Ladengeschäft eröffnen

Hallo Experten!

Ich spiele seit Jahren mit dem Gedanken einen eigenen Laden zu eröffnen. War auch schon Powerseller bei eBay und habe mich davon getrennt, weil ich von den Spassbietern und den horrenden eBay Gebühren (rund 500 bis 1000 EUR im Monat für 35 EUR Gewinn am Tag) genug hatte.

Dabei denke ich an einen Laden für technische Produkte (Unterhaltungselektronik und nützliches Allerlei das man gerne verschenkt).

Ich komme aus Bielefeld. Nach einem ersten Überblick stelle ich fest, man kann hier ca. 95 qm zu knapp 1500 EUR mieten (kalt zzgl. Nebenkosten).

Mir ist klar, das die Ladenmiete stark von der Lage abhängig ist. Da wo kaum einer vorbei läuft, ist es sicher billiger als da, wo man vor lauter Leuten die andere Straßenseite nicht mehr sehen kann.

Mein Problem ist die Ermittlung des idealen Standortes, aber im korrekten Verhältnis zum Mietpreis. Angeblich soll in Bielefeld an der Brackweder Hauptstraße ein kleines Geschäftchen 5000 EUR im Monat kosten, habe ich mir sagen lassen. Und in der Gegend ist nun wirklich nicht viel los. Es lauben vereinzelt ein par Leute ständig dort rum, aber es ist kein „Ansturm“!

In der Innenstadt ist etwa 50 mal so viel los. Ich kann mir nicht vorstellen das in der Bielefelder Innenstadt, Lage um Karstadt & co. ein 90 qm Laden 200.000 EUR im Monat kostet :wink:

Nun was ich mich frage: Ist es klug in den sauren Apfel zu beissen, lieber mehr Miete zu zahlen und dafür von Anfang an in einer Lage sein Geschäft zu eröffnen, wo definitiv jeder Einwohner der Stadt sofort Wind davon bekommt? Ich meine was nützt es am Stadtrand, wo am Tag wenn es hoch kommt 20 Leute vorbei kommen? Der Fussverkehr nimmt mit Entfernung zum Ballungszentrum exponenziell ab, nach meinen Beobachtungen. Die Leute tummeln sich auf einem ganz kleinen Fleck, eben nur in den sogenannten Fussgängerzonen.

Ich behaupte mal das es sich rentiert 5x so viel Miete zu zahlen und dort zu eröffnen, wo 15x so viel Leute rum laufen, als dort, wo kaum jemand lang geht, und dann Monat für Monat tausende EUR in Werbung zu verpulvern (mit entsprechendem Aufwand)

Ich möchte weg vom Internet. Bei eBay zahlt man sich an den Gebühren dumm und dämlich, man kann mit nichts „Konkurrenzlos“ sein und mehr als ein par wenige EUR sind da kaum zu holen, selbst als Powerseller. Mit einem eigenen Onlineshop kommt man nur vorwärts, wenn man ein eigenes Forum besitzt das massiv besucht wird, und Produkte zu diesem Thema anbietet (oder eben den ganzen Gewinn unmittelbar in Werbemassnahmen umschichtet - davon hat man auch nichts). Es verhält sich dort eigentlich wie im echten Leben, nur das die Konkurrenz ein par Mausklicks entfernt und damit allgegenwärtig ist.

Bei einem richtigen Laden sehe ich bessere Karten. Bietet man etwas an, das es weit und breit nicht gibt, ist man schon mal regional gesehen „der Einzige“. Je nach angebotene Produkte stellt das Internet nicht einmal eine ernstzunehmende Konkurrenz dar. Denn wer ein par Schrauben und LEDs haben will, hat keine Lust, darauf 2 Wochen zu warten geschweige denn für Ware im Wert von 5 EUR 7 EUR Porto zu zahlen.

Und ich stelle immer wieder fest: Ich kaufe viel lieber im Ladengeschäft ein als im Internet. Vor allem weil man so genau weis was man bekommt. Ausser bei größeren Anschaffungen wie Digitalkameras, die dort ausnahmslos immer um 50 bis 150 EUR billiger sind als beim ach so billigen roten Me*** Markt :wink:

Vor allem kann man mit einem Ladengeschäft viel besser eine Beziehung zum Kunden aufbauen als im Internet. So sehe ich das zumindest.

Die Post hat mir schon so manchen gut gelaunten eBay Kunden massiv vergrault, weil Pakete plötzlich 2 Wochen unterwegs waren und dann aus unerklärlichen Gründen an mich zurück kamen, oder weil Bankverbindungs-E-Mails nicht ankamen.

Soweit meine ersten Überlegungen dazu warum ich einen Laden eröffnen möchte. Einen Online-Shop möchte ich höchstens als Ergänzung mit rein nehmen.


Fragen

  • Sind meine Standort-Überlegungen wie oben dargestellt soweit korrekt? (Ich beziehe da mehr Faktoren ein, würde hier aber den Rahmen sprengen)

  • Bin ich gut damit beraten meinen Laden in einer Einkaufspassage oder einem Center zu eröffnen (Werre Park, A10 Center, Centro Oberhausen etc.)? Vorteile: Einbrecher haben es nicht so leicht, Gebäude werden vom Sicherheitsdienst überwacht. Denke das wirkt sich positiv auf den Versicherungsbeitrag aus (?). Sehr hohe Frequentierung. Saubere Umgebung. Keine Parkplatzprobleme für die Kunden (Parken kostenlos direkt am Center). Nachteil: Extrem hohe Miete!

  • Hat jemand einen Tipp für mich was ca. 100qm in einem Center kosten? Es ist schwer an Zahlen zu kommen!

  • Gibt es hier jemanden, der einen Laden in einem Center eröffnet hat, vielleicht sogar in meiner Umgebung (Bielefeld +100 km Umkreis)?

Ich möchte jedenfalls nicht den Fehler machen, und einfach irgendwo irgend einen Laden anmieten, um dann festzustellen das irgendwie niemand daran vorbei schaut, wärend 3 Straßen Weiter die Hölle los ist. Das Floppt wie ein schlecht besuchtes Forum. Günstige Miete hin oder her! Das gesparte Geld flutscht dann direkt in Werbemassnahmen, wie ich befürchte. Habe ich damit recht?

Freue mich über Eure Meinungen und Tipps, besonders wenn hierzu einige Ladenbesitzer Stellung nehmen könnten. Im Gegenzug - falls nicht vorhangen - berate ich gerne bzgl. Onlineshops um den Kundenkreis zu erweitern. Es soll ja Ladenbesitzer geben die eher aufs Internet schwören und dicht machen wollen (kann ich nicht nachvollziehen)

Gruss
Franz

Servus Franz,

eine ganze Menge Fragen, die du da hast. :smile:

Da es dir recht ernst zu sein scheint, würde ich dir zunächst raten die professionelle Beratung durch einen kompetenten Unternehmensberater mit ins Boot zu nehmen. Dieser kann auch bereits als Gründungskosten mit verbucht werden.

Zu deiner Standortfrage:
Es kommt m.E. auf dein Angebot an, ob man besser in einer hochfrequentierten oder preiswerten Region sein Ladenlokal eröffnet. Will man den x-ten Dönerladen aufmachen, ist man wohl besser in einem Diskothekenviertel aufgehoben als in einem Wohngebiet. Hast du hingegen einen einzigartigen Laden für Antikmöbel, sind die Kunden auch bereit dorthin zu fahren.

Kann man also so pauschal nicht sagen.

Der ULF

Hallo Franz!

Ob spitzenmäßiges Fischrestaurant oder Einzelhandel für Modellbau gibt es Läden am A**** der Welt, deren Standort kein Nachteil ist. Es ist eine Frage des Angebots und der Zielgruppe. Für ein Feld, Wald- und Wiesenprodukt, das es an jeder Ecke, in jedem Baumarkt und in jedem Elektromarkt gibt, fährt kein Mensch in die Walachei. Dafür fährt man auch in keine Gegend, wo man vorhersehbar keinen Parkplatz bekommt.

Wenn Du aber mit Dingen handelst, die es in der Region nicht überall gibt, brauchst Du keine teure 1A-Lage. Statt dessen brauchst Du eine Methode, um Deine Zielgruppe zu erreichen, denn wenn es keine Massen an Laufkundschaft gibt, passiert von alleine nichts.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

ich würde dir auch empfehlen dich beraten zulassen. ich weiss z.b.
das in Mülheim an der Ruhr die Wirtschaftsförderung kostenlose
Beratungen anbietet. Für Vergleichsmieten kannst du dir den
Mietspiegel bei deiner Stadt bestellen (Mülheim 3€) da kannst du dir
dann in etwa ausrechnen was du für ein Ladenlokal zahlst dazu kommt
natürlich noch der Zuschlag für die exponierte Lage.
zu deiner Idee: wir hatten im RRZ (Mülheim) einen ähnlichen Laden. Da
gab es so technische Kuriositäten wie Lesezeichen mit Lampe
Wasserstoffmodellautos usw. (alles zum ausprobieren) der Laden wurde
fast eingerannt. leider haben die wieder zu gemacht wahrscheinlich
haben die Leute mehr geguckt als gekauft.
Das heißt beste Lage muss nicht beste Kundschafte heißen. ich denke
zum Beispiel an einen Laden für Laufsachen in Duisburg, der liegt
echt ab vom Schuss und Parkplätze gibt es da auch nicht, dennoch ist
der Laden immer voll?!
es kommt also vielmehr auf die Produkte, den Verkäufer und den
Service an (dann ist der Kunde auch bereit weiter zufahren). und wie
du schon sagst wenn ich weiss das es so einen Laden gibt dann spar
ich mir lieber das Porto, stärke die hiesige Wirtschaft und lass mich
noch gut beraten.
ich wünsche dir alles gute

Sokenos

Servus Franz,

Servus Ulf

eine ganze Menge Fragen, die du da hast. :smile:

Da es dir recht ernst zu sein scheint, würde ich dir zunächst
raten die professionelle Beratung durch einen
kompetenten Unternehmensberater mit ins Boot zu nehmen.

Das werde ich auf jeden Fall tun.

Dieser kann auch bereits als Gründungskosten mit verbucht
werden.

Zu deiner Standortfrage:
Es kommt m.E. auf dein Angebot an, ob man besser in einer
hochfrequentierten oder preiswerten Region sein Ladenlokal
eröffnet. Will man den x-ten Dönerladen aufmachen, ist man
wohl besser in einem Diskothekenviertel aufgehoben als in
einem Wohngebiet.

…wobei im Discoviertel die Kasse nur Abends klingelt und im dicht besiedelten Wohngebiet möglicherweise durchgehend, da viele zu faul sind zu kochen.

Hast du hingegen einen einzigartigen Laden

für Antikmöbel, sind die Kunden auch bereit dorthin zu fahren.

sofern sie wissen das es den Laden gibt :smile:
Habe mich in Bielefeld mal in eine Seitenstraße verfahren in der ich in 10 Jahren nicht ein einziges mal war, obwohl quasi Stadtmitte, und dabei einen tollen Laden für Lichteffekte entdeckt. Aber nur durch reinen Zufall. Der Verkäufer war sichtlich erfreut als ich dort rein ging.

Kann man also so pauschal nicht sagen.

Der ULF

Gruss
Franz

Hallo Franz!

Hallo Wolfgang

Ob spitzenmäßiges Fischrestaurant oder Einzelhandel für
Modellbau gibt es Läden am A**** der Welt, deren Standort kein
Nachteil ist. Es ist eine Frage des Angebots und der
Zielgruppe.

Ja, wir hatten hier vor langer Zeit mal einen Modellbauladen in Bielefeld Brackwede (Treppenstraße „Der Bastler“). Das war eine Gegend wo sich so gut wie niemand herum treibt, und soweit mir bekannt gab es das Geschäft länger als 10 Jahre. Hat letztendlich aber zu gemacht. Gründe? Weis niemand. Angeblich weil die Neffen keine Lust drauf hatten, das Ding zu übernehmen. Wenn ich ab und zu mal da war, sah ich schon den ein oder anderen Kunden da drin.

Mag sein das sich so etwas herum spricht und man seinen Laden auch im Wald verstecken kann, und die Leute suchen ihn … aber um so versteckter die Lage, um so länger dauert es, das die Zielgruppe drauf aufmerksam wird. Das ist das eine. Und das andere ist, das zufällige Kunden wie z.B. Touristen / Besucher der Stadt nicht drauf aufmerksam werden, obwohl sie eventuell dort einkaufen würden, wenn sie wüssten das es den Laden gibt.

Das ist meine größte Sorge. Ich könnte direkt bei mir um die Ecke in Bielefeld Senne in einem Neubau einen hübschen Laden eröffnen, fern ab von meiner Zielgruppe neben einem Aldi und SB-Bäcker. Zwar eine relativ hohe Frequentierung, aber vermutlich immer die selben Leute. Die Frage ist, wie schnell sich so etwas rum spricht, und ob man auf Touristen verzichten möchte.

Für ein Feld, Wald- und Wiesenprodukt, das es an
jeder Ecke, in jedem Baumarkt und in jedem Elektromarkt gibt,
fährt kein Mensch in die Walachei. Dafür fährt man auch in
keine Gegend, wo man vorhersehbar keinen Parkplatz bekommt.

Stimmt, genau so denke ich auch bei der Einkaufsplanung :wink:

Wenn Du aber mit Dingen handelst, die es in der Region nicht
überall gibt, brauchst Du keine teure 1A-Lage. Statt dessen
brauchst Du eine Methode, um Deine Zielgruppe zu erreichen,
denn wenn es keine Massen an Laufkundschaft gibt, passiert von
alleine nichts.

Das Geld was man an der Miete spart, fließt dann wahrscheinlich in die Werbung. Nehme ich mal an…

Ich sehe die Optionen:

  • super Lage mit massenhaft Laufkundschaft, dafür kein Werbestress und keine Werbekosten, aber höhere Miete. Man profitiert auch von Touristen und Kunden, die durch das was sie sehen auf die Produkte aufmerksam werden (man sagt immer: Die Leute wissen nicht was sie kaufen wollen. Sie wissen es erst, wenn sie es sehen!), Zeitersparnis (man muss sich nicht zwingend mit Werbung befassen)

  • relativ gute Lage (gute erreichbarkeit und Parkplätze in unmittelbarer Nähe), niedrige Miete aber wenig Laufkundschaft („versteckte Lage“), viel Zeit bis sich die Existenz des Ladens in der Zielgruppe herum spricht, keine Touristen und kein „Ui, das brauche ich!“-Effekt, keine Leute die „bummeln“ (= mit vollen Taschen in die Stadt und nicht wissen was man braucht, und später mit leeren Taschen und vollen Tüten zurück)

Gruß
Wolfgang

Gruss
Franz

Hallo,

ich würde dir auch empfehlen dich beraten zulassen. ich weiss
z.b.
das in Mülheim an der Ruhr die Wirtschaftsförderung kostenlose
Beratungen anbietet. Für Vergleichsmieten kannst du dir den
Mietspiegel bei deiner Stadt bestellen (Mülheim 3€) da kannst
du dir
dann in etwa ausrechnen was du für ein Ladenlokal zahlst dazu
kommt
natürlich noch der Zuschlag für die exponierte Lage.

Stimmt, an den Mietspiegel habe ich noch nicht gedacht. Danke für diesen Tipp!

zu deiner Idee: wir hatten im RRZ (Mülheim) einen ähnlichen
Laden. Da
gab es so technische Kuriositäten wie Lesezeichen mit Lampe
Wasserstoffmodellautos usw. (alles zum ausprobieren) der Laden
wurde
fast eingerannt.

war das zufällig ein „Nanu Nana“ oder „Xerox“? Ist eine riesen Kette die in jeder Stadt ihren lustigen Ramsch vertickt. Stöbere dort auch gerne mal rum, aber 70% der Artikel bekommt man auch bei zahlreichen anderen Anlaufstellen (Tchibo, Karstadt, Kaufhof, Marktkauf, Real, Flohmarkt… die üblichen „Trendartikel“).

Ich denke an etwas ähnliches, aber nur als Ergänzung zum eigentlichen Sortiment (Technische Kleinteile die es sich nicht lohnt im Internet zu bestellen). Es gibt da eine ganze Reihe Produkte die noch spannender sind, als das was in allen x-tausend „Nanu Nana“`s angeboten wird, die ich dann mit rein nehmen würde. Wenn ich durch die City gehe stört mich die Eintönigkeit. Fast ausschließlich: Klamotten, Fotogeschäfte (mit nicht haltbaren Preisen, meiner Meinung nach), Bäcker, Handy-Shops, Food. Aber nur wenig Technik für den Bastler. Seit dem Conrad Electronic und „Der Bastler“ hier zu gemacht haben, ist Bielefeld eine „Bastlerfreie Zone“ geworden. Es gibt vereinzelt ein par kleine Stores, aber das Sortiment ist ein Witz und die Preise… da bestelle ich doch lieber im Internet. Modellbaumässig gibts hier noch den „Spiel & Hobby Brauns“, aber Parken ist da ganz schlecht, fast unmöglich.

leider haben die wieder zu gemacht
wahrscheinlich
haben die Leute mehr geguckt als gekauft.

wenn die Preise nicht stimmen, kann das sein. Wichtig ist auch aus meiner Sicht, das es sich bei der Laufkundschaft nicht immer um die selben Leute handelt. Für einen Lebensmittel-Laden kann das egal sein, aber nicht für Non-Food. Daher zweifle ich dran ob die Lage hier in Bielefeld-Senne neben dem Aldi und SB-Bäcker - trotz hoher Frequentierung - so toll sein kann. Technische Dinge benötigt man nur einmal. Essen jeden Tag.

Das heißt beste Lage muss nicht beste Kundschafte heißen. ich
denke
zum Beispiel an einen Laden für Laufsachen in Duisburg, der
liegt
echt ab vom Schuss und Parkplätze gibt es da auch nicht,
dennoch ist
der Laden immer voll?!

Vielleicht der Besitzer mit seiner ganzen Familie :wink:
Ich bezweifle nicht das ein Laden fern ab vom Schuss spitzenmässig besucht werden kann, wenn es sich entsprechend rumgesprochen hat und die Existenz allgemein bekannt ist. Das verhält sich ja wie im Internet mit den Homepages. Die eine kennt jeder, da muss keiner hin-linken (eBay z.B.), aber andere wiederum kennt nur der Entwickler selbst und höchstens sein Freundeskreis. Den Vorteil im Ladengeschäft sehe ich darin, das man sich um Werbung - bei entsprechender Laufkundschaft - keine Gedanken machen muss. Aber die Frage ist: Was ist billiger? Perfekte Lage, dafür keine Werbekosten? Oder schlechte Lage, dafür 3/4 des Gewinns in Werbung pumpen um zu überleben? Dazu müsste man natürlich abschätzen können wieviel Umsatz der Schuppen in der guten und wieviel in der schlechten Lage machen würde. Da ich eine regionale Marktlücke schließen will, kann ich nicht bei Konkurrenten rein horchen wie oft die Kasse klingelt und mich immer wieder hinten anstellen um mitzukriegen was die Leute so kaufen. :wink:

es kommt also vielmehr auf die Produkte, den Verkäufer und den
Service an (dann ist der Kunde auch bereit weiter zufahren).
und wie
du schon sagst wenn ich weiss das es so einen Laden gibt dann
spar
ich mir lieber das Porto, stärke die hiesige Wirtschaft und
lass mich
noch gut beraten.

genau :smile:

ich wünsche dir alles gute

danke. Werde mich aber wohl noch ca. 1 Jahr lang informieren und „reinfuchsen“. Die Eröffnung des Ladens kann ich nicht mal eben aus der Portokasse bezahlen. Könnte auch sein das mir bis dahin jemand mit meinem Konzept zuvor kommt, aber habe ja noch einige weitere Konzepte parat, allesamt Marktlücken!

Sokenos

Gruss
Franz

Werbung muss nicht teuer sein
Hallo Franz,

du kalkulierst einen recht hohen Betrag für Werbung ein, falls das Ladenlokal in einer weniger frequentierten Umgebung liegt. Dies ist m.E. niht zwingend richtig. Nutzt man clevere Marketinglösungen die individuell auf das Lokal ausgerichtet sind, sollte es dabei auch durchaus preiswerte Möglichkeiten geben.

Da ich selbst eine Zeit lang in Bielefeld gewohnt habe, kenne ich mich dort ganz gut aus. Was mir aufgefallen ist, dass insbesondere das Straßenbahnnetz sehr gut genutzt wird, und zwar von jeglicher Klientel. In den Straßenbahnen habe ich ständig Plakatwerbung von kleinen exklusiven Läden und Dienstleistern gesehen. Wenn die Plakate ansprechend designed sind und den Leuten im Gedächtnis bleiben, sehe ich dies beispielsweise als eine sehr gute Werbemöglichkeit, bei der sich die KOsten in Grenzen halten müssten.

Der ULF

Hallo,

dein Konzept klingt ziemlich durchdacht.

und ich finde es gut das du dir sagst ich lass mir Zeit mit der
Planung. Wenn man dann angefangen hat und alles ist gut vorbereitet und
durchgerechnet fühlt man sich wesentlich sicherer und „fast
unbesiegbar“ (leider ein Trugschluss).

Sokenos

Da habe ich so meine Zweifel… wobei ich dir Recht geben muss. Als ich noch mit der Straßenbahn gefahren bin starrten alle mindestens einmal auf die Plakate. Die ganze Werbung zu entwerfen und zu schalten ist aber ein riesen Aufwand, und die eigene Zeit die dabei flöten geht muss man durch einen Angestellten ersetzen, der natürlich bezahlt werden will.

Ich weis noch wie wir früher mal 400 EUR für eine Zeitungsanzeige in der NW hingeblättert haben. Nach einem Monat meldete sich eine Frau und wollte einen Kugelschreiber mit unserem Firmenlogo gratis zugeschickt haben, weil ihr Mann die Dinger sammelt!!! Soviel zum Thema Werbung :wink:

Hatte mal in einem Werbestrategien-Fachbuch gelesen, das die gestreute Werbung wenig Erfolg bringt. Insbesondere Druck von Flyern etc. oder Plakate bringen nur wenig. Es sei denn man bombardiert die Zielgruppe über alle Kanäle bis der Arzt kommt. Das Gehirn schaltet bei Werbung auf „mute“-Modus um, da es die Informationsflut sonst nicht mehr bewältigen könnte. Man sieht etwas, aber 2 Sekunden später denkt man nicht mehr dran. Da kann ein Plakat noch so toll sein. Wenn du dann aber in der S-Bahn sitzt und starrst auf ein Plakat der Firma X, geht das ein Stück weit in dein Unterbewusstsein. Dann steigst du aus und siehst wieder ein Plakat der Firma X. Flüchtiger Blick. Gehst zum Arzt, schlägst ein Magazin auf, und dir springt schon wieder eine Anzeige der Firma X entgegen. Später am Abend, sitzt gemütlich vor der Glotze und plötzlich: TV-Werbung der Firma X. Morgens im Autoradio hörst du einen Spot der Firma X. Und dann auf der Arbeit, quatscht dich ein Kollege an: „Sach ma, kennst du die Firma X?“ … und dann kommt jede Hilfe zu spät. Bei der nächsten Gelegenheit wo du zwischen Firma X und Firma Y entscheiden musst, lenkt dich dein Unterbewusstsein ohne das du es merkst auf Firma X. Deine Griffel greifen vollautomatisch mit Autopilot zum Produkt der Firma X, ohne das du es merkst, fliegt es in den Einkaufswagen, egal wie teuer.

Die Art von Werbung kostet tausende am Tag, und gehört zu den wenigen erfolgreichen Strategien die wirklich hammerhart durchschlagen. Dann gibts ja noch diese Subliminals oder wie man die nennt, wurden glaube ich verboten aber hatten eine riesen Erfolgsquote.

Erinnere mich z.B. noch das ich hier in Bielefeld auf einer Werbetafel mal etwas spannendes entdeckt habe was mich sogar interessiert hat. Als ich dann zu Hause war konnte ich mich aber nicht mal mehr an den Namen des Schuppens erinnern. Da hätte jetzt die oben bechriebene Strategie wie die Faust aufs Auge gepasst. Habe aber niemals wieder Reklame davon gesehen oder gehört.

Will aber nicht abstreiten das gut platzierte Werbung erfolgreich ist, auch ohne die teure Gehirnbombardier-Taktik. Betrachte es aber als Fahrlässig wenn man sich von Werbung abhängig macht, in dem man den Laden im Wald versteckt. Soweit meine Überlegungen dazu. Mit Werbung sollte man bestenfalls sein Einzugsgebiet erweitern, aber das „Grundeinzugsgebiet“ wenn ich das mal so nennen kann sollte wenigstens den Bedarf decken, damit der Schuppen läuft und nicht zu machen muss. Ab und zu kann man dann über Sonderangebote informieren, aber nur als Salz zur Suppe, nicht umgekehrt. Das wäre nicht so bekömmlich.

Postwurfsendung an alle Haushalte in Bielefeld kostet z.B. ca. 30.000 EUR!!! Ohne Druckkosten, wenn ich richtig informiert bin!!! Aber von einem Laden in der City oder an der Eckendorfer / Detmolder / Herforder / Südring weis sowieso sofort fast jeder zweite Einwohner vollautomatisch. Denke ich zumindest :wink:
So gesehen kann man behaupten das man schon bei Eröffnung regelmässig 15.000 EUR in entsprechender Lage sparen würde (und jede Menge Papiermüll). Gut, ist jetzt bestimmt übertrieben… aber dennoch, mit 1000 Kröten pro Monat ist es bestimmt nicht getan, die Leute auf den „versteckten“ Laden aufmerksam zu machen. Ich nehme die Summe vorsichtig x 5!

Wie`s wirklich ist kann mir wahrscheinlich nur jemand sagen der selbst einen Laden in „versteckter Lage“ hat, und gerne über Kosten und Werbung plaudert.

Am Anfang muss man sicher sehr viel Geld in Werbung stecken, was sich mit der Zeit dann legt wenn die Langzeitbewohner bescheid wissen. Ab und zu muss man dann aber immer wieder mal die neu hinzu gezogenen informieren. Von Fremdverkehr / Touristen / Besuch aus anderen Städten wird man dann wenig haben, ausser jemand verirrt sich mal in eine Seitengasse um die Ecke hinten rechts 2. Stock :wink:

Gruss
Franz

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