

Aus Prinzip, und natürlich gerade auch bei einem noch sehr neuwertigen Auto, was noch ein paar Jahre im Verkehr unterwegs sein wird, würde ich als Halter auch alles tun um sicherzustellen daß ich keine Nachteile und Einbußen in Kauf nehmen muß - und das würdest Du bestimmt auch, wenn mit diesem Wissen Dein Auto verbeult wird…

In Deutschland ist jedes Kratzerchen nun mal ein Riesenproblem, die Leute hier sehen das eben nicht so locker wie Franzosen oder Italiener.

600 EUR scheinen mir in Ordnung wenn die Stoßstange neu lackiert wird, denn lackieren ist ne teure Sache. Und nur einen Teil lackieren - das geht schlecht bei einer großflächigen Stoßstange, man würde sofort die Kanten sehen. Und da dem Unfallgegener zusteht daß sein Auto wieder in einen Zustand wie vor dem Unfall gebracht werden muß kannste wenig tun um dieser Zahlung zu entgehen.

Nimms gelassen, sowas passiert…

Gruß,

MecFleih

Hallo,

mit EUR 600,00 bist Du meiner Erfahrung nach noch gut dran, normal sind es EUR 1.000,00 aufwärts.

Ich könnte mich darüber endlos aufregen. Eine Stoßstange ist meiner Meinung nach dazu da, kleinste Kollisionen abzufangen. Die Rechtsprechung sollte hier irgendwie korrigierend eingreifen und die Verwendung einer vollackierten Stoßstange im Rahmen des Mitverschuldens (am besten zu 100 % :wink:) berücksichtigen.

Aber ich bin mit meiner Meinung etwas radikal :smile:

Chrissie

Holla.

Eine Stoßstange ist meiner Meinung nach dazu da, kleinste Kollisionen
abzufangen.

Richtig das ist. Gäbe es die Stoßstange nicht, wäre, je nachdem, eine neue Frontschürze oder neue Glasteile oderoder fällig. Das Dumme ist nur, dass die Stoßstange sich bei einer Kollision, wenn die Kraft groß genug ist, verformt (deswegen springt ja auch der Lack ab - der ist nicht etwa vor Schreck abgefallen). Ergo kann die Stoßstange ihrer Aufgabe dann nicht mehr richtig nachkommen; beim nächsten Mal wird der Schaden entsprechend größer.

Moderne Stoßstangen sind so gebaut, dass bei einem kleinen Malheur die Verformung nur momentan auftritt und dann wieder zurückspringt. Der Lack ist dann aber trotzdem ab. Lackiert man die Stelle gar nicht, sieht es nicht nur #?$% aus, sondern, wenn Metall bloßgelegt wird, korrodiert das anschließend vor sich hin. Lackiert man nur die betroffene Stelle, ergeben sich Farbunterschiede, man könnte die Stelle also ersatzweise auch rot ankreuzen. Das unterschiedliche Lackalter führt dazu, dass verwitterter und neuer Lack an den Grenzflächen lustige Sachen miteinander unternehmen.

Soll heißen : Schadstellen nachlackieren geht nur, wenn noch Lackreste vorhanden sind, bspw. bei kleinen Schottereinschlägen. Ist der Lack ab, ist alles außer einer vollständigen Neulackierung des betroffenen Teils schlicht Pfusch. Und solchen muss kein Autobesitzer hinnehmen.

Aber ich bin mit meiner Meinung etwas radikal :smile:

Vielleicht mal richtig Autofahren lernen …? *SCNR*

Gruß Eillicht zu Vensre

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Yepp!

Ich könnte mich darüber endlos aufregen. Eine Stoßstange ist
meiner Meinung nach dazu da, kleinste Kollisionen abzufangen.
Die Rechtsprechung sollte hier irgendwie korrigierend
eingreifen und die Verwendung einer vollackierten Stoßstange
im Rahmen des Mitverschuldens (am besten zu 100 % :wink:)
berücksichtigen.

Aber ich bin mit meiner Meinung etwas radikal :smile:

Chrissie

Hi Chrissie,

Dieser Meinung kann ich mich nur anschliessen. Was die Automobilindustrie da als Stossfänger verbaut ist ein Witz.
Sowohl die alten verchromten Stosstangen erfüllten ihren Zweck, auch später die Kunststoff - Teile haben manchen Parkrempler abgefangen.
Heute kostet jeder noch so kleine Kratzer € 1.000,-
Warum moniert das beispielsw. der ADAC bei Vergleichstest nicht als negative Ausführung, wenn die Stossstange lackiert ist?

Gruß elmore,
wünscht sich Chrom zurück!!!

Holla.

[…] wünscht sich Chrom zurück!!!

Chrom ist teuer und wäre, wenn man es in dem Maße wie früher üblich in Autos verbaut hätte, wohl schon fast nicht mehr verfügbar. Das Recycling von Cr ist nicht wenig aufwendig, weil Chromate und Dichromate hochgradig giftig und karzinogen sind. Aus den üblichen Schichtstärken von ungefähr 5µ für Glanzverchromungen das bisschen Metall (das bisschen in einer Stoßstange ist, wohlverstanden, schon eine nette Giftmenge!) zurückzugewinnen, kostet daher ein Sündengeld. Das wird sich mit Inkrafttreten der Altautoverordnung ab 2007, wonach Chromate und Dichromate verboten sind, noch verschärfen.

Gruß Eillicht zu Vensre

Warum moniert das beispielsw. der ADAC bei Vergleichstest
nicht als negative Ausführung, wenn die Stossstange lackiert
ist?

Macht er doch. Wie Sisyphus himself vermerkt der ADAC seit Jahren bei jedem Test als Negativpunkt: kratzempfindliche Stoßdämpfer

Gruß,
Christian

und dann wirst du hochgestuft.
Außer, wenn du wie ich in der niedrigsten Stufe bist, dann hast du einen! Unfall frei. Hochgestuft wirst du aber eh, aber es kostet mich beim 1. Mal nichts.
Und wenn ich dann blöderweise noch einen Unfall baue? Dann ist die K… am dampfen.

Ich zahle z.Zt. z.B. knapp 1000 Euro bei nur 30 %.
Rechne mal aus was das kostet, wenn ich 2 Rempler mache!
Da zahlt man dann 600 Euro liebend gern aus eigener Tasche. Außer man ist hoffnungsloser Optimist.

HG

Moin,

hallo Chris,

die wollen die ganze Stoßstange
abmchen und KOMPLETT NEU LACKIEREN: 600€ soll das denn
kosten!!! Ja geht das denn nicht günstiger?
Chris

wenn Dein Unfallgegner im Großraum Dortmund wohnt, kann ich Dir per Mail einen Fachbetrieb für Unfallreparatur nennen, der hat’s bei mir für 130,00 € gemacht.

Gruß
Pat

nicht radikal, sondern vernünftig!
Hallo,

Ich könnte mich darüber endlos aufregen. Eine Stoßstange ist
meiner Meinung nach dazu da, kleinste Kollisionen abzufangen.

Ich stimme Dir zu, aber zu sagen haben die Designer, nicht die Leute, die auf die Funktionalität zu achten haben!

Die Rechtsprechung sollte hier irgendwie korrigierend
eingreifen und die Verwendung einer vollackierten Stoßstange
im Rahmen des Mitverschuldens (am besten zu 100 % :wink:)
berücksichtigen.

Naja, seien wir gnädig, Du bekommst ja kaum noch andere Kfz, also 50:50,

Aber ich bin mit meiner Meinung etwas radikal :smile:

S. Überschrift.

Gruß Volker

Chromstahl
Hallo Eillicht,

[…] wünscht sich Chrom zurück!!!

Chrom ist teuer und wäre, wenn man es in dem Maße wie früher
üblich in Autos verbaut hätte, wohl schon fast nicht mehr
verfügbar. Das Recycling von Cr ist nicht wenig aufwendig,
weil Chromate und Dichromate hochgradig giftig und karzinogen
sind. Aus den üblichen Schichtstärken von ungefähr 5µ für
Glanzverchromungen das bisschen Metall (das bisschen in einer
Stoßstange ist, wohlverstanden, schon eine nette Giftmenge!)
zurückzugewinnen, kostet daher ein Sündengeld. Das wird sich
mit Inkrafttreten der Altautoverordnung ab 2007, wonach
Chromate und Dichromate verboten sind, noch verschärfen.

Rostfreier Stahl, wäre aber eine Alternative. Lässt sich leicht in die gewünschte Form pressen, Elektropolieren, ist schön zäh, sieht fast so hübsch wie Chom aus, Kratzer kann man einfach auspollieren und hält dann bestimmt länger als das restliche Auto :wink:

MfG Peter(TOO)

Vielleicht mal richtig Autofahren lernen …? *SCNR*

Ehrlich, da hast Du recht: ich bin eine katastrophale Einparkerin (habe aber noch kaum Bekanntschaft mit fremden Stoßstangen gemacht).

Mir persönlich kommen die Schadensfälle „centstückgroßer Schaden an lackierten Stoßstangen“ eigentlich zugute, ich verdiene (ein bisschen) Geld damit. Und trotzdem regt es mich auf, wie zigtausende Euro von Versicherungsbeiträgen dadurch verschwendet werden. Aber das Auto ist halt des Deutschen liebstes Kind…

Chrissie