Lärmbelästigung durch Firma nebenan durch Schall

Hallo,
wir haben folgendes Problem.
Vor einem Jahr sind wir in unser Haus gezogen. Es befindet sich genau neben unserer Terrasse eine Maschinenbau-Firma mit Maschinen, die durch ihre Arbeitsweise viele Schwingungen machen (körper- und Luftschall) und dadurch unsere Terrasse erschüttern.
Wir sind nur Mieter. Die Eigentümerin hat einfach lose Holzbretter auf die Stahlunterkonstruktion der Terrasse befestigt. Diese sind nun die perfekten Resonanzkörper für diese Schwingungen und leiten den Schall bis direkt an unser Haus, wo wir das als Brummton und Erschütterungen im Wohnzimmer und Küche wahrnehmen. Da wir nun endlich die Ursache für monatelangen Ärger und Absuchen des Hauses nach der Lärmquelle, gefunden haben und einen erneuten Umzug vermeiden wollen (wir haben 3 kleine Kinder) haben wir uns dazu entschlossen die Terrasse so umzubauen, dass der Körperschall quasi keine Chance mehr hat. Wer kann uns da helfen?
Wer hat da Erfahrungen?
Ich habe schon etwas von Schalldämpfern gehört. Könnte man sowas auch in eine Terrasse einbauen oder gibt es bestimmte Materialien, die durch ihre Verarbeitung den Schall gar nicht zulassen oder ausbremsen?

Achja- Umweltschutzamt wurde schon benachrichtigt, Gerwerbeaufsichtsamt war schon da. Die haben aber mir aber klar gemacht dass in einem Mischgebiet sehr hohe Maximalgrenzen gelten und bei mir in den Regalen schon die Gläser klirren müssen damit ich da Recht bekomme und die Firma was umbauen muss… Sehr ernüchternd kann ich da nur sagen. Wo ich mir doch vorstellen kann dass solche ständigen Vibrationen auch viele andere Leute stören muss… Da hilft wohl nur ausziehen oder irgendwie dran gewöhnen (was wirklich leichter gesagt ist als getan) In was für einer Welt leben wir eigentlich??

Meint ihr das würde überhaupt was bringen, die Terrasse umzubauen?

Vielen Dank im Voraus

eine lärmgeplagte
Felicitas

Hallo !

Lärm ist sehr störend,daß ist klar. Es kann nerven.

Aber beim Einzug in ein sichtbares Mischgebiet,also Wohnen und nichtstörendes Gewerbe,musste man m.E. damit rechnen. Der nachbarliche Betrieb war doch nicht versteckt !

Wenn es nur um das Entkoppeln der Terrassendielen von der Metallunterkonstruktion geht und die wiederum vom Hauskörper,dann kann man sicher etwas machen.
Aber man darf sich nicht zuviel davon versprechen,denn Luftschall kann man so nicht abwehren.
Und Körperschall, der sich durch Vibrationen übers Erdreich verbreitet und so in Haus und aufgeständerte Terrasse kommt,sollte natürlich an der Vibrationsquelle gedämpft werden. Zum Beispiel durch Maschinenfundamente mit Dämpfern.

Leider habe ich kein klares Bild der Terrassenkonstruktion. Eine Stahltragkonstruktion auf Stützen,die in Fundamenten stehen ? Auf dem Rahmenwerk oben liegen die Terrassenbohlen lose auf oder sind aufgeschraubt ? Das ist also ein Balkon od. Dachgarten ?
Zuerst müsste man sehen,ob es eine Trennung von Balkon und Haus gibt,es darf sich nicht berühren,ein bewußt angelegter Spalt muss vorhanden sein.
Dann sollen aber auch die Terrassenbohlen durch Gummiplättchen unterlegt sein,das wäre schon aus thermischen Gründen nötig,damit eine gewisse Ausdehnung im Sommer und Winter möglich ist.

Ich glaube aber,die Vibrationen kommen über die Hausfundamente direkt ins Gebäude und nicht nur über die Terrasse.

Übrigens,es gibt klare Grenzwerte für Lärm (und Vibrationen),die tags und abgeschwächt nachts nicht überschritten werden dürfen. Das sollte man durchaus mal prüfen lassen (Ing.Büro,Sachverständiger).
Bei einer Überschreitung kann der Betrieb verpflichtet sein,Maßnahmen zu treffen.
Daß das Umweltamt erst mal abwinkt,muß nicht bedeuten,es ist alles OK !
Oder haben die Messungen durchgeführt ?

Als Mieter wäre aber grundsätzlich immer der Vermieter der Ansprechpartner,auch für Mängel,für die er selbst nichts kann !

MfG
duck313

Ich kann verstehen, dass Euch das in den Wahnsinn treibt, aber ganz ehrlich, das ist wie mit einem Kindergarten: wenn das Ding schon vor Euch da war, ists irgendwie komisch, dort hinzuziehen und sich dann darüber zu beschweren, oder?
Als ob ich in den Wald ziehe und mich über die Ameisen beschwere.
Aber: Viel Glück, ich befürchte nur, dass da mit vernünftigem Aufwand nix zu wollen ist. :-/

Moin Felicitas,

bei allem Verständnis für Deine Enttäuschung und Verärgerung: Alles, was Du hier beklagst, hätte man bei umfassender Recherche und entsprechendem Schlussfolgern VOR dem Einzug wissen können.

Dein Fall erinnert mich an ein Baugebiet in meiner Heimat, wo die Baugrundstücke wegen der Nähe zur Durchgangsstraße entsprechend günstig verkauft wurden: Das hat die Käufer nicht von der Forderung abgehalten, im Nachhinein ein Tempolimit von 30 km/h für die Straße zu fordern . . .

Entgegen Deinem Nick befürchte ich, dass Du (Ihr) mit dieser Wohnung nicht glücklich werdet. Selbst wenn die Maßnahmen mit/an der Terrasse erfolgreich wären, käme früher oder später das nächste Ärgernis. Fazit: Ihr habt mit dieser Wohnung eine Fehlentscheidung getroffen. Anstatt dem nun durch vergebliche Pseudomaßnahmen gutes Geld hinterher zu werfen, sucht Euch eine andere Wohnung (und erkundigt Euch vorher, ob die in einer Einflugschneise liegt oder ob dort in Kürze eine Autobahn lang führt . . .)

Tach,

Achja- Umweltschutzamt wurde schon benachrichtigt,
Gerwerbeaufsichtsamt war schon da. Die haben aber mir aber
klar gemacht dass in einem Mischgebiet sehr hohe
Maximalgrenzen gelten

wobei sie recht haben.

Da hilft wohl nur
ausziehen oder irgendwie dran gewöhnen (was wirklich leichter
gesagt ist als getan) In was für einer Welt leben wir
eigentlich??

In einer, in der Du und/oder Dein Mann mal Augen und Hirn nutzen sollten, bevor sie eine Wohnstatt nehmen.
Die Fabrik ist sicher nicht nach eurem Umzug vom Himmel geschwebt und daß ein Mischgebiet kein reines Wohngebiet ist, sollte auch klar sein. Und wenn nicht, Dummheit schüzt vor Strafe nicht.

Die Miete wird wohl angenehm niedrig sein, der Differenzbetrag zu einer normalen Miethöhe ist eben der Preis, den ihr zahlt.
In einer solchen Welt leben wir.

Gandalf

P.S.
Als wir uns vor Jahren Häuser (allerdings zum kaufen) anschauten, haben wir auch einige angeschaut, die in der Nähe von Industriebetrieben lagen oder neben einer Frittenbude etc.
Die waren angenehm billig, aber genommen haben wir sie trotzdem nicht.

Achja- Umweltschutzamt wurde schon benachrichtigt,
Gerwerbeaufsichtsamt war schon da. Die haben aber mir aber
klar gemacht dass in einem Mischgebiet sehr hohe
Maximalgrenzen gelten

wobei sie recht haben.

Die sollen erst mal die Klappe halten und messen , auch in einem Mischgebiet. Danach können sie von mir aus „klarmachen“. Übrigens sind die Grenzwerte im Mischgebiet etwa nach TA Lärm im Vergleich zu einem Wohngebiet keineswegs „sehr hoch“.

Da hilft wohl nur
ausziehen oder irgendwie dran gewöhnen (was wirklich leichter
gesagt ist als getan) In was für einer Welt leben wir
eigentlich??

In einer, in der Du und/oder Dein Mann mal Augen und Hirn
nutzen sollten, bevor sie eine Wohnstatt nehmen.

Das Problem bei den Wohnungsbesichtigungen ist häufig, dass diese abends oder am Wochenende stattfinden, wenn die Maschinen ruhen und die Umgehungsstraßen zum Flanieren einladen…

Die Fabrik ist sicher nicht nach eurem Umzug vom Himmel
geschwebt und daß ein Mischgebiet kein reines Wohngebiet ist,
sollte auch klar sein. Und wenn nicht, Dummheit schüzt vor
Strafe nicht.

Um Strafe geht es hier nicht, sondern um Gesundheit und Immissionsgrenzwerte.

Die Miete wird wohl angenehm niedrig sein, der Differenzbetrag
zu einer normalen Miethöhe ist eben der Preis, den ihr zahlt.
In einer solchen Welt leben wir.

Nein, wir leben in einer Welt, in der Betriebe gesetzliche Immissionsgrenzwerte einzuhalten haben, ganz egal, was ein betroffener Mieter für seine Wohnung zahlt.

Es kann natürlich sein, dass die Mieter überempfindlich sind und die Amtsfritzen recht haben. Genauso kann es aber sein, dass die Amtsfritzen zu faul oder ahnungslos sind, schnell und effektiv gegen den Betrieb vorzugehen. Ich würde mir da professionelle Hilfe holen von einem öbuv Sachverständigen. Dessen Kosten zahlt am Ende derjenige, der vor Gericht unrecht hat. Allemal billiger als ein Umzug.

smalbop

3 Like

Vielen Dank für eure Antworten (auch wenn eine dabei war, zu der mir gar nichts mehr einfällt…)

  1. möchte ich zu letzt gemeinter sagen, dass wir sehr wohl viel Geld im Monat bezahlen (mehr als 1000 euro- das Haus ist erst 10 Jahre alt, super gedämmt, mit Naturboden und Mineralfarbe- ist kein 0815-Bau!! Da erwartet man dann auch keine Vibrationen)
  2. haben wir mehrere Monate nach unserem Einzug gar nichts von irgendwelchen Brummtönen bemerkt, noch bei der Wohnungsbesichtigung selbst.
    Das kann vermutlich damit zusammen hängen, dass man erst nach einigen Wochen/Monaten auf diesen Ton sensibilisiert wird. Die vermieterin hat uns übrigens nichts von Brummgeräuschen erzählt. Die Leute, die vor uns hier gewohnt haben (war ihr Sohn und ihre Schwiegertochter) haben 10 Jahre hier gewohnt. Die haben wohl ab und an ein Brummen gehört, sich damit aber anfreunden können. (waren selbsständig und fast nie zuhause)Außerdem ist eben nicht jeder Mensch wie der andere. Manche Leute stört eben Kindergeschrei, andere Baulärm und wieder andere tieffrequente Schwingungen.

Wegen der Firma haben wir uns vorm Einzug auch Gedanken gemacht, aber die Geräuschkulisse außen war vertretbar und sonst haben wir nichts mit bekommen.
Ich hatte vorher jedenfalls nie ein Problem mit Schall, dass ich darauf bei der Wohnungsbesichtigung geachtet hätte. Wir hatten bei unserer alten Wohnung eher das Problem, dass für 3 Kinder kein Platz da war und dass wir in einigen Räumen Schimmel hatten (wegen Baumängeln) und darauf haben wir dann geachtet.
Geht das nicht jedem so?? Wie heißt es so schön? Nur aus Fehlern wird man klug.

Also hammer, was man sich hier für Dünnschiss anhören muss.
Vielen Dank an alle anderen. Wir haben immer noch die Hoffnung, die Firma würde direkt an der betreffenden Maschine was machen. Wir würden ihnen sogar die Hälfte der Kosten erstatten (schließlich haben wir ja ein Problem- nicht sie)

Falls nichts passiert werde ich wohl mit meiner Vermieterin reden müssen, dass sie eine Firma bezahlt, die sich der Sache annimmt. Ich weiß nicht wie hoch die Kosten da sind. Hat da jemand von euch Ahnung? Am Besten die würden das Problem bei der Firma direkt beheben. Falls die das überhaupt mitmachen.

Irgendwo verstehe ich die Leute in der Firma auch. Da hat 10 Jahre jemand drin gewohnt und nie was gesagt… alle Nachbarn rechts und links neben uns beschweren sich nicht und plötzlich ziehen wir ein und da brummts… durch ihre Firma. Ich glaub das ist schon schwer zu verkraften. Das dauert ne Weile bis es klick macht.
Und dann ist das ein Familienunternehmen. Die werden da nicht reich von- die werden einfach nicht soviel Geld übrig haben um da mal schnell ne Maschine schallsicher zu machen.

Wenn sich was geändert hat- ihr erfahrt es.

Ciao