Längere Lebenszeit?

Hallo,

das weibliche Geschlecht - nicht nur auf den Menschen bezogen - hat ja bekanntlich auf Grund der Genetik in der Regel eine längere Lebensdauer.
Frage: ist in der Wissenschaft die genetische Ursache bekannt, welche diese Lebensverlängerung möglich macht? Daß die „Weibchen“ länger leben dürfen (oder müssen) um die „Brut“ zu erhalten ist klar, aber es muß ja ein lebensverlängerndes Gen, oder Hormon in Erscheinung treten, welches dies dann möglich macht.
Könnte dieses Gen (oder was auch immer) dann folgernd nicht auch bei den Männchen eingebracht werden, um auch hier eine gewisse Gleichstellung der verlängerten Lebenszeit zu ermöglichen?
Danke für die Antwort.

Grüsse fuerte

Hallo.

Die Antwort und das Rezept ist einfach: Man muss nur aus Männchen Weibchen machen.

Die Weichen für ein langes Leben werden nicht erst kurz vor dem Tod, sondern während des gesamten Lebens gestellt.

Erst mal ist es das doppelte X, das bei Weibchen so manchen genetischen Schaden abdeckelt.

Zum anderen sind es Hormone, die den weiblichen Organismus weniger Stressanfällig machen.

Männchen sind das Versuchsmaterial der Evolution. Sie dienen hauptsächlich zum Ausprobieren von Neuerungen. Gestresste Arten, erzeugen in der Regel mehr männliche als weibliche Nachkommen.

Ein Männchen genügt ja oft noch, um hundert oder mehr Weibchen zu befruchten, also können wir 99 riskieren.

Finde dich damit ab, oder werde zum Weib. :wink:

Gruß, Nemo.

Hallo!

Könnte dieses Gen (oder was auch immer) dann folgernd nicht
auch bei den Männchen eingebracht werden, um auch hier eine
gewisse Gleichstellung der verlängerten Lebenszeit zu
ermöglichen?

Diese verkürzte Lebenserwartung liegt nicht daran, das Frauen einfach so länger leben.
Sondern daran, das Männer früher sterben.
Männer sind risikofreudiger - dabei bleiben welche auf der Strecke.
Außerdem rauchen Männer häufiger, neigen mehr zu Substanzmissbrauch, haben eine höhere (erfolgreiche) Selbstmordrate, ernähren sich im Schnitt schlechter, und gehen seltener zum Arzt.

Dazu kommt, das der 2. Weltkrieg wesentlich mehr männliche als weibliche Opfer gefordert hat. Und demographisch gesehen, gehen die immer noch mit in die Statistik ein.
Wenn man es als Mann geschafft hat, erstmal 60 zu werden, gleicht sich die Lebenserwartung an die der Frauen an.

D.h. es gibt kein „Länger-Leben-Gen“, das Frauen haben und Männer nicht, sondern ein weibliches „Länger-Leben-Verhalten“ - das (wenn es denn genetisch und nicht kulturell bedingt ist) von einer Vielzahl von miteinander agierenden Genen abhängt, die man nicht einfach so verpflanzen kann.

Viele Grüße!
Ph.

Hallo,

außerdem haben Männer einen höheren Grundumsatz (Energie, Stoffwechsel). Hier zeigen viele Studien einen Zusammenhang zwischen Stoffwechselraten und Lebenszeiten. Höhere Raten erzeugen mehr freie Radikale in der Zelle (oxidativer Stress), was das Genom schädigt, was letztlich die Zellen „altern“ läßt.

Weiterhin fehlt Männern ein Teil einer Sicherheitskopie des X-Chromosoms. Frauen haben ja zwei X-Chromosome, Männer hingegen ein X und ein Y-Chromosom. Das Y-Chromosom ist winzig und nur in Teilen homolog zum X-Chromosom. Ist nun auf einem X-Chromosom ein Fehler, so hat die Frau eine zweite Kopie, die wahrscheinlich funktioniert, während ein Mann dann Pech hat. Solche Erbschäden wirken sich meist schon in der Embryonalphase aus, aber eben auch noch nach der Geburt. Und ein Bub, der mit wenigen Wochen/Monaten stirbt, drückt ganz enorm auf die mittlere Lebenserwartung von Männern.

VG
Jochen

HAllO,
naja, man macht Versuche mit Mäusen und Insekten(hab ich mal von gelesen), wo man viel mit Genetik bewirken kann. Die Gerechtigkeitkeit des gleichen Alters zwischen Mann und Frau ist biologisch aber rein sekundär.
MfG
Matthias