Landesliste oder Direktmandat?

Liebe Expert:innen!
Eine ganz junge und noch kleine Partei möchte an der Bundestagswahl teilnehmen. Sie wurde als Bundespartei gegründet, hat jedoch 16 Mitglieder in einem einzigen Wahlkreis und weitere 4 Mitglieder im Bundesgebiet verteilt. Es gibt als keine Landesverbände.
Wenn diese Partei einen möglichst großen Erfolg mit ihren Ideen haben möchte, ist dann ein Direktmandat über die Erststimme oder eine Landesliste über die Zweitstimme erfolgversprechender?
Ich freue mich auf hilfreiche Antworten!
Uwe

Hallo,

von den ~300 Direktmandate bundesweit gingen 290 an Union und SPD. Das kann man also vergessen.

Die Liste zieht nur, wenn man die 5%-Hürde meistert. Keine der „Sonstigen“ ist da auch nur nach dran.

Kurzum: wird leider nix.

Gruß,
Steve

Hallo Steve,
ja, soweit sieht alles recht hoffnungslos aus.
Aber einmal konkreter: Es handelt sich um einen Wahlkreis, in dem sonst keine Partei ein Direktmandat anstrebt. Zumindest bisher nicht.
Oder kommt es gar nicht auf die Wahlkreise an?
Gruß
Uwe

Hi Uwe,

also Direktmandat halte ich eher möglich (wenn auch eigentlich unmöglich) wie einen Platz über eine Landesliste. Dass sich für einen Wahlkreis überhaupt niemand der bestehenden Parteien aufstellen lassen will, kann ich mir gar nicht vorstellen. Aber selbst wenn es so wäre, ihr braucht mind. 200 Unterstützerunterschriften. Und es ist gar nicht so einfach, einen Kandidaten regelkonform aufzustellen. Da gab es schon einige aufgestellte Personen, die dann vom Bundeswahlleiter abgelehnt wurden.

Ich glaube, ihr geht da ziemlich blauäugig an die Sache ran …

Viele Grüße
Karin

Und ja, es kommt auf die Wahlkreise an. Hört denn der bisherige direkt gewählte Abgeordnete auf? Wie viele Bewerber gab es denn bei der letzten Wahl?

So einen Wahlkreis gibt es nicht.

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Hallo Karin,
es gab bei der letzten Bundestagswahl tatsächlich eine Direktkandidatur über die Erststimme. Und 9 Landeslisten.
Unterschriften sind gar nicht mal ein so großes Problem. Und es geht auch gar nicht um den riesigen Wahlerfolg. 2 Prozent wären schon ein Erfolg.
Und diese 2 Prozent: leichter über Landesliste oder über Direktmandat?
LG
Uwe

Hi Uwe,

bedeutet „es gab bei der letzten Bundestagswahl tatsächlich eine Direktkandidatur über die Erststimme“, dass wirklich nur einer angetreten ist? Und der tritt jetzt nicht mehr an?

Wenn euer Programm super-toll ist, weil es die ultimative und bezahlbare Lösung für alle Probleme verspricht und ihr das auch gut bewerben könnt, dann Landesliste. Oder auch, wenn ihr für eine oder mehrere spezielle Zielgruppen das optimale Programm habt, dass sie euch den etablierten Parteien vorzieht. Aber dafür müsst ihr im ganzen Bundesland auch entsprechend werben.

Wenn unter euch 16 im Wahlkreis der lokale „Günther Jauch“ dabei ist, der hier super bekannt und beliebt ist und dem viel zugetraut wird, dann Direktkandidatur. Das wäre für mich der erfolgversprechendere Weg - zumindest für 2 %. Für 2 % auf der Landesliste müsst ihr viiiiiiel tun.

Viele Grüße
Karin

Heute vielleicht doch?

Warum eigentlich „oder“?

Zügig zu einer Nominierungsversammlung einladen, die Formvorschriften penibel erfüllen, dazu die BWO und deren Anlagen genau beachten.

Als Wahlkreiskandidat ohne dazugehörige Landesliste steht man ganz unten links mit einem Namen -und das auch nur in diesem einem Wahlkreis. Hat man noch eine Landesliste, dann steht auch bei der Zweitstimme ein Eintrag zum Ankreuzen.

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