Lagrange? Lösung für Warscheinlichkeit

Hi Leute,

hab ne Aufgabe von meinem Bruder bekommen. Ich schätze das die mit Lagrange gelöst werden muss. Hier ist sie:

Zeit Lehrbuch lesen: t1
Zeit Aufgaben lösen: t2
Gsamtzeit: T=t1+t2

Warscheinlichkeit Klausur zu bestehen ist: p(t1,t2)=t1*t2/(1+t1*t2)

Welche Zeiteinteilung ergibt die größtmögliche Warscheinlichkeit zum bestehen. Wie gesagt mein Ansatz wäre Lagrange. Unglücklicherweise hab ich diese Methode zuletzt vor 2,5 Jahren benutzt. Partiel Ableiten kann ich, jedoch weiss ich die Schritte der Methode nicht mehr. Über einen Ansatz von jemanden würde ich mich sehr freuen.

Hallo Marco!

Warscheinlichkeit Klausur zu bestehen ist:
p(t1,t2)=t1*t2/(1+t1*t2)

Das willst Du also maximieren unter der Bedingung t1+t2=T, T vorgegeben.

Ja klar, kannst das partiell ableiten, die Nullstellen der Ableitungen suchen (da sind dann die Extrema) und dann irgendwie die Nebenbedingung einflechten.
Schlauer wäre es, zuerst die Nebenbedingung einzupflegen (also z.B. jedes t2 durch (T-t1) zu ersetzen), denn dann hast Du nur noch eine einzige Variable, nach der Du ableiten musst.
Und am schlausten ist es, wenn man sich die Funktionsgleichung so lange vereinfacht, bis man sofort ablesen kann, welches die Lösung ist:

p(t_1,t_2)=\frac{t_1t_2}{1+t_1t_2}
=\frac{1+t_1t_2-1}{1+t_1t_2}=1-\frac{1}{1+t_1t_2}.

Die Differenz wird maximal, wenn der Subtrahend minimal wird. Das wiederum ist der Fall, wenn der Nenner Maximal wird. Und der wird maximal, wenn t1*t2 maximal wird.

Jetzt kannst Du entweder wieder die Nebenbedingung einsetzen und ableiten, um zu sehen, wann t1*t2 maximal wird, oder Du erkennst es anschaulich:
t1*t2 ist der Flächeninhalt eines Rechtecks mit den Seitenlängen t1 und t2. t1+t2 ist der halbe Umfang, und der ist vorgegeben. Wie bekomm ich nun mit einem gegebenen Umfang ein möglichst großflächiges Rechteck? Ganz einfach, indem ich ein Quadrat draus mache.

Ich habe nicht ein einziges Mal abgeleitet, und dennoch habe ich die Lösung gefunden, dass t1 und t2 gleich groß sein müssen.

Liebe Grüße
Immo

Danke! Der Sachverhalt is ja prinzipiel richtig.Das t1=t2 is sieht man ja. Ich hätte es aber gerne bewiesen. Ich komme mit dem Randwertproblem nicht weiter. Warscheinlich is die Aufgabe schon wieder zu einfach dafür…

Warscheinlich is die Aufgabe schon wieder zu einfach dafür…

Wahrscheinlich …

Du willst t1*t2 maximieren und weißt, dass t2=T-t1 ist. Also willst Du t1*(T-t1) minimieren. Das kannst Du jetzt nach der einzigen Variablen t1 ableiten, das Ergebnis T-2*t1=0 setzen und t1 bestimmen.
Von mir aus kannst Du an der zweiten Ableitung noch sehen, dass es sich wirklich um ein Maximum handelt.

Du darfst natürlich auch von vornherein p(t1,T-t1) nach t1 ableiten und null setzen, dann machst Du Dir mehr Arbeit, und »korrekter« bzw. »formaler« wird es dadurch auch nicht; aber Du sparst Dir die Argumentation »in Prosa«, dass eben der eine Summand vom Nenner des Subtrahenden größer werden muss, damit p maximiert wird.

Liebe Grüße
Immo

Dank dir beim Extrempunkt hat t1 somit den Wert T/2=t2. Das reicht als Beweis.