Landser-Hefte

Hallo miteinander,

ich interessiere mich leidenschaftlich für Geschichte, vor allem die deutsche Geschichte während der beiden Weltkriege.

Nun bin ich auf die „Landser-Hefte“ gestoßen.
Den Fachleuten hier werden sie ja bekannt sein denke ich.
Jedenfalls finde ich sie interessant zu lesen.
Leider weiß ich aber nicht, was ich mir für ein Bild von diesen Heften machen soll:

Sind diese Frontberichte von deutschen Soldaten authentisch?Oder wird da viel dazugedichtet?
Und vorher haben die Autoren, denn all diese Berichte?

Und mir wurde gesagt, das die Landser Hefte in der „rechten Ecke“ anzusiedeln sind, was ich aber nach dem lesen mehrer Hefte nicht bestätigen kann, da die Soldaten oft schlecht über Hitler und den Krieg reden.

Ich hoffe mir kann jemand näheres dazu sagen, oder mir einige gute Links geben.

Vielen Dank!

Stefan

Und mir wurde gesagt, das die Landser Hefte in der „rechten
Ecke“ anzusiedeln sind, was ich aber nach dem lesen mehrer
Hefte nicht bestätigen kann, da die Soldaten oft schlecht über
Hitler und den Krieg reden.

Also vor ein paar Jahren hat ein Ex-Neonazi bei uns an der Schule einen Vortrag gehalten und der hat gesagt, dass die Landserhefte gerne von Neonazis gelesen werden. Er nannte auch Bands, wie die Zillertaler Türkenjäger.

Die Landserhefte dürfen ja gar nicht so eindeutig rechts sein, denn sonst wären sie verfassungsfeindlich und somit verboten.
Ich denke, sie könnten vielleicht eine Verharmlosung und Glorifizierung des „guten alten Landser“ darstellen.
Rechts sind sie definitiv in irgendeiner Weise, wie von ihm unmissverständlich klar gemacht wurde.
Lies lieber andere Hefte, ist besser so.

MFG DaBenn

Glorifizierung des „guten alten Landser“ darstellen.
Rechts sind sie definitiv in irgendeiner Weise, wie von ihm
unmissverständlich klar gemacht wurde.

Hallo DaBenn!

Ne,keine Angst: cih lass mich schon nicht blenden und meine politische Meinung ist weit weit weg von der „rechten Ecke“

Aber du hast recht, es stellt die deutschen Soldaten teilweise als Übermenschen dar, das stimmt. Aber ich halte ihnen zugute das der Gegner nicht schlechtgeredet wird, oder abfällig erwähnt wird.
Hmm, aber woher kommen die ganzen Geschichten? Weiß da jemand rat?

Lies lieber andere Hefte, ist besser so.

MFG DaBenn

Ja, aber ich hab schon soviele Dokus und Bücher darüber gesehen ud gelsen, da sind solche Frontberichte eine echte Abwechslung. Aber wenn sich herausstellt, das sie wirklich nicht authentisch sind dann lese ich was anderes :smile:

Jedenfalls vielen Dank für deine schnelle Antwort

Gruß Stefan

Hallo

ich interessiere mich leidenschaftlich für Geschichte, vor
allem die deutsche Geschichte während der beiden Weltkriege.

Dann bist Du hier richtig :wink:

Nun bin ich auf die „Landser-Hefte“ gestoßen.
Den Fachleuten hier werden sie ja bekannt sein denke ich.
Jedenfalls finde ich sie interessant zu lesen.
Leider weiß ich aber nicht, was ich mir für ein Bild von
diesen Heften machen soll:

Sie sind wahrscheinlich o.k., wenn man lediglich die Sicht
des damals jungen Soldaten als „wichtig“ erachtet.

Hinsichtlich der Abschätzung von strategischen Entwicklungen
oder taktischen Operationen bringen sie herzlich wenig. Das
Einzige, was sie bringen, ist ein Gefühl für die Atmosphäre
an der Front oder wo auch immer. Zu wenig, um seine Zeit
damit zu vergeuden (imho).

Wenn man sich wirklich für die „Sicht der Landser“ interessiert,
dann sollte man sich einige gute Beispiele herauspicken, z.B.:

Das reicht dann aber auch fürs Erste :wink:

Für den „Geschichtsinteressierten“, der auf den strategischen
Überblick und insbesondere die damalige „Sichtweise der Wehrmacht“
Wert legt, seien die Carell-Bücher empfohlen,
(http://books.stonebooks.com/cgi-bin/foxweb.exe/base/…)
z.B.„Verbrannte Erde“ ISBN:3828903274 Buch anschauen
(nur als ISBN:0887405983 Buch anschauen erhältlich).

Grüße

CMБ

Hallo Stefan

Vor kurzem habe ich im Angebot des Humanitas-Verlages die Kriegstagebücher des OKW gefunden

Und wenn du dir als Pendant dazu noch die 6 dicken Bände "Der zweite Weltkrieg von Churchill zu Gemüte führst…

Viel Spass und Ausdauer
Mäni

Hallo,
Landserheftromane werden quasi im Akkord wie die Heftromane zu Arzt, Lore oder sonstwas geschrieben. Manchmal gibt es sogar einen realen Hintergrund. Im Prinzip sind es Groschenromane wie die anderen Romane, Lore- und wie sie alle heissen.
Na ja Lesen kann man die, aber die fallen bei mir unter Wegwerfliteratur.
Sie haben recht wenig Bezug zur damaligen Wirklichkeit. Auch ist die Länge genormt,
Gruss
Rainer

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Hallo

Landserheftromane werden quasi im Akkord wie die Heftromane zu
Arzt, Lore oder sonstwas geschrieben. Manchmal gibt es sogar
einen realen Hintergrund.

http://www.tobias-kaufmann.de/index.php?page=vomfein…

Der "Landser“ wurde 1957 gegründet und erscheint im 
Groschenroman-Format. Die aktuelle Auflage gibt der Verlag 
nicht bekannt. Monatlich kommen sieben Publikationen der 
Landser-Familie heraus. Ungeachtet aller Beteuerungen des 
Verlages hat der Landser den Ruf, kriegsverherrlichend und 
militaristisch zu sein und so vor allem Leser aus der rechten 
Szene anzuziehen. Trotzdem war das Heft nie verboten und ist ohne 
Altersbeschränkung im Handel erhältlich. Der VPM-Verlag, eine 
Tochter des Bauer-Konzerns, vetreibt neben dem Landser und 
anderen militärgeschichtlichen Publikationen auch Jugend- 
und Frauenzeitschriften sowie die Romane des Science-
Fiction-Helden Perry Rodan.

Grüße

CMБ

Hallo!

Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Eines ist mir trotzdem nicht ganz klar: Sind diese Geschichten nun ausgedacht oder nicht?

Gruß Stefan

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi!

Eines ist mir trotzdem nicht ganz klar: Sind diese
Geschichten nun ausgedacht oder nicht?

Gruß Stefan

Die eigentliche Handlung in den Heftchen soll angeblich von Autoren kommen, die tatsächlich die geschilderten Dinge miterlebt haben. Ob das stimmt, kann man sich selbst überlegen. Wenn heute ein „Landser“ als Erstdruck erscheint, dann müsste der Autor deutlich jenseits der 80 Jahre sein. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass die Handlungen erfunden sind. Das militärische Umfeld (Einheiten, Operationen usw.) soll allerdings historisch genau recherchiert sein.

1957 wurde „Der Landser“ durch den ehemaligen Jagdflieger Bertold K. Jochim (25 Abschüsse) begründet und bis zu dessen Tod geleitet. Von Beginn an erfolgte die Darstellung des Zweiten Weltkrieges reflektionslos, d.h. der Krieg wird nie in Frage gestellt, es wird in den Heften nicht auf Völkerrechtsverletzungen oder Gräueltaten eingegangen. Der deutsche Soldat kämpft stets aufrecht und heroisch. Bezeichnend ist, daß die Romanhefte nahezu ausnahmslos (sofern es um den europäischen Kriegsschauplatz geht) die Wehrmacht in der Defensivposition gegen einen übermächtigen Feind sehen. Themen wie Desertion in der Wehrmacht, Strafmaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung, Gefangenenerschießungen, seelische Zerrüttung der Wehrmachtssoldaten werden nicht behandelt.

Historiker werfen der Romanreihe vor, dass viele Dinge zu heroisch, zu lax, zu indifferent beschrieben werden. Es „menschelt“ zu sehr in den Romanen. Krieg ist witzig:

Zitat aus „der Landser“:
–>
Ein Posten hielt die Kolonne an. „Welche Einheit?“
„Sängerknaben auf Ferienreise“, erwiderte der Hauptmann todernst. „Wo geht’s hier zum Konzertsaal?“
„Immer geradeaus“, antwortete der Gefreite, ebenfalls todernst.
„Auf den Mund sind Sie nicht gefallen.“, schmunzelte der Hauptmann.

"Warum hört man nicht endlich auf? Muß denn erst alles im Blute sich wälzen vor Schmerzen…?“