Langes Herdanschlusskabel

Es gibt einen Elektroherd, welcher gemessen ab den Leitungsabsicherungen über ein ca. 9m langes fünfadriges Kabel (Mantelleitung, NYM-J 5x2,5 mm²) angeschlossen ist. Der Herd wird provisorisch einige Jahre auf halber Strecke von etwa 4,5m betrieben und erst zu einem späteren Zeitpunkt an seine eigentliche Position in 9m Entfernung positioniert. Um das Kabel dann nicht verlängern zu müssen, wurde es in der später erforderlichen Länge von 9m angeschlossen. Das Kabel soll mit seiner überschüssigen Länge von 4,5m in einem Trockenbaukasten verstaut werden. Ich nehme an, dass das aufrollen des Kabels keine gute Idee ist, wenn der Herd betrieben werden soll. Hat jemand eine Idee, wie ich das Kabel in dem Kasten unterbringen kann? der Kasten hat eine Breite sowie eine Höhe von etwa 1,20m und eine ca, 20cm. Der Kasten ist für mich jedoch nur von einer oberen Ecke zugänglich. Ich könnte das Kabel einfach hineinwerfen, wobei es wegen der Länge natürlich Schlaufen etc. geben wird.

Man verlegt die 9 Meter fachgerecht zum endgültigen Standort.
Und man verlegt zusätzlich die 4,5 Meter zum Provisorium als zweite Leitung.
10€ investiert, alles gut.

NYMkabel direkt am Herd angeschlossen? Keine gute Idee, nicht hitzebeständig genug. Silikonanschlussleitungen nimmt dafür.

Die Mantelleitung führt vom Sicherungskasten 2,5m unter Putz und weitere 2 / 6,5 m durch alte/neue Trockenbauwände bis zur Herdanschlussdose. An dieser Dose ist ein gewöhnliches Herdanschlusskabel angeschlossen mit einer Länge von ca. 1,20m. Dass innerhalb von Trockenbauwänden Silikonummantelte Leitungen verlegt werden sollen, habe ich noch nicht gehört und es entspricht auch nicht den Vorschriften. Insofern bezieht sich dieser Hinweis wohl auf das Herdanschlusskabel des letzten Stücks von der Dose. Die Frage bleibt, wie die Überlänge im Trockenbau verlegt werden soll, dass es sicher ist. Ich habe dazu schon viele Meinungen gehört. Einige sagen, es ist bei der genannten Mantelleitung unbedenklich, wenn sie in 3-5 größeren Schlaufen gelegt wird, andere sagen, die Leitung soll einfach so in den Trockenbau gelegt werden, dass sie keine Schleifen bildet und sich möglichst wenig berührt. Wieder andere sagen, dass das alles unproblematisch ist, weil eine fünfadrige Leitung bereits durch die Eigenisolierung der Adern erhebliche abstände erzeugt. Würde ich zwei Leitungen legen und zuschneiden können/wollen, gäbe es diese Frage nicht. Das versteht sich eigentlich von selbst :wink:

Es hörte sich so an, als wolltest du die NYM direkt an den Herd anschließen, was ne saublöde Idee wäre.

Welcher Querschnitt sol verlegt werden?
Ist halt auch die Frage, ob das steife Kabel sich so verlegen bzw. verstauen lässt, wie du das wünscht.

Es soll eine Mantelleitung, NYM-J 5x2,5 mm², verlegt werden. Verstauen kann ich die problemlos nach Wunsch bzw. Anforderung. Einfach reinwerfen in den Trockenbaukasten, nur nicht gerollt, wäre vermutlich dann die Lösung?

Äh, warum genau ist die Lösung, die der Fachmann (!) vorgeschlagen hat:

nicht gut?

Auf dem ersten Teilstück liegt die Leitung unter Putz, wobei auf diesem Teilstück kein Platz für zwei Leitungen ist und dieser Bereich bereits baulich fertig gestellt wird. Es können dort also keine zwei Leitungen verlegt werden. Außerdem möchte ich diesen Bereich nicht wieder aufreißen, um später ein längeres Kabel zu verlegen, wenn der Standort des Herdes an seine endgültige Position verlegt wird (die 4,5m weiter entfernt ist).

Meine Frage hatte insofern das beschriebene Problem zum Gegenstand und nicht eine Alternativlösung, die ganz andere Voraussetzungen hat. Es geht in diesem Beitrag darum, wie ein „zu langes“ Kabel zu verlegen ist, damit es nicht heiß wird. Die Antwort ist folglich nicht, ein kürzeres Kabel zu verlegen. Wenn diese Variante sinnvoll möglich wäre, hätte ich die hier gestellte Frage nicht gehabt. Das versteht sich - wie schon geschrieben - eigentlich von selbst :wink:

Dann berechne doch erst einmal, wieviel Leistung auf den 4,5m Überlänge bei Volllast abfällt. Das ist genau die Wärme, die abzuführen ist.

Ich vermute, dass du gerade den verantwortlichen Elektriker „nicht zur Hand hast“.
Daher war ich so nett, es euch beiden zu berechnen: Es sind 24,7 Watt.

Und was bedeutet das nun? Nicht viel. Ob knapp 25 Watt Heizleistung problemlos sind, kann man nicht wissen. Man müsste dazu nämlich wissen, wie lange solche Volllastphasen andauern, wie gut der Kasten isoliert ist, wie groß seine Wärmekapazität ist, …

Viele Unbekannte.

Satteln wir das Pferd doch von hinten auf:
Man schaue in seine Normensammlung nach der DIN VDE 0298-4 und nehme folgende Bedingungen an.

Also A2, 25°C, 2,5mm², drei belastete Adern, Dreier-Bündel.

Ergibt 18,5 A * 0,7 = 12,95 A Belastbarkeit im Dauerbetrieb.

Du hast aber weder Dauerbetrieb, noch hast du drei eng gebündelte Leitungen und die Wand ist hoffentlich nicht wärmegedämmt.

Und nun wissen wir immer noch nicht, ob das zulässig ist.

Mein „educated guess“ lautet: Alles gut, wenn die Leitugen nicht eng gebündelt sind und die Wand nicht wärmegedämmt ist. Auch nicht, wenn der Herd mit einem Festbankett stundenlang gequält wird.

Aber es gibt keine wissenschaftliche Berechnung oder Norm, die dir hier die Absolution erteilen wird.

Daher lautet die Empfehlung unter Berücksichtigung der Fehlplanung: Leitungsüberlänge in weiten Schlaufen möglichst ohne Berührung in den Kasten verstauen - oder besser noch: Abschneiden und in ein paar Jahren dann „anflicken“ (das nennt sich fachgerecht verlängern und wenn es ebenso - also fachgerecht - gemacht wurde, dann ist die Verbindungsstelle höher belastbar als der Rest der Leitung). Ich musste schon Durchlauferhitzerleitungen verlängern - unter Fliesen, da kommt man nie wieder heran - bei denen der DLE eine Badewanne versorgt und demnach recht lange unter Volllast läuft. Stichwörter: Stoßverbinder, Schrumpfmuffe.

4 Like

Danke für die kompetente Antwort. Abschneiden/Verlängern/Flicken klingt mir in dem beschrieben Fall als eher unschön, wenn ich jetzt schon weiß, dass es alsbald zur Verlängerung kommen wird.

Ich habe noch eine Frage zum „Anflicken“: Leitungsquerschnitt pro Ader ist 2,5mm². Es gibt von Wago Verbindungsdosenklemmen, z.B. die 0,5 bis 2,5mm². Diese sind VDE zugelassen bis 25 Ampere, würden also pro Ader mehr aushalten als die Leitungsschutzschalter, welche bei mir ab 20 Ampere abschalten. Sind diese Klemmen in entsprechender Dose für ein Anflicken ebenfalls okay? Ich habe sie mir mal genauer angeschaut und sie sehen wirklich sehr filigran aus. Dass sie 25 Ampere aushalten sollen, ist für mich überraschend.

Eine solche Verbindungsstelle muss stets zugänglich bleiben.
Falls du Wago nicht traust, dann suche auf YouTube nach „wago overcurrent test“. Ungläubige Amis, die dem neuartigen Mist aus Europa nicht trauen (gibt’s ja erst seit 1980), auf ihre „wire nuts“ schwören und dann sehen, dass zuerst die Adern brennen, bevor die Steckklemme aufgibt.

Dennoch ist nur eine fachgerechte Muffe nach der Norm eine dauerhaft wartungsfreie Verbindung, die man sogar in Beton gießen dürfte.

2 Like

Ich würde das ganz pragmatisch machen: Heute für den übergangsweise benötigten Herdanschluss eine tiefe Installationsdose verwenden und da ein Flexrohr mit Einzugsdraht Richtung künftigem Herdanschluss anschließen. Wenn der Herd wandert, einfach den Einsatz für den Herdanschluss umziehen und in der bisherigen Dose dafür das Kabel in das Lehrrohr ziehen und beide Kabelenden verklemmen. Schraubbaren Deckel drauf und fertig.

Ganz ehrlich, niemand verwendet ein Silikonkabel für den E-Herdanschluss.
Das wird doch nicht über das Backrohr oder die Kochfläche verlegt.
Der E-Herd -Anschluß ist so platziert, daß er keine Temperatur abkriegt.