Laminat, mit und ohne Geh- und Trittschalldämmung

Schönen guten Tag,

ich plane den Kauf eines Laminatboden mit Klickverbindung zum einfachen verlegen, habe zuvor jedoch noch einige Fragen, bei denen mir sicherlich erfahrene Heimwerker gerne weiterhelfen können.
Ich habe mich in das Dekor Wildbirne LD (RF) von Logoclic verschossen, das es leider nur in Rustico Qualität gibt, ohne integrierte Gehschalldämmung. Jetzt wollte ich fragen, ob der Gehschall auch durch eine separate Dämmfolie, die unter das Laminat gelegt wird genauso minimiert wird oder ob dies nur einer Dämmung des Trittschalls für darunterliegende Räume dient?

Dann noch eine generelle Frage, macht das an Geh-Lautstärke im Zimmer generell viel aus, der Unterschied von Laminaten mit integrierten Geh- und Trittschalldämmung gegenüber einem Laminat ohne Gehschalldämmung.
Bitte klären Sie mich auf.

Empfehlen Sie bei Laminaten ohne integrierte Geh- und Trittschalldämmung grundsätzlich zu einer Dammfolie und wenn ja welche, da mir schon oft berichtet wurde, die würden bei der Verlegung laufend verrutschen und man hätte nichts als Ärger bei der Montage?

Ich bedanke mich im Voraus schon mal recht herzlich für Ihre kompetenten Antworten, freue mich auf Ihre Antwort und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Thorsten Eberhardt

hallo,

guckst du:

http://www.quick-step.com/europe/de/de/underfloor.aspx

habe viel mit menschen zu tun, die das verkaufen oder verlegen und habe noch nie negatives darüber gehört.

lg dev

Hallo,

ich habe das hier genommen:

http://www.service.selit.de/index.php?id=122&L=0

im Keller zusätzlich eine Dampfsperrfolie (zuunterst). „Ärger“ beim Verlegen hat es nicht gegeben. Folien sollten mit Klebeband fixiert werden. Und nicht alles auf einmal verlegen denn wenn du darauf rumtrampelst bevor das Laminat drauf ist, gibts Mulden und damit den „Trommeleffekt“.
Der Gehschall wird dadurch leicht reduziert. Aber Laminat hat nun mal eine harte Oberfläche. Allzuviel darfst du von so einer Unterlage nicht erwarten (auch nicht bei integrierter Schalldämmung). Im wesentlichen wird der Trittschall davon beeinflusst und das je nach System recht deutlich.

Gruß, Niels

Hallo Thorsten,
das Thema Schallschutz unter dünnschichtigen Fußbodenelementen ist nach wie vor aktuell, und dies bereits seit fast 20 Jahren.
Schall ist nicht gleich Schall.
Und funktionierende „integrierte Trittschall-Schutzunterlagen“ unter Laminat-Fußbodenelementen sind -wie ich denke- ein Thema, das man glauben kann oder auch nicht.
Separat verlegte oder auch integrierte Schallschutzelemente (Folien, Bahnenware oder Platten) können nur die Aufgabe der Raumschallminimierung mehr oder weniger gut lösen. Richtiger Trittschallschutz ist nur und ausschließlich durch Masse in den Griff zu bekommen. Und die haben wir nicht. Weder beim Fußbodenelement, ganz im Gegenteil, noch bei den „Trittschall-Unterlagen“!
Ideal wäre dementsprechend ein mit dem Untergrund verklebtes Parkett.
.
Nun zu Deinen Fragen:
Die integrierten Systeme (das sind die rückseitig aufkaschierten) haben mit Sicherheit nicht mehr Dämpfungsqualität zu bieten als die separate Platten-, Folien oder Bahnenware.
Wenn Du also ein Dekor eines Herstellers auserkoren hast, welches Deinen ästhetischen Ansprüchen gerecht wird, jedoch nicht über ein integriertes Trittschallschutzsystem verfügt, dann verlege es ruhig mit separater Unterlage.
Für die darunter liegenden Räume ist es ohnehin bedeutungslos, nicht maßgeblich. Die störenden Hochtöne wird ein solches System nicht verringern und schon garnicht verhindern können!!
Minimiert wird -wenn überhaupt- nur der Raumschall, also innerhalb Deiner eigenen Räume, in welchen die Verlegung stattfand.
Die Fachwelt, die „hinter die Kulissen zu schauen vermag“ (und dazu zähle ich auch mich), spricht bei den ganzen Folienunterlagen eh´ nur von einem „Knirschschutz“, welcher dazu dient, dass sich evtl. Sandkörner oder punktuelle Schmutzpartikel unter dem Laminatfußboden nicht „knirschend“ bemerkbar machen.
.
Separate Dämmunterlagen verrutschen während der Montage der Fußbodenelemente nicht, es sei denn, die Verlegung erfolgt schlichtweg falsch.
Man kann beispielsweise einen ganzen Raum schon einmal vorab mit einer Schaumfolie auslegen und danach während der Montage (quer zu den Bahnen) mehrfach darüber hinweg marschieren. Die Randkanten der Bahnenware sollten jedoch zumindest mit einer Klebefolie gegen Verrutschen gesichert werden. So passiert auch nichts.

… macht das an Geh-Lautstärke im Zimmer generell viel aus, der Unterschied von Laminaten mit integrierten Geh- und Trittschalldämmung gegenüber einem Laminat ohne Gehschalldämmung.

Antwort: eine philosophische Frage. Ich denke: NEIN, es macht keinen Unterschied aus. Beide sind weitgehend nicht optimal in Hinsicht auf Körper- und Raumschallminimierung ausgelegt.
-.-.-.-
mfg Klaus Rauer, Sachverständigenbüro für Fußbodenkonstruktionen

hallo,

guckst du:

http://www.quick-step.com/europe/de/de/underfloor.aspx

habe viel mit menschen zu tun, die das verkaufen oder verlegen
und habe noch nie negatives darüber gehört.

HAllo, interessant wäre es die Meinung jener MEnschen zu hören, die unterhalb eines Laminats mit oder ohne Dämmung leben, also die Untermieter im besten Wortsinn.
Die sinjd nämlich eher diejenigen, die das ewige Klackklack der Schritte oder auch das Nuschelkruschel von Tierpfoten oder plüschigen Hausschuhen abbekommen und wenn dann noch das Kind anfängt die neuen Inliner auszuprobieren… was ihm glücklicherweise wohl gleich ausgetrieben wurde:wink:
Gruß Susanne

Hallo Klaus,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten eines Fachmanns!
Einige Rückfragen habe ich jedoch noch:

Die integrierten Systeme (das sind die rückseitig
aufkaschierten) haben mit Sicherheit nicht mehr
Dämpfungsqualität zu bieten als die separate Platten-, Folien
oder Bahnenware.
Wenn Du also ein Dekor eines Herstellers auserkoren hast,
welches Deinen ästhetischen Ansprüchen gerecht wird, jedoch
nicht über ein integriertes Trittschallschutzsystem verfügt,
dann verlege es ruhig mit separater Unterlage.
Für die darunter liegenden Räume ist es ohnehin bedeutungslos,
nicht maßgeblich. Die störenden Hochtöne wird ein solches
System nicht verringern und schon garnicht verhindern können!!
Minimiert wird -wenn überhaupt- nur der Raumschall, also
innerhalb Deiner eigenen Räume, in welchen die Verlegung
stattfand.

Und genau dadrum geht es mir, den Schall im eigenen Raum zu begrenzen. Unter mir wohnt niemand mehr, es geht mir also nur um den Gehschall im eigenen Zimmer, der wird also nicht durch eine separat verlegte Dämmunterlage verringert?
Nur durch eine bereits integrierte. Im Bauhaus ist das jedenfalls deutlich zu hören, wenn man mit einem Schlüssel draufklopft, oder einen Golfball fallen lässt. Da hört man schon einen deutlichen Unterschied, mit integrierter und ohne, das hört man deutlich raus.

Separate Dämmunterlagen verrutschen während der Montage der
Fußbodenelemente nicht, es sei denn, die Verlegung erfolgt
schlichtweg falsch.
Man kann beispielsweise einen ganzen Raum schon einmal vorab
mit einer Schaumfolie auslegen und danach während der Montage
(quer zu den Bahnen) mehrfach darüber hinweg marschieren. Die
Randkanten der Bahnenware sollten jedoch zumindest mit einer
Klebefolie gegen Verrutschen gesichert werden. So passiert
auch nichts.

Welche Art von Dämmung empehlst du mir, die nicht verrutscht beim Verlegen, einzelne Platten oder auf einer Rolle? Aus welcher Art und wie dick sollte das Material sein?

Vielen Dank und noch eine angenehme Woche,
Grüße Thorsten

Hallo Niels,

ich verlege den Laminat auf Estrich. Muss ich dann zuerst PE Folie und dann Dämmungsfolie verlegen und darauf dann den Click-Laminat. Und da soll dann wirklich nichts verrutschen?

Der Unterschied zu integriertem Gehschallschutz ist sehr wohl und deutlich zu hören. Im Bauhaus bei Logoclic ist das jedenfalls der Fall. Wenn man mit einem Schlüssel draufklopft, oder einen Golfball fallen lässt. Da hört man schon einen deutlichen Unterschied, mit integrierter und ohne.

Eine Dämmfolie reduziert also ausschließlich den Trittschall in darunter liegenden Räumen und nicht den Gehschall im Raum selbst.
Schade!

Hi Thorsten,

Und genau dadrum geht es mir, den Schall im eigenen Raum zu
begrenzen. Unter mir wohnt niemand mehr, es geht mir also nur
um den Gehschall im eigenen Zimmer, der wird also nicht durch
eine separat verlegte Dämmunterlage verringert?

möglicherweise, aber nicht gewaltig. Wenn man mit Schuhen mit Eisenabsätzen drüberlatscht hört man das halt mehr als wenn du nur Socken anhast, die Dämmung darunter macht da m.E. wenig aus.

Welche Art von Dämmung empehlst du mir, die nicht verrutscht
beim Verlegen, einzelne Platten oder auf einer Rolle?

Wenn du das noch nie gemacht hast würde ich dir Plattenmaterial empfehlen. Das von der Rolle hat durch die Rollung ein Eigenleben, d.h. es wölbt sich sehr und „stört“ daurch.

Und egal, Platte oder Rolle, beim Darüberlaufen verschiebt sich schon mal was. Ist kein Akt, du mußt das halt nur wenn du das laminat bahn für Bahn verlegst im Auge behalten und gelegentlich „zurechtrücken“.

und, auch egal Platten oder Rolle, „dazwischen“ kannst du locker einige cm Platz lassen um zu vermeiden daß sich durch Verschiebungen an einigen Stellen die doppelte Dämmmaterialhöhe ergibt.

Aus
welcher Art und wie dick sollte das Material sein?

Viel wichtiger ist daß der Boden möglichst plan ist.

Da ich es nicht so wie Susanne sehe, sehe ich die Dämmung mehr um Bodenungleichheiten auszugleichen und wenn das Haus hellhörig ist ist es meiner bescheiden Meinung nach völlig egal ob du Laminat auf Dämmmaterial legst oder ohne, die unter dir werden leiden außer wenn sie taub sind :smile:
Von daher ist mir die Art des Materials egal, die Dicke so 3-4mm reicht.

Gruß
Reinhard

Vielen Dank und noch eine angenehme Woche,
Grüße Thorsten

Hallo Thorsten,
Reinhard hat das ganze Problem in seinem Folgetext ausreichend beschrieben. Tatsächlich verhält es sich technisch so, wie dort ausgeführt.
Da dies ein öffentliches Forum ist, halte ich mich mit konkreteren Aussagen zur „empfundenen wie auch objektiv messbaren Effektivität dünnschichtiger, schaumbasierter Trittschall-Dämmunterlagen“ lieber bedeckt …
-.-.-.-
mfg Klaus

Hallo,

ich verlege den Laminat auf Estrich. Muss ich dann zuerst PE
Folie

die PE-Folie ist die Dampfsperre und muss direkt auf dem Untergrund verlegt werden, wenn Feuchtigkeit aus dem Estrich nicht auszuschließen ist.

und dann Dämmungsfolie verlegen und darauf dann den
Click-Laminat. Und da soll dann wirklich nichts verrutschen?

bei mir hat es mit Verrutschen kein Problem gegeben. es muss eben mit Klebeband entlang der (hinreichend großen) Überlappung der PE-Folie fixiert werden. Die Dämmplatten bzw Dämmfolie darf nicht überlappen, da sie üblicherweise zu dick dafür ist.

Der Unterschied zu integriertem Gehschallschutz ist sehr wohl
und deutlich zu hören. Im Bauhaus bei Logoclic ist das
jedenfalls der Fall. Wenn man mit einem Schlüssel draufklopft,
oder einen Golfball fallen lässt. Da hört man schon einen
deutlichen Unterschied, mit integrierter und ohne.

direkt am Laminat angebracht ist schon etwas besser, da sich so die Eigenschwingungen besser reduzieren lassen. Wunder darf man aber auch da nicht erwarten. (Ja, ja, der Golfball bei Logoclick).

Eine Dämmfolie reduziert also ausschließlich den Trittschall
in darunter liegenden Räumen und nicht den Gehschall im Raum
selbst.

das habe ich nicht gesagt. Schau dir mal das hier an:
http://www.service.selit.de/index.php?id=124&L=0

das dürfte wohl das Optimum sein bei optimalen Bedingungen. Viel Trittschalldämmung und ein wenig Gehschalldämmung.

Gruß, Niels