Ladenöffnungszeiten

Hallo,
wozu braucht man längere Öffnungszeiten für die Läden?
Antwort: Mit einer Kasse pro Etage ist der Umsatz in der bisher zur Verfügung stehenden Zeit nicht zu schaffen.

Dieser Beitrag gehört wohl nicht hierher, aber ich bin bedient von einem Einkauf in den „großen“ Häusern, bei denen man schon morgens um zehn an der Kasse anstehen muß.
Gruß
Heinz J.

Hi,

solltest Du nicht die erhoffte Anzahl von Antworten erhalten, mag das daran liegen, daß wir die Sache soeben reichlich diskutiert haben:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß
Christian

wozu braucht man längere Öffnungszeiten für die Läden?

Hallo Heinz,

vermutlich brauchen wir keine längeren Ladenöffnungszeiten. Vermutlich würde sich insgesamt am Einzelhandelsumsatz nichts oder nur wenig ändern. Diese Aspekte gehen nach meiner Sichtweise am Problem vorbei. Die Frage ist vielmehr, weshalb in unserem Land unbedingt alles reglementiert sein muß. Die Frage ist auch, weshalb ein Einzelhändler gezwungen werden muß, ab einer bestimmten Uhrzeit unbedingt seinen Laden zu schließen. Die Frage ist ferner, weshalb wird jemand bestraft, wenn er seinen Laden öffnet, während die Tankstelle das gleiche Produkt rund um die Uhr handeln darf (aber nicht muß).

Wir regeln in Deutschland um der Regelung willen. Weshalb wäre es so ganz und gar unerträglich, wenn ein Händler seinen Laden von 14 bis 24 Uhr öffnet? Weshalb muß das unbedingt verhindert werden, ist so wichtig, daß man zur Überwachung Planstellen in Behörden braucht? Weshalb darf jemand morgends um 4 mit Mars, Blumen, Brötchen und Katzenfutter handeln, wenn er gleichzeitig eine Zapfsäule auf dem Hof oder Bahngleise in der Nähe hat, andernfalls ist das gleiche Handeln aber eine Ordnungswidrigkeit?

Ja, ich verstehe schon, es muß so sein, damit es geregelt ist. Es ist jedenfalls absolut unerträglich, wenn etwas nicht geregelt ist. Es muß vor allen Dingen alles geregelt sein, damit sich der Inhaber des Geschäfts rechtzeitig ins Bett legt. Ohne Ladenschlußzeiten könnte er womöglich selbst bestimmen, ob er seine Frau beschlafen oder hinter dem Tresen stehen möchte. Überhaupt: Selbst bestimmen!? Das setzt ja Eigenverantwortung voraus. Das haben wir noch nie gemacht! Wo kämen wir denn da hin! Da könnte ja jeder kommen!

Wir müssen endlich diese deutsche Krankheit kurieren, für alles Regelungen haben zu wollen, nebst ungezählten Planstellen für Amtsbedienstete, die die Regelungen überwachen, nebst sonst für nichts anderes brauchbare Advokaten, die ihr Brot mit Abmahnungen verdienen.

Wir sind so krank, daß nicht der Sinn der Reglementierung hinterfragt wird, sondern daß man vielmehr Argumente zur Abschaffung der Reglementierung braucht. Jeder Erzieher weiß: Schaffe niemals eine Reglementierung ohne Begründung und bediene Dich dabei keiner Scheinargumente. Tatsächlich aber wird mit frei erfundenen und erlogenen Argumenten um die Reglementierung gekämpft. Das reicht von der Befürchtung, daß sich Arbeitszeiten verlängern würden bis zur Fürsoge, daß der arme kleine Händler kaputt gehen könnte. Daß der kleine Händler ohne die verdammten Fesseln endlich Zähne zeigen könnte, auf die Idee will keiner kommen. Warum muß das Ordnungsamt einschreiten, wenn jemand in aller Frühe für Berufstätige belegte Brötchen, Milch, Wurst und sonstige Lebensmittel verkauft? Der Laden öffnet um 5, brummt wie verrückt und schließt um 9, wenn andere erst öffnen. Aber nein, so eine Existenz darf es nicht geben. Die gehört verboten! Warum ist es bei Strafe verboten, im Univiertel den Copyshop bis Mitternacht geöffnet zu halten? Ja natürlich, das ist verboten, weil sonst Mitarbeiter gezwungen würden, so lange zu arbeiten. Auf die Idee, daß es auch Menschen gibt, die sich für den Job bewerben und glücklich wären, die Arbeit zu bekommen, will keiner kommen. Das kann nicht sein, weil es Ideologen für unmöglich halten. Leute, das ist zum Kotzen!

Holt Euch nur länger die Anweisungen, was für unser Land und seine Menschen gut ist, von Pfaffen und Gewerkschaften.

Gruß
Wolfgang

Hallo Christian,

der Schuß ging wohl in die falsche Richtung los. Der Ladenschluß ist mir schnuppe, ich hab bloß keine Lust an Kassen anzustehen - eine fachliche Beratung spreche ich schon garnicht an - nur weil man Personal einsparen will.
Es ist eine Unverschämtheit den Kunden gegenüber.
Heinz J.

… kann ich nur zustimmen!!

Bewertung:

**\*\*\*\*\*\*\*\*\*\*\*\*\*\*\*\*\*\***

gruss moritzbock

gelebte Marktwirtschaft
Hi,

Ladenschluß ist mir schnuppe, ich hab bloß keine Lust an
Kassen anzustehen - eine fachliche Beratung spreche ich schon
garnicht an - nur weil man Personal einsparen will.
Es ist eine Unverschämtheit den Kunden gegenüber.

wenn die Kunden so blöde sind…

Mal im Ernst: Die Kunden haben vor Jahren begonnen, den betreuungsintensiven Fachhändler tendenziell den Rücken zu kehren, und haben sich auf die großen Warenhäuser und die Discounter gestürzt. Diese haben aber aufgrund des heftigen Konkurrenz- und Preiskampfes nichts mehr verdient und versuchen seit einiger Zeit, die Kostenseite in den Griff zu bekommen, was sich letztlich in Personaleinsparungen mit den von Dir beschriebenen Auswirkungen manifestiert.

Wenn der Kunde nun nicht den ungekehrten Weg einschlägt, hat er das selber zu vertreten. Ein Problem könnte sein, daß ein Großteil der Fachhändler inzwischen pleite ist, aber auch das ist der Kunde letztlich selber schuld.

Niedrige Preise und Rundumversorgung schließen sich immer gegenseitig aus. Diese Erkenntnis scheint sich aber bei den Kunden noch nicht rumgesprochen haben, die lieber motzend bei Saturn 20 Minuten in der Schlange mit einem Auslaufmodell an der Kasse stehen, als beim Fachhändler 50 Euro mehr für einen Fernseher zu bezahlen und dort aber vorher u.U. umfassend worden wären.

Gruß
Christian

ich hab bloß keine Lust an
Kassen anzustehen

selbst schuld, wenn sich die kunden diese frechheit bieten lassen! wenn die schlangen lang werden, während zehn kassen leer stehen, dann muß man halt seinen mund aufmachen und laut genug schreien, daß das eine frechheit ist und man nächstes mal besser zu xy einkaufen geht. zu wolfgangs analyse deutscher reglementiertheit füge ich noch was hinzu: still sein und ja nicht auffallen wollen ist auch typisch. deswegen die schlangen an den kassen. es fängt bei den kindern schon an: „sch sch sei still, die leute kucken ja schon!“

grüße
lehitraot.

Hallo Heinz

der Schuß ging wohl in die falsche Richtung los. Der
Ladenschluß ist mir schnuppe, ich hab bloß keine Lust an
Kassen anzustehen - eine fachliche Beratung spreche ich schon
garnicht an - nur weil man Personal einsparen will.
Es ist eine Unverschämtheit den Kunden gegenüber.

Wirklich?
Ist das nicht eher, sag ich jetzt mal ganz provokativ, unverschämt vom Kunden?
Der will nur „Ich bin doch nicht blöd“ Preise zahlen, dann muß er eben anstehen, sonst rechnet sich das nicht.
Wenn ihm das zu blöd ist und er Beratung will, kostet das eben etwas mehr, ist doch normal.
Personal kostet Geld, das ist der größte Kostenfaktor im Handel, da über Unverschämtheit zu meckern ist typisch für Leute, die keine Ahnung davon haben, wie es im Einzelhandel aussieht.
Gruß
Rainer

Muss das denn sein? - geht etwas am Thema vorbei
Hi Rainer,

Der will nur „Ich bin doch nicht blöd“ Preise zahlen, dann muß
er eben anstehen, sonst rechnet sich das nicht.
Wenn ihm das zu blöd ist und er Beratung will, kostet das eben
etwas mehr, ist doch normal.

ich habe da meine Zweifel! Unser Werkspostbote wollte unbedingt einen neuen PC für seine Tochter. Also war das erste, was er sah, das Angebot bei PLUS.

Zwei Wochen später dann der ALDI-Rechner…

Letztendlich habe ich ihm einen kleinen Computer-Fachhandel vorgeschlagen…

Er bekam dort ein Gerät mit fast der Ausstattung wie das ALDI-Teil (die Platte hatte nur 100 GB) für den Preis des „Volkscomputers“ (PLUS) - also knapp für 200 € weniger… MIT Beratung, MIT Service, OHNE Schlange an der Kasse!

Ich habe in den letzten Jahen IMMER die Erfahrung gemacht, dass dieser kleine Laden (und auch die anderen beiden hier in meinem Heimatkaff) günstiger als der MediaMarkt war bei meinem DVD-ROM, meinem Brenner, meiner Maus, meinem Scanner…

Aber das geht am Ursprungsthema ja eigentlich etwas vorbei…
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Laden auch bei einer völligen Freigabe des Ladenschlussgesetzes seine Öffnungszeiten nur sehr geringfügig verändern würde (vieleicht würde er am Sonntag ein paar Stunden öffnen…) - und trotzdem weiter existieren kann (er macht ja auch derzeit schon gegen 18:30 Uhr dicht - verschickt seine Waren allerdings auch an Stammkunden)…

Trotz allem glaube ich, dass er eine Freigabe begrüßen würde (Kommentar seinerseits: Ich würde gerne schon um 6 Uhr morgens öffnen - da könnten die Berufstätigen auf dem Weg zur Arbeit stressfrei vorbeikommen!)

Grüße
Guido

Hi,

Der will nur „Ich bin doch nicht blöd“ Preise zahlen, dann muß
er eben anstehen, sonst rechnet sich das nicht.
Wenn ihm das zu blöd ist und er Beratung will, kostet das eben
etwas mehr, ist doch normal.

Das mag ja sein. Aber brauchen wir dafür eine staatliche Reglementierung? Laß die Ladenbesitzer entscheiden (und letzlich die Kunden, die das über Nachfrage steuern können)!
Ich wäre bereit, ein bißchen mehr zu bezahlen, wenn ich dafür streßfrei am Wochenende oder, sagen wir, mitten in der Nacht einkaufen könnte. Bei Lebensmitteln und ähnlichen Dingen tue ich das auch faktisch schon, z.B. durch den kleinen Einkauf an der Tankstelle oder Bahnhof. Eine Ausweitung auf andere Bereiche ist aber per Gesetz verboten.

Gruß

J.