Lärmempfindlichkeit+Schlafstörungen

Hallo zusammen,

habe immer wieder Probleme mit Schlafstörungen bei leichtestem Lärmpegel von Nachbarn/Partys aber auch Türen zuschlagen etc. Meistens kann ich mich bei permanenten Geräuschen (auch wenn sie nicht zu laut sind) richtig reinsteigern, sodass nachts gar nichts mehr geht. Ich muss dazu sagen, dass ich einen leichten Schlaf habe und lange benötige, um überhaupt einzuschlafen. Da ich viel unterwegs bin, ist es oftmals in Hotels besonders schlimm.
Hat von Euch jemand Erfahrungen mit Schlaflabor? Bringt dies was? Kann dies vielleicht auch einfach „an den Nerven“ liegen?

Vielen Dank für Hinweise

LG

André

Hallo Andre,

jeder schläft bei Lärm schlechter ein als ohne Lärm, manch einer auch gar nicht, je nach genetischer Gegebenheit und Angespanntheit. Bei Lärm schläft man auch ohnehin unruhiger, und die Schlafqualität ist insgesamt nicht so gut. Das besagen auch Lärmstudien: http://e-collection.ethbib.ethz.ch/ecol-pool/bericht…

Und da die Menschen verschieden veranlagt sind, kann es zu manchen Ehestreitigkeiten kommen, wenn man ganz normal einschlafen will, der Partner sich aber höllisch aufregt, weil der Nachbar gerade Party hat und er davon Pulsrasen bekommt, statt einzuschlafen und sich dann so reinsteigert, dann man selber jetzt auch Pulsrasen bekommt, wobei jetzt der psychologische Effekt hinzukommt.
Weiterhin will man den Langstreckenflug zum Ausschlafen nutzen, derweil andere Gäste sich gegen 4:00 lautstark wegen der Flugzeuggeräusche, unterhalten.
Oder man hat im Urlaub bereits das Zimmer getauscht, weil der mitgekaufte Meerblick fehlte und jetzt: hört man nachts bis 2:00 die Disko unter den Meerblickzimmern, was tun?
Das alles haben mein Mann und ich auch schon alles durchexerziert.

Und irgendwann, ich wollte es kaum glauben, sind wir auf Ohropax oder ähnliche Stöpsel gekommen. Erst mochte ich sie überhaupt nicht, konnte nicht damit umgehen. Aber der Mensch lernt. Mein Mann schwört schon länger drauf.
Und es stimmt: Man kann sich nicht ständig mit dauerpartyfeiernden Nachbarn streiten, oder das Ende der Nacht diktieren lassen, weil die Müllmänner um 5:00 die Tonnen aus den Metallschränken donnern.
Und in welchem Hotel- oder Krankenhauszimmer kann man schon jede Nacht ungestört durchschlafen – ohne Ohrstöpsel?
Ich kann auch im Flieger überhaupt nicht schlafen, wenn ich die nicht benutze. Aber erst musste ich lernen, sie zu benutzen: zwischen zwei sauberen Fingern etwas kneten und geschmeidig machen und dann soweit ins Ohr einbringen, dass es still wird.
http://www.ohropax.de/10-0-soft.html

Ich benutze sie nicht sehr oft, aber ich nehme oft welche mit, und oft retten sie mir den sonst nicht möglichen Schlaf.

Gruß, Renate

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Hallo André,

ja, das kann sehr wohl „an den Nerven“ liegen. :smile:
Habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich auf Geräusche und auf Licht überempfindlich reagiere, wenn ich gestresst bin, dann stört einfach alles…

Du kannst versuchen mit einer Entspannungsmethode zu Ruhe zu kommen. Im Bett bietet sich z.b. autogenes Training an: http://de.wikipedia.org/wiki/Autogenes_Training oder Muskelentspannungtraining nach Jacobsen: http://de.wikipedia.org/wiki/Progressive_Muskelentsp…

Und wenn du das Gefühl hast, das könnte an den Nerven liegen, dann wäre es natürlich gut, wenn du diesbezüglich aktiv was dagegen tust, so weit es geht.

Als erste Hilfe hast du schon Ohropax empfohlen bekommen, vielleicht bringt das auch was…

Gute Nacht :smile: und schönes neues Jahr,
Maja

Hallo Andre,

ich habe kürzlich herausgefunden, dass bei Einschlafstörungen / leichtem Schlaf etc. auch einfach niedriger Blutdruck eine Rolle spielen kann…

Ist das bei Dir evtl. auch der Fall?

Liebe Grüße
Stefanie

Hi Andre

Wie hier schonmal geschrieben wurde, liegen solche Probleme bei den meisten am Stressfaktor.
Wenn es dir nicht gelingt, einfach mal „etwas abzuschalten“ oder du ständig irgendwas im Kopf hast, sind das ganz normale Folgen.

Mir geht das abends ebenso, meine Gedanken kommen schwer oder kaum zur Ruhe, ich brauche ungefähr eine Stunde um überhaupt einzuschlafen bei normaler Müdigkeit, ich bin auch sehr empfindlich was meine Nachbarn angeht, habe da auch schon einiges hinter mir.

Hier mal ein paar Tipps aus meinem langjährigen leidvollen „Lärmempfindlichkeits und Schlaf“ Erfahrungsschatz:

  1. Arbeit/Schule/Studium nicht mehr als nötig mit nach Hause nehmen. Sobald du dich auf deine Couch packst solltest runterfahren und auch keine Bücher über diese Sachen immer neben dir liegen haben, oder Zettel, Stift etc. Couch=Entspannung, Freundin, Familie etc. also Erholung.
    Man kann dem Körper beibringen wann Ruhe ist und wann nicht und damit zu…

  2. nicht im Bett lesen, essen, TV gucken, Musik hören etc.
    Studien haben ergeben, daß der Körper nicht auf schlafen eingestellt ist wenn man sein Bett hauptsächlich für alles benutzt nur nicht wofür es eigentlich da ist.
    Man sollte wirklich nur ins Bett gehen, wenn man vor hat einzuschlafen und nichts weiter. Dann merkt sich der Körper mit der Zeit auch „Bett=Erholung, Ruhe, keine Aktivitäten“.
    Das kann man sich genauso „antrainieren“ wie man sich die dummen Angewohnheiten wie z.B. „essen vor dem TV“ angewöhnt. Es ist einfach eine Bequemlichkeit die uns schadet. Sich sowas wieder abzugewöhnen ist weitaus schwerer aber es geht und man wird auch schnell die Ergebnisse sehen, auch wenn es erstmal ungewohnt ist.
    Also kein TV und kein Buch mehr im Bett :smile:

  3. Wenn man wie ich eine Nachteule ist, aber man nunmal tags arbeiten /studieren etc. muß, sollte man versuchen vor dem einschlafen etwas „erschöpfendes zu machen“. Ich habe mir z.B. angewöhnt am Abend nochmal mit dem Trimrad zu fahren oder ein paar Bauch/Rückenübungen (die meistens sehr anstrengen) zu machen.
    Man meint zwar danach das das wohl mehr dazu dient ins schwitzen zu kommen als müde zu werden und meint das wirkt nicht, aber ich merke sofort wenn ich das nicht gemacht habe, brauche ich länger zum einschlafen.
    Ich denke das hat auch damit zu tun, daß Menschen die Schlafprobleme haben und auch überreizt sind u.ä., damit Probleme haben ihr Bedürfnisse so wahrzunehmen wie andere. Viele meinen sie brauchen weniger schlaf oder können mehr aushalten, aber dabei nehmen sie die Zeichen bei sich nicht so wahr wie andere, weil sie keinen normalen Rythmus durch ihre unregelmäßigen Schlafzeiten haben.
    Viele sind oft müde, schlaff, überreizt, ausgepowert mehr als erholt und haben daher dieses „wach und fit / fertig und müde“ Gefühl gar nicht mehr um zu merken wann sie ihre Pausen brauchen.
    Aber das ist nur meine persönliche Theorie bei dem was ich bisher so gelesen habe.

  4. Das klingt jetzt vielleicht paradox weil ich oben gesagt habe man soll nichts anderes im Bett machen als schlafen, aber ich habe durch meine Lämempfindlichkeit angefangen mir DVD anzuschauen zum Einschlafen.
    Man hat mir auch immer Ohropax empohlen aber ich habe offenbar mutierte Ohren oder sowas *g* jedenfalls tun mir die Dinger in den Ohren weh, ich komme damit nicht zurecht.
    Daher mußte ich mir eine andere Strategie überlegen wie ich mit den Geräuschen fertig werde die mich nerven.
    Wenn du schon immer Lärmempfindlich warst, unabhängig ob du gereizt warst oder nicht, dann muß man sich zum einschlafen überlegen, mit welchen Geräuschen „man leben kann“.
    Aber es ist schon ein gewaltiger Unterschied ob dich das Summen irgendwo in der Wohnung oder ob dich die Party eine Etage unter dir stört.
    Ersteres ist eindeutig extrem überreizt und letzteres wohl sehr verständlich :smile:
    Jedenfalls solltest du ausprobieren womit du nervende Geräusche abschotten kannst. Dabei mußt du nicht unbedingt logisch vorgehen.
    Merkwürdigerweise kann ich bei Musik kein Auge zumachen, aber beim TV. Wenn ich den Ton, wenn auch so leise wie möglich stelle stört mich das aber auch, aber wenn ich über Kopfhörer (Ohrstecker) auch auf leisester Lautstärke höre, dann geht es. Und Ohrstecker stören mich nicht im GEgensatz zu Ohropax. Ich sage ja etwas merkwürdig, aber so ist es eben.
    Natürlich hätte ich ohne TV noch einen besseren Schlaf, aber wenn ich nicht zum einschlafen komme, weil mich die anderen Geräusche die ich ohne TV hören würde nerven, muß es eben so gehen.
    Als Lösung habe ich es so gemacht, daß ich meinen TV mit dem Sleeper so eingestellt habe, daß er sich nach ca. 1 Stunde ausstellt, so ist das ein kleiner Kompromiss und die Funktion hat jeder Kasten.
    Vorallem bin ich dann ebenso erholt wie wenn ich ihn gar nicht angehabt hätte :smile: Den Luxus kann ich mir leider nur auf dem Land erlauben, wo es wirklich ruhig ist.

  5. Um auf die Frage mit dem Schlaflabor zu kommen.
    Das kann ganz nützlich sein, wenn man sich morgens nach dem Schlafen immernoch gerädert fühlt und meint das man sich praktisch gar nicht regeneriert hat. Manche Menschen haben Atemprobleme in der Nacht, wodurch ihre Atmung für kurze Zeit immer mal wieder aussetzt.
    Aber an sowas würde ich erst denken, wenn du wirklich alle anderen Faktoren ausgeschlossen hast wie z.B. falsche und unregelmäpige Schlafzeiten, Stress, Übergewicht, falsche Schlafbedingungen (zu warm oder zu kalt im Zimmer, zu hohe Kissen, zu weiche Matratze etc.).

Meistens sind es die z.T. oben genannten Umstände und Verhaltensweisen die uns ein falsches Schlafverhalten bescheren und daran sind wir oft selber Schuld. Nicht umsonst schimpfen die Mediziner weil wir gerade in der heutigen Gesellschaft wo mehr Leistung und Aufmerksamkeit als je zuvor gefordert wird, zu wenig auf RICHTIGE Ruhe und Erholung geachtet wird.

So, tut mir leid es ist etwas lang geworden und ich habe bestimmt einiges ausgelassen und manchmal das Thema verfehlt ^^, aber man merkt erst beim Schreiben wie lange man sich wirklich schon damit befasst hat *g*
Ich habe inzwischen akzeptiert, daß egal wie sehr ich mich anstrenge manche Geräusche wie lautes kauen, auf Oberflächen tippen, Gabel an die Zähne hauen, Gebiss klappern bei alten Leuten etc. mich selbst aus der gelassensten Stimmung reißen können. Aber da bin ich nicht allein :smile:
Und für das „Schlafproblem“ habe ich auch Lösungen für mich gefunden. Ich dachte auch erst das es vielleicht auch ein gesundheitliches Problem ist und das ich mal in so ein Labor gehen sollte. Aber nachdem ich viele Tipps gelesen hatte und was man tun und vermeiden sollte, habe ich gemerkt das ich da auch selber Schuld dran bin/war.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück und bald einen guten Schlaf :smile:
Ich hoffe ich konnte dir ein paar Anregungen geben.

LG
Novalee

PS: ich habe mal gelesen, daß Leute die immer unterwegs sind und Probleme haben einzuschlafen, sich ein kleines Kissen von zu Hause mitnehmen sollten. Das würde vermeiden das man immer anders liegt, was sehr störend sein kann und mit seinem Kissen könnte man das etwas vermeiden. Soll angeblich helfen. Aber ich habe das noch nicht versucht auch wenn die Idee nicht schlecht ist, manche Hotelkissen sind wirklich zum Abgewöhnen :smile:))

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