Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Beim Raspery hast Du eine bestückte Leiterplatte, kein Gehäuse, keine Stromversorgung, eben nur eine Basis für Basteleien. Bis zum elektrisch sicheren, putzfrauen- und medizinersicheren professionellen Gerät ist es ein ziemlich weiter Weg. Den Weg musst Du mit dem Siemens-Produkt nicht gehen. Übrigens liegt man regelmäßig neben der Sache, wenn man für eine professionelle Einzellösung, die viele Jahre sicher ihren Zweck erfüllen soll, auf die letzten paar Zehner guckt. Wenn es für dreistellige Preise bewährte Fertiglösungen gibt, ist das regelmäßig der beste, unter dem Strich auch der preisgünstigste Weg.
Siehste, genau das meine ich. Lämpchen-Spielkram nützt wenig. Du brauchst farbige Signalleuchten, die man auch bei hellem Tageslicht deutlich sieht. Wenn es auch noch etwas Schickes sein soll, nicht etwa über den Türen baumelnde Drahtverhaue, kann man Elegantes aus dem Vollen fräsen (frag aber nicht nach Kosten und Zeiteinsatz) oder Du langst tief ins Portemonnaie und kaufst fertige Signalleuchten. Dafür müsste man einen Raspery mit einem Relaisausgang oder einem leistungsfähigen Halbleitertreiber ausstatten. Natürlich denkt man nicht mal betrunken in den schlimmsten Bastler-Albträumen an locker in Steckdosen hängende Steckernetzteile, weil’s die Dinger für 'nen Fünfer gibt. So kann man in einer Studi-Bude vorgehen, aber nicht in Geschäfts- bzw. Praxisräumen mit Publikumsverkehr.
Ach ja: Über Funklösungen würde ich gar nicht erst nachdenken. Durch feste Gemäuer kommt man nicht weit und insbesondere die Störanfälligkeit sprechen dagegen. Wähle eine Zweidrahtlösung. Ziemlich sicher wird es ohnehin Kabelkanäle in der Praxis geben und das eine oder andere Stückchen erfordert weitere Kabelkanäle kleinen Querschnitts.
Auch Taster und alltagstaugliche Kabel erfordern Sorgfalt bei der Auswahl, bei der man auf keinen Fall sparen sollte. Geiz bei solchen täglich viele Male benutzten Sachen rächt sich und führt alsbald dazu, dass der Praxisbetreiber den ganzen Murks entnervt rausreißen lässt. Die Anlage muss nach Installation auf ewig anstandslos funktionieren, muss Stöße, nasses Putzzeug und Desinfektionsmittel aushalten, muss nach Stromausfall ohne irgendwelche Bedienungen weiterlaufen, darf sich nicht stören lassen und keine anderen Geräte stören.
Bei den Kosten für das Siemens-Produkt solltest Du nicht mal zucken. Wie regelmäßig bei solchen Aufgaben ist das bisschen Prozessorkram nicht der Kostentreiber. Das ganze Drumherum, diverse mehrfarbige Signalleuchten, Schalter, Kabel, Gehäuse und Stromversorgung erfordert Zeit für die Auswahl und mehr Geld als der steuernde Prozessor. Dazu kommt vorher ein bisschen Planung, weil man jeden Kabelverlauf und Unterbringung aller Komponenten kennen sollte, bevor man anfängt. Schließlich gehört auch komplette Dokumentation einschl. Stückliste und Herkunft aller Komponenten dazu.
Gruß
Wolfgang