Hi,
Die Wirkung einer Dämmlage lässt sich in Bezug auf den Lärmschutz nicht isoliert, sondern nur im Verbund der Bauteile beurteilen. Eine zusätzliche Schicht kann den Schallschutz auch verschlechtern. Resonanzschwingungen lassen das Bauteil vibrieren und verstärken das Geräusch. In schweren Fällen beginnt das Dach zu „brummen“. Schallbrücken übertragen noch mehr Lärm und sind meist nicht mehr zu beheben.
Die DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ schreibt verbindliche Mindestanforderungen an den Schallschutz vor, um Bewohner vor unzumutbaren Belästigungen zu schützen. Entscheidend ist das bewertete Schalldämmmaß R’w (Schallpegel-Differenz außen/innen in Dezibel). Leicht ist die Bemessung der Schalldämmfähigkeit einschaliger Bauteile wie Massivwänden: Je schwerer ihr Flächengewicht (kg/qm), desto besser schützt die Wand vor Lärm.
Das mehrschichtige Dach (Eindeckung, Dämmlagen, raumseitige Verkleidung) ist physikalisch ein Masse-Feder-Masse-System, dessen schalldämmende Wirkung umso besser ist, je schwerer die Massen und je weicher die Feder ist. Außerdem gilt: je dicker die Dämmschicht im Sparrenfeld, desto besser die Schalldämmleistung des Füllmaterials.
Tipps zum Dachaufbau:
Breitere Rastermaße der Tragkonstruktion schaffen mehr Platz für schallabsorbierende Dämmstoffe. Der Zwischenraum sollte mindestens zu 80 Prozent gefüllt sein. Sinnvoll ist auch eine schwere raumseitige Beplankung: 20 mm zementgebundener Holzspanplatten (25 kg/qm) senken den Schallpegel um 7 dB, das entspricht fast der Halbierung der empfundenen Lautstärke. Bei bereits ausgebauten Dachgeschossen ist dies oft die einzige Möglichkeit, ohne großen Aufwand die Lärmbelastung spürbar zu senken. Die Schalldämmleistung steigt um weitere 10 dB, wird die Beplankung auf Holzlatten geschraubt, die durch Dämmstreifen vom restlichen Dachaufbau schallentkoppelt sind, und der Hohlraum mit Dämmflocken verfüllt ist.
Baustoffe für höheren Schallschutz:
a) Kombiniert mit schwerer Innenschalung reduzieren auch mehrschichtige Hartschaumplatten als Aufsparrendämmung den Schalldurchgang
b)**Mineralwollmatten>/b> eignen sich wegen ihrer hohen Porosität besonders dafür, den Schall auszusperren
c) Auch natürliche Dämmstoffe wie Hanf, Flachs oder Zellulose reduzieren den Lärmdurchgang ins Haus
d) 16 cm Vollsparrendämmung aus Mineralwolle mit Gipskartonplatten senken den Lärm um ca. 50 dB
e) Kombinationen aus Auf- und Zwischensparrendämmung erreichen Schalldämmmaße von bis zu 57 dB
f) Fenster gibt es in den Schallschutzklassen I bis VI. Je höher die Klasse, desto weniger Schall gelangt in den Raum, desto teurer ist aber auch ihre Anschaffung. In Wohnstraßen (bis zu 200 Kfz/h) entsteht Lärm von etwa 65 dB(A). Klasse- III-Fenster genügen, um den Lärm um bis zu 39 dB zu senken. Für lautere Gegenden empfehlen sich Fenster der Klassen IV bis VI.
Falls du noch Fragen hast, melde dich gern!
Viel Erfolg!
Das Team von http://www.selbst.de - Infos rund ums Heimwerken, Renovieren, Dekorieren, Haus & Garten!**