Lampenkabel (Decke) verlängern für LED-Leuchte & Verwendung Geflechtschlauch

Hallo,

wir haben eine LED-Deckenleuchte („LED-Board“) gekauft (28 W), möchten diese aber nicht der Mitte des Zimmers an der Decke anbringen (wo das Kabel aus der Decke kommt), sondern ca. 120 cm davon entfernt - daher möchten wir das Kabel verlängern. Leider liegt dieser Baumarkt-Leuchte keine Montageanleitung bei, sondern es wird nur auf Fachhandwerker verwiesen.

Ist es ok, wenn man mit einer Klemme (Wago 221 od. 222) eine PVC-Schlauchleitung (H03VV) mit dem Deckenkabel verbindet und in einem Kabelkanal (diese schmalen Plastikkästchen) Richtung Leuchte führt? Der Anschluss soll in einer Dose versteckt werden (heißen die Verteilerbaldachin?). Oder muss eine NYM-Leitung verwendet werden? Oder ist der ganze Plan unzulässig?

Die Leuchte hat kein Kabeldurchführungsloch und wir müssen die im Kabelkanal hergeführte Leitung irgendwie unter die Leuchte bekommen - der Plan ist bisher, dafür die Lampenhalterung anzubohren oder eine Mulde in die Deckengipskartonplatte zu kratzen.

Da der Leuchte zwei kurze Stückchen Geflechtschlauch (Gewebeschlauch) beiliegen und sich kurz vom LED-Trafo-Anschluss ein Stück schwarzer Silikonschlauch (Gummischlauch?) befindet kam ich auf den Gedanken, die im Kabelkanal befindliche Leitung kurz vor der Leuchte zu „entmanteln“, die Leiter durch den Geflechtschlauch zu ziehen (so dass das Geflecht die Leiter von Gipskartondecke und Lampenmetall trennt, dafür reicht der Platz gerade so) und das letzte Stück in den Silikonschlauch zu legen.

Dieser Plan hört sich für mich selbst etwas abenteuerlich an, aber sonst fällt mir nichts ein, wozu Geflecht- und Silikonschlauch überhaupt gut sein sollten…

Wäre super, wenn uns jemand aufklären könnte… Bisher hatten wir immer nur „alte Leuchte ab - neue Leuchte dran“, da ist auch noch nie irgendwas passiert.

Im Voraus herzlichen Dank für Eure Hilfe!

Viele Grüße,
Tina

Hallo!

Grundsätzlich wäre es zulässig und üblich am Deckenauslass einen Deckenbaldachin (Deckendose) zusetzen und von dort eine Flexleitung mit ideal 1,5 mm² Querschnitt in einem Kabelkanal zum Leuchtenplatz zu führen.
Weil hier Flex. und starre Adern verbunden werden müssen sind die Wago Hebelklemmen ideal, sie klemmen beides sicher.

Bohre das Leuchtengehäuse nicht an !

Versuche das Kabel unter die Leuchte zu ziehen. Setze die Leuchte minimal auf Abstand, setze unter die Montageschrauben Abstandshalter ein. Korkscheibe etwa oder etwas aus Plastik oder Metall (notfalls U-Scheiben Stapel oder eine große Mutter.
Dann kann man das Kabel von Leuchtenmontageseite(Deckenseite) aus einführen so wie vorbereitet.

Das mit dem Schutzschlauch verstehe ich nicht ganz. Es wäre gut wenn man das im Bild sehen könnte.
Schutzschlauch wird üblich gegen Hitzeeinwirkung über die nicht hitzefesten Adern der Leitung gestülpt. Das war bei Halogenfassungen üblich und nötig gewesen. Bei LED ?
Kann es sein, es ist für die Nähe zum LED-Treiber ?

MfG
duck313

Mache doch einfach das vorhandene Kabel heraus und ersetze es durch ein 120 cm längeres Kabel, dann brauchst Du nichts anflicken.

Hallo,
in einem Baldachin kannst du die Adern vom Auslass mit denen der weiterführenden Leitung verbinden. Baldachine haben schon Vorprägungen, um mit Leitungen seitlich herauszugehen.
Wago 221 / 222 sind geeignet.
Nun verlegst du ja eine Leitung „fest“. Dann gilt:

  1. Mindestquerschnitt 1,5mm²
  2. Schutzleiter muss angeschlossen und mitgeführt werden
  3. Eigentlich sind nur einige Gummischlauchaderleitungen nach DIN VDE 0298 für feste Verlegung zugelassen

Oder ist es doch keine „feste Verlegung“? Immerhin könnte man die Leitung als Verlängerung / Fortführung des Leuchtenanschlusskabels ansehen und dem Kabelkanal die Rolle einer rein optischen, mechanisch nicht notwendigen Leitungsverschönerung zuweisen.
Ich entscheide mich für Letzteres.

Die Schläuche dienen tatsächlich dem Hitzeschutz. Du veränderst die Bauart der Leuchte, wenn du ein seitliches Loch machst. Das darfst du nicht. Ich sehe aber keine Gefahr, wenn dadurch keine scharfen Kanten entstehen. Jedenfalls wird die Leitung noch mit ihrem Mantel in das Anschlussgehäuse der Leuchte geführt, dann wird dieser direkt entfernt und diese Schläuche werden drüber geschoben. Der Silikonschlauch könnte als Tülle für die Einführung der Leitung gedacht sein, die Glasseidengewebeschläuche dienen dem Hitzeschutz der beiden Einzeladern, die zum Vorschaltgerät führen.

Hallo Ihr,

vielen Dank für die schnellen Antworten, die uns bei der Entscheidungsfindung schon mal sehr geholfen haben.

Wir werden morgen ein neues Kabel mit 1,5 mm² kaufen.

Die Leuchte wird nicht angebohrt, sondern es wird eine kleine Delle in die Decke gekratzt.

Die Gewebedinger vergessen wir, die ummantelte Leitung wird in den schwarzen Silikonschlauch gesteckt, dann wird angeschlossen.

Abstandhalter würde man mehr sehen als die Delle in der Decke, daher machen wir das wohl nicht.

Und neue, 120 cm längere Leitung ist uns zu viel Aufriss. Es ist schließlich nur ein Bastel- und Gästezimmer.

Morgen abend 18 Uhr soll’s losgehen. Ich bin gespannt.

Nochmal DANKE!!!

Viele Grüße,
Tina

zu:
… die Glasseidengewebeschläuche dienen dem Hitzeschutz der beiden Einzeladern, die zum Vorschaltgerät führen…

Und warum sind die da nicht werksseitig drum? Da ist blau und braun in weißem PVC, flach ummantelt, das geht in eine olle Lüsterklemme, dahinter kommt der schwarze Silikonschlauch.

…stellst du nicht mal ein Foto ein? Ich kann es mir einfach nicht vorstelllen.

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Ich tendiere eher dazu, dass diese Schläuche über die bauseitigen Adern (schwarz und blau) gezogen werden, die normalerweise aus der Decke kommen. Im Fragefall gilt dies für die beiden Adern des Anschlusskabels, soweit diese im Inneren der Lampenhalterung frei von der gemeinsamen Kabelummantelung sind.

Cool. Wusdte ich auch noch ned. Und es funktioniert auch mit Smartphone.

Aha, so sieht das also aus…

Dieser weiße Zwergenkasten soll die Abzweigdose sein, in der du die ankommende Leitung mit den Adern zum Vorschaltgerät verbindest. (Sowas schmeißt der normale Elektriker sofort weg und ersetzt es durch eine Mini-Abzweigdose, wobei die deutsche Miniabzweigdose etwa das vierfache Volumen dieses Fingerbrechers hat).
Der schwarze Schlauch ist eine Tülle, die über die ankommende Leitung geführt wird und eine Art Knickschutz darstellen soll.
Die beiden Glasseiden-Geweberöhrchen dagegen sind komplett sinnlos.
Die Leuchte hat keinen Anschluss für den Schutzleiter, daher muss die Verbindung in einer Dose erfolgen, weil es ohne Schutzleiter immer zwei Isolierschichten geben muss, die erste ist hier direkt die von der Ader, die zweite ist die Dose.
Die Knickschutztülle könnte in Verbindung mit einem darüber gezogenen Kabelbinder auch eine Zugentlastung sein.
Die beiden Röhrchen könnten doch einen Zweck haben:
Wenn nur einzelne Adern aus der Decke kommen (also ohne Mantel, keine ganze Leitung), dann würden diese ja nur mit einer Isolationsschicht geschützt am Metallgehäuse anliegen. Das darf nicht (s.o.), also würden diese Röhrchen als zweite Isolierung über die Adern gezogen werden.
Und da Fogunag Li und Feng Chang vom Hersteller in Shenzen gerade nichts anderes auf Lager hatten, haben sie dafür diese Hitzeschutzschläuche genommen, weil der Importeur eben sowas haben wollte.

Man hätte natürlich eine vernümnftige Anschlussklemme mit Erdungsanschluss nehmen können. Erdung ist aber in China scheinbar verpönt.