Ladung auf dem Schutzkontakt?

Hallo Elektriker,

ich habe neulich mit einem feuchten Finger den Schutzkontakt meiner Küchensteckdose berührt, und da hat der FI-Schutz ausgelöst. Und das ist auch reproduzierbar.
Wenn ich mit so einem Prüf-Schraubenzieher den Schutzkontakt berühre, leuchtet die Glimmlampe kurz auf. Als ob sich da eine Ladung ansammelt, die dann abfließt.
Aber darf das sein?
Es ist bei allen Steckdosen in der Wohnung so. Und die Wohnung ist ein frisch sanierter Altbau.

Ratlose Grüße
Olaf

Hallo das kann so nicht sein . Es kommt immer darauf an welche Schuhsohlen und Kleidung man trägt und welcher Fußbodenbelag verlegt ist weil man sich durch laufen statisch auflädt . Wenn man anschließend mit diesem Lügenstift an einen Schutzkontakt kommt leuchtet er natürlich kurz auf weil es zu einer Entladung kommt .
viele Grüße noro

Hallo,
wenn der FI Fehlerstromschutzschalter bei Fingerberuehrung am Steckdosen-Schutzleiterkontakt ausloest, sehe ich einen Fehler in der Anlage. Elektriker soll Erdungswiderstand pruefen.
Gruss Helmut

Hallo!

da besteht Gefahr und es muss dringend ein Elektriker kommen und die Sache untersuchen und beheben. Aus Sicherheitsgründen darf man die Installation gar nicht mehr betreiben.

Das ist weder normal noch ungefährlich.

Und da alle Schutzkontakte und weitere Dinge, wie Wasserhähne, Heizkörper und die Metallgehäuse von E-Großgeräten untereinander verbunden sind, müsste sich dieser Effekt überall zeigen. Nicht nur an der Steckdose.

Die „Ladung“ = Spannung muss ja offenbar so hoch sein, das ein Fehlerstrom in der Größenordnung des FI-Auslösestroms fließen kann.
Bei FI 30 mA kann das ab 16 m A der Fall sein.

Nur, wenn es so wäre, müsste der FI ganz allein auslösen, ohne Fingerkontakt.

Da es nicht geschieht spricht vieles für eine Unterbrechung des Schutzleiters ! Die Fehlerspannung wird erst bei Berührung zur Erde(Fußboden) hin abgeleitet und dann durch FI erkannt und abgeschaltet.

Das aber der Phasenprüfer nur kurz leuchtet ist dann nicht zu erklären.
Sein Widerstand ist so hoch, das kann sich daraus nicht „entladen“ !

MfG
duck313

Hallo,

ein üblicher „30mA“-FI-Schalter löst bei ca. 22mA aus. Dieser Strom ist deutlich (!) als kräftiger elektrischer Schlag spürbar.
Aus eigener Erfahrung darf ich sagen, dass bei all meinen bisherigen Stromschlägen niemals ein FI-Schalter auslöste, weil der Strom zu gering war - man steht ja auf Fliesen oder Teppich, und wenn man schon so faul/bescheuert ist, unter Spannung zu arbeiten, dann fasst man dabei ganz sicher nicht mit einer Hand den Wasserhahn an, während man mit der anderen an 230V arbeitet.

Der Test mit dem Prüfstift könnte von statischer Aufladung deines Körpers kommen und wäre durchaus (trockene Heizungsluft) normal.

Das Auslösen des FI beim Berühren des Schutzleiterkontakts dagegen absolut nicht. Hast du dir nicht jedesmal „fett einen gezwirbelt“? Ich hätte da noch eine Idee:
Es kann sein, dass die Spreizkralle der Steckdose eine Ader verletzt hat - die spannungsführende Ader.
Wenn dann der Schutzkontaktbügel leicht zum Rand gedrückt wird, kommt er bei vielen Steckdosenmodellen in Berührung mit dem (fehlerhaft) unter Spannung stehendem Metallrahmen des Steckdoseneinsatzes. Dabei würde man selber keinen Schlag bekommen.

Auf jeden Fall liegt ein grober Mangel vor, der schnell beseitigt werden muss.
FI-Schalter AUS lassen. Niemand ohne Aufklärung in die Wohnung lassen!

Hallo,

ja

Wenn ich mit so einem Prüf-Schraubenzieher den Schutzkontakt berühre,
leuchtet die Glimmlampe kurz auf. Als ob sich da eine Ladung ansammelt,
die dann abfließt.
Aber darf das sein?

das nennt sich Blindspannung, ist aber nicht gefährlich,

Natürlich löst der FI-Schalter aus, da es ja zu einem Summenfehler kommt.

Wahrscheinlich ist irgendwo in der Wohnung ein Kabel falsch geschaltet, hätte der große Elektriker aber eigentlich beim Prüfen der Fi-Schalter merken sollen.

Hallo,

danke für die vielen Anworten.
Das Aufleuchten der Glimmlampe scheint klar zu sein. Ich bin aufgeladen (Laminat-Fußboden, Hausschuhe), und entlade mich über den Schutzkontakt. Das funktioniert auch an der Wasserleitung. Kurz mit den Schuhen ein paar mal über den Fußboden reiben, und schon blitzt es kurz.
Das mit dem FI war eigentlich anders, ich wollte es nur abkürzen. Ich habe die Küche gestrichen. Die Steckdosenabdeckung war ab, und ich habe mit dem feuchten Farbroller vorsichtig ringsherum gestrichen. Und dabei mit dem feuchten Farbroller den Schutzkontakt berührt, und dabei kam der FI. Es war übrigens dramatisch (nur mal so als Warnung): Ich habe die Wand um die Küchentür herum gestrichen. Vorher hatte ich die Tür sorgfältig von innen mit Folie abgeklebt. Nachdem der FI kam, stand ich völlig im Dunkeln. Ich musste mit den Farb-Fingern im Dunkeln die Türverklebung abreißen und mich zum Wohnzimmer durchschlagen. Zum Glück steht da eine Taschenlampe griffbereit…
Also: Die ganze Wohnung war ohne Strom, Steckdosen und Licht! Der einzige FI-Schutz für die ganze 3-Raum-Wohnung schaltet alles komplett ab. Ist das eigentlich so OK? Es ist ein 30-mA-FI.

Wenn ich mit dem trockenen Finger an den Schutzkontakt fasse, spüre ich absolut nichts.

Danke fürs Nachdenken, schönen Abend noch.
Olaf

Hallo!

Danke für den Nachtrag.
Nur macht der es nicht klarer. Hier muss ein Elektriker kommen !

Wenn man Erdungsspangen der offenen Steckdose mit Farbroller berührt darf nichts passieren. Die Spangen führen gerade keine Spannung.
Es wäre nur möglich, wenn der feuchte Roller auch die anderen Kontakte berührt und überbrückt.
Nicht so wahrscheinlich, aber denkbar.

Nur Du beschreibst ja vorher etwas anderes. Es sei reproduzierbar an allen Erdungsspangen aller Steckdosen in der Wohnung löst der FI aus, wenn man anfasst.

Das wäre ein sehr gefährlicher Fehler an der Elektrik.

Nur 1 FI für ganze Wohnung ist lange üblich gewesen. Bei Renovierung hätte man sich an die Empfehlung halten und mind. 2 Stück einbauen sollen, damit man die Stromkreise verteilen kann und so nicht ganz im Dunkeln steht.
Würde aber im Einzelfall auch nichts ändern, wenn das Licht gerade in dem Raum ausfällt wo man den Fehler ausgelöst hat. Gemischte Licht-/Steckdosenkreise sind weiterhin zulässig und in Wohnungen üblich.

@Xstrom hatte ja gestern schon vermutet, der Metalltragrahmen der Steckdose führt Spannung, weil eine Ader unter den Krallen eingeklemmt wurde.
Dann kann der feuchte Farbroller eine Verbindung Tragrahmen - Erdungsspange schaffen und FI löst korrekt aus.

das wäre die Erklärung für den Einzelfall.

es erklärt aber nicht, der FI löst aus, wenn man überall in Wohnung die Erdungsspangen der Steckdosen berührt !