Hi!
Eines ist mir trotzdem nicht ganz klar: Sind diese
Geschichten nun ausgedacht oder nicht?
Gruß Stefan
Die eigentliche Handlung in den Heftchen soll angeblich von Autoren kommen, die tatsächlich die geschilderten Dinge miterlebt haben. Ob das stimmt, kann man sich selbst überlegen. Wenn heute ein „Landser“ als Erstdruck erscheint, dann müsste der Autor deutlich jenseits der 80 Jahre sein. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass die Handlungen erfunden sind. Das militärische Umfeld (Einheiten, Operationen usw.) soll allerdings historisch genau recherchiert sein.
1957 wurde „Der Landser“ durch den ehemaligen Jagdflieger Bertold K. Jochim (25 Abschüsse) begründet und bis zu dessen Tod geleitet. Von Beginn an erfolgte die Darstellung des Zweiten Weltkrieges reflektionslos, d.h. der Krieg wird nie in Frage gestellt, es wird in den Heften nicht auf Völkerrechtsverletzungen oder Gräueltaten eingegangen. Der deutsche Soldat kämpft stets aufrecht und heroisch. Bezeichnend ist, daß die Romanhefte nahezu ausnahmslos (sofern es um den europäischen Kriegsschauplatz geht) die Wehrmacht in der Defensivposition gegen einen übermächtigen Feind sehen. Themen wie Desertion in der Wehrmacht, Strafmaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung, Gefangenenerschießungen, seelische Zerrüttung der Wehrmachtssoldaten werden nicht behandelt.
Historiker werfen der Romanreihe vor, dass viele Dinge zu heroisch, zu lax, zu indifferent beschrieben werden. Es „menschelt“ zu sehr in den Romanen. Krieg ist witzig:
Zitat aus „der Landser“:
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Ein Posten hielt die Kolonne an. „Welche Einheit?“
„Sängerknaben auf Ferienreise“, erwiderte der Hauptmann todernst. „Wo geht’s hier zum Konzertsaal?“
„Immer geradeaus“, antwortete der Gefreite, ebenfalls todernst.
„Auf den Mund sind Sie nicht gefallen.“, schmunzelte der Hauptmann.
"Warum hört man nicht endlich auf? Muß denn erst alles im Blute sich wälzen vor Schmerzen…?“