Läuse - überall Läuse!

Kann mir mal jemand sagen, was in diesem Jahr los ist? Erst leidete unser Pflaumenbaum unter saugenden Innsekten - nun ja, das haben wir mit der Keule abgewendet und er scheint mehr schlecht als recht mit den verbleibenden gekreuselten Blättern zu überleben, aber er lebt *puhhh*

Dann war der Holunder komplett schwarz und jetzt finde ich gerade kleine schwarze Tierchen auf dem Kirschbaum… wo kommen die in diesen Massen in diesem Jahr her??? Gibts da ein Wundermittel gegen oder muss ich bei der Masse wirklich zur Keule greifen??? Haben halt angefangen den garten auf funktionierendes Ökosystem umzustellen - aber der Garten will wohl nicht so richtig.

Danke für Tips!
Alexandra

Kann mir mal jemand sagen, was in diesem Jahr los ist? Erst
leidete unser Pflaumenbaum unter saugenden Innsekten - nun ja,
das haben wir mit der Keule abgewendet und er scheint mehr
schlecht als recht mit den verbleibenden gekreuselten Blättern
zu überleben, aber er lebt *puhhh*

Dann war der Holunder komplett schwarz und jetzt finde ich
gerade kleine schwarze Tierchen auf dem Kirschbaum… wo
kommen die in diesen Massen in diesem Jahr her??? Gibts da ein
Wundermittel gegen oder muss ich bei der Masse wirklich zur
Keule greifen??? Haben halt angefangen den garten auf
funktionierendes Ökosystem umzustellen - aber der Garten will
wohl nicht so richtig.

Danke für Tips!

Hallo Alexandra,
beobachte mal ob es dort einen regen Ameisenverkehr gibt. Diese setzen die Läuse dort ab. Sie melken diese: Ein köstliches Getränk.
Im Ameisenbau überwintern sie und im Frühjahr geht es wieder los.
Im Frühjahr: Wassertriebe stehen lassen, warten bis verlaust: Verbrennen.
Ameisenvernichtung darf hier nicht beschrieben werden.
Melde dich ggf.
Viel Erfolg,
Werner

Hallo!

Gibts da ein
Wundermittel gegen oder muss ich bei der Masse wirklich zur
Keule greifen??? Haben halt angefangen den garten auf
funktionierendes Ökosystem umzustellen - aber der Garten will
wohl nicht so richtig.

Vielleicht hilft dir FAQ:621 weiter ?

Gruß
BelRia

Erstverschlimmerung nach Umstellung

?? Haben halt angefangen den garten auf
funktionierendes Ökosystem umzustellen - aber der Garten will
wohl nicht so richtig.

guten Morgen!

Da liegt der Hund begraben: In den ersten Jahren der Umstellung auf biologisches Gärtnern geraten viele Gleichgewichte (die ja vorher mithilfe von Schädlingsvernichtungsmitteln, mineralischem Dünger etc aufrecht erhalten wurden) völlig außer Rand und Band. Ein Jäger-Beute-Verhältnis für Deine Blattläuse kann es ja noch gar nicht geben, vorher hatten die Jäger ja nie genügend Beute, weil diese künstlich getötet wurde und so nicht genug Nahrung etwa für Florfliegen oder Marienkäferlarven zur Verfügung stand. Die Population muss sich also erst anpassen, das dauert schon mal 1 oder 2 Jahre.

Die Parole lautet: „Durchhalten“ und nicht zu sehr eingreifen, sonst störst Du ja wieder das sich mühsam entwickelnde Gleichgewicht. Hänge zwei Meisenkästen mehr auf, baue ein Insektenhotel für Schlupfwespen etc. etc. und warte ab.

Außerdem ist das jedes Jahr so, dass im Mai/Juni wahre Blattlausheere über die zarten Triebe der Pflanzen herfallen. Im Laufe des weiteren Jahres sollte das wieder etwas zurückgehen.

Mein Lieblingsbuch ist übrigens der Klassiker „Mein Bio-Garten“ von Marie Louise Kreuter, sie beschreibt übrigens auch, was ich gerade geschildert habe.

Viele Grüsse
kernig

Hallo Werner,

Ameisenvernichtung darf hier nicht beschrieben werden.

Warum auch. Auch Ameisen haben ihren Platz im Garten zum einen,
zum anderen sind sie und die Blattläuse Nahrung für die viele andere Tiere u.a. Vögel, die jetzt ihre Brut großziehen.

Gerade in einem Garten, der dazu biologisch neu aufgebaut werden soll, finde ich die Vernichtung der einen oder anderen Art und den Griff zur Giftkeule, eher problematisch.

Gruß
BelRia

…danke für den Link, werde wohl doch an der ein oder anderen Stelle eingreifen, um die Pflanzen zu retten - der Holunder war wirklich komplett schwarz - so was habe ich noch nicht gesehen… alle Läuse müssen natürlich nicht weg, aber diese Masse kann auch nicht das Optimum sein ;o)…und ja, natürlich werden die Läuse zum Teil von den Armeisen gepflegt, aber auch von den Armeisen haben wir mehrer Kolonien im Garten… zwei habe ich beim Graben im Staudenbeet gefunden und ein richtiger Haufen entsteht bei uns im zukünftigen „Nutzgarten“. Werde mal schauen, wo ich noch ein paar Fressfeinde finde…

Hallo, Alexandra,
wie Kernig schon richtig schreibt, nach einer Umstellung schwingt das Pendel erst mal in die entgegengesetzte Richtung, das ist für manche recht überraschend und bringt sie leider von diesem Weg wieder ab. Es dauert wirklich Jahre, bis sich das Räuber/Beute-Gleichgewicht einstellt.

Du kannst unterstützend eingreifen und - wie Du das ja richtigerweise vorhast - die Freßfeinde (also Ohrenkneifer, Marienkäfer, Wespen, Vögel) förderst. Ein „Insektenhotel“, ein Beispiel findest Du hier http://freenet-homepage.de/focus2/ih.htm (zugegeben ein *****Hotel, die „**Version“ ist weiter unten), ist eine sehr hilfreiche Sache.

Die am stärksten befallenen Holunderzweige kannst Du ja mal abschneiden und vernichten - keine Angst das Zeug wächst eh wie Dreck :smile:

Beste Grüße
Durchhalten!
Eckard

Hallo Alexandra,

damit sich eine ausreichende Dichte an Fressfeinden aufbauen kann solltest Du auf jeden Fall auf den Einsatz von Chemie verzichten. Ein guter Kompromiss sind Neem-Präparate. Neem wirkt sehr gut gegen Blattläuse, hat aber geringere Nebenwirkungen auf Nützlinge als die synthetischen Pflanzenschutzmittel. Eine weitere wichtige Maßnahme sind Leimgürtel für die Bäume, damit die Ameisen die Blattläuse nicht mehr gegen ihre Fressfeinde verteidigen können.

Viel Erfolg
Olaf

Danke für den Tip! Haben seit einigen Jahren (bereits in der Wohnung auf dem Balkon) Nisthölzer für Bienen hängen gehabt unnd diese natürlich mit ins neue Haus genommen. Bei einer Artbestimmung ist das entsprechende Institut fast aus dem Häuschen gesprungen, weil wir da wohl was relativ seltenes bewirten… haben im letzten Jahr noch Tontöpfe für Ohrenkneifer gebastelt und überall hin gehängt - die sind aber nicht bewohnt.

Holunder und Läuse

…danke für den Link, werde wohl doch an der ein oder anderen
Stelle eingreifen, um die Pflanzen zu retten - der Holunder
war wirklich komplett schwarz

Hallo nochmal!
Die Läuse am Holunder gehören zu einer besonderen Art, die heißen richtig Holunderläuse. Das gehäufte Auftreten ist allgemein typisch für das Tierchen. Ärgerlich vor allem, wenn man die Blüten nutzen möchte, da muss man genau hinsehen (oder in Teig rausbacken, da sieht man die LÄuse nicht :wink: ). Dem Holunder an sich macht das weniger aus, der ist robust genug. Die gute Nachricht lautet: Die Holunderläuse mögen nur Holunder und sonst gar nichts.

Gerade habe ich gelesen, dass diese Läuse sich gegen manche Freßfeinde schützen können, indem sie Blausäure aus dem Holunder aufnehmen und sie so vergiften. *gruslig*. Zum Glück gibt es auch mehrere Marienkäferarten und einige stört das nicht.

Hier noch ein Link, der im letzten Satz dem Läusebefall was Positives abgewinnt: http://www.tutgut.info/magazin/00/artikel/27616/doc/…
Außerdem viele lecker Holunderrezepte.

Der milde Winter tut sein Übriges dazu, uns eine Läuseschwemme zu bescheren.

Mit scharfem Wasserstrahl abspritzen wäre noch eine Möglichkeit, die Tierchen immerhin zu dezimieren. Mir persönlich wäre da das Wasser aber zu schade für.

Grüsse
kernig

[MOD] Link übernommen

Mein Lieblingsbuch ist übrigens der Klassiker „Mein
Bio-Garten“ von Marie Louise Kreuter

Hallo, Kernig,
danke für den Hinweis und die Buchempfehlung. Ich habe sie in die Literaturliste dieses Brettes http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
übernommen, die ich den geneigten Usern bei dieser Gelegenheit auch mal wieder ans Herz legen möchte!

Beste Grüße
Eckard [MOD Brett „Garten und Pflanzen“]

Prima
Guten Morgen!

Ich wundere mich, dass es noch nicht dabei war und muss zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nie in die Literaturliste geguckt habe. :frowning:

Das Buch gibt es schon seit zig Jahren. Schon meine Eltern haben nach dieser Anleitung ihren Garten umgestellt. Ich habe mir gerade eine neue Auflage davon gekauft und mich darüber gewundert, wie umfassend dieses Buch ist, obwohl es ja gar nicht so dick ist.

Grüsse
kernig

1 Like

Hallo kernig,

Mein Lieblingsbuch ist übrigens der Klassiker „Mein
Bio-Garten“ von Marie Louise Kreuter, sie beschreibt übrigens
auch, was ich gerade geschildert habe.

Ein tolles Buch, danke für die Empfehlung :smile:

Gruß
BelRia